Earth Girl - Die Prüfung von Janet Edwards [ab 13 Jahre]

  • Gestaltung:


    Das Cover gefällt mir richtig gut. Es ist fast ausschließlich in Schwarz- und Blautönen gehalten, wirkt dadurch jedoch nicht düster, sondern eher geheimnisvoll. Der helle Kreis, in dem man ein Mädchen sieht, könnte eines der Portale und das Mädchen könnte die Hauptdarstellerin Jarra sein. Das Cover passt also durchaus auch zum Inhalt. Durch das Schimmern hebt es sich außerdem von anderen Covern ab und fordert den Leser geradezu auf, es in die Hand zu nehmen.


    Inhalt:


    „Jarra ist ein „Earth Girl“. Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität verleugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein …"


    Jarra ist behindert. Sie hat einen Gendefekt und kann deswegen nicht, wie die meisten, einfach von einem Planeten zum anderen teleportieren. Deshalb muss sie, wie einige andere, auf der Erde leben. Doch im Gegensatz zu ihren Freunden will Jarra sich nicht in ihr Schicksal fügen. Sie möchte Geschichte studieren und zwar auf einer Universität auf einem anderen Planeten. Da kommt es ihr zu Gute, dass die ersten Kurse zum Thema „Vorgeschichte“ sowieso auf den Ausgrabungsstätten der Erde abgehalten werden.


    Doch auf der Universität soll niemand wissen, dass Jarra behindert ist. Deshalb überlegt sie sich eine Geschichte und legt sich kurzerhand eine neue Identität zu. Sie recherchiert genau und bringt außerdem einiges an Erfahrung mit Ausgrabungen mit, so dass sie schnell ein anerkanntes Mitglied in der Gruppe wird und sogar neue Freunde findet.


    Ein Junge hat es ihr besonders angetan. Doch er ist ein normaler Mensch, ohne Gendefekt, was eine Liebe zwischen ihnen so gut wie unmöglich macht.


    Aber dann passiert etwas, das Jarras Welt völlig durcheinander bringt und sie total aus der Bahn wirft. Plötzlich weiß sie selbst nicht mehr, was Wirklichkeit und was Lüge, was falsch und was richtig ist und wer sie eigentlich ist. Und dadurch bringt sie nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch diejenigen, die ihr bereits ans Herz gewachsen sind.


    Charaktere:


    Jarra hat einen Gendefekt, doch das ist auch schon der einzige Makel, den sie hat. Ansonsten ist sie nämlich einfach nur perfekt. Sie weiß alles, kann alles und sieht außerdem gut aus. Anfangs kann man sie noch richtig gut verstehen, nämlich dass sie einen Hass auf die ganze Welt hat, weil sie anders ist, weil sie behindert geboren und deshalb von ihren Eltern allein auf der Erde zurückgelassen wurde. Wer wäre da nicht unzufrieden, traurig und voller Bitterkeit. Da ist es nur verständlich, dass sie allen beweisen will, dass die „Affen“, wie die Menschen mit Gendefekt, geschimpft werden, genauso gut sind, wie die übrigen Menschen, wenn nicht sogar besser. Und dass Jarra besser ist, beweist sie jeden Tag an der Universität. Während alle anderen total planlos und unwissend sind, kennt sie alles schon und kann sogar ihrem Dozenten noch etwas lernen. Jede noch so schwierige Situation meistert sie mit Bravur, ohne auch nur den kleinsten Fehler zu machen. Alles was andere überfordert, erledigt Jarra mit links und hat sogar Kompetenzen, die auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Leute besitzen. Obwohl mir Jarra trotz all dem nicht unsympathisch war, muss ich doch sagen, dass sie einfach viel zu perfekt ist. Dadurch kann man sich einfach nicht mehr mit ihr identifizieren und wünscht sich eigentlich nur noch, dass sie auch mal einen Fehler macht. Ich fand das sehr schade, weil ich finde, dass durch diese ganze Perfektion einfach ihre Entwicklung etwas verloren gegangen ist.


    Fian, der männliche Protagonist gefiel mir eigentlich sehr gut, wobei ich finde, dass er etwas flach bleibt. Man erfährt sehr wenig von ihm. Lediglich, woher er kommt und dass er Geschichte liebt. Neben der perfekten Jarra geht er etwas unter und kann erst zum Ende der Geschichte beweisen, dass er auch einmal die Initiative ergreifen bzw. durchgreifen kann.


    Sehr gut gefielen mir die Nebendarsteller. Da gibt es z.B. ein Pärchen, das von einem freizügigen Planeten kommt und bei denen es weniger um Geschichte, als mehr um Sex zu gehen scheint. Doch auch die beiden haben ein Geheimnis, das plötzlich ein ganz anderes Licht auf sie wirft.


    Außerdem gibt es noch Cadance, die Ersatzmutter (oder ProMum, wie sie im Buch genannt wird) von Jarra, die einfach eine super Art hat und für Jarra durch dick und dünn gehen würde.


    Auch den Dozenten Playdon fand ich toll. Er nimmt nicht alles einfach so hin, sondern geht den Dingen auf den Grund. Er möchte, dass sich seine Studenten wirklich mit dem Thema Geschichte befassen und hat dabei selber ein enormes Wissen. Doch er kann auch wirklich humorvoll sein, was er das ein oder andere Mal beweist und wenn es hart auf hart kommt, steht er bedingungslos hinter seinen Leuten. Somit war er für mich der eigentliche Held dieser Geschichte.


    Schreibstil:


    Zu Beginn des Buches hatte ich wirklich Probleme mit all den neuen Begriffen und den verschiedenen Planeten und Ereignissen. Es dauerte eine Zeit, bis ich verstanden hatte, wie Jarras Welt funktioniert. Und ich muss auch zugeben, dass ich eigentlich kein so großer Fan von diesen Sience-Fiction Dingen bin. Doch als ich mich mal zurechtgefunden hatte und die ganzen Begriffe geklärt waren, konnte ich so richtig eintauchen in die Welt von Jarra und ihren Freunden und war sogar fasziniert von den einzelnen Planeten und dass alle ihre Bewohner bestimmte, für ihren Herkunftsplaneten typische Charaktereigenschaften mit sich brachten.


    Besonders an diesem Buch ist, dass Jarra die Geschichte dem Leser erzählt und diesen auch direkt anspricht. Das zeigen Sätze, wie z.B. „Falls ihr das hier immer noch lest“ und „aber eigentlich wisst ihr doch“ usw. Dadurch wird der Leser direkt mit der Geschichte verbunden und man bekommt sofort Mitleid mit Jarra, da ihr Leben bis jetzt nicht gerade einfach war. Danach wird die Geschichte erzählt, ohne dass der Leser weiter angesprochen wird. Der Rest der Story ist dann in Ich-Form geschrieben, so dass man alles aus Jarras Sicht erfährt. Erst zum Ende des Buches wird der Leser wieder direkt angesprochen, so als würde Jarra mit einem sprechen. Das fand ich sehr schön, da man als Leser nicht ganz so außen vor bleibt.


    Das Buch an sich hatte zwar nicht den großen Showdown, es gab aber immer wieder spannende Szenen, in denen ich die Luft angehalten habe und hoffte, dass alles gut ausgehen würde. Außerdem war ich auch ziemlich gespannt, ob Jarras Geheimnis ans Licht kommen und wie ihre Mitschüler reagieren würden. Vor allem zu Beginn der Geschichte, hatte man gemeinsam mit Jarra immer Angst, dass sie als „Behinderte“ entdeckt und von den anderen gemobbt werden würde.


    Sehr schön fand ich auch, dass die Geschichte einmal nicht an einer Highschool standfand. Im Gegenteil, man begab sich zusammen mit den Studenten auf Ausgrabungsstätten, erfuhr von der Geschichte der Erde und was alles passiert war. Die Schüler saßen nicht nur in einem Klassenzimmer und lernten trockene Fakten, sondern wurden nach draußen geschickt und erlebten dort Abenteuer. Das war auf jeden Fall einmal etwas ganz anderes und ich war begeistert mit dabei auf den Expeditionen.


    Richtig gefreut hab ich mich, dass es keinen Cliffhanger gab. Die Geschichte könnte so sogar als Einzelband stehen bleiben. Aber natürlich ist man als Leser auch neugierig, wie es mit Jarra und Fian weitergeht und welche Planeten noch entdeckt und erschlossen werden. Ich freu mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und hoffe, dass dann einmal ein anderer der Held ist und Jarra vielleicht sogar beweist, dass sie doch nicht ganz so perfekt ist.


    Fazit:


    Anfangs hatte ich aufgrund der vielen neuen Begriffe, etwas Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Doch nachdem ich mich in Jarras Welt zurechtgefunden hatte, war ich total begeistert und die Seiten sind einfach nur so dahingeflogen.


    Eine tolle und durch die Sciene-Fiction-Elemente mal etwas andere Dystopie, die wirklich Spaß macht.


    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

  • Eigentlich ist Jugend-Sience-Fiction nicht meine Leserichtung. Eigentlich! Doch dieses Buch hat etwas geschafft, was schon lange keinem anderen Buch mehr geglückt ist: es hat mich in seinen Bann gezogen und so gefesselt, dass ich es auf zwei Tagen ausgelesen hatte. Von daher: ein sehr empfehlenswertes Buch, zumindest von jemanden, der weder der Zielgruppe angehört noch in diesem Genre zuhause ist.

    Ich konnte wunderbar in diese Zukunftsvision eintauchen, die ich nicht nur als sehr gut beschrieben, sondern auch als schlüssig empfand. Im Gegensatz zu den zahlreichen Dystopien, die momentan den Buchmarkt überschwemmen, wird hier eine einladende Zukunft beschrieben, eine Zukunft, die ohne große Katastrophenszenarien auskommt. Das Buch bleibt sich selbst treu und verzichtet auch im gesamten Verlauf auf dramatische Ereignisse, wobei es natürlich die ein oder andere Konfliktsituation gibt. Hauptsächlich geht es um den Alltag der Geschichtsstudentin Jarra, die aufgrund eines Gendefekts die Erde im Gegensatz zu allen anderen „normalen“ Menschen nicht über Portale verlassen kann. In der Ausgrabungsstätte New York trifft sie auf Studenten von anderen Planeten, die von „Neandern“ wie ihr völlig andere Vorstellungen haben und denen sie diese Besonderheit zunächst verheimlicht. Mich hat gerade dieses „ganz normale“ Leben in der Zukunft fasziniert und immer wieder musste ich über so manchen gelungenen Einfall der Autorin schmunzeln.

    Jarra war mir sympathisch. Anders als meine Vorschreiberin sehe ich auch negative Seiten an ihr. Sie ist eine junge Frau, die einerseits weiß, was sie will, andererseits doch über ein nur sehr geringes Selbstbewusstsein verfügt und ganz schön auf ihre eigenen Vorurteile hereinfällt. Sie ist eine Streberin (das meine ich jetzt allerdings positiv) und trumpft im wahrsten Sinne des Wortes zu Höhenflügen auf, dennoch fand ich ihre Überlegenheit aufgrund ihres ganz besonderen Hintergrunds nachvollziehbar. Zwar schlägt sie sich mit typischen Problemen von Jugendlichen herum und obwohl ich dafür eindeutig zu alt bin, fand ich es genau im richtigen Maß.


    Das Buch ist (entsprechend zur Ich-Erzählerin Jarra) in einer sehr einfachen, jugendlichen Sprache geschrieben. Es ist ein unterhaltsamer und entspannender Roman, der sich sehr flüssig liest und mich völlig abschalten lies. Genau das richtige nach einer stressigen Arbeitswoche. Sehr gut gefallen hat mir der ironische Touch, der immer wieder durchkommt und der dem Buch eine gewisse Leichtigkeit verleiht.


    Zitat

    Original von Monina83
    Richtig gefreut hab ich mich, dass es keinen Cliffhanger gab.


    Darüber war ich auch sehr froh! Am Ende eines Buches möchte ich zumindest ein vorläufiges Ende der Geschichte haben und das hat hier sehr gut funktioniert. Deshalb und weil mir das Buch ausnehmend gut gefallen hat, werde ich wohl auch den Folgeband lesen. Allerdings hätte ich mir einen etwas spektakuläreren Schluss gewünscht, der große emotionale Knall, auf den ich das ganze Buch über gewartet habe, verpufft sehr kurz abgehandelt. Das kostet dem Buch den neunten Punkt, den ich ansonsten gerne vergeben hätte.


    Fazit: Die Autorin hat es wunderbar geschafft, mich in eine zukünftige Welt mitzunehmen und darin eintauchen zu lassen. Beste Leseunterhaltung für entspannende Coachabende.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Der Inhalt:


    Jarra lebt im 28. Jahrhundert. Die Menschen haben größtenteils die Erde verlassen und leben nun auf anderen Planeten. Jarra ist leider an die Erde gebunden, da sie als sogenanntes Affenmädchen mit einem Gendefekt geboren wurde, und sie somit auf anderen Planeten nicht überleben kann. Ihr größter Traum ist es Frühgeschichte zu studieren. Dies kann sie natürlich auch auf der Erde, sie möchte ihr Studium aber auf dem Planeten Asgard machen. Die Grundlagenkurse hierfür finden auf der Erde statt und somit muss sich Jarra erstmal keine Sorgen machen. Allerdings mögen die Exos, so nennt Jarra die normalen Menschen die ohne Gendefekt geboren wurden, die Affen oder Ausgestossenen nicht. Sie schleicht sich also mit einer falschen Identität an der Universität ein und will beweisen das ein Affenmädchen genauso gut oder sogar noch besser ist wie die anderen. Am Ende möchte sie die anderen bloßstellen, aber sie hat die Rechnung ohne ihre Kommilitonen gemacht. Diese scheinen nämlich ganz nett zu sein und gar nicht so wie sie es immer gedacht hat.


    Der erste Satz:


    Am Wellam-Crane Day entschied ich mich endlich für das Fach meines Grundstudiums.


    Die Charaktere:


    Jarra wurde mit einem Gendefekt geboren und gilt als Ausgestoßene. Sie möchte es allen beweisen und schreibt sich an einer Universität ein, die auf einem anderen Planeten liegt. Dort möchte sie es allen anderen beweisen das sie genauso gut, oder sogar noch besser ist und sie am Ende bloßstellen. In Fian findet sie dann ihre große Liebe und ist sich plötzlich nicht mehr so sicher ob sie ihren Plan durchziehen will.


    Fian ist in dem gleichen Kurs wie Jarra und vom ersten Moment an von ihr verzaubert. Allerdings kennt er ihr Geheimnis nicht und weiß nicht das sie ein Affenmädchen ist. Er versucht sich immer wieder ihr zu näher, wird aber wieder und wieder zurück gestossen. Wird es doch noch klappen zwischen den beiden?


    Meine Meinung:


    Earth Girl spielt ganz weit in der Zukunft. Wellam-Crane hat ein Portal erfunden, mit dem es den Menschen möglich ist auf andere Planeten zu wandern. Die Erde hat sich sehr schnell gelehrt und die Welt, wie man sie heute kennt, existiert so nicht mehr. Größere Städte fallen auseinander und es ist gefährlich sich dort aufzuhalten. Die Welt die Janet Edwards geschaffen hat fasziniert mich total. Ich finde es interessant welche Möglichkeiten sich in der Zukunft eventuell ergeben könnten und das Leben auf anderen Planeten möglich ist. Allerdings fand ich die Vorstellung, dass die Erde nur noch als geschichtliche Ausgrabungsstätte dienen soll, etwas traurig und unvorstellbar.


    Die einzelnen Charaktere waren sehr facettenreich und wurden detailliert beschrieben sodass man sie schnell ins Herz schließen konnte.


    Den Schreibstil im Buch würde ich als flüssig und spannend bezeichnen. Anfangs hatte ich allerdings ein paar Probleme mich ins Buch einzufügen da ich mit all den neuen Begriffen und den verschiedenen Planeten und Ereignissen nicht zurecht kam. Es dauerte eine Zeit, bis ich verstanden hatte, wie Jarras Welt funktioniert, doch wenn man sich erstmal zurechtgefunden hatte und die ganzen Begriffe geklärt waren, konnte ich so richtig eintauchen in die Welt von Jarra und ihren Freunden und war fasziniert von den einzelnen Planeten. Wenn man diese Hürde überwunden hat, liest sich das Buch sehr zügig und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen. Auch die Vorstellung das die Bewohner der einzelnen Planeten, bestimmte, für ihren Herkunftsplaneten typische Charaktereigenschaften mit sich brachten. Es war sehr interessant zu erfahren wie unterschiedlich sie doch sind.


    Das Buch wird aus der Sicht von Jarra erzählt. Hier bekommt man einen guten Einblick in ihre Gedanken und fiebert förmlich in brenzlichen und gefährlichen Situationen mit ihr mit. Auch ihre Entwicklung, die sie innerhalb des Buches gemacht hat, fand ich interessant. Zu Anfang war sie das kleine Affenmädchen das es den Exos zeigen möchte und findet in ihnen neue Freunde. Auch ihre ausgedachte Identität als Militärstochter spielt sie so glaubwürdig und überzeugend, dass Jarra zeitweise sogar selbst daran glaubt.


    Ich muss ehrlich gestehen das dies mein erster Science-Fiction-Roman ist und er mich komplett umgehauen hat. Er erschafft eine neue Welt in der das Leben auf anderen Planeten möglich ist und trotz Vorbehalte auch Freundschaften möglich sind, die es eigentlich nicht geben sollte.


    Mein Fazit:


    Ein spannender, facettenreicher Science-Fiction-Roman den ich mit gutem Gewissen empfehlen kann. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Ich habe das Buch als Wanderbuch lesen dürfen und muss sagen, daß es mich sehr begeistert hat.
    Endlich war es mal ein Zukunftsentwurf, der nicht durch ein totalitäres Regime gezeichnet ist, daß seine Bewohner auf die eine oder andere Weise komplett kontrolliert.
    Sicher ergeben sich für Jarra Einschränkungen durch ihren Gendefekt und die Menschen auf der Erde werden auch als Affen bezeichnet, aber trotzdem führen alle ein geregeltes und meist wohl auch glückliches Leben.


    Besonders gut gefallen hat mir Jarras Wandlung bezüglich der Exos. Schert sie erst alle über einen Kamm, lernt sie doch recht schnell daß es nicht so einfach ist und auch die Exos einfach nur unterschiedliche Menschen sind, mal mehr und mal weniger liebenswürdig.


    Jarras Perfektionismus hat mich nicht gestört, ich denke durch ihr Anderssein versucht sie halt allen zu beweisen, daß sie trotzdem etwas kann. Das ist ja auch ihr Beweggrund, warum sie sich an einer nicht-irdischen Universität beworben hat.


    Von mir gibt es volle 10 Punkte und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die wohl im September erscheinen wird.

  • Hallo !


    Oh, das ist schön zu sehen, dass es dir gefallen hat! Ich musste es leider schon nach den ersten paar Seiten abbrechen, weil es mich absolut nicht angesprochen hat, obwohl die Idee ganz gut klang. Ich habe sogar ein paar Seiten übersprungen um zu schauen, ob es besser wird, aber leider war dem so nicht.
    (Zum Glück hatte ich es mir nur ausgeliehen ^^')


    Danke für die Vorstellung!


    Liebe Grüße,
    Vee

  • Jarra ist ein Affenmädchen. Ein Mädchen, dass behindert ist. Sie kann nicht auf anderen Planeten überleben und muss ihr ganzes Leben auf der Erde verbringen. Ihre Eltern, die keinen Gendefekt haben, haben sie als kleines Baby abgegeben - weggeschmissen. Niemand möchte ein Affenmädchen als Kind haben.


    Als Jarra mit 18 Jahren sich für das Fach ihres Grundstudiums entscheiden muss, schmiedet sie einen waghalsigen Plan. Als Jarra das Militärkind will sie sich an der Asgard-Universität einschreiben und sich als eine von ihnen ausgeben. Sie will ihnen zeigen, wozu ein Affenmädchen alles fähig ist. Doch was passiert, wenn die Lüge gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt ist?


    Ich finde es ziemlich schwer "Earth Girl - Die Prüfung" zu bewerten. Es sind zwei Hauptgründe bei mir, die für und gegen das Buch sprechen.


    Auf der einen Seite überzeugt das Buch durch den wirklich unglaublich tollen Schreibstil von Janet Edwards. Ich habe manchmal wirklich Tränen gelacht, so viel Witz und Charme. Es war alles so lebhaft und unheimlich unterhaltsam. Humor ganz nach meinem Geschmack.


    Auch Jarra und die anderen Figuren in dem Buch waren sehr authentisch. Insbesondere Jarra mit ihrem Sarkasmus und einer etwas stark ausgeprägten Vorliebe für Geschichte, die ihre Mitmenschen in den Wahnsinn treibt. Es steckte Herzblut in ihr und das hat man deutlich auf jeder Seite gemerkt.


    Aber auf der anderen Seite ist da der Plot des Buches. Zu Anfang ist alles noch recht interessant, was bei dystopischen Büchern in der Regel immer der Fall ist bzw. sein sollte. Das Neue, was einen starken Reiz hat. Doch nach dem der erste Reiz verflogen war, hatte ich das Gefühl, als ob die Geschichte nicht wirklich vom Fleck weg kommt. Ein Stillstand, auch wenn die Autorin versucht hat daraus zu kommen, ist es ihr meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen. Die Handlung an sich war einfach ein wenig lasch. Da konnte auch Jarra's Sarkasmus nicht drüber hinweg helfen.


    Auch das Ende lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Man möchte schon irgendwie wissen, wie es mit Jarra weiter gehen wird, aber man verspürt nicht unbedingt ein Verlangen danach. Die Geschichte könnte auch nach diesem Buch für mich komplett enden. Selten war ich nach dem Lesen eines Buches so unsicher, wie es mir denn nun gefallen hat. Könnte für, aber auch gegen das Buch sprechen..


    Fazit:


    Ich habe mich für 3 Herzen entschieden, da 2 mir doch zu wenig gewesen wären, da ich wirklich oft lachen musste und stellenweise wirklich gut unterhalten wurde. Für 4 hat es aber nicht gereicht, da war mir die Handlung einfach zu lasch für.

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • 28. Jahrhundert: Die Menschheit bedient sich schon lange der Portal-Technik und hat so die Möglichkeit, fremde Planeten zu besiedeln. Doch nicht alle Menschen haben diese Chance, denn eine Minderheit kann auf Grund einer Immunschwäche die Erde nicht verlassen. Diese Menschen werden von als behindert angesehen und u. a. als „Affen“ beschimpft. Jarra ist eine davon und will es den „Normalen“ einmal richtig zeigen. Sie schreibt sch incognito an einer der Universitäten eines anderen Planeten im Fach Frühgeschichte ein, denn dieses wird im ersten Semester auf der Erde unterrichtet. Keiner ihrer Kommilitonen ahnt, wer sie ist.


    Janet Edwards ist es gelungen, eine interessante, in sich schlüssige Welt zu entwickeln, alles stimmt und passt zueinander. Mich hat die Geschichte vom ersten Satz an fasziniert. Jarra erzählt die Geschichte selbst, in Ich-Form, man erfährt viel über die Welt, in der sie lebt, über ihre Gedanken und Gefühle, ihre Probleme und Vorurteile, erlebt aber auch ihre Entwicklung mit. Die Geschichte läuft ohne viel Action ab, hin und wieder gibt es aber ziemlich spannende Passagen. Und trotz der fehlenden Action ist das Buch für mich ein absoluter Pageturner, die Autorin schreibt sehr fesselnd und ich war sehr neugierig mehr und mehr von dieser Welt zu erfahren.


    Sehr interessant ist auch, wie die Autorin unsere heutige Zeit bzw. eine mögliche nahe Zukunft in die Geschichte verpackt, die für die Menschen darin Frühgeschichte ist. Alleine das hat mich schon sehr fasziniert. Schön finde ich auch, dass gänzlich auf Aliens verzichtet wird.


    Die Charaktere gefallen mir, Jarras Handeln und Empfinden kann man nicht nicht immer gut heißen, aber durchaus nachvollziehen. Ihre Kommilitonen kommen von verschieden entwickelten Planeten und bieten ein breites Spektrum von Vorurteilen, Einfühlungsvermögen, Akzeptanz und Ähnlichem. Auch sie laufen, ähnlich wie Jarra, eine Entwicklung durch.


    Dieser Roman ist einfach mal etwas anderes. Mir gefällt er ausgesprochen gut und ich freue mich, dass Jarras Geschichte noch nicht beendet ist. Ein zweiter Roman ist bereits erschienen und es wird wohl auch noch einen dritten geben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und die volle Punktzahl!

  • Mich konnte das Buch jetzt nicht so wirklich begeistern.


    Lt. Klappentext soll ja etwas "passieren", was allerdings erst auf den letzten 50 Seiten geschieht und mich auch nicht wirklich vom Hocker gerissen hat.


    Dazwischen wird einfach seeehr viel von den Ausgrabungen erzählt, die ich zum Teil einfach überflogen habe. Ich hätte es sehr viel spannender gefunden, wenn die Rückblicke, die man durch die Ausgrabungen bekommt, nicht im Jahre 24xx stattfinden, sondern zu unserer Zeit, also gute 400 Jahre früher. Das wäre wesentlich interessanter gewesen!!


    Außerdem wurden viele dieser technischen Neuerungen, die es dort im Jahr 26xx gibt, überhaupt nicht erklärt. Klar, viele Dinge kann man auch nicht wirklich erklären aber zumindest könnte man es grob umschreiben (Beispiel: diese seltsame Unterwäsche, die die Studenten unter ihren Schutzanzügen trugen. Wie viel haben die bedeckt? War das wie eine Art Bikini und hat nicht viel bedeckt? Oder doch eher wie ein Strampler und hat alles bedeckt?)


    Bei einer Sache habe ich bis zum Schluss auf die Aufklärung gewartet - die ist aber leider nicht gekommen.


    Jarra selbst war mir jetzt nicht sonderlich sympathisch, sie kommt als ziemlich arrogant und besserwisserisch rüber. Fian dagegen war ein recht lustiges und munteres Kerlchen :-)


    Während dem Lesen sind mir noch so viel andere Dinge aufgefallen aber ich habe sie leider nicht notiert und jetzt natürlich vergessen :rolleyes


    Ich gebe dem Buch 6 Punkte!

  • Zitat

    Original von Jasmin87



    Zu ersterem kann ich dir gar nichts mehr sagen, da ich mich daran nicht mehr erinnern kann. Allerdings ist Jarras


    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021