McDonald's und Stiftung Lesen

  • Einerseits schiebt ihr alles auf die richtige Erziehung, andererseits gebt ihr aber auch zu, dass die Umwelt mitspielt:


    An jeder Ecke und auf alle erdenklichen Arten bringt die Lebensmittelwirtschaft Kinder heutzutage dazu, einen ungesunden Ernährungsstil zu lernen - durch ein unausgewogenes Produktangebot und dessen aggressive Vermarktung von Junkfood direkt an Kinder. Mit dieser falschen ‚Ernährungsbildung‘ sehen sich Eltern und Lehrer ständig konfrontiert.


    Natuerlich ist es in erster Linie Aufgabe der Eltern eine gute Ernaehrung zu ermitteln. Aber in unserer Welt, so wie sie oben beschrieben wird, klappt das eben nicht sehr gut, wenn man sie damit komplett allein laesst.


    Ich bin im Westen aufgewachsen, da gab es keine Ganztagsschulen und zum Mittag hat Mami zu Haus gekocht. Heut gibt es wieder verstaerkt Ganztagsschulen (und in Kanada eh), so dass ganz andere Erwartungen ans Schulessen gestellt werden. Die Grundschulen hier waren auch immer schon Ganztagsschulen, aber frueher sind eigentlich alle Kinder mittags zum Essen nach Haus gegangen. Heut muessen viel mehr Kinder mit dem Bus zur Schule (in Calgary fahren 80% aller Grundschueler mit dem Bus) und selbst die, die in Laufnaehe leben, gehen nicht nach Haus weil beide Eltern arbeiten.


    Die Art der Verlockungen hat sich durchaus veraendert. Sie sind eben jetzt IMMER praesent, nicht nur an der Quengelkasse, vor allem auch im Fernseh, was heute inklusive der Werbung sehr viel intensiver von Kindern konsumiert wird.


    Ich geb meinen Kindern seit Jahren das Mittagessen zur Schule mit. Und bin damit nicht in der Mehrheit. Ich hab die Zeit das morgens zu machen, weil ich nicht ins Buero hetzen muss. Die Kinder essen dennoch nicht alles, was ich mache. Mein selbstgemachtes Brot war ihnen "zu gesund" - es hatte Koerner drin. Also mach ich die Koerner raus und es ist 50% Weiss- und 50% Vollkornmehl. Und damit immer noch gesuender als was die meisten Kinder essen ...


    Und natuerlich wollen arbeitende Eltern von der Lebensmittelindustrie Hilfe und Essen anbieten koennen, das sich in nullkommanichts vorbereiten laesst. Ich erinnere mich nur an die Koch-Leserunde, in der einige Teilnehmer nur am Wochenende mitkochten, weil sie unter der Woche mit dem Job keine Zeit hatten. Und wie stellt man sich das mit arbeitenden Eltern vor, die dann das vollwertige Essen fuer die Schule vorbereiten sollen? Es geht, ist aber sehr sehr schwer.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Beatrix, das mag ja alles stimmen. Meine Kinder essen auch in Kita und Schule, ich gehe auch arbeiten. Und dieses Argument mit der zahnspange finde ich nach wie vor irgendwie...ach, egal. Und trotzdem. Ich schreibe es nochmal fett.


    McDonald's im Bündnis für Ernährungsbildung an Schulen


    Kann ja sein, dass ich weltentrückt, spießig, moralinsauer oder was auch immer bin, aber schon alleine dieser eine Satz ist doch total absurd. Was für ein Widerspruch in sich. :lache Und das auch noch initiert (wenn nicht, dann immerhin unterstützt) von Ilse Aigner, unserer (meiner) Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz?? Ja, spinn ich? :pille


    Wer sponsert denn demnächst den Sexualkundeunterricht? Teresa Orlowski?


    Naja. Mit Rücksicht auf Groupies Hunger ziehe ich mich mal zurück, mir ist jetzt auch schon beinahne nach Junk. :grin :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • ahem, ich hab doch ausdruecklich gesagt, dass ich McD in Schulen nicht fuer die Loesung halte.


    Nur was ist dann die Loesung? Die jetzige Art der Ernaehrung von Kindern in der Schule ist ja auch nicht ideal. Und die Daten zur Entwicklung von kindlicher Diabetis 2 u.a. ernaehrungsbedingten Erkrankungen sind erschreckend und leider nicht wegzudiskutieren. Wir koennen es nicht den Eltern allein ueberlassen die Zahlen zu aendern.


    Uebrigens, nicht alle Zahnspangen sind gleich, ich kenne einige Kinder, die koennen nicht in Aepfel o.a. beissen. Bei anderen mag es durchaus gehen. Das war eben nur ein Beispiel dafuer, dass es vielfach eben nicht reicht einfach einen Apfel anzubieten und damit zu denken, gute Ernaehrung sei gesichert. Kinder nehmen diese Art eben nicht so ohne weiteres an.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    ahem, ich hab doch ausdruecklich gesagt, dass ich McD in Schulen nicht fuer die Loesung halte. Nur was ist dann die Loesung? Die jetzige Art der Ernaehrung von Kindern in der Schule ist ja auch nicht ideal.


    Es geht aber doch jetzt nicht um die Ernährung an der Schule (den Kindern wird doch jetzt kein Burger in die Hand gedrückt, genauso wenig wie ein Kaffe von Tchibo. Soll heißen, die eröffnen keine Filialen an den Schulen, zumindest NOCH nicht, wer weiß), sondern darum, dass sich Mc Donalds in einem Bündnis ( Für Ernährungsbildung) befindet, in dem es nichts zu suchen hat. Warum macht er das? Er kauft sich ein und hat damit beste Möglichkeiten, Kunden so früh wie möglich zu manipulieren und sein Image zu polieren. Oder? :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Aktuell gibt es wieder Bücher im Happy Meal. Wieder in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen. Scheint sich also bewährt zu haben. Die drei ???, mein Stickerlexikon Tiere, Memo Weltall oder Raubtiere, Lauras Ferienabenteuer, die Olchis aus Schmuddelfing, was ist was und Sternenschweif.