Young Adult - der neue Hype, für Jugendliche unbezahlbar

  • Zitat

    Original von Lenya
    Es geht mir eher darum: Wenn ein Buch erschwinglich ist, kauft ein junger Mensch es vielleicht spontan. Manchen ist der Weg zur Bib dann vielleicht schon zuviel :rolleyes


    Das ist aber meiner Meinung nach doch sehr viel Kaffeesatzleserei. Wenn man im Buchladen ist, um einen Spontankauf zu tätigen, gucke ich eigentlich dort, wo ein Spontankauf in Frage kommt - zu meiner Zeit als junger Erwachsener war ich praktisch nie in der HC-Abteilung des Buchladens. Und wenn es doch ein HC sein mußte, bei dem ich nicht aufs TB warten wollte, gab es ja immer noch Geburtstage oder ähnliches.


    Ich sehe das wie die meisten anderen in diesem Thread: Geld ist genügend vorhanden, wenn man die vor kurzem wieder veröffentlichten Taschengeld-Statistiken sieht, es zählt also allein der Wille, sich mal für ein Buch statt ein T-Shirt/Computerspiel/etc zu entscheiden. Und es gibt imho auch genug Taschenbücher für Jugendliche, die gerade das Lesen entdecken - wenn es aber unbedingt das absolute "IN"-Buch wie Panem sein muß, muß man es eben auch entsprechend zahlen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Lenya: Studenten sind doch junge Erwachsene Augenzwinkern Und ich habe auch Geisteswissenschaften studiert, das ist doch DIE Studienrichtung, um Trivialliteratur zu lesen.


    Solche Aussagen machen mir in ihrer Allgemeingültigkeit Angst.


    Ganz allgemein:
    Im übrigen, wenn hier gejammert wird, dass 15 Euro ein zu hoher Preis für ein Hardcover ist, dann sollte man sich dringend mit dem Wertschöpfungsprozess für ein Buch auseinandersetzen. Vielleicht lässt die nähere Beschäftigung mit dem Thema doch ein Umdenken zu.
    Ferner finde ich die Relationen spannend zu beobachten.
    Während die Investition in ein Buch leidenschaftlich diskutiert wird, ist die Jugend ohne gedanklichen Aufwand bereit, jeden Monat 50-60 Euro in Flatrates und iPhone mit zweijähriger Vertragslaufzeit zu investieren.
    Läuft hier nicht irgendetwas schief?

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Wer gegenläufig zu dem liest, was gerade angesagt ist, kann über Buchpreise wirklich nicht meckern.


    Diese Methode fahre ich auch. Als Schüler sind neben meine anderen Ausgaben neue Bücher kaum erschwinglich, von HC ist nichtmal die Rede. Meine Anschaffung aus diesem Jahr sind alle über medimops.de gelaufen (und in diesem Thread hab ich auch von booklooker.de gehört). Weiterhin Mängelexemplare in Buchhandlungen etc.


    Aber das Topic ist ja nun nicht die Finanzierungsstrategien Jugendlicher für ihre Bücher.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen dass Verlage jugendliche Neukunden als Zielgruppe ansteuern, das wäre schwachsinnig. Auch glaube ich kaum, das heutzutage noch in meinem Alter von Computerspiel o.ä. zu Büchern wechselt.

    Es heißt, die Götter spielen mit dem Leben der Menschen. Aber weiß jemand, um was es dabei geht, wer als Spielfigur eingesetzt wird und welche Regeln gelten?
    Man sollte besser nicht spekulieren.
    Donner grollte...
    Und würfelte eine Sechs.

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  • Nun, ich habe seit ich 9 oder 10 war mein Taschengeld immer für Bücher gespart. Und auch jetzt - mit 20 - spare ich nach wie vor lieber bei anderen Dingen (lege z.B. keinen Wert auf Smartphones), als auf Bücher zu verzichten. Wobei ich mir inzwischen auch viele Bücher ausleihe. Hätte es in meiner Heimatstadt eine ordentliche Bibliothek gegeben, hätte ich mir bestimmt auch als Kind/Jugendliche sehr viel ausgeliehen und weniger gekauft. Aber leider, und dazu muss erwähnt werden, dass es sich bei meinem Heimatort um ein recht bekanntes - und teures! - Tourismusgebiet handelt - gab es dazu nie die Möglichkeit. Hier werden von der Stadtgemeinde aus Unmengen an Geld in Skianlagen, Hotels, etc., sprich, alles was die Touristen anzieht, investiert. Aber für eine einigermaßen gut bestückte Bibliothek hat man hier natürlich kein Geld. (Auch für sonst nichts, was den Einheimischen kulturell zugute kommen könnte) Unsere Bibliothek - wenn man sie so nennen mag - besteht aus einem kleinen Raum, in dem sich 2-3 Regale mit Schnulzen und Heimatromanen befinden, die aus irgendwelchen Haushalten ausrangiert wurden. Und selbst die hat nur zwei Mal die Woche geöffnet. In meinem Heimatort gibts auch nur einen ganz winzigen Bücherladen, wo man auf eine Bestellung gut mal einen Monat warten muss.
    Zwar gabs in meinem Gymnasium (befindet sich allerdings nicht in meinem Heimatort) auch eine kleine Bibliothek, die aber hauptsächlich mit im Unterricht durchgenommener Literatur bestückt war.


    15 Euro für ein Buch kann viel, kann aber auch wenig sein. Je nachdem, wie einem das Buch hinterher gefällt. Wenn ich mir ein lang ersehntes HC um 20 Euro kaufe, vom Buch selbst dann aber enttäuscht bin, hab ich viel Geld für nix ausgegeben. Hat es mir gefallen, werde ich es bestimmt nicht bereuen, denn dann war es seine Investition wert.
    Wenn man ein Buch kauft, geht man ja immer dieses Risiko ein, denn auch wenn das Buch noch so hochgejubelt wird, kann es sich für einen persönlich als Enttäuschung herausstellen.
    Von dem her bieten sich öffentliche Bibliotheken natürlich sehr an. Man zahlt im Jahr einen kleinen Beitrag und kann so viel lesen wie man mag, ohne einen Fehlkauf zu tätigen. Und wenn einem ein Buch so gut gefällt, kann man es ja immer noch kaufen. Nur setzt dies halt eine gut bestückte Bibliothek voraus, die ständig auf dem Laufenden gehalten wird, was Neuerscheinungen anbelangt. Und das findet man leider nicht überall :keks