[ab 12] Laqua: Der Fluch der schwarzen Gondel - Nina Blazon

  • x Autorin: Nina Blazon
    x Titel: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel
    x Genre: Fantasy/Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 27. August 2012
    x 384 Seiten
    x cbj Verlag
    x ISBN: 3570154750
    x Erste Sätze: Der Dunkle. Hunderte von Jahren hatte er auf dem Grund des Wassers gewartet, eingesponnen in die Strömung und die treibenden Algen. Doch jetzt erwachte er. Wasser verwirbelte, als er mit seiner Gondel nach oben stieg und die Oberfläche durchstieß. Bäche strömten aus den Lecks seines morschen Bootes, aber trotzdem schwamm das magische Gefährt.


    Klappentext:


    Ein gruseliger, zugiger alter Palazzo, Dauerregen und eine grantige Urgroßmutter. Na großartig! Kristina und ihr Bruder Jan sind zunächst nicht gerade begeistert, dass sie ihre Ferien in Venedig verbringen sollen. Und als ob das nicht genug wäre, scheint sich in dem alten Hotel ihrer Familie Merkwürdiges zuzutragen: Dinge verschwinden, schwarze Tauben attackieren das Haus und des Nachts erheben sich seltsame Schemen aus der Lagune und gleiten katzengleich die Wände der Häuser hinauf. Ein düsterer Fluch scheint auf dem Haus zu lasten und etwas Unerklärliches verleitet Kristinas und Jans Tante, Sara, immer wieder, sich gefährlich tief in die Wasser der Stadt vorzuwagen, wie im Sog einer dunklen Macht. Als die beiden Geschwister sich auf die Spuren des jahrhundertealten Rätsels machen, das hinter den geheimnisvollen Vorgängen steckt, geraten sie rasch selber ins Visier der Schattenwesen, die Venedig eigentlich beherrschen. Ein Venedig, das ganz anders ist als die goldene Lagunenstadt, die die Kinder zu kennen meinen: ein schillerndes Reich der Geister und Spiegelwesen – mysteriös, atemberaubend gefährlich und von faszinierender Schönheit.


    Rezension:


    Da ich von Nina Blazon bisher nur 5-Sterne-Bücher gewohnt war, habe ich mich natürlich umso mehr auf ihr neues Werk “Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel” gefreut – und was soll ich um den heißen Brei herumreden: Ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.


    Nina Blazons Schreibstil ist genial. Einerseits einfach zu lesen und auf der anderen Seite extrem spannend – dazu noch sehr bildlich, so dass vor dem inneren Auge ganz leicht Bilder entstehen. In der Geschichte um Kristina und ihren kleinen Bruder Jan, die über den Jahreswechsel mit ihrer Tante Sara bei der Urgroßmutter in Venedig bleiben, habe sogar ich, als Erwachsene, mich teilweise sehr gegruselt und Gänsehaut bekommen – was nur beweist, wie stimmungsvoll die Autorin schreibt. Die Mischung aus dem Großteil, in dem man die beiden Geschwister beim lösen des Rätsels begleitet und den seltenen aber eindrucksvollen Abschnitten, die beleuchten, was der sogenannte “Dunkle” gerade plant, ist nahezu perfekt.


    Was ich ganz besonders toll fand war, dass Nina Blazon Venedig so ansprechend beschreibt, dass man am liebsten sofort hin möchte. Sie beschreibt eine Stadt, die auf den ersten Blick so wundervoll strahlend erscheint und auf den zweiten doch wahnsinnig düster und morbid sein kann. Die Wasserstraßen bekommen nach dem Buch für den Leser eine ganz andere und, im wahrsten Sinne des Wortes, tiefere Bedeutung und man fühlt sich, wenn man die Stadt besucht, sicher ab und zu unwohl, wenn man zu nah an den Kanälen entlangwandelt.


    Dann kam noch dazu, dass “Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel” von Geistern, Magie, dem Kampf zwischen Gut und Böse und der Vergangenheit handelt und somit war ich der Geschichte vollkommen verfallen. Empfehlen würde ich das Buch ab 12 oder 13 – je nach Reifegrad, denn wie gesagt gruselt man sich an einigen Stellen schon ordentlich. Aber auch Erwachsene, die auf eine wohlig düstere Atmosphäre in Büchern stehen, werden “Laqua” lieben.


    Fazit:


    Zieht schon ab der ersten Seite in den Bann und lässt den Leser auch nach der Letzten nicht sofort los.

  • Kristina und Jan Vianello verbringen zusammen mit der Schwester ihres Vaters die Weihnachtsferien bei ihrer Urgroßmutter in Venedig. Normalerweise leben sie zusammen mit ihrem Vater in Deutschland. Ihre Mutter ist schon lange gestorben. Sara lebt normalerweise in Berlin wenn sie nicht gerade für Greenpeace unterwegs ist. Doch da ihr Vater ausgerechnet noch vor Weihnachten für einige Monate geschäftlich nach Afrika musste, ist Sara eingesprungen um sich um die beiden Kinder zu kümmern. Ein Rohrbruch verhindert das sie zuhause bleiben können und in Saras WG in Berlin ist kein Platz, deshalb hat Sara beschlossen die Ferien im Hotel der Familie in Venedig zu verbringen.
    Die beiden Kinder sind darüber nicht sehr glücklich in dem alten Palazzo zu sein. Auch geschehen dort eigenartige Dinge. Es verschwinden Gegenstände aus dem Hotel und Ratten und Mäuse dringen ein. Kristina beobachtet Gestalten die gerade aus der Lagune zu kommen scheinen und an den Hauswänden hochklettern. Sara verhält sich auch seltsam seit sie in Venedig ist. Sie scheint gerade zu vom Wasser in den Kanälen angezogen zu werden.
    Kristina und Jan kommt die ganze Sache komisch vor und so kommen sie einem jahrhundertealtem Rätsel das die Familie betrifft auf die Spur. Durch Nachforschungen kommen sie auch immer mehr in das Visier der Schattenmenschen.
    Aber die beiden finden in Pippa und Luca Pezzi Freunde die ihnen beistehen und Versuchen mit ihnen das Rätsel zu lösen.
    So lernen die beiden ein Venedig kennen, das so gar nichts mit der schillernden Lagunenstadt hat die man kennt. Sondern eine etwas düstere Stadt die von Geister- und Spiegelwesen bevölkert ist, aber trotzdem eine faszinierende Schönheit ausstrahlt.


    Nina Blazon hat hier einen Jugendroman geschrieben, der seinen eigenen Charme hat. Im Roman wird das Mystische und Rätselhafte Venedig aufgegriffen. Sie beschreibt die Stadt so das man meint gerade dort zu sein. Auch wie die Realität und das Mystische miteinander verbunden wurde, ist einfach gut gelungen. Was ich auch schön fand, ist das wenn italienische Wörter vorkamen das diese dann auch sofort übersetzt wurden, so das man immer wusste was diese bedeuten. Die Schauplätze oder auch Nebensächlichkeiten wurden so genau beschrieben ohne das es langatmig wurde.


    Da ich schon vor längerer Zeit einmal einen Roman von Frau Blazon gelesen habe, war ich auf diesen Fantasyroman gespannt. Denn ein Fantasy Buch hatte ich noch nicht von ihr gelesen. Obwohl es ein Jugendroman ist, fand ich die Handlung der Geschichte gut. Auch war die Handlung gut recherchiert.
    Fast hätte ich das Buch an einem Tag durchgelesen.
    Was ich für einen Jugendroman auch gut fand, war das die Kapitel nicht zulange waren. Sehr gut gelungen fand ich, das wenn es die die “Dunkle Macht” war aus deren Sicht erzählt wurde, das man dies sofort am Hintergrund des Papieres erkennen konnte. Es wurden wirklich alle offenen Handlungsstränge am Schluss aufgeklärt.
    Auch die Kinder wurden Altersgerecht beschrieben und nicht als junge Erwachsene wie es auch oft der Fall ist.
    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, wer einmal einen etwas anderen Roman über Venedig lesen möchte, dem wird das Buch gefallen.
    Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen.

  • Die beiden Geschwister Kristina und Jan sind zunächst nicht gerade begeistert von der Idee die Weihnachtsferien bei ihrer Urgroßmutter Nonna in Venedig zu verbringen, bei der sie ganz offensichtlich sogar unerwünscht sind. Dass es in dem großen alten Palazzo zu spuken scheint und sie zu allem Überfluss auch noch im Hotel mithelfen sollen statt zu faulenzen, macht es auch nicht gerade besser.


    Doch dann geschehen plötzlich immer merkwürdigere Dinge: Sachen verschwinden spurlos, Kristina sieht immer wieder ein geisterhaftes Kind, Nonna verschweigt ihnen etwas und auch ihre junge Tante Sara beginnt sich äußerst merkwürdig zu verhalten. Gemeinsam versuchen Kristina und Jan herauszufinden, was in der Stadt plötzlich vor sich geht und erfahren dabei nicht nur mehr über die Vergangenheit Venedigs, sondern lüften auch noch ungeahnte Geheimnisse über ihre eigene Familie …


    Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist eine fantastische Geschichte mit einer tollen, düsteren Atmosphäre, die sich allerdings merklich an ein etwas jüngeres Publikum richtet als Faunblut, Ascheherz usw. Das ist nicht negativ, aber man sollte es vor dem Lesen besser wissen, damit man kein All-Age erwartet und dann vielleicht enttäuscht wird.


    Der Schreibstil von Nina Blazon lässt sich flüssig lesen und ist im Prinzip genau so gut wie gewohnt, nur eben ein wenig kindgerechter als sonst. So werden z.B. bestimmte Begriffe oder Fremdwörter einmal kurz erklärt bzw. übersetzt.
    Es gelingt ihr immer wieder Gegenwart und Vergangenheit geschickt miteinander zu verbinden. Mit Venedig und seinen vielen Kanälen und historischen Gebäuden hat sie ferner einen wahrlich perfekten Schauplatz für diese tolle Geschichte ausgewählt.


    Geschildert wird die Handlung hauptsächlich aus der Sicht von Kristina. Daneben gibt es jedoch auch ein paar Szenen aus der Perspektive des geheimnisvollen, dunklen Gondoliere, der es aus irgendeinem Grund auf Sara abgesehen hat, die sich schon gestalterisch von allen anderen Abschnitten abheben.


    Dass das Buch eher für Kinder gedacht ist, merkt man vor allem an den beiden Hauptfiguren Kristina und Jan, denn die sympathischen Geschwister sind gerade mal elf und neun Jahre alt. Deshalb sind sie jedoch noch lange nicht auf den Kopf gefallen oder wissen sich nicht zu helfen. Eher im Gegenteil, die Beiden müssen nämlich ganz schön viel Mut beweisen und haben einige knifflige Rätsel zu lösen.


    Aber nicht nur den beiden Protagonisten gelingt es sich die Sympathie des Lesers zu sichern, sondern auch ihrer Tante Sara, dem jungen Venezianer Luca sowie vielen anderen Nebenfiguren, von denen jede auf ihre eigene Art liebenswert ist. Insbesondere die verschiedenen interessanten Charaktere der unterschiedlichen Altersgruppen, von der kleinen Pippa bis zur alten Nonna, machen das Buch auch für ältere Leser lesenswert, sofern sie nichts dagegen haben ein Kinderbuch zu lesen und sich von einer Familiengeschichte verzaubern zu lassen.


    Schon in den ersten Kapiteln kreiert die Autorin eine sehr geheimnisvolle Stimmung und weckt damit die Neugier des Lesers. Wer ist der Dunkle? Was will er von Sara? Diese Fragen werden gleich zu Beginn aufgeworfen, jedoch erst ganz zum Schluss beantwortet, sodass das Interesse konstant aufrechterhalten wird.
    Die Handlung nimmt dann bald richtig an Fahrt auf und wird immer spannender. Gemeinsam mit Kristina, Jan und Luca geht man dem Fluch und der Legende auf den Grund, will erfahren, was damals vor so vielen Jahren in der Lagunenstadt wirklich geschehen ist und herausfinden, ob man die armen Pezzis von ihrem andauernden Pech befreien kann.
    Am Ende bietet Nina Blazon dem Leser eine tolle Auflösung und schließt die Geschichte in sich ab, sodass man nicht ewig auf eine Fortsetzung warten muss.


    Außerdem gibt die Autorin ihren jungen Lesern noch eine wichtige Botschaft mit auf den Weg: Freundschaften und eine Familie, die immer zusammen hält, sind viel wichtiger als Geld und Erfolg.



    FAZIT
    Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist ein wundervolles Kinderbuch voller Magie und Abenteuer, das sich gleichermaßen für Jungs und Mädchen eignet, auch wenn es überwiegend aus Kristinas Blickwinkel erzählt wird, da auf Romantik größtenteils verzichtet wird. Es ist eine perfekte Lektüre für die angestrebte Zielgruppe, wobei auch ältere Leser durchaus ihre Freude daran haben können, und sorgt nicht nur für Spaß sondern auch dafür, dass der Leser sich mit der Frage beschäftigt, was im Leben eigentlich wirklich von Bedeutung ist.

  • Kristina und ihr Bruder Jan sind nicht gerade begeistert als sie ihre Weihnachtsferien zusammen mit ihrer Tante Sara bei ihrer Nonna im Familienhotel in Venedig verbringen müssen. Ein Sturm fegt um das alte Haus und die Nonna lässt ziemlich klar durchblicken, dass sie die Kinder am liebsten gar nicht im Haus hätte. Doch plötzlich sieht Kristina am Fenster das Gesicht eines Kindes! Wie kann das sein? Das Zimmer, in dem sie sich aufhalten, befindet sich im dritten Stock! Als sie über sich ein Geräusch hören, stürmen sie hoch in ihr Schlafzimmer und finden alles durchwühlt vor. In den nächsten Tagen verschwinden immer wieder Dinge, sie werden von schwarzen Möwen angegriffen und auch das Geisterkind begegnet ihnen wieder. Gleichzeitig scheint sich ihre Tanta Sara unheimlicherweise vom Wasser angezogen zu fühlen und begibt sich in dieser Hinsicht wiederholt in Gefahr.


    Zudem lernen sie die Familie Pezzi kennen, die schon seit unzähligen Jahren mit ihrer eigenen verfeindet ist. Nach anfänglichen Reibereien freunden sich die Kinder mit Luca und Pippa, Sohn und Nichte der Pezzis, an und gemeinsam versuchen sie das Geheimnis der mysteriösen Vorfälle zu ergründen. Wer sind diese Geisterkinder? Und wer will ihrer Familie schaden? Wie hängen die Vorfälle mit der Vergangenheit zusammen, in der ihre Vorfahrin Violetta, eine Aquana, versucht hat, das Leben der Geisterkinder zu retten?


    "Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel" hat mich von Anfang an verzaubert. Der wunderschöne Schreibstil von Nina Blazon hat dafür gesorgt, dass die Seiten einfach nur dahingeflogen sind und ich mich leider viel zu schnell schon am Ende der Geschichte wiedergefunden habe. Die Charaktere sind allesamt liebevoll gezeichnet und auch die detaillierten Beschreibungen der Lagunenstadt Venedig haben dafür gesorgt, dass das Geschehen in meinem Kopf Gestalt angenommen hat und ähnlich einem Kinofilm die ganze Zeit mitlief. Dabei kommt beim Lesen ganz klar herüber, dass die Autorin nicht nur zuvor die Schauplätze selbst besucht hat, sondern auch wieviel Begeisterung für diese Stadt mit in die Geschichte eingeflossen ist.


    Gleich am Anfang befindet man sich als Leser mitten im Geschehen und die kontinuierlich anhaltende Spannung lässt einen auch nicht wieder los. So ganz nebenbei erfährt man dabei viele wundervolle Dinge über Venedig, die die Autorin mit in die Geschichte eingeflochten hat. Und während man Kristina und Jan über magische Wege folgt, wird Vergangenheit lebendig. Auch der Humor und die Liebe kommen in dieser Geschichte nicht zu kurz, wobei letztere sich nicht in den Vordergrund drängelt und neben dem spannenden Geschehen eine liebevolle Randgeschichte bleibt. Das Lesen dieses Buches war ein wahrer Genuss und ich kann es nur jedem - auch außerhalb der empfohlenen Altersangabe - uneingeschränkt empfehlen.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Ich habe das Buch innerhalb eines Tages weginhaliert, so hat es mich gefesselt!
    Es war spannend, hat angenehm gegruselt und Venedig als Schauplatz ist natürlich immer wieder toll. Man merkt dem Buch einfach an, wie gut sich die Autorin dort auskennt.
    Und da sie sich sowohl im Bereich der historischen Romane als auch der Fantasy sicher bewegt und gut recherchiert, ist diese Kombi so stimmig geraten, daß ich mehrmals verführt war nach zu googlen, bis mir wieder einfiel, daß die entsprechende Person wahrscheinlich gar nicht exisitert hat, sondern eine Erfindung der Autorin ist.


    Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Das Buch steht nun im Regal zwischen Funkes "König der Diebe" und Kai Meyers Merle-Trilogie und fühlt sich dort pudelwohl :-]

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)