Der Notarzt Dr. Kersten - Liebe kennt kein vielleicht

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  • In der Plauderecke gibt es einen Thread Wir wollen Fasten
    3 Monate, eigentlich ja ein Unding und kaum schaffbar, aber natürlich habe ich mich dazu angemeldet. Ich denke immer der Wille zählt :chen


    Warum ich nun diese Rezension schreibe steht in diesem Thread auch, wer es nicht schafft muss eine Rezension zu einem Groschenroman schreiben.


    So nun werde ich für immer gezeichnet sein :chen
    Die Wetten laufen schon, ob ich mich nun noch hier blicken lassen kann und darf :erzaehl
    Aber mitgehangen, mitgefangen ich habe gesündigt und nun muss ich mich eben outen :winkt


    Ich lege los:


    Gelesen habe ich diesen Roman, damit ihr Euch auch das Bild dazu ansehen könnt.


    Den Autor kennt man nicht ( ist auch besser so)


    Inhalt
    Seit sie ihr Baby an den Plötzlichen Kindstod verloren hat, stürzt sich Melissa in die Arbeit. Sie gönnt sich keine Ruhe mehr, um nicht mit ihren Gedanken alleine sein zu müssen. Das verkraftet ihre Ehe nicht. Die Liebe zwischen Melissa und ihrem Mann Alexander droht zu zerbrechen. Auch gesundheitlich rächt sich die ständige Überforderung: Melissa bekommt eine Angina nach der anderen, bis sie schließlich vollends zusammenbricht.
    Erst im Krankenbett ist sie gezwungen, die Trauer um ihren Sohn zuzulassen. Und so bekommen Alexander und Melissa endlich ihre Chance, wieder zueinander zu finden. Sie schmieden Zukunftspläne und wollen sogar ein Kind adoptieren. Doch dann ereilt Melissa der nächste Schicksalsschlag: Die ständigen Infektionen haben ihr Herz angegriffen. Nur ein Spenderorgan kann sie jetzt noch retten. Aber dieses erneute Bangen und Warten will sie ihrem Liebsten nicht zumuten. Alexander hat bereits genug gelitten. Schweren Herzens beschließt sie, ihn zu verlassen …


    Meine Meinung:
    Dr. Kersten ist glücklich liiert mit Lena einer Psychologin. Alles heile Welt, bis auf einen Schnupfen. Aber der tapfere Doktor geht trotzdem arbeiten.
    Er ist eigentlich Notarzt. Das ist schon mal nicht ganz richtig, denn einen reinen Notarzt kenne ich nicht. Das sind immer auch Internisten, Chirugen, Anästhesisten die zusätzlich fahren müssen. Egal in diesem Roman Heft kam kein einziger Notfall vor für den der liebe Doktor springen musste. Stattdessen kümmert er sich liebevoll um eine alte Dame die 5 Katzen, heimlich, in der Wohnung hat. Dr. Kersten versorgt diese in seiner Freizeit. Selbstaufopfernd nennt man das wohl. Während besagte alte Dame im Krankenhaus alles erdenkliche hat was versorgt behandelt werden muss.
    Kommen wir zu Melissa die das Baby verloren hat, sich nun in die Arbeit stürzt und ihre Ehe auf dem Spiel steht. Alles sieht ganz düster aus.
    Wie durch einen Zufall trifft sie Dr. Kersten auf einer Messe, natürlich kennen die beiden sich von früher.
    Wie durch einen Zufall brütet Melissa eine Angina aus, wie durch einen Zufall behandelt Dr. Kersten sie. Ja Dr. Kersten ist ein Wunderarzt, er kann überall sein, er kann auch alles und er sieht natürlich auch noch wahnsinnig gut aus. Um Melissa steht es nicht gut,
    aber die Geschichte mit Melissa ausgeht müsst ihr selber lesen, ich stelle mein Exemplar gerne zur Verfügung als Wanderheft :grin.
    Alles in allem habe ich mich schon geärgert soviele Fehler sind darin enthalten. Ich denke auch wenn man solche Heftchen schreibt kann man ruhig etwas recherieren.
    Dieses Heft war einfach runter erzählt, ohne jegliche Spannung.
    Ich habe tatsächlich früher mal ab und zu solche Heftchen gelesen, die waren spannender oder ich nicht so wählerisch :lache


    Ich habe Euch jetzt sicher neugierig gemacht, wer es lesen möchte kurze Pn an mich. ;-)



    edith:hat noch Rs gefunden :hmm

  • Danke für ein frühes Sonntaglachen!


    Das mit den Fehlern ist natürlich ärgerlich.
    Aber ich will dir mal was sagen: Wenn das Ganze von Fehlern gereinigt und in einer anderen Aufmachung sowie etwas ausgeschmückt (mit charakterlich interessanten Randfiguren ausgestattet zB) präsentiert würde, dazu ein paar namhafte Rezensentenzitate auf der Rückseite des Hardcovers und natürlich ein paasender Preis... das Ding hätte bestimmt Chancen... :lache :wave


    EDIT: Den Titel müsste man natürlich ebenfalls ändern...


    :grin

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Schnatterinchen, deine Rezi ist herrlich! (Ich kann mich gerade noch zurückhalten, das Heft als Wanderheft anzufordern :lache). Ich glaube, nach dieser Rezi ist jeder über das Heft im Bilde, da braucht es keinen Zweitleser mehr. So hat sich das Fastenbrechen ja doch noch gelohnt... ;-)

  • Aaaaah, da ist sie ja, unsere heissersehnte Rezi. :grin


    Ich werde es erstmal nicht auf meine Wuli setzen, aber nur, weil da noch sooooo viele andere Bücher drauf stehen, die ich unbedingt lesen möchte. :grin


    Aber trotzdem danke für diesen heissen Tipp. :anbet :chen

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Ich habe tatsächlich früher mal ab und zu solche Heftchen gelesen, die waren spannender oder ich nicht so wählerisch :lache


    Ich auch :schaem


    Interessieren würde mich, wieviel man damit verdienen kann. Ich denke, mehr als ein paar Cent für ein Heft kaum?
    Ich meine, wegen des recherchierens - ob sich da der Aufwand überhaupt lohnt, zu recherchieren.


    Aber - so etwas zu schreiben hätte doch mal einen gewissen Reiz... :chen

  • Zitat

    Original von Johanna
    Interessieren würde mich, wieviel man damit verdienen kann. Ich denke, mehr als ein paar Cent für ein Heft kaum?
    Ich meine, wegen des recherchierens - ob sich da der Aufwand überhaupt lohnt, zu recherchieren.


    Ich glaube, man hat einfach nicht die Zeit, um groß zu recherchieren. Schließlich erscheint so ein Heft ja jede Woche, wobei die Autoren dabei durchaus austauschbar sind. Das muss sicher auch so sein, manche Reihen laufen ja bereits seit den 60er Jahren. Aber anscheinend lässt sich davon leben, sonst gäb es diese Produkte ja nicht mehr. ;-) Ich würd die jedoch eher mit einer wöchentlichen Zeitschrift vergleichen als mit einem Buch. :gruebel

  • Wieviel die für diese Werke erhalten müsste der eine oder andere Autor wissen. Ich war mal in den Siebzigern mit einem Mädchen befreundet, deren Mutter so was schrieb und die ärgerte sich darüber, dass sie für die zweite Auflage nichts bekäme. die bekam damals so 800 DM für ein Heft, ich fand das wenig.


  • :yikes Du musst es lesen maikäfer. Da gibt es nichts auszuschmücken die Geschichte ist erzählt. Der arme Dr. Kersten.


    @all Danke für Eure Worte, ich leih es Dir wirklich gerne Schlumpfinchen :grin
    Und Johanna hast Du nicht Lust mal wieder im vergangenen zu schwelgen? Ich schick es auch Dir gerne. :chen


    Naja ansonsten kommt es vielleicht auf den Büchereulen Tisch in Hannover, mal sehen wer zuerst zugreift :crazy


    @Beo es gibt auch Zweitauflagen :yikes
    edit hat auf beo noch geantwortet.

  • Zitat

    Original von Johanna
    ... Interessieren würde mich, wieviel man damit verdienen kann. Ich denke, mehr als ein paar Cent für ein Heft kaum?
    Ich meine, wegen des recherchierens - ob sich da der Aufwand überhaupt lohnt, zu recherchieren.
    Aber - so etwas zu schreiben hätte doch mal einen gewissen Reiz... :chen


    Es gibt tatsächlich eine ganze Anzahl von Serienautoren/-autorinnen, die ausschließlich so etwas schreiben. Das immer wieder hilfreiche "Handbuch für Autorinnen und Autoren" aus dem Uschtrin-Verlag widmet diesem Genre ein umfangreiches Kapitel. Dort kann man lesen, dass diese Autoren in der Regel drei solche Hefte pro Monat schreiben, dass sie wenig Gestaltungsspielraum haben, weil ein für die jeweilige Reihe verantwortlicher Redakteur des Verlages die Linien klar vorgibt. Oft schreiben mehrere Autoren an einer Reihe. Dann sorgt der Verlag dafür, dass die Leser/innen immer annähernd dieselbe "Schreibe" vorfinden, sich nicht umgewöhnen müssen, und der Charakter der Hauptpersonen nie verändert wird. Natürlich gibt es da keinerlei Freiraum für individuelle schriftstellerische Entfaltung, das liegt in der Natur der Sache.
    Etablierte Heftautoren haben aber einen großen Vorteil gegenüber "normalen" Schriftstellern: Sie haben meist längerfristige Verträge und können also mit einem regelmäßigen Einkommen planen. Pro Manuskript erhalten die Profis immerhin ca. 1.000 €. Und das ist, zumindest bei den Stars dieser Branche, in summa erheblich besser, als die mageren Kröten, die freie Schriftsteller ernten, wenn sie keinen Bestseller landen (und wem gelingt das schon?). Manche "ernsthafte" Schriftsteller schreiben diese Hefte auch als Nebenjob, um mal wieder ein bisschen Geld in die Kasse zu bekommen, wenn es gerade nicht mal mehr für einen Kaffee für den Gerichtsvollzieher reicht.
    Insgesamt ist diese Heftroman-Szene eine hochinteressante Spielwiese auch für literaturwissenschaftliche Soziologie. Man darf nicht vergessen, dass wöchentlich mehr als eine Million dieser Hefte bei uns gekauft werden. Allein die Perry-Rhodan-Serie (seit 1961 ununterbrochen jede Woche ein Heft!) erreicht stabil einen Wochenverkauf von ca. 80.000 Stück! Es ist dies also regelrecht eine literarische Parallelwelt, die man durchaus zur Kenntnis nehmen sollte.
    Zu diesem Thema existiert eine hochinteressante, ältere Studie der Burda-Stiftung, die vor Kurzem komplett überarbeitet und aktualisiert wurde. Ich kann sie sehr empfehlen, falls man sich etwas näher z. B. mit der Frage beschäftigen möchte, wer das eigentlich alles so liest ... Erstaunlich!


    Hier der Link zur Studie


    Und zum Schluss: Auch bei uns im Klo liegen ein, zwei solche Hefte herum. Ich finde, nichts regt die Darmperistaltik mehr an ... :wave

  • Das war eine Kittelromanserie. Die erschien sogar bis dritte Auflage. Lassiter oder Landser oder so gibt es auch in mehreren Auflagen. Neue Leser wollen doch irgendwann wissen, wie alles begann. Perry Rhodan dürfte es mittlerweile in der sechsten oder siebten Auflage geben.

  • Ich habe euren Fastenthread ja nicht regelmäßig verfolgt, nur herzhaft über die Strafe gelacht und mich gefragt, wen es als Ersten trifft. Wird es noch weitere Opfer geben oder warst Du die einzige, die mit der Lektüre einer solchen Schmonzette bestraft wurde?


    Was diese Heftchen angeht - sie haben ihr festes Publikum. Meine Oma und ihre Freundinnen haben sowas früher stapelweise verschlungen. Nicht unkritisch, sie haben auch kräftig darüber abgelästert, aber das war halt nach anstrengenden Tagen immer herrliche Heile-Welt-Abschalt-Lektüre.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Früher habe ich durchaus auch mal solche Heftchen gelesen, hauptsächlich Jerry Cotton und auch mal Cora Mystery. Damals gab es in meinem Geburtsort auch noch so einen An- und Verkauf, bei dem man drei Heftchen abgeben und sich eins mitnehmen konnte. Da wurde halt alles mal ausprobiert, auch Marvel Comics z. B.. Erinnerungen, Erinnerungen... :-)

  • Also, schnatter, da muss ich doch etwas schimpfen, offensichtlich hast du den Tiefgang dessen, was du so abfällig Heftchen nennst, nicht erkannt.
    Selbst aus deiner Zusammenfassung geht doch eindeutig hervor, dass sich hier viel mehr verbirgt.


    Schon alleine die Krankheit Melissas. Keine Nierenbeckenentzündung, keine Gallenkolik, Angina! Anigina, was sagt uns das? Angina, von lat. angor, Enge, Beklemmung, es ist also nicht alleine der Tod des Sohnes, sondern es ist ihr Mann, der sie beengt. Dafür spricht auch die Funktion der Mandeln: sie sind erster Kontakt des Körpers mit gefährlichen Organismen, klar, in diesem Fall lauert die Gefahr in Gestalt fremder Männer. Na, schnackelt's? Alexander bedeutet "der, der fremde Männer abwehrt".


    Also, der Subtext liegt doch offen zutage! Melissa ist ein verkappte Nymphomanin, die in Dr. Kersten die einzige Möglichkeit sieht, der Enge ihrer erzwungenermaßen monogamen Beziehung zu entkommen. Die Idee, Alexander zu verlassen ist also nichts anderes als die Möglichkeit, dem Mann, der ihre Sexualität unterdrückt, zu entkommen! Ihr glaubt mir nicht? Nur soviel: Melissa ist in der griechischen Mythologie, tata, eine Nymphe!


    Wirklich, schnatter, bei der nächsten Heftchen-Rezi bitte etwas mehr Sorgfalt!

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Hallo schnatterinchen! Du kannst dich hier bestimmt noch blicken lassen :-)
    Diese Romane sind so fern ab von der Realität, dass sie wahrscheinlich deshalb gelesen werden. Denn: reelle Krankenhaus oder Arztromane wären fern ab von " Heiler Welt" ( zumindest häufig) . Die Leser wollen ja so seicht verschaukelt werden ...
    In der Klinik rücken wir diesen Aberglauben schon wieder zurecht ... Obwohl .... Ein Dienst in dem ich mich um die Katzen der Patientin kümmern müsste wäre doch auch mal was :lache :yikes


    @ draperDoyle: deine Interpretation hat was :wave


  • :wow Draper an dir ist eine Ärztin, Psychologin, Krankenschwester verloren gegangen.
    @Draper ich darf Dir das Ende nicht verraten, aber willst du es nicht mal lesen?


    Zitat

    Original von Kirsten Slottke
    Obwohl .... Ein Dienst in dem ich mich um die Katzen der Patientin kümmern müsste wäre doch auch mal was :lache :yikes

    Kirsten da hast Du was falsch verstanden der arme Dr. Kersten macht das Versorgen der Katzen ausserhalb seiner Dienstzeit. Nach der Arbeit sozusagen.

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Kirsten da hast Du was falsch verstanden der arme Dr. Kersten macht das Versorgen der Katzen ausserhalb seiner Dienstzeit. Nach der Arbeit sozusagen.


    Ja. Habe das Wörtchen Freizeit überlesen ...
    Dr. Kersten ist so vorbildlich wie damals Schwester Stefanie ... :grin

  • Also, ich arbeite ja in einer Klinik und ich kenne sehr viele gut aussehende Ärzte, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als die privaten Probleme ihrer Patienten und Schwestern zu regeln und die unermüdlich und selbstaufopfernd helfen... :lache Die Serie aus unserer Klinik läuft übrigens gerade jeden Samstagabend auf Vox.
    Ich habe soeben beschlossen, dass ich nun auch Arztroman-Autorin werde, das Fachwissen habe ich und besonders gut schreiben muss man ja nicht können. So ein Tausender im Monat nebenbei, das klingt doch nett.
    Mein Dedüt könnte "Dr. Golk tröstet Schwester Lola" (Schicksalstage in der Inselklinik) oder so heißen...


    Danke Schnatterinchen für diesen Thread! Wer darf denn als Nächster die Strafe antreten? Seid ehrlich! :peitsch