Die Garde - Simon Scarrow (Originaltitel: Praetorian)

  • Kurzbeschreibung (Amazon)
    Tödlicher Verrat im Herzen des römischen Imperiums


    Rom im Jahre 50 n. Chr.: Intrigen sind an der Tagesordnung, ein mysteriöser Geheimbund scheint alle Schaltzentralen der Macht unterwandert zu haben. Die Drahtzieher gehören offenbar zu den kampferprobten Prätorianern, der Leibgarde des Kaisers. Allein zwei mutigen Männern, die dem Imperium bis in den Tod treu ergeben sind, gelingt es, sich in die Prätorianergarde einzuschleusen: Präfekt Cato und Centurio Macro. Doch dann bringt sie ein alter Feind in Gefahr und die beiden müssen erneut zu den Waffen greifen.


    Über den Autor
    Simon Scarrow wurde in Nigeria geboren und wuchs in England auf. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre als Dozent für Geschichte an der Universität von Norfolk, eine Tätigkeit, die er aufgrund des großen Erfolgs seiner Romane nur widerwillig und aus Zeitgründen einstellen musste.


    Meine Meinung
    Der 11. Band der Adler-Reihe erscheint im Design der drei vorhergehenden Bücher des Heyne-Verlags und macht sich im Regal einfach klasse. Diesmal verzichtet Scarrow auf die sonst übliche Übersicht mit Erklärung zur Gliederung einer römischen Legion. Stattdessen stellt er eine kurze Personenübersicht der Protagonisten und eine Karte Roms voran. Dies ist dem Story-Plot geschuldet, da sich Scarrow diesmal dafür entschieden hat, gänzlich von den bisherigen Romanen abzuweichen. Drehten sich bisher seine Storys der beiden Protagonisten Cato und Macro um deren militärische Abenteuer in der Legion, so versetzt er sie jetzt in eine Agentenstory á la James Bond. Im Machtzentrum des Römischen Imperiums, also in der Hauptstadt Rom, versuchen unsere Helden eine Verschwörung gegen Kaiser Claudius aufzudecken und treten deshalb der Prätorianer-Garde des Kaisers bei. Auf Schlachten im Schildwall muss der Leser gänzlich verzichten, stattdessen gibt es wilde Raufereien in den Straßen und Katakomben Roms.


    Scarrows Schreibstil liest sich auf 524 Seiten wie gehabt flüssig, da er sich an den Leser der Gegenwart richtet. Wieder einmal musste ich beim Lesen über die Dialoge zwischen Cato und Macro schmunzeln, da sich der Autor neuzeitlichen Humors bedient. Die ungewohnte Story überzeugt mich aber nicht völlig. Eine Agenten- oder Kriminalgeschichte (erinnerte mich irgendwie an die SPQR-Reihe?) wollte ich eigentlich nicht lesen, noch dazu wenn meine beiden Helden wieder als ganz normale Gardisten ihren Auftrag erfüllen müssen. Der Roman ist gut geschrieben und sicherlich nicht schlecht, aber der Funke sprang bei mir nicht gänzlich über. Für mich fällt der Roman aufgrund des Story-Plots gegenüber den anderen Büchern der Adler-Reihe etwas ab, ist aber immer noch lesenswert.


    Nachfolgend noch die mir bekannten Romane der Adlerreihe in zeitlicher Abfolge, leider liegen die Bände 5-7 bisher noch nicht in deutscher Übersetzung vor. Der Heyne-Verlag scheint dies aber nachzuholen - Band 5 erscheint im Dezember 2012 in deutsch.


    1. Im Zeichen des Adlers (2003)
    2. Im Auftrag des Adlers (2004)
    3. Der Zorn des Adlers (2005)
    4. Die Brüder des Adlers (2005)
    5. Die Beute des Adlers (10.12.2012) / The eagles prey (2005)
    6. The eagles prophecy (2008)
    7. The eagle in the sand (2007)
    8. Centurio (2010)
    9. Gladiator (2011)
    10. Die Legion (2012)
    11. Die Garde (2012)

    "Wyrd bid ful aræd"
    Das Schicksal ist unausweichlich
    :lesendLee Child: Sniper (Jack Reacher 9)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Uhtred ()

  • Zitat

    Original von Uhtred
    Drehten sich bisher seine Storys der beiden Protagonisten Cato und Macro um deren militärische Abenteuer in der Legion, so versetzt er sie jetzt in eine Agentenstory á la James Bond.


    Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber das stimmt so nicht ganz, da sie schon früher auf Abwege geraten sind. Aber das liegt wohl auch an den Übersetzungslücken, denn ich denke da zB an Band 6, wo sie auch eher "agentisch" unterwegs sind, wenn ich mich richtig erinnere. Also ganz so neu ist das Aufträge für Narcissus erledigen nicht.


    Zitat

    Eine Agenten- oder Kriminalgeschichte (erinnerte mich irgendwie an die SPQR-Reihe?) wollte ich eigentlich nicht lesen, noch dazu wenn meine beiden Helden wieder als ganz normale Gardisten ihren Auftrag erfüllen müssen.


    Oh, an was erinnert mich denn das? "Sharpe's Regiment", wo Sharpe & Harper genau das tun, um Geheimnisse über ihr Regiment in England aufzudecken. Wobei das bei den beiden noch viel "schwerwiegender" ist, wenn Harper es so gar nicht über sich bringt, Sharpe "Richard" zu nennen, ein Problem, das unsere römischen Freunde wohl nicht haben.
    Und Scarrow hat sich zwar in der Zwischenzeit mit der Wellington vs. Napoleon-Reihe von Cornwell freigeschrieben, ist aber immer noch bekennender Fan. Na, da bin ich mal gespannt und freue mich auf das Buch. Und ich habe echt schon viel zu lange nicht mehr in meinen "Sharpes" geblättert ...

  • Zitat

    Original von Alexandermerow
    Ich dachte, ich frage einfach noch mal nach. Einige Bände sind ja offenbar nicht übersetzt worden, oder? Habe ich jedenfalls irgendwo gelesen.


    Wenn du etwas nach oben scrollst kannst du das doch in meiner Rezension nachlesen. ;-)


    Bisher gibt es drei Bände, die noch nicht übersetzt wurden, wobei einer im Dezember in deutscher Übersetzung erscheint.
    Die Nummerierung stellt auch die chronologische Reihenfolge der Storys dar.
    Nachfolgend die Bände der Reihe - wo nur ein englischer Titel steht, die wurden noch nicht übersetzt...


    1. Im Zeichen des Adlers (2003)
    2. Im Auftrag des Adlers (2004)
    3. Der Zorn des Adlers (2005)
    4. Die Brüder des Adlers (2005)
    5. Die Beute des Adlers (10.12.2012) / The eagles prey (2005)
    6. The eagles prophecy (2008)
    7. The eagle in the sand (2007)
    8. Centurio (2010)
    9. Gladiator (2011)
    10. Die Legion (2012)
    11. Die Garde (2012)

    "Wyrd bid ful aræd"
    Das Schicksal ist unausweichlich
    :lesendLee Child: Sniper (Jack Reacher 9)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Uhtred ()

  • Ich fange jetzt ernsthaft an, mir Sorgen um diese Serie zu machen, denn das ist nun der zweite Band in Folge, der mir nicht sonderlich gefallen hat. Klar, ich mag Macro und Cato wahnsinnig gern und das ist schon mal die halbe Miete, aber das Buch hat mich kaum zu fesseln vermocht, kam mir viel zu lang vor und wieder hat Scarrow nicht wirklich was aus der Situation gemacht, in die er sie gesteckt hat, hier wieder als gewöhnliche Legionäre dienen zu müssen. Irgendwie scheint mir die Luft raus zu sein.


    Vielleicht bringt

    wenn es dazu kommt, wieder frischen Wind. Ich hoffe es. Und er sollte Macro und Cato mal wieder zeitweise trennen. Dafür kann Scarrow eigentlich nichts, aber da ich Macro besonders gern mag, taugt mir das weniger, wenn er meist der ein bisschen tumb wirkende Sidekick Catos ist. Getrennt scheint er sich besser entfalten zu können. Oder Scarrow weiß dann mehr mit ihm anzufangen.


    Gut, jetzt freue ich mich mal auf Scarrows Johanniter. Dass er schreiben kann, das weiß ich ja seit den "Napoleon vs. Wellington"-Romanen.