In Fortsetzung zur Serie "Life on Mars" erzählt die englische TV-Serie "Ashes to ashes" in drei Staffeln zu je 8 Folgen die Geschichte der Polizistin Alex Drake (Keeley Hawes), die in unserer Zeit angeschossen wird und sich plötzlich im Jahr 1981 wiederfindet.
Der Kniff diesmal ist, dass Alex Sam Tyler (John Simm) kannte, dem etwas vergleichbares vor ihr zugestoßen war und sie im Besitz seiner Aufzeichnungen ist. Als sie dann auch noch Sams alte "Kumpels" DCI Gene Hunt (Philip Glenister), Ray (Dean Andrews) und Chris (Marshall Lancaster) trifft, ist sie überzeugt davon, dass dies tatsächlich Auswuchs ihrer Fantasie ist, beruhend auf Tylers Wahnvorstellungen. Ebenso wie einstmals er versucht sie verzweifelt, wieder nach "Hause" zurück zu kommen, speziell, weil dort ihre Tochter Molly auf sie wartet.
Ich habe "Life on Mars" sehr gemocht, nicht zuletzt wegen John Simm, den ich dort (und generell) einfach fantastisch fand. Deshalb habe ich auch lange gezögert, mir die Nachfolgeserie "Ashes to ashes" zu kaufen, weil ich befürchtet habe, dass mir Sam zu sehr fehlen würde. Jein.
Das ist nicht der einzige Grund, warum mir A2A bislang (gegen Ende von Staffel 2) zwar ganz gut gefällt, aber weit entfernt ist von der Begeisterung, die ich für LOM hatte. Ich mag Alex und finde sie ausgesprochen sympathisch. Ihre komplett andere Dynamik mit Hunt (Stichwort "prickeln") gefällt mir recht gut. Jedoch hat sie für mich das Problem, dass Simm einfach der bessere Schauspieler war und ich deshalb sehr viel tiefer in Sams Charakter eindringen konnte und ich ungerechterweise gerade in der ersten Staffel, wo sie, wie einst er, vor allem ein Elternproblem hat, immer Sam in ähnlichen Situationen im Hinterkopf hatte.
Aber das ist gar nicht mal das Hauptproblem, das habe ich mit den drei Musketieren, speziell Hunt. Mir scheint, man hat ihm die Zähne gezogen, denn er ist weit entfernt von dem erschreckend liebenswerten Ar..loch, das er in LOM war. Und das nimmt für mich dem Ganzen ein bisschen das, was mir so gefallen hat. Es ist nun mal leider so, dass ich meine Geschichten und Figuren mit Ecken, Kanten und Konflikten mag und das ist hier alles ein winziges bisschen glattgebügelt. Sogar Ray ist mittlerweile ein Sympathieträger! Nur Chris ist leicht neben sich stehend wie immer. Und er und Neuzugang Shaz (Montserrat Lombard) geben ein nettes Paar ab.
Ich habe mir Staffel 1 und 2 letzte Woche gekauft und habe gute Chancen, Nr. 2 in Kürze zu beenden. Ich denke, das zeigt schon, dass mir die Serie durchaus gefällt. Aber es war schon richtig, einen größeren Abstand zu "Life on Mars" zu lassen und mir scheint fast, dass der Abstand noch größer hätte sein können.
Trotzdem ist Staffel 3 natürlich auch schon vorsorglich bestellt. Aber, trotzdem II, habe ich schon eine ungefähre Ahnung, womit ich die Wartezeit überbrücken werde ...
Aber jetzt bin ich erstmal auf den Abschluss von Staffel 2 gespannt, was sie sich dafür haben einfallen lassen. Ich mag die Serie ja, keine Frage. Aber noch mehr freue ich mich auf Staffel 3, weil da die Verbindung zu LOM direkter hergestellt und alle Fragen beantwortet werden sollen.
Technisches Detail zu dieser Ausgabe mit deutscher Tonspur: Wie schon bei LOM gibt es leider keine UTs, was mir beim englischen Original zeitweise extreme Probleme beim Verständnis verursacht. Dass sich der Schauplatz von Manchester nach London verlegt hat, ist nur insofern eine Erleichterung, als zumindest Alex relativ klares King's English spricht.
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