Oiginaltitel: Be still my Vampire heart
Klappentext:
Ein Vampirmörder geht um im Central Park. Das können sich New Yorks Untote nicht bieten lassen! Sie schicken ihren General Angus McKay auf Patrouille. Schon in der ersten Nacht spürt er eine attraktive junge Frau auf. Emma Wallace trägt mehrere Holzpfähle mit sich herum und benimmt sich sowieso ziemlich verdächtigt. Ganz klar, sie ist die Täterin! Eigentlich müsste Angus sie auf der Stelle umbringen, doch auf rätselhafte Art fühlt er sich zu ihr hingezogen. Und ihr scheint es ja ähnlich zu gehen, oder wieso fesselt sie ihn nur wenig später mit silbernen Handschellen an ihr Bett?
Meine Meinung:
Emma Wallace jagt im Central Park Vampire aus persönlicher Motivation. Zusätzlich arbeitet sie in Sean Whelans Abteilung, welche Untote aufspürt und möglichst unschädlich macht. Dabei unterscheiden sie aber nicht zwischen den guten und den bösen Vampiren. Wobei die Vampire, die sich um Roman Draganesti scharen, eindeutig zu den Guten gehören. Deshalb können sie es auch nicht zulassen, dass jemand im Central Park wahllos Vampire umbringt. Ihm muss schleunigst das Handwerk gelegt werden, und so wird Angus, der Sicherheitschef von Roman, beauftragt, den Jäger zu finden. Als er dann auf Emma trifft, fühlt er sich sofort von ihr angezogen, so heftig, wie er schon lange nicht mehr gefühlt hat. Auch Emma ergeht es ähnlich, immerhin benimmt sich der Schotte wie ein Gentleman, abgesehen davon, dass er es gar nicht mag, wenn man seinen Sporran eine Handtasche nennt. Immer wieder taucht er bei Emma auf, bis sie endlich die Unterschiede zwischen ihm und den Malcontents begreift. Die beiden werden immer unzertrennlicher, bis sie in die Fänge des Bösen geraten und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.
Angus und Emma sind zwei herrlich erfrischende Charaktere, dazu noch sehr bodenständig und realistisch, wobei Emma ihre Eigenständigkeit übertreibt. Sie ist davon überzeugt, dass ihr nichts passiert, denn sie hat sich für alle Fälle abgesichert. Schon bald wird sie dann vom Gegenteil überzeugt. Emma hat ihre ganz persönlichen Gründe, die Vampire zu eliminieren, bis sie Angus kennenlernt und seine Sicht der Dinge. Er ist ihr Traumprinz, ritterlich, stark, eloquent und humorvoll. Eigentlich fehlt ihm ja nur noch das weiße Pferd – und ein Leben. Denn obwohl die Vampire kein Blut mehr von Lebenden trinken, sind sie doch immer noch Vampire. Emmas Zwiespalt ist verständlich, genauso wie ihr Wunsch, mehr Zeit mit Angus zu verbringen und alles über ihn zu erfahren. Besonders die Fortbewegungsart der Transformation interessiert sie, woran Angus sich immer noch nicht so wirklich gewöhnt hat. Ein schneller Blick unter den Kilt, um sich zu vergewissern, dass alles noch an seinem Platz ist, lädt immer wieder zum Schmunzeln ein. Genauso wie so manch andere Situation, denn das Buch ist gespickt mit Wortwitz und Situationskomik. Erstaunlich, was sich die Autorin immer wieder für ihre Vampire einfallen lässt.
Nebenher gibt es noch ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren. Für Shanna, der Ehefrau von Roman, gibt es ein Wiedersehen mit ihrem Dad, Sean Whelan, der ja auch Emmas Boss ist. Er schert alle Vampire über einen Kamm und hält sie für böse. Shanna versucht schon seit längerem, ihn von ihrem Glück zu überzeugen. Anfangs ist Emma der gleichen Überzeugung, wird sie doch von Sean infiltriert. Angus zeigt ihr die Welt der guten Vampire, die Kerrelyn Sparks so einfallsreich erschaffen hat. Gegen ein Glas Blisky kann bestimmt keiner Einwände haben, Romans Erfindungen sind einfallsreich und lehnen an das bekannte ehemalige Leben der Vampire an, gemischt mit den Annehmlichkeiten der modernen Welt. In dieser Welt gibt es noch eine Menge interessanter Charaktere, die eine lange Fortsetzung der Serie garantieren. Denn wer selbst nur die von Emma und Angus liest, wird mit Sicherheit vom Virus erfasst und möchte immer mehr von der faszinierenden Welt der Draganesti Vampire erfahren. Wenn die Handlung auch sehr einfach gestrickt ist – gute Vampire gegen böse Vampire, so machen doch die liebevollen Kleinigkeiten und die außergewöhnlichen Charaktere die fehlende Handlungstiefe mehr als wett.
Fazit
Wer kann wohl einem echten Schotten im Kilt mit Handtäschchen wirklich widerstehen? Harte Kerle mit Muskeln und einem Herz aus Gold lassen die Herzen der Leserinnen reihenweise schmelzen. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht auch eine Frau, die ihre Stärke aus der Liebe zu ihrem Traumprinz bezieht. Emma und Angus verkörpern diese Charaktere bestens, man lebt, liebt und leidet mit ihnen. Ihre Gefühle und Entscheidungen sind realistisch und nachvollziehbar, das Ende lässt keine Fragen offen.
LG
Patty