S. Corinna Bille - Dunkle Wälder

  • Titel: Dunkle Wälder
    OT: Forets obsucres
    Autorin: S. Corinna Bille
    Übersetzt aus dem Französischen von: Hilde Fieguth
    Verlag: Rotpunktverlag Zürich
    Erschienen: Mai 2012
    Seitenzahl: 160
    ISBN-10: 3858694711
    ISBN-13: 978-3858694713
    Preis: 18.50 EUR


    S. Corinna Bille wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Durch einen Artikel in der ZEIT bin ich auf diese Autorin aus der Schweiz aufmerksam geworden. Einer Autorin, die es ganz sicher nicht verdient hat, relativ unbekannt geblieben zu sein.


    In ihrem Roman „Dunkle Wälder“ erzählt Corinna Bille von der 50jährigen Blanca. Blanca verbringt den Sommer in einem Chalet in den Walliser Bergen. Ihr Mann Clemens besucht sie dort nur an den Wochenenden, ist er doch in der Woche in seinem Antiquitätengeschäft beschäftigt. Blancas Gesellschaft besteht ansonsten nur aus einem Hund und einer Katze. Und dann ist aber auch noch Guerin, von ihr freundlich „der Einfältige“ genannt. Guerin hat keinen festen Wohnsitz und verdient sich seinen Lebensunterhalt durch Tagelöhnerarbeiten. Immer wieder überrascht er Blanca mit Geschenken aus dem Wald. Blanca ist fasziniert von dem Wald, von der Natur überhaupt. Immer tiefer dringt sie in den Wald hinein, verirrt sich – kann sich aber von der magischen Anziehungskraft des Waldes nicht lösen und will es auch gar nicht.
    Die Autorin schildert in diesem Roman auch die Momente grenzenloser Freiheit, abgelöst von Momenten nackter Angst und dunkler Vorahnungen.
    Doch dann wird Blanca tot aufgefunden. Man vermutet ein Verbrechen. Und, war es ein Verbrechen?


    Wie die ZEIT richtig schreibt, wird bei Literatur aus der Schweiz immer an deutschsprachige Literatur gedacht. Ein Fehler, wie dieses Buch von Corinna Bille zeigt. Auch in anderen Sprachregionen der Schweiz gab es sehr lesenswerte Literatur. Mit ihrer einfachen Sprache vermag die Autoren Stimmungen zu beschreiben, was viele andere Autoren mit vielleicht einer komplizierteren Sprache nicht einmal ansatzweise schaffen.


    Corinna Bille wurde 1912 geboren und starb 1979. Sie gilt als einer der bedeutendsten Schriftstellerin der Westschweiz. Eine Schriftstellerin die es verdient hat, auch über die Westschweiz hinaus bekannt zu werden. Sie ist ohne Frage eine „echte Kostbarkeit“ der schweizerischen Literatur.


    Mit diesem Buch – aber auch mit ihren anderen Büchern – hat sie ihrer Heimat quasi ein Denkmal gesetzt.


    Fazit: Ein lesenswertes Buch von einer Autorin, die weitaus mehr Beachtung verdient hätte. Vielleicht findet sie diese Beachtung ja noch posthum. Der ZEIT sei Dank für das Erinnern an diese Autorin.


    8 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Wie groß ist die Rolle, die der Wald in diesem Buch spielt? Ich liebe den Wald und mag Bücher gerne, in denen er (wenigstens zum Teil) als Schauplatz dient.


    Deine Rezi hat mich jedenfalls neugierig gemacht. Danke! :wave

  • Zitat

    Original von Rosha
    Wie groß ist die Rolle, die der Wald in diesem Buch spielt? Ich liebe den Wald und mag Bücher gerne, in denen er (wenigstens zum Teil) als Schauplatz dient.


    Deine Rezi hat mich jedenfalls neugierig gemacht. Danke! :wave


    Der Wald spielt in diesem Roman sicher eine der Hauptrollen. Die Autorin schildert dabei den Wald in seinem ganzen Facettenreichtum. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.