'Alles muss versteckt sein' - Seiten 303 - Ende

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  • Neee ich will der armen Marie auf keinen Fall Unrecht tun, ich bin da bloß von mir ausgegangen, ich hätte mir die Augen ausgeweint und jede Minute an ihn gedacht und mir die schlimmsten Vorwürfe gemacht, aber die Ärmste hat natürlich schon so viel durchgemacht und am Hals, dass sie wahrscheinlich eh nicht weiß, mit welchen Gefühlen sie wie umgehen soll.



    Dass Täter plötzlich alles bereitwillig beichten, wenn einmal ein Damm gebrochen ist, wusste ich so nicht, aber, wie ich in deiner Danksagung gelesen habe, hattest du ja kompetente Beratung. ;-) Wie gesagt bin ich generell kein Fan davon - was mir aber trotzdem an diesem letzten Zusammentreffen gut gefallen hat ist, dass die beiden sie trotz ihres Geständnisses nicht umbringen wollten, das wäre einfach too much gewesen und so, wie sich sich verhalten haben, wirkte ihre Durchgeknalltheit echter. :-)


    Danke, dass du so toll auf unsere Anmerkungen eingegangen bist. So macht eine LR richtig Spaß. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Ehrlich gesagt habe ich das jetzt gedanklich nicht so komplett auseinandergepflückt beim Lesen und bin jetzt etwas verwirrt wegen dieser Zahlengeschichte :gruebel


    Das ist GENAU die richtige Einstellung! :lache Lesen soll ja Spaß machen und nicht zur analytischen Schwerstarbeit ausarten. Das ist der Job von uns Autoren, aber natürlich stelle ich mich mutig jeder Kritik :-)

  • Noch etwas, weil ein paar Leute nach Hannah gefragt hatten: Hannahs "Funktion" ist es, Marie ihr Vertrauen wieder zu geben. Das Vertrauen, dass sie einem Kind nichts antun wird, dass Kinder ihr vertrauen. Und eben Hannahs kindliche Anteile sind es, die Marie dieses unumstößliche Vertrauen entgegenbringen.

  • Zitat

    Original von Wiebke
    Dass sie mit ihrem Plan de fakto Maries LEben in Schutt und Asche gelegt haben, kommt ihnen ja nicht einmal in den Sinn, so wahnsinnig, wie die beiden sind.


    Immerhin wurden beide für voll schuldfähig erklärt- wobei ich als Verteidiger von Vera vermutlich voll gegen den bösen manipulativen Doktor, der ame Patientin mißbraucht und dann seine Wünsche (Erbe!) ins sie hineinreflektiert. Den hätte ich gegrillt.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Immerhin wurden beide für voll schuldfähig erklärt- wobei ich als Verteidiger von Vera vermutlich voll gegen den bösen manipulativen Doktor, der ame Patientin mißbraucht und dann seine Wünsche (Erbe!) ins sie hineinreflektiert. Den hätte ich gegrillt.


    Und ich als Staatsanwalt hätte dagegen gehalten, dass es keinerlei Anzeichen von wahnhaftem Erleben gibt und dass die Tat viel zu akribisch geplant und durchdacht war, um von einer Schuldunfähigkeit auszugehen :-) Haben wir ja in Norwegen gerade erlebt.


    Wobei die Frage bleibt: Was ist besser? Maßregelvollzug oder "normale" Haftanstalt?


    Aber, Beo: Das ist was für Teil 2 :lache

  • Das ist es ja- das war alles er- dieser böse, durchtriebene Fachmann, der die arme mißhandelte, tief traumatisierte Vera für seine perfiden Pläne ausgenutzt hat. Als nächstes hätte er sie geheiratet und dann Vera um die Ecke gebracht um an das Erbe zu kommen. Natürlich eingeschränkt schuldfähig aufgrund der Abhängigkeit zum Arzt. Sechs Jahre wegen Totschlag.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das ist es ja- das war alles er- dieser böse, durchtriebene Fachmann, der die arme mißhandelte, tief traumatisierte Vera für seine perfiden Pläne ausgenutzt hat. Als nächstes hätte er sie geheiratet und dann Vera um die Ecke gebracht um an das Erbe zu kommen. Natürlich eingeschränkt schuldfähig aufgrund der Abhängigkeit zum Arzt. Sechs Jahre wegen Totschlag.


    :lache


    Allles klar, Beo! Wann legen wir los? Der Verlag hätte schon jetzt gern einen zweiten Teil :-]

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Danke, dass du so toll auf unsere Anmerkungen eingegangen bist. So macht eine LR richtig Spaß. :knuddel1


    Mach ich doch gern, hier schwitzend vorm Computer sitzen :-)
    (Anmerkung an mich selbst: Liebe Wiebke, bitte mach NIE WIEDER bei einer Leserunde mit ...! :lache)

  • Nun bin ich also am Ende des Romans angelangt. Erst die gute Nachricht: 70-80 % des Romans haben mir gefallen. Das waren allerdings die ersten 70-80 %. Denn als es an die Auflösung der Geschichte ging verließ es mich. Nicht nur das ich es unwahrscheinlich fand, dass die Gute so schnell nach dieser Geschichte wieder in dem Beruf der Kindergärtnerin zurück konnte. Sondern auch einige andere Dinge haben mich erstaunt.


    Patrick hat also von dem Kindesmissbrauch seiner Schwester gewusst, und dieses für seinen ersten Roman ausgenutzt? Sorry, geschmackloser geht es kaum noch. Das ist mir einfach zu viel gewesen. Ich hätte damit leben können, dass einer der beiden Brüder sich derart vergessen hat, aber das man aus dem Leid seiner Schwester einen Roman macht… in dieser Art und Weise, dass geht gar nicht. Das würde bedeuten, dass Patrick total gefühlskalt ist und ganz ehrlich als einen solchen Mann durften wir ihn in diesem Roman nicht erleben. Denn das macht doch dieses Buch aus. Die Tiefe und Beschreibung der Personen und die Informationen über die Krankheit. Ich bin der Meinung, dass gerade ein Autor sich sehr gut in verschiedene Rollen reinversetzten kann, genau wie es ein Schauspieler tut. Das macht uns Autoren zu sehr sensiblen Personen, das passt dann so gar nicht, zu dieser Holzhammerentblößung am Ende.
    Genauso unglaubwürdig fand ich, dass der Arzt nun auch noch in einem Mordkomplott mitmischt. Meinetwegen hätte Vera das durchziehen können, aber den Arzt damit reinzuziehen gefiel mir nicht. Aber das ist mein Eindruck, und es gibt bestimmt viele denen das anders erging.


    Was mir am wenigsten Gefiel, dass der liebe Ex-Ehemann so einen messerscharfen Verstand hat, dass er innerhalb kürzester Zeit das Geheimnis lüftet und ihr mal eben zur Rettung eilt. Warum nicht erst nach einigen Tagen ihres Verschwindens? Sie hätten sie in den Keller sperren und mit entsprechenden Medikamenten verrückt machen können… Für mich war es nicht nachvollziehbar, dass die Beiden am Ende nicht versuchten Marie aus dem Weg zu räumen.


    Was am Anfang sich so langsam aufbaute, wurde am Ende innerhalb kürzester Zeit aufgeklärt, da hätte ich mir etwas mehr Gefühl und Spannung gewünscht.


    Das Titelbild, das einen gruseligen Thriller vortäuscht, passt so gar nicht zu dieser Geschichte. Obwohl genau das gewesen war, was mich in diese LR gelockt hat.


    Ich schreibe wie immer keine Rezi, wollte aber meine Gedanken hier mal kurz kundtun. Irgendwann muss ich mich mal daran wagen meine Eindrücke aufzuschreiben.


    Wenn ich Punkte geben würde, dann wären es 7 von 10. Es hat mich gut unterhalten, aber nicht einen Moment vor Angst oder Spannung zittern lassen. Gerne wüsste ich welchen Abschnitt Wiebke in Berlin gelesen hat und bei dem 3 Leute den Saal verließen…


    Gruß :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Fay, ist natürlich schade, dass Dir das Ende nicht gefallen hat, denn zumindest für mich ist das immer das Wichtigste. Aber da kann ich natürlich nichts machen - außer, den nächsten Roman schreiben ;-)


    Was das Cover betrifft, finde ich, dass es gut passt. Blutige Hände, die jemand hinterm Rücken versteckt, das ist für mich stimmig.


    Rausgegangen sind ein paar Leute, als ich die Szene vorgelesen habe, in der Marie in Gedanken den kleinen Anton niederschlägt.

  • Hallo Wiebke, :knuddel1


    wenn mir ein Buch nicht gefallen hat, dann schreibe ich so gut wie gar nichts dazu, weil ich eigentlich niemanden weh tun will. Du siehst, so viel habe ich hier noch nie geschrieben...


    Bei dem Cover stellt man sich eine blutrünstige Massenmörderin vor. Also nicht man sondern ich. :lache


    Es kann nicht jedem gefallen. Ich bin halt der Meinung manchmal ist weniger mehr.


    Mach so weiter liebe Grüße :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von Fay



    Patrick hat also von dem Kindesmissbrauch seiner Schwester gewusst, und dieses für seinen ersten Roman ausgenutzt? Sorry, geschmackloser geht es kaum noch. Das ist mir einfach zu viel gewesen. Ich hätte damit leben können, dass einer der beiden Brüder sich derart vergessen hat, aber das man aus dem Leid seiner Schwester einen Roman macht… in dieser Art und Weise, dass geht gar nicht. Das würde bedeuten, dass Patrick total gefühlskalt ist


    Hier muss ich mal widersprechen.
    Hey, der Mann ist AUTOR.
    Ich an seiner Stelle hätte ein Pseudonym benutzt, aber ...


    Okay, ich bin schon still.

  • Vor allem- kein Kinderschänder geht davon aus, dass er dem Kind ein Leid zufügt. Lies es noch mal nach: Vera kommt zu ihm. Sie wollte das doch. Sie hat ihn verführt, so sieht das ein Kinderschänder immer. Es gibt ernsthaft "Kämpfer" für die sexuelle Selbstbestimmung, die die freie Sexualität für Kinder fordern, weil die das ja schließlich so wollen. (Wobei - das ist aber ein anderes Fass- die Altersgrenze 14 bei uns einfach Tradition ist und in den Jahrhunderten immer mal mehr, mal weniger gerechtfertigt war- aber nie vergessen, das Heiratsalter im Iran ist neun Jahre!)

  • Ja, es ist tatsächlich so, dass Felix das nicht als Missbrauch sieht - es ist doch Liebe! Und beide sind ja noch fast Kinder, womit ich das nicht verharmlosen will, aber das ist so einiges an Gefühlen durcheinander gegangen. Missbrauch passiert ja zu 99 Prozent in familiären oder vertrauten Umfeld, und die Täter gehen davon aus, dass alles im Einvernehmen war.


    Was nun das Thema "Würde ein Autor so eine Geschichte benutzen?" betrifft, sehe ich das natürlich ähnlich wie Mulle. Patrick war jung, die Versuchung groß, da ist er ihr erlegen ... Außerdem: Wenn ich mal überlege, wie oft es vorkommt, dass ich Leute sage, was ich beruflich machen - und dann kommt in der Regel sofort ein "Huch, da muss ich ja jetzt aufpassen, was ich sage, damit es nicht später in einem Deiner Romane steht!".


    Zum Schluss noch: Christopher zieht nicht blitzschnell irgendwelche Schlüsse. Maries Notebook ist ja offen und er kann alles nachlesen, was Marie sich mit Herzelfe geschrieben hat. Und GANZ doof ist er eben nicht ;-)

  • Zitat

    Original von Wiebke


    Das ist GENAU die richtige Einstellung! :lache Lesen soll ja Spaß machen und nicht zur analytischen Schwerstarbeit ausarten. Das ist der Job von uns Autoren, aber natürlich stelle ich mich mutig jeder Kritik :-)

    Was mich betrifft, für mich gehört das analytische Querdenken und Hinterfragen zum Lesespaß einfach dazu. Es ist für mich auch keine Schwerstarbeit sondern macht eigentlich erst das Abenteuer Lesen aus. Ich lasse mich beim Lesen nicht einfach so berieseln sondern reflektiere die Informationen, die auf mich einströmen. Das macht für mich auch den Unterschied zum Film aus, auch zum Hörbuch. Das unterbreche ich eigentlich nie für eine Denkpause wie ich es bei Büchern mache. Gerade deshalb ist es mir auch sehr wichtig, dass das Gelesene logisch stimmig und die Konstruktion plausibel ist. Das gehört für mich einfach neben einem guten Sprachstil als Qualitätsmerkmal zu einem guten Roman dazu. Mit der Aussage "Wenn ich nicht konstruiere kann ich ja gleich Polizeiakten abschreiben" machst du es dir es in meinen Augen etwas einfach, liebe Wiebke. Die Kunst eines guten Thrillers besteht für mich darin, eine wechselvolle, spannende Handlung zu kreieren UND gleichzeitig authentisch, glaubhaft und plausibel zu bleiben. Niemand behauptet, dass das einfach ist. Dir ist das in diesem Roman aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Wenn es trotzdem Anmerkungen gib, die das Eine oder Andere als fragwürdig oder wenig glaubhaft hinstellen, sind das ja keine Kritiken, die das ganze Buch in Frage stellen. Es sind vielmehr die Reflektionen der Leser auf das Gelesene. Ich hoffe, dass du solches Feedback genauso positiv annehmen kannst, wie es gemeint ist. Bei einer Fortsetzung wäre ich als Leser auf jeden Fall wieder dabei. :wave

  • Zitat

    Original von arter
    [Mit der Aussage "Wenn ich nicht konstruiere kann ich ja gleich Polizeiakten abschreiben" machst du es dir es in meinen Augen etwas einfach, liebe Wiebke. Die Kunst eines guten Thrillers besteht für mich darin, eine wechselvolle, spannende Handlung zu kreieren UND gleichzeitig authentisch, glaubhaft und plausibel zu bleiben. Niemand behauptet, dass das einfach ist. Dir ist das in diesem Roman aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Wenn es trotzdem Anmerkungen gib, die das Eine oder Andere als fragwürdig oder wenig glaubhaft hinstellen, sind das ja keine Kritiken, die das ganze Buch in Frage stellen. Es sind vielmehr die Reflektionen der Leser auf das Gelesene. Ich hoffe, dass du solches Feedback genauso positiv annehmen kannst, wie es gemeint ist. Bei einer Fortsetzung wäre ich als Leser auf jeden Fall wieder dabei. :wave


    Oh, nein, nein, das bitte nichts missverstehen! Ganz ehrlich, ich habe es mir mit diesem Roman alles andere als leicht gemacht, über ein Jahr lang habe ich zusammen mit einer Dramaturgin an dem Stoff gearbeitet, Charaktere entwickelt und geplottet. Was ich mit den "Polizeiakten" meinte, ist nur, dass wir natürlich in Romanen Geschichten erzählen, die so im wahren Leben selten bis gar nicht passieren. Und ich bin auch auf gar keinen Fall beleidigt, es macht mir Spaß, mich den Anmerkungen und auch der Kritik zu stellen. Hätte ich diese Herausforderung gescheut, hätte ich erst gar nicht bei der Leserunde mitgemacht. Und Claqueure, die alles toll finden, braucht ja auch kein Mensch :-)


    Für ich ist das Thriller-Genre ja noch ein neues, ursprünglich komme ich ja von der Komödie (oder bin da mit Anne Hertz ja immer noch), insofern eine echte Herausforderung, die mir großen Spaß macht.


    Für mich persönlich sind immer zuerst Sprache und Atmosphäre wichtig, erst dann mache ich mich daran, die Geschichte zu entwickeln. Was mich wohl wirklich ein bisschen treffen würde, wäre, wenn mir jemand sagen würde, dass es ihm sprachlich nicht gefallen hat, denn da stecke ich echt viel Arbeit rein. Wenn jemand die Story für Kappes hält, finde ich das nicht so schlimm :lache Nein, das war ein Spaß. Nur da ich selbst gern Thriller lese, fällt mir oft auf, dass sie zwar häufig spannend sind, aber irgendwie so "runtergeschrieben". Das wollte ich auf gar keinen Fall, ich wollte einfach etwas anderes ausprobieren.


    So, Labermodus AUS :grin

  • Puh, den armen Christopher habe ich wohl zu unrecht verdächtigt. :nono Veras Verbindung zu Elli war ja einigermassen vorhersehbar, aber darauf, dass Dr Falkenhagen der Komplize ist, darauf wäre ich nie gekommen. Da hätte ich wirklich eher auf Christopher getippt.


    Bis auf dier ersten beiden Kapitel, die mir den Einstieg in den Roman eher schwer gemacht haben, finde ich "Alles muss versteckt sein" toll.
    "Allerliebste Schwester" steht schon länger auf meiner Wunschliste und ist dort weit nach oben gerückt.


    Wiebke : Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde. :knuddel1

  • Die Geschichte ist wirklich äußerst fesselnd geschrieben. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden durchgelesen und das will bei mir schon etwas heißen: In den letzten Jahren habe ich leider nur noch kaum gelesen und vieles davon nur zur Hälfte.


    Mir hat es gefallen, dass sich die Handlung eher langsam (und doch gleichzeitig spannend) entwickelte und dadurch mehr in die Tiefe gehen konnte. Im Vergleich dazu erschien mir das Ende dann auch ein wenig überhastet und der Plan, der hinter allem stand etwas zu kompliziert und reich an Schwachstellen.


    Tragisch finde ich, dass gerade Elli und Falkenhagen diese unheilvollen Rollen bekommen haben. Das stellt vieles von dem, was sie gesagt/geschrieben haben nachträglich in Frage, obwohl doch das allermeiste so richtig war!


    Gerade das Forum wirkt dadurch recht suspekt und ist doch eigentlich so hilfreich! Ich selbst habe sehr viele nützliche Tipps durch solche Foren erhalten und auch durch eine private Nachricht, Kontakt zu einer anderen Betroffenen aufgenommen, mit der ich mich seit einem Jahr regelmäßig austausche (bin also selbst so eine Art Elli - aber, keine Sorge, keine Vera :-) . Es ist oft schwierig für Nichtbetroffene nachzuvollziehen, was in Zwangserkrankten vor sich geht, da ist es dann sehr entlastend zu lesen, dass andere ähnliches durchleben und Menschen zu finden, die einen wirklich verstehen können.


    Nun ja, gehen wir mal, positiv denkend, davon aus, dass die meisten Mitglieder von Zwangserkrankungsforen nicht allzu "paranoid" veranlagt sind :-)


    Alles in allem, fand ich es ein sehr gutes, lesenswertes Buch und werde es auch einer Freundin zu Weihnachten schenken.

  • Zitat

    Original von Silberdistel
    Tragisch finde ich, dass gerade Elli und Falkenhagen diese unheilvollen Rollen bekommen haben. Das stellt vieles von dem, was sie gesagt/geschrieben haben nachträglich in Frage, obwohl doch das allermeiste so richtig war!


    Gerade das Forum wirkt dadurch recht suspekt und ist doch eigentlich so hilfreich! Ich selbst habe sehr viele nützliche Tipps durch solche Foren erhalten und auch durch eine private Nachricht, Kontakt zu einer anderen Betroffenen aufgenommen, mit der ich mich seit einem Jahr regelmäßig austausche (bin also selbst so eine Art Elli - aber, keine Sorge, keine Vera :-) . Es ist oft schwierig für Nichtbetroffene nachzuvollziehen, was in Zwangserkrankten vor sich geht, da ist es dann sehr entlastend zu lesen, dass andere ähnliches durchleben und Menschen zu finden, die einen wirklich verstehen können.


    Nun ja, gehen wir mal, positiv denkend, davon aus, dass die meisten Mitglieder von Zwangserkrankungsforen nicht allzu "paranoid" veranlagt sind :-)


    Ja, das ist natürlich tragisch, und deshalb möchte ich es noch einmal GANZ DEUTLICH sagen: "Alles muss versteckt sein" ist ein FIKTIONALER Thriller! Also kein Sachbuch, es soll bitte NIEMAND davon ausgehen, dass in Selbsthilfeforen so etwas passiert wie in meinem Roman!!! Hier wird Betroffenen in der Tat geholfen, sie finden Gleichgesinnte und Ansprechpartner. Aber ich habe eben einen Krimi geschrieben, da brauchte es die eine oder andere Verwicklung.


    Aber: Alles, was Elli schreibt, ist wahr, Zwangserkrankte sind NICHT gefährlich! Dass es am Ende Marie zum Verhängnis wird, ist natürlich eine perfide Wendung, die aber für eine FIKTIONALE Geschichte nötig war.


    Der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V. hat mir auch gesagt, dass er kurz zusammengezuckt ist, als er gelesen hat, wie sich das Forum letztlich zum Spinnennetz entwickelt - aber er war auch der Meinung, dass der Roman dennoch einiges zur Aufklärung beiträgt und man ihn als das lesen sollte, was er ist: als eine spannende Geschichte.