Linna singt von Bettina Belitz ab 15

  • Bettina Belitz - Linna singt


    Kurze Inhaltsangabe


    Fünf Jahre haben sie sich nun nicht gesehen. Fünf Jahre, in denen Linna nicht ein Wort ihrer Freunde und ehemaligen Bandmitglieder hörte. Doch jetzt sind Linna, Maggie, Simon, Falk und Jules noch einmal für ein Konzert gebucht und treffen sich zum Proben – zu Linnas Leidwesen in einer abgelegenen Berghütte. Aber die Wiedersehensfreude verfliegt schnell und die Stimmung kippt. Denn vieles blieb seit der plötzlichen Bandauflösung unausgesprochen und jeder der fünf hat seine Geheimnisse. Bald steht Linna als Lügnerin da und Botschaften tauchen an Wänden auf, Handys werden versteckt, Haare fallen. Dass Linna nicht dafür verantwortlich ist, weiß nur sie und die anderen glauben ihr nicht. Doch was bezweckt der eigentliche Täter damit? Und werden sich die fünf jemals wieder so nahe kommen wie sie es früher einmal waren?


    Meine Meinung zum Buch


    Bei diesem Buch fällt es mir wirklich schwer eine kurze Inhaltsangabe zu verfassen. Denn in Bettina Belitz' Buch fließen sehr verschiedene Aspekte auf einmal in die Handlung ein: die aktuelle Stimmung unter den Bandmitgliedern, deren Geheimnisse erst nach und nach ans Licht kommen, die beunruhigenden Zwischenfälle und sehr viele Erinnerungen Linnas. Vor allem durch Letzteres wird die Handlung zwischenzeitlich etwas zäh, doch um einiges der Gegenwart zu verstehen sind sie unerlässlich. Aber meiner Meinung nach hätten diese nicht immer in aller Genauigkeit erzählt werden müssen. Durch diese Unterbrechungen sinkt die Spannung nämlich sehr oft ab und man hat trotz zermürbender Psychospielchen nicht diesen Gänsehautfaktor oder unbedingt das Bedürfnis sofort weiterzulesen. Man wird eher zum Nachdenken angeregt, was mit dem eigenen Freundeskreis in fünf Jahren passieren könnte.
    Die gesamte Handlung wird aus der Sicht von Linna erzählt und als Leser denkt man auch sehr viel als Linna. Aber trotz dieser Nähe zur Gedankenwelt und den Reaktionen der anderen Figuren, kann ich persönlich mir immer noch kein Bild von Linna machen und schon gar nicht ihre Entscheidungen nachvollziehen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ihr Charakter sehr widersprüchlich ist, der sich wohl durch das Zusammenleben mit ihrer psychisch kranken Mutter entwickelt hat.


    Fazit


    Insgesamt ist „Linna singt“ für mich ein Buch über Freundschaft, die durch Missverständnisse und Lügen belastet wird und sich erst nach und nach aus diesem Netz befreien kann. Doch das Potential an Spannung hat die Autorin nicht unbedingt ausgeschöpft – oder zu sehr in die Länge gezogen.

  • Die Autorin
    Bettina Belitz, an einem sehr sonnigen Spätsommertag 1973 beinahe in einer Heidelberger Bäckerei zur Welt gekommen, wuchs zwischen unzähligen Büchern auf und verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen alleine genügte ihr dabei nicht nein, es mussten auch eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium der Geschichte, Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft arbeitete Bettina Belitz als Redakteurin und freie Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt Bettina Belitz umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern als freie Autorin in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
    Verlag: Script5 (10. September 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3839001390
    ISBN-13: 978-3839001394



    Inhalt - in eigenen Worten
    Ganze fünf Jahre hat Linna ihre ehemaligen Bandkollegen Simon, Maggie, Falk und Jules nicht mehr gesehen, bis die eigentlich aufgelöste Band "Linna singt" für einen Auftritt engagiert wird. In ihrer Heimatstadt Speyer treffen die ehemaligen Bandkollegen wieder aufeinander, bevor sie sich gemeinsam mit Neuzugang Tobias zum intensiven Proben auf eine einsame Berghütte ohne Komfort begeben - nur wissen die Anderen nicht, dass die exotisch aussehende Linna seit der Trennung keinen einzigen Ton mehr gesungen hat. Und auch sonst brodeln unausgesprochene Gefühle und Beschuldigungen unter der Oberfläche, die Linna immer wieder als Lügnerin dastehen lassen, sodass die junge Frau am liebsten abreisen würde, doch da spielen das Wetter und ihre Mitbewohner nicht mit...


    Meine Meinung
    Bettina Belitz ist Lesern von Fantasy-Jugendliteratur spätestens seit der Splitterherz-Trilogie (zu deren Fans ich mich zähle) ein Begriff und hat nun mit "Linna singt" ihren ersten Roman für (junge) Erwachsene veröffentlicht, wofür ich der sympathischen Autorin dankbar bin. Die Story spielt sich im Winter, größtenteils in den Alpen, ab, wobei die Handlungsdauer 8 nervenaufreibende Tage umspannt. Die Kapitelüberschriften tragen die Namen von Mike Oldfield-Songs, die sich auch im Roman wiederfinden.


    Linna, die eigentlich Lavinia heißt, verdient sich ihren Lebensunterhalt unter dem Pseudonym Lissy Sommer als Kinderbuchillustratorin. In ihrer Freizeit liebt es die rebellische 24-jährige mit der mongolischen Abstammung, an Boxkämpfen teilzunehmen, wo sie sich abreagieren kann. Seit der Trennung der Band hat Linna, die eine wunderbare Sängerin mit dem absoluten Gehör ist, keinen einzigen Ton gesungen, wofür der Grund in der Vergangenheit zu finden ist. Zu ihren ehemaligen Bandkollegen zählen der 23-jährige abenteuerlustige Gitarrist Falk, der inzwischen ausgewandert ist und mit seiner Hündin Luna Englisch spricht; der 25-jährige Drummer Jules, der inzwischen total spießig geworden ist und sich seine Brötchen als Außenhandelskaufmann verdient. Obendrein hat er Maggie geheiratet, die in der Band für das Keyboard und den Background-Gesang zuständig war. Maggie, inzwischen 24, spielt beruflich Geige im Orchester und ist außerdem Vegetarierin. Mit ihrem Zwillingsbruder Simon verbindet sie seit jeher ein enges Verhältnis. Der Bassist studiert Jura und benimmt sich total kleinkariert und spießig. Zu dem unterschiedlichen Quintett hat sich nun Tobi(as) gesellt, der sich als Roadie der Reuinion von "Linna singt" sieht und die Bandmitglieder eingeladen hat, ein paar intensive Probentage auf der Almhütte seines Onkels zu verbringen


    Die mitwirkenden Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten mit vielen Facetten, Ecken & Kanten, deren Absichten sich nicht durchschauen lassen, was auch den Reiz der Geschichte ausmacht. Denn während des Handlungsverlaufs wird die Sechsergruppe eingeschneit und muss sich in der Abgeschiedenheit ohne jegliche Annehmlichkeiten zurechtfinden, wodurch sie auch näher zusammenrücken und nun einige Bekenntnisse bzw. längst verschüttete Erinnerungen an die Oberfläche geraten. Doch irgendjemand ist Linna nicht freundlich gesinnt und tut alles, um die Showkampf-Boxerin mit der großen Klappe ins schlechte Licht zu rücken...


    "Linna singt" erzählt von der ehemaligen gleichnamigen Band, die sich 5 Jahre nach der Auflösung wieder für einen Revival-Auftritt zum Einstudieren verschiedener Songs trifft. Doch das Singen und Musizieren steht hier nicht im Vordergrund, viel eher sind es die dunklen Geheimnisse & Lebenslügen von Linna, Falk, Maggie, Jules und Simon, die in diesen bewegten 8 Tagen, die sie in den Bergen gemeinsam verbringen, zutage treten. Denn was sich auf der abgeschiedenen Hütte abspielt, übertrifft die kühnsten Erwartungen aller Anwesenden und natürlich auch der Leser - denn ständig fragt man sich, was wohl als nächstes passieren wird und wartet darauf, dass Linna den Grund preisgibt, warum sie nicht mehr singt. Diese Frage hat mich während des Lesens ständig beschäftigt und die Auflösung bzw. das Ende haben mich echt überrascht... Wer sich vielleicht denkt, dass die Romanidee -eine Gruppe alter Freunde mitten in die Einöde zu verfrachten, um sie dort Seelen-Striptease begehen zu lassen- ausgereizt ist, hat nicht mit Bettina Belitz gerechnet. Denn die Autorin hat sich frischer Ideen bedient und es geschafft, etwas ganz Neues daraus zu machen. Man weiß nie genau, in welche Richtung sich die Story entwickelt und lässt sich immer wieder von falschen Fährten und unerwarteten Wendungen überraschen. "Linna singt" beinhaltet keinerlei Längen oder überflüssige Passagen, sondern garantiert spannende Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite.


    Ich-Erzählerin Linna berichtet schonungslos über die unfassbaren Geschehnisse, die auf der Brandalm geschehen. Sie lässt die Vergangenheit Revue passieren und sammelt neue Eindrücke von ihren früheren Bandkollegen. Da wir an Linnas Gedanken und Gefühlen teilhaben dürfen, identifiziert man sich schnell mit der außergewöhnlichen Hauptperson und fühlt, fiebert & leidet gemeinsam mit ihr. Musik (vor allem die Songs von Mike Olfield und Sade) spielt hier eine große Rolle, denn unsere Charaktere sind ja allesamt Musiker und überdies ist Musik ja unweigerlich mit Emotionen verbunden, was sich in der Story widerspiegelt. "Linna singt" geht stark in Richtung Psychothriller gepaart mit einer gehörigen Portion Dramatik und vermag dank der mitreißenden, ausdrucksstarken Schreibweise samt anschaulichen Schauplatzbeschreibungen zu fesseln. Dennoch sollte man sich für diese emotionale Geschichte genug Zeit nehmen, denn dieser Roman ist keine Lektüre, die man schnell nebenher liest, sondern benötigt die ungeteilte Aufmerksamkeit des Lesers. Mich hat dieses Buch so begeistert, dass ich die 512 Seiten innerhalb eines Tages ausgelesen hatte. :)


    FAZIT
    Lest ihr gern Bücher mit einer temporeichen, unvorhersehbaren Handlung vereint mit Spannung, einem Hauch Romantik und einem eindrucksvoll gestaltetem Setting, facettenreichen Figuren mit Tiefgang sowie einem emotionalen und flüssigen Schreibstil? Dann seid ihr hier genau richtig, denn "Linna singt" vereint all diese Vorzüge in einem Roman, die das neueste Werk von Bettina Belitz zu einem wahren Lese-Erlebnis machen. Nachdem mich "Linna singt" auf wunderbare Art & Weise unterhalten hat, bekommt dieser spannende Roman von mir ganze 10 Punkte.

  • Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben. Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat. Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.


    Nach einigen Fantasyromanen hat sich Bettina Belitz nun einem ganz anderen Genre angenommen: sie verknüpft in "Linna singt" die Realität mit einem psychologischem Verwirrspiel vor winterlicher Kulisse und einem Bezug zur Musik.
    Das Hauptaugenmerk dieses Romans liegt auf dem Seelenleben der Hauptprotagonistin, Linna, und ihrer Geschichte, wodurch die Handlung atmosphärisch dicht und unverklärt geschildert wird.
    Die Atmosphäre besitzt stets etwas Geheimnisvolles, nicht Greifbares, ist dabei aber von dem winterlichen Setting durchaus geprägt und besitzt viel Intensität.
    Das psychologische Verwirrspiel ist durchweg authentisch und nachvollziehbar skizziert. Bettina Belitz hat das volle Spektrum an Geheimnissen, Verleumdungen und mysteriösen Ereignissen abgearbeitet und gekonnt verknüpft, womit viel Spannung erreicht wurde.
    Mit viel Dramatik erhält der Leser Einblicke in die menschliche Seele und ihre Abgründe, wem kann man noch trauen?
    Am Ende wird der Leser mit einigen Überraschungen konfrontiert, wobei der tatsächliche Schluss offen gehalten wurde und dem Leser Interpretationsspielraum bietet.


    Durch die geringere Anzahl der Charaktere konnte sich Bettina Belitz ihnen stärker widmen. Die Mischung aus Undurchsichtigkeit und Informationen hat prima gepasst um interessante Charaktere für diesen Roman zu schaffen. Jeder hat seine Geheimnisse, die nur nach und nach ans Licht kommen und daher die Spannung sehr hoch halten.
    Auch Linnas Geschichte kommt nur langsam ans Licht, trotz der Schilderung aus ihrer Sicht. Sie ist ein sehr zwiegespaltener Charakter, dessen Inneres sehr gut von der Autorin skizziert wurde und eine etwas andere Heldin darstellt, denn sie ist wahrlich nicht einfach.


    Bettina Belitz Schreibstil ist sehr geradeheraus, da sie diesen Roman aus der Sicht Linnas schildert, die einen realistischen, unverklärten, nüchternen, teilweise auch zynischen Blick auf alle die Dinge erhebt. Dennoch ist "Linna singt" sehr poetisch angehaucht und von der Musik geprägt. Jeder Satz sitzt und bringt den Leser zum Nachdenken.


    Fazit: Ein spannendes psychologisches Verwirrspiel, definitiv nur für junge Erwachsene und aufwärts.

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 10. September 2012
    Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben. Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat. Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.


    Über den Autor
    Bettina Belitz, an einem sehr sonnigen Spätsommertag 1973 beinahe in einer Heidelberger Bäckerei zur Welt gekommen, wuchs zwischen unzähligen Büchern auf und verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen alleine genügte ihr dabei nicht nein, es mussten auch eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium der Geschichte, Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft arbeitete Bettina Belitz als Redakteurin und freie Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt Bettina Belitz umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern als freie Autorin in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald.


    Eigene Meinung
    Diese Buch ist als Wanderbuch bei mir gelandet .
    Aufrund ihrer anderen Bücher hab ich zwar was Richtung Fantasy erwartet, wurde da allerdings etwas "enttäuscht" . Wobei enttäuscht das falsche Wort ist , denn das Buch ist trotzdem recht packend und keinesfalls enttäuschend.
    5 Jahre hat Linna ihre Bandmitglieder nicht mehr gesehen , auch hat sie seitdem nicht mehr gesungen. keinen Ton
    Nun fahren sie auf eine einsame Berghütte um für eine Reunion
    zu proben.
    Dort geschehen seltsame Dinge , ihre ehemaligen Freunde verdächtigen sie , glauben ihr nicht .
    Nach und nach erfährt man in Rückblicken was damals und in den letzten 5 Jahren geschehen ist .
    Jeder hat so seine kleinen-oder doch grosse ;) ?- Geheimnisse , die nach und nach ans Licht kommen.


    Das Buch wird allein aus Linnas Sicht erzählt und genau das hält mMn die Spannung oben , da der Leser so auch nicht erfährt was nun wirklich los ist.
    Sehr schön gefallen mir ihre Gefühle zur Musik , Gedanken zu einzelnen Musikstücken.


    Fazit
    8 von 10 eulenpunkten

  • Nach piper1981 ist "Linna singt" zu mir weitergewandert. Auch ich bin durch die Splitterherz-Trilogie zu Bettina Belitz gekommen und hatte etwas völlig anderes erwartet.
    Enttäuscht wurde ich ebenfalls nicht, denn "Linna singt" ist ein unheimlich mitreißender Roman, den man gar nicht mehr aus der Hand legen will.


    Die Wiedervereinigung der Band "Linna singt" ist nicht gerade Lavinias Herzenswunsch, da sie seit der Trennung keinen Ton mehr gesungen hat und keiner ihrer Bandkollegen davon weiss.
    Doch die Chanche auf ein Wiedersehen mit Gitarrist Falk und die Möglichkeit, sich ihrer kontrollsüchtigen Mutter für ein paar Tage zu entziehen, bewegen Lina dazu, sich mit den anderen zum Proben in eine einsame Berghütte zurückzuziehen.
    Doch Proben spielen schon nach kurzem keine Rolle mehr, aus albernen Zeitvertreiben wie Flaschendrehen entwickelt sich ein gemeines Verwirrspiel, in dessen Zentrum Linna steht.


    Wie ich es nach Splitterherz erwartet habe, sind die Charaktere in "Linna singt" interessant und kein bisschen langweilig. Allen voran Hauptfigur Linna, aus deren Sicht das Geschehen geschildert wird.
    Sie ist alles andere als einfach gestrickt, aber trotzdem ein Charakter in den ich mich ohne große Mühle hineinversetzen konnte.
    Aber anders als bei Splitterherz gibt es in "Linna singt" keine Längen, die Geschichte steht permanent unter Strom und spielt geschickt mit Verdachtsmomenten.
    Die Kapitel sind oft mit Musik verknüpft, nicht nur in den titelgebenden Überschriften von Mike Olfield, sondern auch mit vielen bekannten Songs aus unterschiedlichen Bereichen.
    Das hat mir sehr gut gefallen und ich musste immer wieder Pausen einlegen, um Songs herauszusuchen, die ich nicht kannte.
    Schade das kein komplettes Verzeichnis der Lieder im Buch vorhanden ist, sonst hätte ich mir vorab den mp3-Player entsprechend der Kapitel bestückt. :rolleyes


    Mein Fazit zum Buch sind 9 von 10 Punkten :-)

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • 5 Jahre ist es her, seit Linna sie gesehen hat. Seit dem Tag, als sie die Band aufgelöst hat, seit dem es Linna singt nicht mehr gibt. 5 Jahre hat Linna nicht mehr gesungen und nun soll es ein Comeback der Band geben - für ein Konzert. Daher die Einladung zu einem Treffen. Zum Proben, in einer Hütte mitten im Nirgendwo.


    Doch nichts ist mehr so wie es vorher war. Menschen verändern sich, einstige Freunde werden zu Feinden. Spielchen und Intrigen und mittendrin Linna, die sich ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft stellen muss. Doch was ist der wahre Grund, warum sie nicht mehr singt?


    Ich habe von der Autorin bereits die ersten beiden Teile der Splitterherz-Trilogie gelesen und muss sagen, dass mir "Linna singt" ein wenig besser gefallen hat.


    Bettina Belitz hat einen starken Wiedererkennungswert. Ihre Bücher versprühen eine ganz besonderen Charme. Düster, Geheimnisvoll und mit einer gewissen Schwere. Alles hat wunderbar zusammen gepasst. Von der Atmosphäre bis hin zu den Charakteren. Einfach stimmig und überaus unterhaltsam.


    Die Spannung hat sich von Seite zu Seite immer mehr aufgebaut. Man wollte unbedingt erfahren, wie denn nun alles zusammen hängt. Zudem haben die kurzen Rückblenden, die zum Verständnis der Geschichte beigetragen haben, die Spannung nochmals gesteigert.
    Als Leser fühlte man sich ein wenig, wie ein Detektiv. Jede kleinste Spur wird verfolgt um dem Täter auf die Schlichte zukommen. Die Autorin schafft es aber immer die wieder einen zu überraschen mit Wendungen und Überraschungen, die deutlich zum Lesevergnügen beigetragen haben.


    Ich habe stellenweise richtige Gänsehautschübe gehabt. Was nicht nur der Spannung zuzuschreiben ist, sondern auch der unglaublichen Songauswahl der Autorin. Diese untermalen die Geschichte und geben dem Buch etwas ganz besonders, einen unglaublichen Flair. Ich habe so manchen Schatz darunter gefunden.


    Die Charaktere sind breit gefächert und haben alle etwas ganz Spezielles. Selten war mir eine Figur vom ersten Moment an so unsympathisch wie Maggie. Ich hätte der Frau so manches Mal gerne einen Tritt in den hinteren Bereich ihres Körpers verpasst. Zum Glück waren genug andere Figuren vorhanden, die dies ausgeglichen haben.


    Für mich gibt es nur einen Punkt, der mein Lesevergnügen ein wenig geschmälert hat und zwar die Auflösung des Ganzen und das Ende im Allgemeinen.
    Die Auflösung war mir persönlich ein wenig zu flach. Vielleicht hat sich aber auch im Verlauf der Geschichte einfach eine gewisse Erwartung aufgebaut, die dann nicht in dem erwarteten Sinne erfühlt worden ist.
    Dass mir das Ende nicht so zusagt, liegt jedoch nur an meinem persönlichen Geschmack. Für die Geschichte ist es ein mehr als angemessener und verständlicher Schluss. Für mein Leserherz leider nicht ganz.


    Fazit:


    Ich hatte mehr als unterhaltsame Lesestunde mit "Linna singt" und kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Spannende und interessante Stunden mit einem Soundtrack, der unter die Haut geht.


    Von mir 8 Eulenpunkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Linna, ihre ehemalige Band und Tobi verbringen ein paar Tage in der Berghütte von Tobis Onkel, um nach fünf Jahren die Band "Linna singt" wiederauferstehen zu lassen. Durch das Wetter sind die ehemaligen Freunde bald in der Hütte eingeschlossen und die Psychospielchen beginnen. Bettina Belitz verleiht jeder ihren Figuren einen individuellen Character. Leider war mir aber keiner davon sympathisch. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie sich gute Freundschaften so entwickeln können. ?(
    Für meinen Geschmack hatte dieser Roman, insbesondere in den ersten zwei Dritteln, zu viele Längen und vergebe 6 Punkte.

  • Fünf Jahre ist es her, seit Linna die Mitglieder ihrer damaligen Band zum letzten Mal gesehen hat. Nach der Auflösung von „Linna singt“ hatten sie keinen Kontakt mehr. Doch nun trommelt Maggie sie alle wieder zusammen, für einen gemeinsamen Auftritt. Linna will erst nicht mitmachen, doch ohne ihren Gesang ist die Band nicht dieselbe. Und irgendwie will sie es auch, denn sie hat seit damals keinen Ton mehr gesungen. Also lässt sie sich überreden, zu Proben mit auf eine Berghütte zu fahren. Durch einen Schneesturm vom Rest der Welt abgetrennt, entwickelt sich das Probenwochenende jedoch völlig anders als erwartet und verläuft in eine erschreckende Richtung. Irgendjemand der Anwesenden scheint es auf Linna abgesehen zu haben – oder kommt ihr das nur so vor? Auf jeden Fall gibt es in der Gruppe so viele Geheimnisse und unausgesprochene Bitterkeiten, dass bald nicht mehr klar ist, wem sie noch trauen kann.


    Keine Ahnung, was ich bei diesem Buch erwartet hatte. Nach der Splitterherz-Trilogie, die mich eigentlich nur im ersten Band wirklich begeistert hatte, war ich neugierig, was Bettina Belitz nun geschrieben hat. Kein Fantasy. Keine übernatürlichen Wesen. Stattdessen eine Psychothriller in der klassischen Konstellation: überschaubare Anzahl an Figuren, eine eingeschneite Berghütte, somit keine Möglichkeit zur Flucht oder Kommunikation mit dem Rest der Welt, dafür jede Menge Geheimnisse, alter Groll, Eifersüchteleien, unerfüllte Liebesgeschichten… Gerade am Anfang hatte ich keine Ahnung, worauf das alles hinauslaufen soll und wer hier die Fäden zieht. Letzteres konnte man sich zwar irgendwann denken, trotzdem habe ich immer gezittert, dass noch etwas Unerwartetes nachkommt, das war schon ganz geschickt gemacht. In der Aufklärung fiel mir dann allerdings einiges ein wenig unglaubwürdig aus und ganz gegen Ende wurde es mir schließlich etwas zu kitschig.


    Obwohl es hier um eine Band geht, und daher wohl zu erwarten war, dass Musik eine wichtige Rolle in dem Buch spielen wird, fand ich die gehäufte Erwähnung von Liedtiteln und Interpreten auf Dauer recht anstrengend. Gerade wenn man die Songs nicht kennt und auch keine Lust hat, neben dem Lesen ständig auf Youtube zu suchen, erschließt sich meiner Meinung nach oft die Bedeutung des jeweiligen Titels für die handelnden Personen nicht. Ich muss gestehen, dass ich über solche Absätze dann eher hinweggelesen habe, hier wäre ein bisschen weniger vielleicht mehr gewesen.


    Insgesamt hat das Buch über weite Strecken einen regelrechten Lese-Sog entwickelt, auch wenn für mich das Handeln der Figuren, insbesondere von Linna, oft nicht ganz nachvollziehbar war. Gegen Ende flachte die Geschichte dann leider ab, das war sehr schade, ich hätte mir hier einen mehr zum Rest des Buches passenden Abschluss gewünscht!

  • Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben. Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat. Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.


    Ich hatte dieses Buch mit großer Spannung erwartet, da die Geschichte für mich so interessant klang. Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. Anfangs fand ich es wirklich sehr interessant, die unterschiedlichen Charaktere kennen zu lernen und auch die Geschichte um die Band, deren Trennung und diese späte Wiedervereinigung hat mich angesprochen. Dann allerdings hat mich Linna selbst immer mehr genervt. Ich habe sie als unglaublich von sich selbst überzeugt wahrgenommen. Von ihrer Musikalität, von ihrem Aussehen, ihrer Wirkung auf Männer etc. Ganz davon abgesehen dass ich nicht verstehen konnte, warum sie Falk, den sie ja im Grunde gar nicht mehr kannte, auf ein solches Podest hob und ihn für die Lösung ihrer Probleme zu halten schien. Auch das Ende war einfach nicht in meinem Sinne. Schade ...

  • "Linna singt" ist eher eines der ungewöhnlicheren Büchern unter meiner Lektüre und lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Das ist mein erstes Belinda Belitz-Buch. Die Autorin hat eine seltsame Art Dinge ungesagt zu lassen, die man wissen sollte, um einen Sinn im Erzählten zu entdecken. Diese Heimlichtuerei und Verschleierungstaktik geht in meinen Augen weit über die für die Handlung erforderliche hinaus. Dies macht es in der ersten Hälfte unnötig schwer, bei der Stange zu bleiben. Allein ihr intensiver Erzählstil hält einen so lange in der Geschichte, bis sich in der zweiten Hälfte die Schatten langsam lichten und sich nach und nach die Motive der Personen zeigen und ihr wahres Wesen. Trotzdem haben sich mir manche Dinge einfach nicht erschlossen, weil die handelnden Personen teilweise so abgedreht sind, dass ich einfach keinen Sinn in ihren Handlungen, den aktuellen, wie den fünf Jahre oder weiter zurückliegenden, erkennen konnte.


    Was mir gut gefallen hat, ist die Quintessenz, die man in der Geschichte finden kann, wenn man über die vordergründige "Love Story" zwischen Falk und Linna hinaus schaut. Schweigen und Verleugnung erspart einem selbst, seinen Freunden und seiner Familie kein Leid. Wenn man schon leiden muss, dann wenigstens dafür, dass man ehrlich zu sich selbst und zu den anderen ist. Dann hat man wenigstens die Chance, so akzeptiert zu werden, wie man ist.


    Bei mir gibt es 7 Punkte für "Linna singt" und Neugierde auf mehr von Belinda Belitz :wave

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Maggie, Simon, Jules, Falk und Linna. Sie bildeten die Band "Linna singt", bis Linna sie vor fünf Jahren aus ungeklärten Gründen auflöste. Nun sollen sie noch einmal zusammen auftreten und um zu proben, fahren die fünf ehemaligen Freunde in die Berge. Doch schon am ersten Abend überrascht sie ein Schneesturm und sie werden eingeschneit. Und wäre das nicht schlimm genug, fängt jemand ein Psychospiel an, bei dem Linna nicht immer gut darsteht.


    Die Geschichte beginnt mit dem ersten Zusammentreffen der ehemaligen Bandmitglieder nach 5 Jahren. Schon bald muss sich Linna eingestehen, dass ihre Freunde sich verändert haben und sie sie kaum noch wieder erkennt. Jeder der fünf Bandmitglieder hat in den vergangenen Jahren Geheimnisse angesammelt, die in "Linna singt" nach und nach ans Licht kommen. So möchte der Leser unbedingt wissen warum Linna nicht mehr singt und warum sie die Band überhaupt aufgelöst hat.


    Die Freunde sind ziemlich unterschiedlich in ihrer Art, aber eins hat sie immer zusammengebracht: Die Musik.
    Sie nimmt einen großen Anteil am Buch ein und es werden sehr viele Stücke genannt, die sehr gut zur Handlung passten und diese wirklich stimmig untermalten.


    Die Spannung ist von Anfang an stetig gestiegen. Einerseits sind da die Geheimnisse, die jedes Bandmitglied mehr oder weniger offensichtlich besitzt und die von Linna nach und nach aufgelöst werden. Man weiß aufgrund der Ich-Perspektive nie mehr als Linna selbst.
    Dann ist da noch das Psychospiel, das von einem der Freunde gespielt wird. Linna wird vor ihren Freunden immer mehr als Lügnerin dargestellt und man sieht förmlich wie sie ihr immer weniger vertrauen. Es fing noch harmlos an, aber steigerte sich mit der Zeit immer mehr und auch die Spannung stieg, bis man erfuhr wer der Täter war.


    Die Auflösungen der Geheimnisse fand ich bis auf wenige Ausnahmen wirklich gelungen. Vieles hat man nicht erwartet und war wirklich überrascht, aber hinter manchen Geheimnissen hätte ich mehr erwartet und wurde ein wenig enttäuscht. Auch die Auflösung was hinter den Psychospielen steht und besonders warum überhaupt damit angefangen wurde, konnte mich nicht wirklich überzeugen. Mir kamen die Gründe zu lasch und zu harmlos vor und auch wie mit der gesamten Situation am Ende umgegangen wurde, hat mir nicht so gut gefallen.


    Manche Stellen, besonders im Mittelteil des Buches fand ich ein wenig langgezogen. Ich fand es schade, dass an manchen Stellen die restlichen Bandmitglieder ein wenig in den Hintergrund gerieten, weil Linna und ihre "Beziehung" zu Falk im Vordergrund stand. Mit der Figur der Linna hatte ich so meine Schwierigkeiten. Viele ihrer Handlungen und Gedankengänge konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und ich konnte mich letztendlich nicht ganz mit ihr Anfreunden.


    Fazit:
    "Linna singt" überzeugt mit wundervoll ausgearbeiteten Charakteren, die den Leser mit ihren Geheimnissen einnehmen und durch ihre Unterschiedlichkeit die Geschichte spannend und interessant machen. Jedoch hat mir die Hauptperson Linna nicht voll und ganz zugesagt und obwohl das Buch spannend war, konnte es mich nicht wirklich fesseln.
    7 Punkte!

  • Lange musste ich warten, bis "Linna singt" seinen Weg als Wanderbuch zu mir fand und umso neugieriger war ich, als ich das Buch schließlich in Händen hielt. Wie einige meiner Vorschreiberinnen auch kannte ich bislang nur die "Splitterherz"-Trilogie, durch die ich ein Fan von Bettina Belitz geworden bin, bei der aber gerade der dritte Band mich auch nicht komplett überzeugen konnte.


    "Linna singt" ist mit gut 500 Seiten ein ordentlicher Wälzer, gerade als Hardcover, und anfangs hatte ich einige Mühe, in die Geschichte hineinzufinden, zumal mir die Protagonistin Linna auch nicht gleich sympathisch war. Doch dann häuften sich die mysteriösen Andeutungen, gerade auch auf Linnas Vergangenheit, und die Geschichte nahm Fahrt auf.
    Ich fand auch nicht, dass der Mittelteil Längen hatte - für mich war es durchgängig spannend und am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen!
    Die Handlung erinnert phasenweise schon an einen Psychothriller, wobei man allerdings den Protagonisten nicht zutraut, dass die Sache wirklich so aus dem Ruder laufen könnte, dass jemand ernsthaft zu schaden kommen könnte.


    Was mich ein bisschen gestört hat, war, dass die anderen Charaktere (vielleicht mit Ausnahme von Falk) neben Linna eher blass blieben. Da alles aus Linnas Perspektive erzählt wird, die ja wirklich genug mit sich selbst und ihren eigenen Problemen zu tun hat, bekommt man auch nur das mit, was Linna über ihre Freunde weiß, und das ist leider recht wenig. Das fand ich schade, ich hätte gern mehr über die anderen Bandmitglieder und ihre Sichtweise der Dinge erfahren.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, wenn es auch den Epilog (mal wieder) nicht gebraucht hätte. Aber wenigstens war er nicht zu kitschig, wenn er mir auch ein wenig unglaubwürdig vorkommt.


    Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, das Buch zu lesen, und ich würde es auch jederzeit weiterempfehlen und freue mich schon auf weitere Werke der Autorin!


    Von mir gibt es 8 von 10 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Hallo :wave :wave,
    ich gebe schonmal 8 von 10 Eulenpunkten, da mir das Buch (mit kleinen Kritikpunkten, jaja ich weiß ich hab immer was zum meckern :chen ) gut gefallen hat.


    Mir hat vor allem die langsame, dichte Erzählweise gefallen. Man konnte die Beklemmung in der Hütte regelrecht spüren und fühlte sich selber im Schnee eingeschlossen. Linna war mir eine ziemlich sympathische Hauptperson, auch wenn man anfangs sehr vieles nicht von ihr weiß und alles noch Geheimnisse sind. Sie ist halt verschlossen, aber ich fand sie recht nachvollziehbar (wenn auch nicht in allen Punkten).
    Man fragt sich aber warum der Kontakt von eigentlich so engen Freundschaften so Knall auf Fall (und auch so vollständig eigentlich) abgebrochen ist :gruebel :gruebel. Und beim lesen lösen sich ja nach und nach dann Fragen und Geheimnisse auf.


    Die Auflösung, wer da "sein Unwesen treibt" fand ich jetzt leider nicht so überraschend (das war die ganze Zeit auch mein Verdacht, allerdings hatte ich auf einen doch deutlich heftigeren Storytwist gehofft, aber egal) und der Umgang mit "dem Täter" fand ich jetzt auch nicht wirklich überzeugend. Also entweder man hakt den Typen als völlig irre und durchgeknallt ab (mit ihm zu tun haben wollte ja im Grunde kein Schwein mehr ), dann aber denke ich doch an härtere Konsequenzen als nur mal eben etwas links liegen lassen, oder man erkennt das der Typ (immerhin schon ein wenig ein Freund mittlerweile) definitiv Probleme hat (die anderen haben ja auch alle ihre krassen Probleme) - aber dann setze ich mich doch vielleicht nochmal mehr mit ihm auseinander ....... das fand ich jetzt am Ende nicht so wirklich schlüssig.
    Und was ich etwas blöd fand war, das sie von Tobi immer als "der Kleine" gedacht haben. Okay, er ist jünger als die anderen, aber immerhin auch schon 20 Jahre alt. Man denkt dabei automatisch eher an einen grade 16-jährigen, noch unerfahrenen Jungen, statt an einen immerhin schon 20-jährigen Aufreisser-Typ a la Tobi. Zumal SO viel älter sind die anderen ja jetzt nun auch noch nicht, bei 5-6 Jahren Altersunterschied denke ich jetzt nicht im Sinne von "der/die Kleine(n)" :pille :pille


    Was mir sehr gefallen hat, waren die Bedeutung und Einstreuung all der Songs (sie waren mir fast allesamt gut bekannt und ich mag sie, was dem ganzen natürlich mehr Feeling gebracht hat, als wenn ich nichts davon kennen würde).


    So ein bisschen seltsam finde ich die Liebe/Beziehung (oder wie man das in diesem Falle nennen will) von Linna und Falk immer noch ... schwer zu definieren, aber sie sind beide halt komplizierte Menschen.
    Der bei weitem sympathischste Charakter des Buches ist übrigens definitiv Falks Hündin. So eine Süße (und wie Linna spüren konnte das sie nicht mehr lange leben wird, wird mir ein Rätsel bleiben ?(.....)


    Mir hat das Buch gefallen, nur das Ende flachte für mich leider etwas ab :-(. Deshalb auch "nur" 8 von 10 Punkten.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • Dieses war mein erster Bettina-Belitz-Roman, den ich lesen wollte, weil der Titel und die im Klappentext angerissene Situation und Thematik mich sofort ansprachen. Mir wurde ein Exemplar des Buches als Wanderbuch zur Verfügung gestellt. Ein Dankeschön an Wolke und den Verlag.

    Auf eine Inhaltsangabe verzichte ich, da der Klappentext hier bereits weiter oben eingestellt wurde.


    [U]Meine Lese-Eindrücke und Gedanken[/U]


    An diesem Roman für (junge) Erwachsene gefiel mir, dass die Auswirkungen einer angespannten und schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung auf das Selbstbild der Tochter thematisiert wurde.
    Sympathisch finde ich, dass die Ich-Erzählerin Linna, die nach außen hin "tough" auftritt, sich innerlich aber in einem Strudel von selbstentwertenden Gedanken zu befinden scheint, im Laufe der Handlung mehr und mehr in ihrer Persönlichkeit und Problematik verständlich wird. Leider wird von der permanent an sich selbst zweifelnden und zugleich doch auch sehr selbstverliebten Ich-Erzählerin das, was zunächst interessant erscheint und Schwung in die Geschichte bringt, immer wieder durch ein Zuviel an Erläuterungen, Erklärungen und allerlei Nebensächlichkeiten in den inneren Monologen zerredet und zerfasert. Ich habe nichts gegen die die Erzähltechniken "Innerer Monolog" und "Stream of Consciousness", wenn sie Sinn bringend eingesetzt werden und dazu beitragen, dem Leser einen Erkenntnisgewinn irgendeiner Art zu verschaffen, so wie es z.B. in den Romanen von Autoren wie Franz Kafka oder Haruki Murakami geschieht. In diesem Roman allerdings enthielten die inneren Monologe oder die nebenbei eingefügten die Gedanken der Ich-Erzählerin so viel unnötige Kommentierungen, dass mMn oft rapide hätte gekürzt werden müssen. Zu allem und wirklich allem - auch zu den intimsten Liebesszenen - werden ständig Linnas Einschätzungen, Bewertungen und Erklärungen angefügt. Das hat mich sehr sehr sehr genervt, und ich habe mich zeitweise sogar gefragt, ob ich das Buch abbrechen soll, denn ich mag Bücher, die mir Raum für eigene Gedanken über die Figuren lassen und mit bildhaften Mitteln arbeiten - oder auch mit Perspektivwechseln.


    Da ich jedoch große Teile der Liebesgeschichte zwischen Linna und Falk, die sich langsam und auf eine mir sympathische Art entwickelt, mochte, und somit für mich eine gewisse Spannung erhalten blieb, hatte ich genügend Motivation weiterzulesen, trotz der Durchsichtigkeit einiger zu lösender "Geheimnisse" und dieses Zuviels an gedanklichen Kommentierungen.


    Gut gefallen haben mir einige der Szenen, in denen Linna über ihre Musik, ihre Stimme und die früheren Auftritte nachdenkt, auch wenn selbst in diesen Passagen so mancher überflüssige Satz die Wirkung ein wenig störte.


    Den Schluss empfand ich als zu sehr in die Länge gezogen. Wenn auf Seite 505 der Roman geendet hätte, wäre es dennoch ein leidlich guter Roman mit einem sehr sympathischen Ende gewesen, aber – oh nein – da folgte ja noch ein Kapitel „No Man’s Land“, das nur 3 Seiten lang ist und wie hinten „drangeklebt“ wirkt. Dieser Schluss konnte mich nun leider gar nicht überzeugen, in seiner sentimentalen Lonesome-Cowboy-Girls-Understand-Everything-Sonnenuntergangsromantik wirkte er auf mich wie Rosamunde Pilcher für Teenies.


    Für diejenigen, die es genauer wissen möchten, hier einige der "Klippen" bzw. Konstruktionsfehler in der Story, die mir besonders aufgefallen sind:


    Fazit


    Insgesamt gesehen sind mir die Grundideen und -motive des Romanes sehr sympathisch und es gibt spannende und auch witzige Szenen in diesem Roman, die mir gefallen haben. Doch die Autorin hat leider zu oft vergessen, sich an das "Show, don't tell" zu halten, wodurch die Spannung und der Schwung der an sich guten Geschichte leider stark ausgebremst wird und das Lesen streckenweise mühsam. Auch hätten einige der Konstruktionsmängel sicherlich anders behoben werden können als dadurch, dass die Ich-Erzählerin Linna immer wieder alles erklärt und erklärt. Wäre dies mein Roman gewesen, hätte ich ihn zunächst um etwa ein Drittel gekürzt, ein paar Kleinigkeiten verändert und das letzte Kapitelchen auf jeden Fall weggelassen. Zudem hätte ich Falk hier und da aus seiner Sicht erzählen lassen, damit sich ein anderer Blickwinkel auf Linna ergibt, so dass viele der Gedanken der Figur Linna nicht mehr nötig gewesen wären, wodurch Linna weniger ich-bezogen gewirkt hätte.
    Nun ja, "...hätte, hätte Fahrradkette!" , um es mit Steinbrücks Worten zu sagen :lache


    Ich kann für diesen Roman leider nur 6 Eulenpunkte geben.


    Edit sagt: Immer diese Tippfehler, die sich vor mir verstecken :-) Jetzt sind hoffentlich endlich mal alle weg.

  • Ich habe das Buch nach etwa 120 Seiten abgebrochen, weil ich überhaupt nicht mit den Charakteren warm wurde. Leider waren mir alle durch die Bank weg unsympathisch und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, mit auch nur einem von diesen Zeit in der Hütte zu verbringen.
    Die Story hatte sich bis dahin auch noch nicht entwickelt und konnte mich packen, es war alles nur belangloses Drumherum und ich konnte nicht einschätzen, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln sollte. Der Spoiler von Ginger Ale war zwar hilfreich (danke dafür) aber ich bin froh, es nicht gelesen zu haben, denn ich hätte mich wie sie definitiv an den genannten Unstimmigkeiten aufgehalten und mich darüber geärgert.