Plattdeutsch hat auch wieder viele Varianten. Schleswig-Holstein spricht anders als Ostfriesland, aber gebräuchlicher wäre sicher "tu hus".
Die deutsche Sprache: Irrungen und Wirrungen
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Im Rheinland heißt es auf jeden Fall "zuhause" - daheim versteht zwar jeder, aber wirklich benutzt wird es nicht.
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Ich bin in Baden-Württemberg lebende Bremerin, daher nenne ich meine Wohnung in Ba-Wü "daheim" und das Haus meiner Eltern in Bremen "zu Hause"
Aus Norddeutschland kenne ich nur "zu Hause". Und im Bremer Platt kenne ich es definitiv als "to Hus".
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Ich habe einen Vorschlag für die Duden-Redaktion:
Es gibt ein gar nicht mehr so neues Wort im Businesssprech das heißt "zusammentelefonieren". Es ist ein ein reflexives Verb und bedeutet soviel wie, sich in einer Telefonkonferenz zusammenschalten. Bsp: "Wir telefonieren uns dann am Freitag um 14:00 Uhr wieder zusammen" Inzwischen wird das auch schon für ganz normale Telefonate, also Zweierkonferenzen verwendet, wahrscheinlich weil es geschäftsmäßiger klingt: "Ich telefoniere mich mit dir morgen früh nochmal zusammen" sagt man heutzutage statt "Ich ruf dich morgen früh nochmal an".
Die Beugungsformen lauten:
Ich telefoniere mich zusammen
Du telefonierst dich zusammen
Er/Sie/Es telefoniert sich zusammen
Wir telefonieren uns zusammen
Ihr telefonierteuch zusammen
Sie telefonieren sich zusammenIst mir heute aufgefallen
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Das hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört! Gruselig.
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"Ich muss noch einen Call absetzen" habe ich dafür auch schon gehört.
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Also so gesehen klingt "sich zusammen telefonieren" wirklich schrecklich.
Aber ich muss gestehen, dass ich diesen Ausdruck im Dialekt auch verwende. Allerdings jeweils im Zusammenhang einer Terminabsprache. Z.B. "Wiär telefoniäre iisch am Fritag wider zämu, so chänne wiär genau abmachu, wenn wiär isch welle träffu". (Wir telefonieren uns am Freitag wieder zusammen. So können wir genau ausmachen, wann wir uns treffen wollen.)
Aber IMMER nur bei "wir" und natürlich niemals für mich alleine. Und auf Hochdeutsch klingt das für mich in jeglicher Form seltsam und wird daher von mir nicht angewendet.
"einen Call absetzen" - auch furchbar. Das erinnnert mich stark an "einen Notruf absetzen".
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Und dann noch eine Frage in eigener Sache:
Gibt es in der deutschen Sprache eine Übersetzung für "Page-Turner"? Ein spannendes, fesselndes Buch - aber das entspricht nicht so ganz dem, was ich eigentlich sagen möchte.
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Du meinst ein Buch, bei dem sich die Seiten quasi von selbst umblättern, ohne dass man es eigentlich mitbekommt? Nein, ich glaube, dafür haben wir keine gute Übersetzung. Vermutlich nicht mal eine schlechte.
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Zitat
Original von Ayasha
Gibt es in der deutschen Sprache eine Übersetzung für "Page-Turner"? Ein spannendes, fesselndes Buch - aber das entspricht nicht so ganz dem, was ich eigentlich sagen möchte.Ich schreib auch Rezensionen auf englisch und deutsch, und die Frage hab ich mir auch schon wiederholt gestellt. Aber eine direkte Uebersetzung gibt es da nicht. Inzwischen find ich das englische Wort sogar hin und wieder in deutschen Texten. Aber ob ein weiterer Anglizismus hier die Loesung ist, wag ich eher zu bezweifeln.
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Zitat
Original von Ayasha
Und dann noch eine Frage in eigener Sache:Gibt es in der deutschen Sprache eine Übersetzung für "Page-Turner"? Ein spannendes, fesselndes Buch - aber das entspricht nicht so ganz dem, was ich eigentlich sagen möchte.
Dazu fällt mir nur die metaphorische Umschreibung "die Seiten fliegen nur so dahin" ein.
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Ja, Dori, das ist es auf jeden Fall, was es meint, aber leider gibt es kein Nomen dazu. Wir könnten allerdings mal eins erfinden. Immerhin sind wir ein Bücherforum und da müssten wir doch Trendsetter sein, oder?
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Dann verknüpfen wir mal "page-turner" mit "die Seiten fliegen nur so dahin", so erhalten wir den Seitenflieger!
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Es holpert noch etwas: ein Buch, für das ich gern die Nacht zum Tage mache.
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Wie wär's einfach mit "Schmöker"?
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Passt gar nicht, find ich. Auch wenn es als Übersetzung dient.
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"Schmoeker" ist auch eins der Woerter, die im Woerterbuch als passende Uebersetzung angegeben werden. Passt gelegentlich wie bei einem Rebecca Gable historischen Roman. Es geht aber m.M. nicht bei einem Krimi oder blutruenstigen Thriller ...
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Also Schmöker wird bei uns in unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht.
Bei mir zu Hause wurde "Schmöker" für Bücher verwendet, die man so schnell mal weglesen kann. Hatte nichts abwertendes, wurde also im Sinne von "Pageturner" gebraucht, egal ob Thriller oder Historienschinken.
Die Familie meiner Frau gebrauchte das anders, nämlich ausschließlich für Trivialliteratur, also seichte Liebesromane und so.
Da scheint es keine Einigkeit zu geben.
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Schmöker finde ich unpassend, denn für mich persönlich ist ein Schmöker ein Buch, mit dem man sich gerne Zeit lässt. In dem man eben gerne schmökert, rumblättert, liest, zurückblättert, weiter liest.
Wie wärs damit, dass page-turner einfach ein komplett blöder Begriff ist, der gar nicht auf Deutsch übersetzt werden sollte in einem Wort?
Und page-turner meint für mich eigentlich nicht, dass die Seiten so dahin fliegen, sondern dass das Buch so spannend ist, dass man immer wieder umblättern und weiterlesen muss. -
Zitat
Original von Frettchen
Und page-turner meint für mich eigentlich nicht, dass die Seiten so dahin fliegen, sondern dass das Buch so spannend ist, dass man immer wieder umblättern und weiterlesen muss.
So richtig zum abtauchen! Mit einem Wort ein "Abtaucher".