Die deutsche Sprache: Irrungen und Wirrungen

  • Dori, ich bin begeistert, vielen Dank. Ich hab auch gleich Thesaurus ergooglet und bei Tante Wiki einen schönen Link dazu gefunden. :anbet


    Der Thread hier war wirklich eine tolle Idee, arter! :anbet


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Dori
    Die Frage mit "ich habe einen Stift einstecken" vs. "ich habe einen Stift eingesteckt" ist auch interessant. Ich verwende ersteres immer ganz selbstverständlich... :gruebel


    ich kannte das "ich habe einen Stift einstecken" bis vor ein paar Jahren gar nicht und bin immer noch irritiert, wenn diejenige Person in meinem Umfeld, die dies zu sagen pflegt, nicht "eingesteckt" sagt. Interessant, dass das woanders so normal gebraucht wird :-)


    den Test hab ich auch gerade gemacht, wirklich spannend :wave

  • Heute am Zeitschriftenregal:
    Die Zeitschriften aus dem Bereich Wirtschaft liegen neben denen für den Spielebereich und ich denke, dass ich nicht richtig sehe und mir Gedanken über die Anschaffung einer Brille machen sollte.
    Eine Zeitschrift wirbt tatsächlich mit Skillungen... für WoW.
    Wahrscheinlich ist diese Wortschöpfung wieder einmal allgemein bekannt, nur an mir ist sie vorbeigegangen. Schön finde ich sie trotzdem nicht.

  • Heißt es eigentlich sich mit jemandem freuen oder sich für jemanden freuen?


    Ich kannte von früher immer nur "sich für jemanden freuen", erst in den letzten Jahren stoße ich vermehrt auf die zweite Variante, die mir aber auch viel besser gefällt und die ich viel schlüssiger finde.
    "sich für jemanden freuen", so wie ich es kenne, klingt ja so, als würde sich die andere Person gar nicht freuen und irgendwie auch gönnerhaft. :gruebel


    Gibt es beide Varianten in unterschiedlicher Bedeutung? :gruebel

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Heute am Zeitschriftenregal:
    Die Zeitschriften aus dem Bereich Wirtschaft liegen neben denen für den Spielebereich und ich denke, dass ich nicht richtig sehe und mir Gedanken über die Anschaffung einer Brille machen sollte.
    Eine Zeitschrift wirbt tatsächlich mit Skillungen... für WoW.
    Wahrscheinlich ist diese Wortschöpfung wieder einmal allgemein bekannt, nur an mir ist sie vorbeigegangen. Schön finde ich sie trotzdem nicht.


    Bei Videospielen bedeutet "Skill", dass der Spiel-Charakter bestimmte Fähigkeiten hat. Desto mehr Fähigkeiten, desto mehr Skill. ich kann mir jetzt "Skillungen" nur so erklären, auch weil damit geworben wird, dass man gegen Geld für seinen Spielecharakter mehr Skills kaufen kann, oder eine bestimmte Menge Skills auf verschiedene Fähigkeiten verteilen kann. Was dann eine "Skillung" ist. Oder so. :gruebel

  • Zitat

    Original von Prombär
    Heißt es eigentlich sich mit jemandem freuen oder sich für jemanden freuen?


    ...


    Gibt es beide Varianten in unterschiedlicher Bedeutung? :gruebel


    Ich verwende das auch unterschiedlich.


    Beispiel:


    Eine Freundin hat nach langer Singlezeit einen supersympathischen neuen Freund... ich freue mich mit ihr darüber. :-)


    Eine Freundin hat nach langer Singlezeit einen neuen Freund. Ich werde aber nicht so recht warm mit ihm ... ich freue mich für sie, daß sie einen neuen Freund hat. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das mit dem "für und mit freuen" beschäftigt mich den ganzen Abend. :cry :grin
    Nach meinem Gefühl KANN beides gleichwertig benutzt werden, wenn sich beide ehrlich freuen. Dann sehe ich da keinen Unterschied. Aber im Gegensatz zu dem "mit" kann das mit dem "für" auch verwendet werden, wenn sich der andere gar nicht freut und sein Glück (noch) nicht versteht. Blödes Beispiel, wenn eine Freundin einen Ehemann hat, der sie verprügelt, und sie kommt von dem nicht los. Und dann packt der Kerl von selbst die Koffer und haut ab, weil er eine andere hat. Dann freue ich mich "für" und nicht "mit", weil meine Freundin vielleicht (noch) todunglücklich ist über das Verlassen-werden.
    Aber einen anderen Unterschied konnte ich bisher noch nicht finden. Beides kann für mich ehrliche Freude ausdrücken über ein Glück, dass einem anderen widerfährt.


    ich weiß nicht, ob meine Frage nun hier ins Thema passt. Aber ärgert Ihr Euch auch maßlos über Bücher, die noch in der alten Rechtschreibung gedruckt sind? Ich rede nicht von antiquarischen Büchern, sondern von solchen, die in der zigsten Neuauflage 2011 gedruckt wurden. Ich habe mir mühsam die neue Rechtschreibung antrainiert, nicht durch Lesen der Regeln, sondern durch Lesen von Büchern, die die neuen Regeln beachtet haben. So kam das auch bei mir irgendwann an, dass man nun "dass" schreibt und nicht mehr "daß" etc. Mich ärgert das maßlos, wenn Neuauflagen immer noch kommen mit "daß" und "mußte" etc.

  • Ich denke, man kann so Sachen wie "für" und "mit" sich jemandem freuen einsetzen, wie man will. Bei sowas muß man, gerade wenn es um das gesprochene Wort geht, auch nicht päpstlicher sein als der Papst.


    Was die Rechtschreibung angeht, bin ich zwiegespalten. Einiges finde ich ja wirklich gut, aber an die "Gräuel" und den "Stängel" kann (und will) ich mich einfach nicht gewöhnen. Die "Tipps" habe ich inzwischen akzeptiert. Thunfisch gibt es bei mir aber ausschließlich nach alter Rechtschreibung und gerade bei vielen Fremdwörtern freue ich mich, daß die NRS verschiedene Schreibungen zuläßt und ich mich nicht an krude Neuschöpfungen gewöhnen muß (ich esse z.B. gerne mal einen Salat mit Mayonnaise-Dressing. Von Majonäse hingegen wird mir schlecht... :uebel).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die neue Rechtschreibung ist ein zwiespältiges Thema. Die Doppel-S und Einfaches-S Regelung finde ich z. B. logisch und nachvollziehbar.


    Aber drei gleiche Konsonanten auf einem Haufen wie bei der berühmten Schifffahrt finde ich blöd. Aber man sollte es so verwenden, da es eine Regel ist, die von Schülern auch so gelernt wird.

  • Zitat

    Original von Finchen87
    Aber drei gleiche Konsonanten auf einem Haufen wie bei der berühmten Schifffahrt finde ich blöd.


    Aber logisch ... warum sollte man ein Wort, dass auch zwei Wörtern besteht, anders schreiben als die beiden einzelnen Wörter. :gruebel

  • Zitat

    Original von Mia08


    ich kannte das "ich habe einen Stift einstecken" bis vor ein paar Jahren gar nicht und bin immer noch irritiert, wenn diejenige Person in meinem Umfeld, die dies zu sagen pflegt, nicht "eingesteckt" sagt. Interessant, dass das woanders so normal gebraucht wird :-)


    den Test hab ich auch gerade gemacht, wirklich spannend :wave



    Also ich sage das auch so. Scheint also wieder eine regionale Spezialität zu sein. Wobei ich da auch einen Bedeutungsunterschied ausmache:


    "Ich habe einen Stift eingesteckt" (Da bin ich mir ganz sicher, aber ob er noch da ist kann ich nicht beschwören) Es geht hauptsächlich um die Erinnerung an die vergangene Tätigkeit den Stift eingesteckt zu haben.


    "Ich habe einen Stift einstecken" (Ich bin mir ganz sicher, dass er bei mir ist) Hier geht es hauptsächlich darum zu demonstrieren, dass der Stift gegenwärtig verfügbar ist. :wave

  • gestern hatte ich ein irgendwie witziges Erlebnis, das auch nur auf den regionalen Besonderheiten in der Sprache beruhte: gestern fand in Berlin der "Frühstückslauf" statt. dabei laufen mehrere Tausend Läufer vom Schloss Charlottenburg zum Olympiastadion und werden dann dort an vielen Ständen mit Frühstück versorgt: Getränke, Obst, Brötchen, Joghurt und Pfannkuchen. Das hatte zumindest der Veranstalter so geplant. Leider kannte anscheinend der Nicht-Berliner Caterer die Pfannkuchen nicht und hat [URL=http://www.google.de/imgres?um=1&hl=en&client=firefox-a&sa=N&rls=org.mozilla:de:official&biw=1280&bih=878&tbm=isch&tbnid=0olXrZp2DSgTeM:&imgrefurl=http://www.warnat.dk/deutschland/verschiedenes/rezepte/gebaeck/berliner-pfannkuchen.php&docid=on5xP5FsNjl1FM&imgurl=http://www.warnat.dk/deutschland/images/berliner-ppfannkuchen.jpg&w=338&h=222&ei=raxoUIGwAsjFswaP34HgAg&zoom=1&iact=rc&dur=347&sig=103798457057786642624&page=1&tbnh=158&tbnw=206&start=0&ndsp=20&ved=1t:429,r:5,s:0,i:87&tx=80&ty=44]diesem hier[/URL] sowas geliefert (blöder Weise auch noch gefroren...)


    wir haben uns natürlich fürchterlich gewundert, was wir mit eiskalten Teigscheiben anfangen sollen, nach der Aufklärung des Verständigungsproblems war es aber ziemlich witzig.

  • Das mit dem Stift.
    Ist denn die Form "Ich habe einstecken" grammatisch korrekt - oder ist das umgangssprachlicher "Slang"?


    Den Bedeutungsunterschied, wie arter ihn sieht, den sehe ich auch. Aber bei uns sagt man dann "Ich habe einen Stift dabei."


    Kann man, grammatisch korrekt, wirklich etwas einstecken haben? :gruebel

  • Zitat

    Original von Zimööönchen
    Ich habe ein Frage: Gibt es einen Unterschied bei "Sie ist gestorben" und "Sie ist verstorben"?


    Ich denke, dass das so ist:


    Dirk Bach ist gestern gestorben-aber: Gabi, Angelika und Angela waren nicht dabei beim Klassentreffen, sie waren bereits verstorben. :wave


    EDIT: Mir ist eingefallen, dass ich mal dabei war, als eine Azubi in einer kleinen Zeitungsredaktion zusammengefaltet wurde, weil sie geschrieben hatte, dass ein Reh nach der Kollision mit einem Auto gestorben wäre-ein Tier stirbt nicht, es verendet.


    Noch´n EDIT: Gibt es eigentlich eine Regel, wann man ein E beim Genitiv einfügen kann/muss? Des Buchs oder des BuchEs?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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