Mit Abtaucher könnte ich mich anfreunden als Übersetzung. Aber man muss ja nicht alles in einem Wort sagen, man kann ja auch einfach schreiben, dass das Buch so spannend, schön, toll war, dass man nicht aufhören kann zu lesen.
Die deutsche Sprache: Irrungen und Wirrungen
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Ich fände es auch nicht schlecht, das Wort "Page-Turner" einfach als Lehnwort zu etablieren.
Ansonsten wäre ich für "Fleischwolf-Buch": man wird beim Lesen komplett durch den Wolf gedreht. (Es gibt wirklich so einige Bücher, die das mit mir machen. Nicht wahr, Mulle? :kiss)
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Das klingt so nach blutigem Splatter :lache.
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Vielen Dank euch allen für die interessante Diskussion und die tollen Anregegungen!
Besonders gut gefallen mir "Abtaucher", "Fleischwolf-Buch" und "ein Buch mit dem ich die Nacht gerne zum Tag mache".
Frettchen : Es ist schon richtig, dass man nicht alles mit nur einem Wort erklären muss. Aber ich finde "Page-Turner" eigentlich ein tolles Wort, benutze es nur ungern in deutschen Rezis. Daher war ich neugierig, ob es nicht doch ein deutsches Gegenstück dafür gibt.
arter : Schmöker finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant. Ich kannte das bis jetzt nur als Synonym für "ein dicker Wälzer". Oder ist das gar falsch?
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Blockbuster wäre dann eher ein Kassenschlager. Klingt aber irgendwie nach den 60ern in Deutschland.
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Kann ein "page-turner" aber nicht auch ein Buch sein, das nur ICH so gut finde? Dann passt der Blockbuster ja gar nicht bzw., dann könnte man ja gleich Bestseller sagen? Ist nicht Bestseller das Äquivalent zu Blockbuster bei Filmen?
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Gab's nicht auch mal so ein Wort wie "Reißer"???
LG, Bella
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Ist Reißer nicht allgemeingültig? Nicht auf Bücher oder Filme beschränkt, mein ich?!
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Keine Ahnung - ich verwende das Wort selbst nicht, es kam mir nur in den Sinn, als ich über Schmöker, Blockbuster etc. nachgegrübelt habe!
LG, Bella
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Zitat
Original von Ayasha
arter : Schmöker finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant. Ich kannte das bis jetzt nur als Synonym für "ein dicker Wälzer". Oder ist das gar falsch?
So kenne ich den Begriff auch.
Zur Page-Turner-Diskussion: Habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht, aber interessante Diskussion. Ich denke mit Abtaucher könnte sogar jemand, der diese Diskussion nicht mitliest, drauf kommen was gemeint ist, bei Fleischwolf-Buch eher nicht Blockbuster hätte ich jetzt auch eher in die Sparte Bestseller gesteckt. Begriffe wie Reißer oder Kracher kenne ich auch allgemeingültig für irgendwas was einem gut gefällt.
Grundsätzlich fährt man aber sicherlich am besten mit der allgemeinen Verständlichkeit wenn man einfach bei Page-Turner bleibt oder mehrere Worte benutzt
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Zitat
Original von arter
Also Schmöker wird bei uns in unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht.Bei mir zu Hause wurde "Schmöker" für Bücher verwendet, die man so schnell mal weglesen kann. Hatte nichts abwertendes, wurde also im Sinne von "Pageturner" gebraucht, egal ob Thriller oder Historienschinken.
Die Familie meiner Frau gebrauchte das anders, nämlich ausschließlich für Trivialliteratur, also seichte Liebesromane und so.
Da scheint es keine Einigkeit zu geben.
Oma und Mutter sagten Schmöker zu DDR - Zeiten, zu diese Romanhefte jeglicher Coleur.
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Zitat
Original von oemchenli
Oma und Mutter sagten Schmöker zu DDR - Zeiten, zu diese Romanhefte jeglicher Coleur.
Gab es auch bei uns im Westen: Mein Vater sagte Schmöker zu seinen heißgeliebten Western-Romanheften. Die habe ich dann hinterher auch immer gelesen. War einfach praktisch, ich fand dann in Flensburg einen "Trödelladen", in dem man die Romane tauschen konnte. Leider gibt es den seit vielen Jahren nicht mehr.
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ich hänge gerade an einer Rezi und frage mich: kann man von "zehner Jahre des 20. Jahrhundert" reden, wenn man irgendwas um 1918 meint?
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Rein grammatisch geht das, klingt aber für mich persönlich nicht sooo schön.
In dem Fall 1910-1920 kann man das doch aber schön mit historischen Ereignissen angeben, oder? Wie zum Beispiel "Der erste Weltkrieg war gerade zuende, als..." Oder irgendetwas ähnliches.
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"Zehner" Jahre kenne ich als Begriff so nicht. Man teilt diese Jahre doch in aller Regel in die Zeit "vor dem Krieg", "während des Krieges" und "nach dem Krieg". 1918 wäre dann also "gegen Ende des Krieges". Wie man das allerdings zeitlich bezeichnet, wenn es um die Inkas geht, weiß ich auch nicht.
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Interessant. Ich habe genau diesen Begriff gerade in einer Rezension mit den Worten "Anfang des 20. Jahrhunderts" umschifft.
Ich hab das mit den Zehnern auch noch nie gehört.
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Es wird höchste Zeit, diesen Begriff "Zehnerjahre" zu etablieren. Wie sollen wir später über unsere Gegenwart sprechen? Hat jemand eine bessere Idee?
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hm, es geht um ein Foto, dass ich spontan als "ein Pärchen aus den zwanziger Jahren" beschreiben würde. Da es in dem Buch aber um die spanische Grippe geht, wird es wohl eher 1918 oder 19 gewesen sein. Aber sicher weiß ich das natürlich nicht, sondern folgere nur Deshalb möchte ich nicht einfach 1918 behaupten, sondern das allgemeiner halten.
Natürlich würde sich als Bezugspunkt der erste Weltkrieg anbieten, aber erstens weiß ich nicht, ob es "gegen Ende" oder "nach" dem ersten Weltkieg aufgenommen wurde, und zweitens fände ich es etwas irritierend, den ersten Weltkrieg hier zu nennen, da dieses Bild ja ausnahmsweise gerade nix mit dem Krieg zu tun hat.
Aber wenn der Duden Zehnerjahre sogar zulässt.
ich finde ja auch, dass sich das seltsam anhört, sonst hätte ich ja nicht gefragt, aber an Nullerjahre für die Jahre 2000 ff habe ich mich schließlich auch gewöhnt