McDonald's und Stiftung Lesen

  • Zitat

    Original von Seinfeld


    Das geht jetzt aber weit an meiner Intention vorbei. Es ging mir nur darum, dass man nicht ohne weiteres einen einzelnen Konzern als Speerspitze für die Probleme unserer heutigen Konsumgesellschaft heranziehen kann.


    Du sprichst immer noch von Speerspitze, als hätte irgendwer behauptet, alle Probleme wären ohne Mcd aus der Welt. Hier wurde lediglich das Verhalten des Konzerns kritisiert. Von mir aus kannst Du gerne betonen, daß andere ähnlich schlimme Sachen machen, mich hat lediglich irritiert, daß Du anderen vorwirfst, sie würden alle anderen Firmen als harmlos ansehen, weil sie in diesem Thread ausschließlich auf mcd eindreschen und nicht gleichzeitig betonen, daß andere genauso schlimm sind.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Es geht m-E. um die Frage "darf" die Stiftung Lesen, der hoffentlich den guten Willen niemand abspricht- zur Erfüllung ihrer Aufgaben sich der Hilfe von einer- und hier ist letztlich wirklich egal welcher - Wirtschaftsgröße bedienen, die zumindestens teilweise ein schlechtes Image hat und durch diese Zusammenarbeit eine Aufbesserung dieses Images erhofft.

  • Es geht in diesem Thread eigentlich darum, wie ihr das Verteilen von Kinderbüchern beim Happy-Meal bewertet, um nichts weiter.


    Die einen sehen darin eine anzuprangernde Machenschaft, den anderen ist es egal oder sehen darin keinen Nutzen und wieder andere finden das gut.


    Für mich ist es eine ganz normale Marketing-Aktion, die sich mitnichten durch eine besondere moralische Verwerflichkeit auszeichnet. Ich finde es in Ordnung, dass die mal Bücher statt chinesischen Plastikmüll verteilen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Es geht m-E. um die Frage "darf" die Stiftung Lesen, der hoffentlich den guten Willen niemand abspricht- zur Erfüllung ihrer Aufgaben sich der Hilfe von einer- und hier ist letztlich wirklich egal welcher - Wirtschaftsgröße bedienen, die zumindestens teilweise ein schlechtes Image hat und durch diese Zusammenarbeit eine Aufbesserung dieses Images erhofft.


    Genau. Damit sind wir nach einem stellenweise erheiternden Ausflug quer durch die Pommesbuden dieser Welt wieder am Anfang angekommen, nämlich beim ethischen Problem dieser Aktion. Ganz unabhängig von mancherlei Befindlichkeiten zum Thema Junk Food geht es um die Frage, was denn davon zu halten ist, dass Bildung (oder auch Kultur) von Wirtschaft unterstützt wird. Und darum, ob durch die "Stiftung Lesen" mit dieser Aktion eine ethische Grenze überschritten wurde.
    Da kann man sicher geteilter Meinung sein. Das hängt davon ab, wie man den jeweiligen Wirtschaftszweig oder die jeweilige Firma, die hier in Aktion treten, ethisch oder auch nur sozialplolitisch bewertet.
    Mir fällt dazu die jahrelang hervorragend gelaufene Literaturveranstaltung eines großen Energiekonzerns (oder war es eine Großbank?) ein, auf der tolle Projekte realisiert wurden, die aber in den letzten zwei Jahren zunehmend boykottiert wurde, weil der Konzern bei vielen Menschen in Ungnade gefallen war. Was sie gemacht haben, war gut für Autoren und Leser, für die Literatur, für die Kultur, aber sie haben es natürlich gemacht, um ihren Ruf aufzupolieren, also letztlich aus wirtschaftlichen Interessen. Nun haben sie nach den vielen Protesten keine Lust mehr dazu. Und andere, gar staatliche Institutionen geben nicht annähernd so viel Geld für derlei Veranstaltungen aus. Ich wage kein Urteil, aber mancher ans Fanatische grenzende Rigorismus, mag er moralisch, ethisch oder, wie in unserem Falle überwiegend nur ernährungsphysiologisch motiviert sein, zeitigt eben auch solche Ergebnisse. Das muss man sehen.

  • Zitat

    Original von arter
    Es geht in diesem Thread eigentlich darum, wie ihr das Verteilen von Kinderbüchern beim Happy-Meal bewertet, um nichts weiter.


    Die einen sehen darin eine anzuprangernde Machenschaft, den anderen ist es egal oder sehen darin keinen Nutzen und wieder andere finden das gut.


    Für mich ist es eine ganz normale Marketing-Aktion, die sich mitnichten durch eine besondere moralische Verwerflichkeit auszeichnet. Ich finde es in Ordnung, dass die mal Bücher statt chinesischen Plastikmüll verteilen.


    Okay. Ich finde, McDonalds wird durch diese Aktion auch nicht besser, ganz egal, was die den Kindern in Zukunft in die Tüte packen und wenn es irgendwann mal eine Vitaminpille zum BigMac sein sollte. Ablasshandel funktioniert für mich nicht.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich wundere, wie emotionsgeladen dieses Thema hier diskutiert. Ok, Mc Donald's sind ganz sicher nicht die Guten, und viele Praktiken des Konzerns fragwürdig, aber muss man deshalb mit falschen Behauptungen argumentieren?


    Spurlocks "Super Size Me" arbeitet mit solchen Methoden: drastische Bilder sollen die Richtigkeit der Behauptungen untermauern, ohne das in irgendeiner Weise argumentiert wird.


    Schon die Behauptung "Fast Food macht dick" halte ich für gewagt. Vielleicht macht zuviel Fast Food dick, aber das stimmt auch für Erbsensuppe, Marmeladebrote und Streuselkuchen.
    Ok, mag man behaupten, aber bei McD wird man verführt, zuviel zu essen, oft geisterte ja das Gerücht von Appetitanregern im Burger durch die Landen. Dazu kann ich nur sagen: zwei Cheeseburger reichen mir, um für die nächsten Stunden pappensatt zu sein.
    Vielleicht ist also der Nährwert des McDonaldsessen höher? Die Frikadellen im Burger jedenfalls sind lange nicht so kalorienreich wie die Buletten, die ich zuhause brate, die Cola dort enthält genauso viel Kalorien wie die bei meinem Lieblingsitaliener und Eis ist nunmal Eis, wer will schon geraspelte Möhrchen zum Nachtisch?


    Und dann bleibt noch die grundsätzliche Frage zu klären: macht McD tatsächlich dick? Die Gelehrten streiten sich.
    Oder was ist eigentlich Fast Food? Straßenküchen gab es bekanntlich schon im alten Ägypten, und das sollte sogar dick machen, schließlich musste es hart arbeitende Menschen ohne eigene Küche mit Kalorien versorgen. Vielleicht wurden die Menschen ja erst dick, als sie nicht mehr hart arbeitenden. Dann würde aber nicht Fast Food, sondern Nicht-hart-arbeiten dick machen.


    Ich denke, man kann durchaus argumentieren, dass McDonald ein fragwürdiger Konzern ist, aber am Essen selbst würde ich mich dabei nicht aufhängen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Es geht m-E. um die Frage "darf" die Stiftung Lesen, der hoffentlich den guten Willen niemand abspricht- zur Erfüllung ihrer Aufgaben sich der Hilfe von einer- und hier ist letztlich wirklich egal welcher - Wirtschaftsgröße bedienen, die zumindestens teilweise ein schlechtes Image hat und durch diese Zusammenarbeit eine Aufbesserung dieses Images erhofft.


    Ich sehe das wie Dieter Neumann: Ohne die Unterstützung aus der Wirtschaft wären die wenigsten Organisationen wirklich fähig, Aktionen durchzuführen. Eine Aktion nur zu verteufeln, weil ein dubioser Konzern mitwirkt oder das ganze finanziert, halte ich für den falschen Ansatz. Wichtig ist natürlich, zu kommunizieren, daß der Konzern hier in aller Regel nicht aus Altruismus handelt, aber das wurde ja in diesem Thread bereits hinreichend getan.


    Außerdem denke ich, daß die Stiftung Lesen in diesem Punkt wenig Einfluss hat: Soweit ich den Artikel auf der ersten Seite verstanden habe, ist die ganze Buchverteilung eine reine Mcd-Aktion, bei der sich die Stiftung Lesen nur eingeklinkt hat. Ich glaube nicht, daß diese Aktion ohne das einklinken der Stiftung anders gelaufen wäre oder bei der Bevölkerung anders aufgenommen würde -> auch dann würden sicher einige sagen: Toll, endlich Bücher und nicht diesen Plastikunsinn; andere werden sagen: ich geh da sowieso nicht hin; viele werden das für eine reinie Imagekampagne halten und einige halten weiterhin mcd für den nettesten Onkel der Welt, der das alles nur zu unserem besten macht...

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Du sprichst immer noch von Speerspitze, als hätte irgendwer behauptet, alle Probleme wären ohne Mcd aus der Welt. Hier wurde lediglich das Verhalten des Konzerns kritisiert. Von mir aus kannst Du gerne betonen, daß andere ähnlich schlimme Sachen machen, mich hat lediglich irritiert, daß Du anderen vorwirfst, sie würden alle anderen Firmen als harmlos ansehen, weil sie in diesem Thread ausschließlich auf mcd eindreschen und nicht gleichzeitig betonen, daß andere genauso schlimm sind.


    Gut, der Begriff der "Speerspitze" von meiner Seite aus war übertrieben, das nehme ich zurück. Letztendlich ändert das aber nichts an meiner Meinung. Wenn man einerseits auf die Machenschaften von Konzern A hinweist, darf man ruhig auch die Machenschaften von Konzern B hinterfragen. Das muss man nicht, aber ich mache es eben. Das hat nichts damit zu tun, dass ich irgendjemandem hier vorwerfe alle anderen Firmen als harmlos anzusehen (außer bei dem Wiesenhof/Weihenstephan-Beispiel, aber das war ja allgemein gehalten und auf niemandem hier aus dem Forum gerichtet).


    Letztendlich ist es ja auch eine Definitionsfrage, wie DraperDoyle so schön angedeutet hat. Ab wann ist Fast Food eigentlich Fast Food?


    Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen:


    Zitat

    Original von beowulf
    Es geht m-E. um die Frage "darf" die Stiftung Lesen, der hoffentlich den guten Willen niemand abspricht- zur Erfüllung ihrer Aufgaben sich der Hilfe von einer- und hier ist letztlich wirklich egal welcher - Wirtschaftsgröße bedienen, die zumindestens teilweise ein schlechtes Image hat und durch diese Zusammenarbeit eine Aufbesserung dieses Images erhofft.


    Das ist natürlich die eigentliche Frage. Meines Erachtens sehe ich da kein Konfliktpotenzial. Auch im Beispiel von Dieter Neumann nicht. Klar hat die Deutsche Bahn, gelinde gesagt, nicht das allerbeste Image. Aber vielleicht sind wir in dieser Hinsicht auch einfach nur "typisch Deutsch", um die Stereotypenschublade mal weit aufzumachen. Bildungssponsoring und/oder die finanzielle Unterstützung von Stiftungen durch Unternehmen sind für uns noch zu fremd, genauso wie Universitätsstipendien, die von Konzernen gestiftet werden.

  • Zitat

    Original von Seinfeld
    ... Bildungssponsoring und/oder die finanzielle Unterstützung von Stiftungen durch Unternehmen sind für uns noch zu fremd, genauso wie Universitätsstipendien, die von Konzernen gestiftet werden.


    So ist es. In meiner Zeit im Schulelternbeirat des hiesigen Gymnasiums haben wir einige regionale Unternehmen für massives Sponsoring des neuen Konzertsaals incl. eines erstklassigen Flügels gewonnen. So finden nun hier in der Provinz regelmäßig Konzerte statt, deren Resonanz ins ganze Land ausstrahlt. Ich kann mich gut erinnern, dass eine Dame, die vegane Ernährung als elementar für ihr Leben (und leider auch für das aller anderen) ansah, Fleisch für Teufelszeug hielt und dies mit tiefem Sendungsbewusstsein vertrat, gegen das Sponsoring durch eine Wurstfabrik zu Felde zog.
    Die inzwischen uralte frühere Seniorchefin der Wurstfabrik (die nach eigenem Bekunden noch als nunmehr 102-Jährige gern mal ein Würstchen isst) betätigt sich dennoch weiterhin als großzügige Mäzenin für die kulturelle Jugendarbeit in der Region.
    Und natürlich klebt keine Bockwurst am Klavier! Allenfalls gibt's mal einen dezenten Hionweis auf die am Sponsoring beteiligten Firmen im Programmheft.
    Was ist daran schlimm? Und vor allem: Ohne Industriesponsoring kämen viele tolle Sachen gar nicht zu Stande! Und wenn der Flügel mal wieder von einem besonders begabten Pianisten bespielt wird, heißt das ja nicht, dass besagte Veganerin dadurch genötigt würde, deshalb 'ne Knackwurst zu verspeisen ... :-)

  • Irre ich mich, oder handelt es sich bei McDonalds um einen weltweit agierenden Konzern, der mit seiner "Philosophie" einmal quer über alle Kontinente und Kulturen schwappt?


    Was hat das jetzt mit irgendeinem hiesigen Würstchenproduzenten zu tun?

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Seinfeld
    Bildungssponsoring und/oder die finanzielle Unterstützung von Stiftungen durch Unternehmen sind für uns noch zu fremd, genauso wie Universitätsstipendien, die von Konzernen gestiftet werden.


    Das ist so nicht ganz richtig. Gerade in Hamburg, dem Bundesland mit der grössten "Stiftungsdichte", werden viele Stiftungen finanziell von Unternehmen unterstützt und gefördert.


    Bildungssponsoring wird zudem von Unternehmen ganz sicher nicht aus sozialen Gründen vorgenommen. Von einem solchen Sponsoring versprechen sich die Unternehmen einen wirtschaftlichen Erfolg - machen also nicht zuletzt auch ggf. öffentliche Einrichtungen von sich abhängig.


    Wenn man aber das Thema der Unterstützung von Universitäten durch Wirtschaftsunternehmen anschneidet, dann muss man sich auch im Umkehrschluss fragen, ob hier nicht vehement in die Freiheit von Forschung und Lehre eingegriffen wird. Man erinnere sich da nur einmal, dass die Deutsche Bank einer Berliner Universität einen Lehrstuhl finanzieren wollte. Ein Schelm der dabei Böses denkt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Irre ich mich, oder handelt es sich bei McDonalds um einen weltweit agierenden Konzern, der mit seiner "Philosophie" einmal quer über alle Kontinente und Kulturen schwappt?
    Was hat das jetzt mit irgendeinem hiesigen Würstchenproduzenten zu tun?


    Was hat denn die Tatsache, dass eine deutsche Stiftung mit Mac Donald's zusammen in Deutschland diese Aktion durchführt, damit zu tun, dass es sich um einen "weltweit agierenden Konzern" handelt?
    Der "hiesige Würstchenproduzent" heißt Redlefsen ("das Würstchen mit dem Reissverschluss") und gehört zum zweitgrößten europäischen Fleischfabrikanten. Was hat das wiederum mit dem lokalen Sponsoring hier vor Ort zu tun?
    Was willst du uns sagen, rienchen??? :gruebel

  • Hallo,


    Wahnsinn, wie hier die Emotionen hochkochen :wow


    Über McDonalds kann man denken was man will, aber irgendwie finde ich die Aktion gut. Selbst wenn nur 1-2 Kinder auf den Geschmack Büch kommen oder 1-2 Eltern dadurch evtl. ihren Kindern vorlesen, finde ich , ist tatsächlich etwas gewonnen. :-]

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Was hat denn die Tatsache, dass eine deutsche Stiftung mit Mac Donald's zusammen in Deutschland diese Aktion durchführt, damit zu tun, dass es sich um einen "weltweit agierenden Konzern" handelt?
    Der "hiesige Würstchenproduzent" heißt Redlefsen ("das Würstchen mit dem Reissverschluss") und gehört zum zweitgrößten europäischen Fleischfabrikanten. Was hat das wiederum mit dem lokalen Sponsoring hier vor Ort zu tun?
    Was willst du uns sagen, rienchen??? :gruebel


    Ich will damit sagen, dass MD in großem Stile das macht, was Dein "Würstchen mit dem Reißverschluss" - Hersteller im Kleinen versucht. Kundenbindung.


    Nur, dass MD damit massiv Menschen anspricht, die zu eine kritischen Betrachtung des Konzens noch gar nicht in der Lage sind, nämlich Kinder. Und wenn sie kritiklos in das Bild des netten Onkels Ronald McDonalds einfach so hineinwachsen, der ihnen je nach Gusto Spielzeug, Bücher oder was auch immer schenkt, ist das mE nach nicht gesund. Das erinnert mich an eine systematische Gehirnwäsche und zu nichts Anderem dienen solche Aktionen. Schlimm finde ich, dass ewachsene, vemeintlich gebildete Menschen schon schützend ihre Hand vor das große M halten, wenn er mit sonen Aktionen um die Ecke kommt. Er manipuliert ordentlich und kauft sich in gute Gewissen ein und das ist nunmal meine Meinung.


    Nochmal: ich gehe hin wieder auch dorthin, aber ich versuche, den Kindern auch eine gewisse Kritikfähigkeit beizubringen. Was irgendwer anders macht, ist mir ziemlich egal, ich bin nicht die Mutte der Nation und für mich ist niemand asozial, der Burger, Pizza oder Fritten isst oder Fleisch bei Aldi kauft.


    Das Beispiel kam übrigens von Dir selbst. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von melanie
    Hallo,


    Wahnsinn, wie hier die Emotionen hochkochen :wow


    Ich finde die Diskussion hier eher nicht so emotional. Da hat es bei den Eulen schon ganz andere "Kämpfe" gegeben. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich will damit sagen, dass MD in großem Stile das macht, was Dein "Würstchen mit dem Reißverschluss" - Hersteller im Kleinen versucht. Kundenbindung. ...


    Okay, hab dich verstanden.
    Ich wollte nur, da dieses Thema vorher von Seinfeld angesprochen wurde, ein von mir erlebtes Beispiel für Kultursponsoring durch Wirtschaftsunternehmen beisteuern. :wave

  • Hallo Voltair,


    Zitat

    Ich finde die Diskussion hier eher nicht so emotional. Da hat es bei den Eulen schon ganz andere "Kämpfe" gegeben. :wave


    ok, da hast Du auch wieder recht, wenn man da so an manche Threads denkt .... :gruebel ....


    Trotzdem wahnsinn, was so eine Aktion auslösen kann

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Das ist so nicht ganz richtig. Gerade in Hamburg, dem Bundesland mit der grössten "Stiftungsdichte", werden viele Stiftungen finanziell von Unternehmen unterstützt und gefördert.


    Naja, bei uns (zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz) gibt es auch Stiftungen, aber die sind halt fast alle auch sehr regional, kaum etwas größeres. Vielleicht erregt die McDonalds Aktion auch deswegen solch eine große Aufmerksamkeit - es ist etwas bundesweites, nicht nur eine einzelne Filiale die mit dem Bücherladen um die Ecke zusammenarbeitet.


    Zitat

    Original von Voltaire
    Wenn man aber das Thema der Unterstützung von Universitäten durch Wirtschaftsunternehmen anschneidet, dann muss man sich auch im Umkehrschluss fragen, ob hier nicht vehement in die Freiheit von Forschung und Lehre eingegriffen wird. Man erinnere sich da nur einmal, dass die Deutsche Bank einer Berliner Universität einen Lehrstuhl finanzieren wollte. Ein Schelm der dabei Böses denkt.


    Es gibt zu dieser Thematik eine interessante Boston Legal Episode, Staffel 4, Epsiode 1 "Beauty and the Beast".
    Aber generell: Bei diesem Thema wird man sich nie einigen können. Ich erinnere mich noch an eine Diskussionsrunde im TV mit Al Gore, mehrere Leute anwesend, alle mit einem Ph.D. und jeder hatte eine andere Meinung zum Thema Klimawandel, je nachdem auf welcher Lohnliste derjenige stand. ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    ...
    Nur, dass MD damit massiv Menschen anspricht, die zu eine kritischen Betrachtung des Konzens noch gar nicht in der Lage sind, nämlich Kinder. Und wenn sie kritiklos in das Bild des netten Onkels Ronald McDonalds einfach so hineinwachsen, der ihnen je nach Gusto Spielzeug, Bücher oder was auch immer schenkt, ist das mE nach nicht gesund. Das erinnert mich an eine systematische Gehirnwäsche und zu nichts Anderem dienen solche Aktionen. Schlimm finde ich, dass ewachsene, vemeintlich gebildete Menschen schon schützend ihre Hand vor das große M halten, wenn er mit sonen Aktionen um die Ecke kommt. Er manipuliert ordentlich und kauft sich in gute Gewissen ein und das ist nunmal meine Meinung.
    ...


    Das heißt also als erwachsener, vermeintlich gebildeter Mensch darf man diese Aktion nicht gut finden oder soll ich mich jetzt ungebildet fühlen, nur weil ich die Aktion gar nicht so schlecht finde?


    Es wäre vielleicht etwas anderes, wenn sie die Happy Meal Aktion neu erfinden würden, dann würde ich auch sagen, jetzt versuchen sie es schon bei den Kindern. Aber es gibt diese Aktion bereits seit Jahren und wenn sie an Stelle von Tinnef nun mal endlich etwas Sinnvolles als Beigabe gibt, dann finde ich es halt gut. Und ich bin auch der Meinung, durch diese Aktion werden keine Neukunden geworben oder neue Kinder süchtig gemacht, weil Bücher nun einmal nicht ganz oben auf der Beliebtheitsliste der meisten Kinder stehen. Vielleicht bessert die Aktion kurzzeitig das Image etwas auf, aber finanziell wird sich das nicht lohnen. Und wer denkt nächstes Jahr noch an die kurze befristete Aktion?


    Wenn Du auch gerade den netten Onkel Ronald Mc Donalds ansprichst, wie sieht es denn mit der Ronald Mc Donalds Stiftung aus? Gibt es die auch nur weil sie ein positives Image verschafft oder wen wollen sie damit manipulieren? Kann man das nicht einfach als eine positive Sache sehen die Mc Donalds da eingeführt hat?
    Und an alle die Mc Donalds für die größten Nepper, Schlepper und Bauernfänger halten, würdet ihr wenn Eure Kinder schwer krank wären und Ihr Unterstützung durch die Stiftung erhalten würdet diese ablehnen, nur weil es eine Mc Donalds Stiftung ist?

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)