Die deutsche Sprache: Irrungen und Wirrungen

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ein lesenswerter Artikel wie ich finde, der mich die Frage aufgreifen lässt, was Ihr davon haltet, eine Person mit dem Vornamen anzusprechen und sie zu siezen.
    Für mich fühlt sich dieser Umgang ungewohnt und gestelzt an.


    Ich finde das sehr seltsam... ich hatte diese Variante mal im Büro mit sehr wenigen Personen. Das war irgendwie dieser merkwürdige Versuch gleichzeitig mehr Nähe zu schaffen durch den Vornamen und aber die Distanz zu wahren. Geendet hat es damit, dass allen oft das Du rausgerutscht ist, aber nie jemand wirklich das Du angeboten hat.

  • Für mich ist das irgendwie nicht komisch, ich kenne das aus der Schule schon. Nach der 8.Klasse ( Jugendweihe in der DDR ) haben uns die Lehrer gefragt ob sie uns weiter duzen sollen oder siezen. Bei den meisten ist es beim Duzen geblieben, wir hatten aber auch 3 Lehrer, die nicht erst gefragt haben und uns mit Vornamen und Sie angesprochen haben.
    Und ich hatte kürzlich eine Weiterbildung, da wurde sich auch mit Vornamen angesprochen und gesiezt. Nur beim Chef hätte ich da so meine Probleme ( glaube ich ).

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich kenne Vorname plus Siezen auch aus der Schule - wir hatten ab der 10. Klasse die Wahl, ob wir gesiezt werden wollten, aber deswegen hieß es trotzdem nicht Herr oder Frau xy, sondern eben Vorname + "Sie".


    Befremdlich finde ich eher, wenn in einem Geschäft die eine Verkäuferin durch den ganzen Laden der anderen zuruft: "Frau xy, kannst du mal rüberkommen?"


    LG, Bella

  • Vorname + "Sie" find ich nicht so ungewöhnlich. Das kenne ich sowohl von der Schule als auch von meiner Tätigkeit im Seniorenheim. Die Nachnamen waren für die Leute nicht so leicht zu merken, also haben sie uns alle mit Vornamen angesprochen und die meisten haben aber trotzdem "Sie" gesagt. Mir war aber auch "Du" recht. Ganz wie die Leute wollten. Und auch im Krankenhaus spricht man doch die Leute mit (Schwester/ Pfleger) Vorname + "Sie" an.


    Mal eine andere Frage: "machen" vs. "tun". Mir hat heute jemand vehement das "machen" ausgeredet und gesagt, da sagt man "tun". Ganz einfacher Satz: "Das möchte ich gerne machen."


    In diesem speziellen Satz finde ich eigentlich beides ziemlich gleichwertig? Ich persönlich habe aber Vorbehalte gegen "tun", weil das ja häufig als Hilfsverb falsch verwendet wird. Daher verwende ich eigentlich immer "machen", es sei denn "tun" tut wirklich Not. Oder? Was bevorzugt Ihr, bzw. wie macht/ tut Ihr das? Ich find ja "tun" klingt oft ein bisschen nach "ungebildet". ( Siehe vorheriger Satz. )

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Vorname und "Sie" sehe ich als gute Alternative, wenn man zB bei den Tischgenossen in einer Reha :grin nicht zuviel Privates, wie zB den Nachnamen incl. evtl. Doktortitel, Preis geben mag, aber trotzdem etwas Distanz ausräumen möchte.
    "Tun" und "machen" halte auch ich für gleichwertig.


    Es folgen 3 Fragen:


    Jeder dänische Bauer holt das Doppelte an Ertrag aus dem Land heraus (als/wie?) ein Schwede.
    Ich selbst hätte es ganz anders formuliert, aber die Vorgabe ist nun einmal so.


    Finnisch gehört zu den Sprachen, bei de.... (?) sich Schrift und Aussprache sehr stark voneinander unterscheiden.


    Als gut... (?) Kenner Norwegens und dessen Militär(s(?)) gelang es ihm, .....


    DANKE!
    Meine Auffassung weicht von der gedruckten jeweils ab.
    :wave


    EDIT: Noch eine an die geschichtlich Interessierten:


    Ich lernte einst EliSabeth von Österreich, aber EliZabeth von England.
    Google ist da nicht hilfreich, lässt zumindest bei der englischen Elisabeth beide Versionen zu. Weiß jemand Genaueres?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Ich rate einfach mal. :lache


    Beim ersten würde ich sagen: das Doppelte... wie ein Schwede
    Beim zweiten: zu den Sprachen, bei denen sich...
    Beim dritten: Als guter Kenner... und dessen Militärs...

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen


    Ich rate einfach mal. :lache


    Beim ersten würde ich sagen: das Doppelte... wie ein Schwede
    Beim zweiten: zu den Sprachen, bei denen sich...
    Beim dritten: Als guter Kenner... und dessen Militärs...



    Anders als, genauso wie - so habe ich es seinerzeit gelernt.
    Ergo würde ich beim ersten sagen: das Doppelte als ein Schwede
    beim zweiten, genau wie Frettchen: zu den Sprachen, bei denen sich
    beim dritten würde ich das "s" bei Militär weglassen, also: als guter Kenner...und dessen Militär.


  • Korrekt für dat englische Liesbeth ist Elizabeth, im deutschen Sprachgebrauch aber oft eingedeutscht Elisabeth (so auch z.B. bei George/Georg, Edward/Eduard).


    P. S. "das Doppelte als" ist definitiv falsch. Mit "wie" klingt es m.E. deshalb falsch, weil es eigentlich "doppelt so viel wie" heißen muss.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Danke, ich sehe es wie ihr, bei als & wie wie Enchantress.


    Allerdings hätte ich "Als guteM Kenner....gelang es ihm..." also Dativ getippt.


    Schönen 4. Advent! :knuddel1 :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich könnte mir vorstellen, daß bei der englischen Elizabeth manchmal das deutsche S durchblitzt, weil sie auch deutsche Vorfahren/Verwandte hatte (die Battenbergs aka Mountbattens).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Auch dir lieben Dank, Batcat :knuddel1
    Ja, das kann sein. Ich bin zwar gerade in einem Buch über die Erste, aber der englische Thron war ja immer schon irgendwie mit Deutschland, ob nun Hannover oder Sachsen Coburg-Gotha oder eben die Battenbergs, verbandelt.
    Und ich denke mal, in einem historischen Roman sollte es schon richtig geschrieben sein. Die 3 anderen Fragen stammen - mit geänderten Ländern - auch aus diesem Buch. Dort heisst es zB bei der Sprachsache: "zu den Sprachen, bei DER..."
    Allerdings ist es aus der Wanderhurenschmiede...
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Danke, ich sehe es wie ihr, bei als & wie wie Enchantress.


    Allerdings hätte ich "Als guteM Kenner....gelang es ihm..." also Dativ getippt.


    Da hast Du recht mit. Man sollte die Sätze auch bis zum Ende lesen. :lache
    Dativ ist richtig.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen


    Da hast Du recht mit. Man sollte die Sätze auch bis zum Ende lesen. :lache
    Dativ ist richtig.


    Ja, das (Fettgedruckte) kann manchmal hilfreich sein :lache :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Ich muss euch jetzt mal was fragen und denke, das hier sollte der richtige Thread sein.


    Stört es euch nicht auch so, wenn manche Leute nicht fähig sind, einen normalen Satz ohne Rechtschreibfehler zu schreiben?
    Mich macht das manchmal fast wahnsinnig!
    Ich hab kein Abitur, ich bin nicht hochbegabt, ich mache auch Fehler, keine Frage!!!
    Aber ist es denn zu viel verlangt, auch im Internet auf Groß- und Kleinschreibung zu achten? Auf Punkt, Komma, usw.?


    Wie gesagt, ich bin nicht perfekt aber ich gebe mir Mühe, dass man meine Texte einigermaßen verstehen kann.


    Das betrifft jetzt übrigens in erster Linie nicht die Eulen (auch wenns mir hier auch schon aufgefallen ist aber eher selten).
    Ich habe in einer FB-Gruppe freundlich darauf hingewiesen und die sind alle fast ausgetickt :rolleyes Ich glaube, der Beitrag wurde sogar gelöscht, zumindest kann ich ihn nicht mehr finden...



    Da gibts dann Worte und Sätze wie:


    Häfe (Hefe)
    vollgt (folgt)
    Schocko (Schoko)
    Fundunt (Fondant. Gut, dass muss man vielleicht nicht unbedingt wissen)
    "Hallo leute suche für ein junges Mädchen einen Kuchen zum Geburtstag die was 2 wird sollte nicht zu schwierig sein oder werden"


    Von den ganzen Smartphone-Fehler mal abgesehen, dazu sag ich ja auch gar nichts, das kann mal passieren (auch wenns mich in Wahrheit genauso stört. Man kann doch vorher noch mal kurz drüber lesen, was man postet).


    Vielleicht bin ich einfach nur extrem empfindlich, deswegen wollte ich mal fragen, ob euch das auch so stört?!


    Ach ja, ich meine damit keine Legastheniker, Nicht-Deutsche, usw. Fehler passieren und gerade beim Satzbau bin ich auch kein Held aber die Grundschul-Rechtschreibung sollte man meiner Meinung nach schon beherrschen.

  • Sicher stört das.
    Aber man sollte bedenken, daß gerade bei etwas wie FB auch Leute unterwegs sind, die es nicht gewöhnt sind, sich schriftlich zu äußern. Wer weiß, wann bei ihnen zum letzten mal jemand auf Orthographie geachtet hat? Aus welchem Umfeld sie kommen?
    Als Leserinnen haben wir einen etwas eingeschränkten Blick, wenn es um Schriftliches geht, finde ich.
    Wenn es nicht gerade ums Schreiben geht, bemühe ich mich, über Rechtschreibfehler hinwegzusehen.


    Jemanden auf Fehler hinzuweisen, ist immer ein Minenfeld. Man kann das noch so freundlich formulieren, es kann explodieren. Tut es sogar meistens. Man gewöhnt sich daran.
    Man muß selbst entscheiden, was einer wichtig ist. Gutes Deutsch oder von allen geliebt werden.


    Aber, wie geschrieben, es hängt von den Umständen ab.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Jasmin, mich stört das auch total.
    Glücklicherweise bin ich nicht bei Facebook und muss mich damit nicht rumschlagen ;-).


    Ich finde es sehr bedauerlich, dass auf diese Dinge nicht mehr geachtet wird, wohl auch in der Schule nicht mehr.
    Auch diese ganze Hochgeschwindigkeitstipperei in den neuen Medien, die vielen Abkürzungen tragen sicher zu dem Problem bei.
    Man bekommt heutzutage sogar Geschäftsbriefe, die massive Fehler enthalten - erschreckend - jedenfalls für mich.