Titel: Adolphe. Erzählung aus den gefundenen Papieren eines Unbekannten
Autor: Benjamin Constant
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 1996
Seitenzahl: 123
ISBN-10: 349913926X
ISBN-13: 978-3499139260
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Das sagt der Klappentext:
Adophe verführt Ellenore, deren tyrannische Liebe ihm bald zur unerträglichen Fessel wird. Aus Trotz gegen die bürgerlichen Konventionen, aber auch aus Angst, ihr Schmerz zuzufügen, hält er auch weiterhin zu der Frau, die ihm alles aufgeopfert hat. In selbstquälerischer Unentschlossenheit, weder zur Liebe noch zur Trennung fähig, zugleich treu und aufrichtig, vermag Adolphe erst durch Ellenores Tod eine Freiheit wiederzufinden, die ihm nun nichts mehr bedeutet.
Der Autor:
Benjamin Constant wurde 1767 geboren und starb 1830.
Meine Meinung:
Eine klassische Erzählung die offenbar - so wird wenigstens vermutet - einen autobiographischen Hintergrund hat. Es wurde vermutet, dass Constant eine Liebesbeziehung mit Mme de Stael hatte. Die Erzählung selbst ist emotional und gilt als einer der ersten psychologischen Romane. Trotz aller Emotion ist es aber kein gefühlsduseliges Buch. Es ist ein Buch dass die Konventionen damaliger Zeit schildert, sie aber nicht kritisiert oder gar verwirft. Die Protagonisten stellen die herrschenden Bedingungen nicht in Frage, sie gehörten halt zum damaligen Leben dazu. Das Buch ist auch ein Stimmungsbild längst vergangener Zeit, stellt aber die Wankelmütigkeit der Liebenden in den Vordergrund, nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse. Es ist eine gelungene Studie über einen schwachen Charakter, sehr intensiv erzählt und mit einer schon beeindruckenden Tiefe.
Lesenswert. 7 Eulenpunkte