'Hypnose' - Seiten 351 - Ende

  • Zitat

    Original von Sina
    Die Sache mit dem "too much" werde ich mir für das nächste Buch zu Herzen nehmen - wobei es dann vielleicht wieder Stimmen gibt, für die der Thriller dann zu unspannend oder vorhersehbar ist ... :gruebel wie man's macht ... ich werde einen guten Mittelweg versuchen.


    Allen kann man es ja nie Recht machen :knuddel1 Aber es gibt ja auch viel Positives an deinem Thriller! Das wollen wir mal nicht unter den Tisch fallen lassen. Außerdem bin ich so noch gespannter auf die Fortsetzung, weil noch Luft nach oben da ist :wave



    Zitat

    Original von Sina
    Schade trotzdem, dass es für dich am Ende konstruiert wirkt, denn rein von der Recherche / Fachlichkeit her sollten eigentlich alle Parts stimmig sein. Auch Inkas Hypnosekönnen.


    Ich finde deine Erklärungen hier in der Leserunde dazu auch alle relativ nachvollziehbar. Vielleicht wirkt es auch nur so unglaubwürdig auf einen Menschen, der sich noch nie mit Hypnose auseinander gesetzt hat und dem demnach das Einschätzungsvermögen dazu fehlt.

  • Zitat

    Original von Morgaine


    Ich finde deine Erklärungen hier in der Leserunde dazu auch alle relativ nachvollziehbar. Vielleicht wirkt es auch nur so unglaubwürdig auf einen Menschen, der sich noch nie mit Hypnose auseinander gesetzt hat und dem demnach das Einschätzungsvermögen dazu fehlt.


    Das stimmt, das habe ich jetzt in dieser Runde auch gelernt :knuddel1 Dafür liebe ich ja diese Leserunden bei den Eulen!

  • Wie geht es mir jetzt mit dem Ende?


    Zunächst: Alles wird schlüssig geklärt, kein Handlungsfaden bleibt offen.
    Mir ganz persönlich war das Ende zu dick aufgetragen. Mir wäre ein Andi, der ein Sondereinsatzkommando zum Haus Brunner schickt und die in letzter Minute eingegriffen hätten, lieber gewesen als das Aufschneiden der Pulsadern.


    Ich hoffe für das Baby, dass das Jugendamt einschreitet und es erst zu einer geheilten Inka wieder zurück darf.
    Ich wünsche Inka, dass sie einen Ort findet, an dem ihre Seele heilen kann, einen Therapeuten, der ihr dabei hilft und Menschen an ihrer Seite, denen sie wieder vertrauen kann. Das alles wird schwer genug.
    Dann auch noch die Verantwortung als vermutlich Alleinerziehende in einem freiberuflichen Job- das wird eine harte Zeit für sie.


    Peter wünsche ich, dass er ebenfalls einen passenden Therapeuten findet, mit dessen Hilfe er wieder zurück in ein normales Leben findet. Wenn er weiter Polizist bleiben darf, dann würde ein Ortswechsel für alle Beteiligten die beste Lösung sein.


    Und Andi? Ein sympathischer Kumpel, den eine gewisse Traurigkeit umgibt. So habe ich ihn empfunden.
    Ich hoffe sehr, dass die beiden kein Paar werden, sondern jeweils einen verlässlichen Menschen finden, der nicht vorbelastet ist und Lebensfreude in die Beziehungen bringt. Auch Andi bräuchte eine Therapie, denn er hat den Unfall und den Tod seiner Frau auch nicht verarbeitet. Sonst würde er nicht mit einer Pistole rumfahren.


    Mein Fazit:
    Ich fand das Buch spannend und ich habe es gerne gelesen. Die Grundidee wirklich gut
    und hat auch in den ersten drei Abschnitten super funktioniert.
    Das Ende war mir einfach zu viel.


    Liebe Sina! Danke für die Begleitung der Leserunde und das Bereitstellen der sehr interessanten und informativen Zusatzinformationen. Das habe ich als große Bereicherung empfunden. :blume

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Regenfisch, mit Deinen Wünschen für die Figuren hast Du es genau getroffen! So wünsche ich mir das auch! :-)


    Sina, auch wenn ich nur sporadisch meinen Senf abgegeben habe, vielen Dank fürs Begleiten der LR! Ich freue mich auf Deinen nächsten Thriller ( obwohl mir Deine historischen Bücher auch gefallen ). :wave

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Liebe Sina! Danke für die Begleitung der Leserunde und das Bereitstellen der sehr interessanten und informativen Zusatzinformationen. Das habe ich als große Bereicherung empfunden. :blume


    Das freut mich sehr, liebe Regenfisch. :blume


    Und ganz lieben Dank auch dir, Nofret, dass du dir Zeit für meine Leserunde genommen hast! :knuddel1


    Ich nehme aus euren Anmerkungen wieder etwas mit: Ich frage mich nämlich, ob es vielleicht sinnvoll gewesen wäre, wenn ich ein etwas ausführlicheres Nachwort geschrieben hätte? Darin hätte ich etwas mehr zur Hypnose erklären können. In meinen historischen Romanen war das ja Usus, aber beim Thriller macht man das ja eher nicht.


    Aber meine Frage an alle: Hättet ihr euch ein mehr informatives Nachwort gewüscht oder passt das nicht in das Genre?

  • Zitat

    Original von Sina
    Aber meine Frage an alle: Hättet ihr euch ein mehr informatives Nachwort gewüscht oder passt das nicht in das Genre?


    Ich persönlich hätte mir kein ausführlicheres Nachwort gewünscht und habe es auch nicht erwartet. Wenn ich mehr über ein Thema wissen will, kann ich ja im Internet nachgucken.

  • Ich persönlich brauche bei Krimis und Thrillern auch kein ausführliches Nachwort. Was mich interessiert kann ich googeln ( wenn es keine LR ist wo man den Autor/ die Autorin löchern kann :grin) oder was medizinisches betrifft in meinen Fachbüchern nachschauen.

  • Wow … bis zum Schluß hat mich dieses Buch begeistert und bis zum Schluß hat es die Spannung gehalten :anbet.


    Ich wusste doch, dass mit Brunner was nicht stimmt, aber das er so abtickt, hat mich doch ganz schön umgehauen und dann noch die Töchter so zu manipulieren. Ein ausgebuffter Irrer kann ich nur sagen :hau.


    Ich weiß nicht, ob ich Peter verzeihen könnte. Natürlich ist nicht nur einer allein schuld, aber für mich gäbe es glaube ich im Moment kein zurück mehr. Vielleicht können sie noch ein einigermaßen vernünftiges Verhältnis zueinander aufbauen, aber mehr nicht. Dazu ist zuviel Vertrauen kaputt gemacht worden. Da soll sie lieber das zarte Pflänzchen zu Andi pflegen. Ich denke, wenn etwas Zeit ins Land geht, könnte aus den beiden was werden. Doch. Da glaub ich fest dran :-].


    Und Inka? Hut ab. Sich selber so zu verletzen und zu hoffen, dass es klappt kostet mehr als nur Mut. Aber was hat sie zu verlieren gehabt? Ich glaube, dass Jonas ihr die Kraft gegeben hat. Für ihn hat sie gekämpft bis aufs Blut.


    Ein unglaublich spannendes Buch, dass einen während des Lesens nicht losgelassen hat. Gedanken kamen und gingen, Mutmaßungen, Ideen, Verwirrungen ohne Ende … ständig würde alles über den Haufen geschmissen. Bis zum Schluß war ich mir nicht sicher, wie es ausgehen würde und trotzdem war alles gut und schlüssig dargelgt, so dass auch die Auflösung verständlich war. Selten ein Buch in so kurzer Zeit verschlungen, es hat mich regelrecht „hypnotisiert“.


    Der Genrewechsel ist Sina gut gelungen und ich freue mich, dass dieses Buch nur der Auftakt ist. Für mich absolut verdiente 10 Punkte.


    Sina : Vielen Dank für die tolle Begleitung der Leserunde :knuddel1 und deine Kommentare und Anmerkungen, die einiges noch mehr verdeutlicht haben .

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Sina
    ...
    Aber meine Frage an alle: Hättet ihr euch ein mehr informatives Nachwort gewüscht oder passt das nicht in das Genre?


    Grundsätzlich finde ich immer Zusatzinformationen klasse und freue mich ganz persönlich über ein Nachwort. Ich bin ein "Nebenraus-Leser", d.h. manchmal bleibe ich an einer Sache hängen und verfolge das in Sekundärliteratur weiter. Das ist aber meine ganz persönlicher Geschmack.
    Ich denke, dass eine Rechercheliste mit Literatur- oder Linktipps hilfreich wäre, ein Nachwort ist nicht nötig.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Schubi
    Der Genrewechsel ist Sina gut gelungen und ich freue mich, dass dieses Buch nur der Auftakt ist. Für mich absolut verdiente 10 Punkte.


    Sina : Vielen Dank für die tolle Begleitung der Leserunde :knuddel1 und deine Kommentare und Anmerkungen, die einiges noch mehr verdeutlicht haben .


    Ich danke dir, liebe Schubi :knuddel Ich freue mich so, dass du bei der Leserunde mit dabei warst und noch mehr freue ich mich, dass dich mein Buch begeistert hat! Deine Kommentare waren für mich sehr interessant zu lesen!

  • Das irre Greislein hat ja mächtig aufgedreht. Wobei "irre" es nicht ganz trifft; er ist bemerkenswert reflektiert und klar in seinem Handeln. Er weiß genau, daß Inka nicht Margitta ist, daß er Inka als Ersatz benutzt. Er weiß, daß er alles nur durch Erpressung und Nötigung und kriminelle Tricks erreichen kann, was er erreichen will. Irgendwie faszinierend, diese Widersprüchlichkeit: Alles wird gefühllos benutzt, Töchter erledigt - na und?, aber dieser Traum von der heilen Familie mit Traumfrau und Sohn wird dann doch beharrlich verfolgt, wenn auch, wie erwähnt, mit fragwürdigsten Mitteln. Für ein Thrillerende paßt das sehr gut.


    Es wird ganz schön schnippelig ... - von der Seelen- zur Körperfragmentierung? ;-) Im Ernst: Was andere schon geschrieben haben, habe ich ähnlich empfunden. Daß Inka sich so verletzt, daß sie stirbt, wenn sie Brunner falsch eingeschätzt haben sollte, finde ich extrem. Soll ich das nun bewundern oder unglaubwürdig finden? (Dazu schreib ich noch was.)


    Andi hat Brunner erschossen (ich weiß nicht so recht, warum, aber ich wollte dabeisein und es nicht nur erzählt bekommen) und zeigt beim Berichten darüber das erstemal den Hauch einer nicht so freundlichen Seite, reagiert "ungewohnt barsch". Da habe ich doch glatt Hoffnung, daß er im nächsten Teil facettenreicher wird. Okay, die ständig rumgeschleppte Pistole ist auch schon etwas in dieser Richtung. Sooo plüschviecherig und kräuterkochend ist er wohl doch nicht bzw. nicht nur. Sehr schön für die Thrillerleserin.


    Peters Auftritt am Krankenbett fand ich oberpeinlich. Ich bin mal wieder gespalten und habe zwei Meinungen dazu: Für die Person Peter im Roman ist das alles stimmig, ich hätte auch nicht gewußt, wie man das nun groß anders schreiben soll, aber beim Lesen der Szene mußte ich doch eine Viertelsekunde lang gucken, ob ich einen Heftroman in der Hand halte. Es war wirklich nur ganz kurz, aber ich hab gelitten.


    Ein wenig hatte ich diesen Effekt noch einmal mit Inka. An Stellen, an denen es sinngemäß heißt, daß sie das Kind anguckt und Mut und Kraft und Zuversicht wachsen spürt, denke ich sowas wie 'Inka, überschätz' dich nicht!', finde es ein ganz bißchen kitschig und dann doch wieder passend ... Vielleicht habe ich mit diesen Thrillerenden, mit dem Wechsel von der finalen Action zur Auflösung und "Gefühligkeit" generell Probleme. (Muß ich mal beobachten bei mir.)


    Was auf jeden Fall feststeht: Ich will wissen, wie das weitergeht. Wenn der Folgeband kommt, verdient mein Lieblingsbuchhändler wieder an mir.

  • Auch wenn ich meine Endmeinung schon abgegeben habe, will ich noch kurz was loswerden: auch ich möchte mich bei dir bedanken, Sina, dass du dir Zeit für diese Leserunde genommen hast und alle Fragen eifrig beantwortet hast. In einer LR setzt man sich immer intensiver mit dem Buch auseinander und da sind die Zusatzinfos wirklich sehr hilfreich. Bis zum nächsten Mal :-) :knuddel1

  • So, bin auch durch. Sowohl mit dem Buch als auch mit den vielen Beiträgen hier.


    Sina, vielen Dank für das tolle und spannende Buch. Es hat mir gut gefallen. Ausreichend Rätsel waren enthalten, wenig bis kein Kitsch und auch keine Logikbrüche! Toll.


    Die Selbstmordvariante von Annabel ist aber richtig brutal. Wer kommt denn auf so eine Idee. Ich hätte mir beim Lesen am liebsten die Augen zugehalten. Bäh, nen Bleistift ins Ohr. Scheinbar Leere und Verzweiflung pur bei Annabel. Kind und Mann auf einmal verloren und auch noch daran selbst Schuld.


    Inkas Selbstverletzungen sind aber auch richtig brutal und kosten viel Überwindung. Wenn ich daran denke, dass ein Schnitt in den kleinen Finger schon höllisch weh tut. Allerdings darf sie in Bezug auf Peter auch gerne ein wenig schuldbewusster sein. Anders als die meisten hier sehe ich - wie im letzten Thread schon ausgeführt - Peter nicht so schlecht. Hätte er denn mittendrin in den ganzen psychologischen Wahnvorstellungen von Inka sie aufklären sollen über die ganzen Zusammenhänge? Was wäre dann passiert? Abgesehen davon, dass sie das vorher alles selbst angeleiert hat und nicht er. Also: Ein wenig darf Inka selbst auch ihren Beitrag reflektieren und dann sollen die beiden wieder zusammenkommen. Das mit der blöden Spielerei muss natürlich aufhören. Da wirke Peter ein wenig zu verzerrt im Gegensatz zu dem vorher doch liebevollen Ehemann (Frühstück ans Bett usw.).


    Andi? Ja, ist soweit okay. Anfangs bei der Dartszene hast Du ihn allerdings arg Mundart sprechen lassen und später nur noch einmal ein "isch" eingestreut. Sonst konnte er plötzlich Hochdeutsch. Empfand ich als etwas holprig. In der Dartszene kam er mir auch etwas trottelig vor. Er wusste nicht mal den richtigen Namen von Inka (Katinka). Und später weiß er sogar viele Details von ihr und hat seine Wohnung mit ihren alten Möbeln eingerichtet. Auch etwas holprig. Vom Trottel zum Superbullen auf wenigen Seiten mutiert. Nein, er soll nicht mit Inka zusammenkommen. Es ist ja hier nicht wie bei den Klums zu Hause, dass plötzlich der Bodyguard im weicheren Bett liegt. Aktuell empfand ich seine Auseinandersetzung mit der Tötung eines Menschens als noch recht schwach. Er hätte sogar wieder so gehandelt. Da müssen dann aber noch ein paar Drehungen kommen, dass er plötzlich Schuldgefühle bekommt. Außerdem gehört das ja gewissermaßen auch zu seinem Berufsrisiko. Was sagen denn Deine polizeilichen Berater zu solchen Situationen im Polizeialltag?


    Ein Nachwort fände ich nicht schlecht. Nicht jeder Leser hat den Vorteil, Dich als Ansprechpartner in einer Leserunde zu haben. Die nachträglichen Informationen bspw. von Wolfgang Schorlau habe ich immer mit großem Interesse gelesen. Diese ganz enge Bezug zur Realität und die Tatsache, dass die Autorin wirklich noch viele Hintergründe liefern kann und nicht nur reine Phantasiewelten beschreibt, empfinde ich als positiv.


    Den Gag mit dem Ghostwriter fand ich am Ende klasse!


    Das soll erstmal reichen, vielleicht fällt mir ja später noch was ein. Auf jeden Fall gehöre ich zur (kleinen) Fraktion "Pro Peter!" ;-)

  • Ich bin gestern Abend auch fertig geworden :-]


    Sina, danke für den tollen Thriller! Hat mir ein paar sehr spannende Lesestunden beschert. :anbet Und beim nächsten Buch bin ich auf jeden Fall wieder dabei :grin


    Die Auflösung fand ich schon heftig ... Dr. Brunner ein kranker Mensch durch und durch. Annabel, die sich auf diese wirklich gruselige Art umbringt. Inka, die sich gleich zwei Adern aufschneidet ... Wobei ich das nachvollziehbar finde. Um meinen Sohn vor so einem Irren zu retten, würde ich ohne zu zögern das gleiche tun.


    Dass sie sich erstmal von Peter distanziert finde ich gut. Der soll sich erstmal wieder selber auf die Reihe bekommen. Klar war Inka eine Belastung für ihn, aber die Spielsucht hatte er doch auch schon vorher. (Oder?) So oder so, ich glaube, wenn Peter gewollt hätte, dann hätte er ihr helfen können. Stattdessen will er sie auch noch von den (helfenden) Hypnosesitzungen abhalten... Nein, ein Beziehungs-Comeback würde ich nicht gutheißen.


    Ich hoffe wirklich, dass Jonas bei Inka bleiben darf. Allein schon, damit er jetzt endlich etwas Stabilität erfährt und nicht noch weiter rumgereicht wird. Und dass das mit Andi mehr wird, hoffe ich auch :knuddel


    Alles in allem: tolles Buch! :knuddel1


    LG,
    FourRoses

    Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
    ~Martin Luther King

  • Zitat

    Original von xexos
    Die Selbstmordvariante von Annabel ist aber richtig brutal. Wer kommt denn auf so eine Idee. Ich hätte mir beim Lesen am liebsten die Augen zugehalten. Bäh, nen Bleistift ins Ohr. Scheinbar Leere und Verzweiflung pur bei Annabel. Kind und Mann auf einmal verloren und auch noch daran selbst Schuld.


    Bei dieser Szene bin ich auch richtig zusammengezuckt und mir ist ein lautes "Bääääh" rausgerutscht. Im Gefängnis gibt es halt nicht viele Selbstmordmöglichkeiten, da muss man erfinderisch sein. Will mir gar nicht vorstellen, wie viel Überwindung das kosten muss. Mich graust es immer noch bei dem Gedanken an diese Szene ... :uebel

  • Zitat

    Original von xexos
    So, bin auch durch. Sowohl mit dem Buch als auch mit den vielen Beiträgen hier.


    Stimmt, die Beiträge von den Eulen sind zusammengenommen bald schon ein Roman :anbet


    Zitat

    Original von xexos
    Sina, vielen Dank für das tolle und spannende Buch. Es hat mir gut gefallen. Ausreichend Rätsel waren enthalten, wenig bis kein Kitsch und auch keine Logikbrüche! Toll.


    :bluemchen Danke, lieber xexos! Ich war immer sehr gespannt auf deine Beiträge, die trotz deines späten Einstiegs in die Leserunde für mich sehr interessant zu lesen waren. Vielen Dank, dass du bei der Leserunde mit dabei warst!


    Zitat

    Original von xexos
    Die Selbstmordvariante von Annabel ist aber richtig brutal. Wer kommt denn auf so eine Idee. Ich hätte mir beim Lesen am liebsten die Augen zugehalten. Bäh, nen Bleistift ins Ohr. Scheinbar Leere und Verzweiflung pur bei Annabel. Kind und Mann auf einmal verloren und auch noch daran selbst Schuld.


    Ja, wie Morgaine unten auch schreibt - im Gefängnis bleiben nicht viele Selbstmordmöglichkeiten. Und man sieht daran, die Entschiedenheit, mit der sie nicht mehr leben wollten, denn diese Methode erfordert mehr Mut als manch andere Selbstmordmethode. Annabel war immer eine willensstarke Frau, die sich ihren Weg gesucht hat - bis zuletzt. Nur hat sie es nie geschafft, sich mit der gleichen Entschiedenheit als Erwachsene von ihrem Vater zu lösen, auch das ist ihr zum Verhängnis geworden.


    Zitat

    Original von xexos
    Inkas Selbstverletzungen sind aber auch richtig brutal und kosten viel Überwindung.
    Wenn ich daran denke, dass ein Schnitt in den kleinen Finger schon höllisch weh tut.


    Ja, die Selbstverletzungen sind brutal, genau so brutal wie die Verletzungen, die Inka an ihrer Seele erlitten hat.


    Wichtig zu wissen in diesem Zusammenhang: Ein Mensch, der selbstverletzende Handlungen ausführt, spürt in aller Regel kaum etwas von den Schmerzen - diese Patienten haben ein völlig anderes Schmerzempfinden. Aber sie verspüren einen enormen Drang, sie fühlen sich - so wie Inka das auch beschreibt - so wie ein Korken in einer Flasche, die unter Druck steht. Und sie müssen nun irgendein Ventil in dieser Stresssituation finden. Das ist gesunden Menschen zum Beispiel ein Schrei, ein Tränenausbruch, auch mal ein fliegender Teller - bei psychisch kranken Menschen ist die Selbstverletzung eines dieser Ventile.


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    Selbstverletzendes Verhalten



    Zitat

    Original von xexos
    Allerdings darf sie in Bezug auf Peter auch gerne ein wenig schuldbewusster sein. Anders als die meisten hier sehe ich - wie im letzten Thread schon ausgeführt - Peter nicht so schlecht. Hätte er denn mittendrin in den ganzen psychologischen Wahnvorstellungen von Inka sie aufklären sollen über die ganzen Zusammenhänge? Was wäre dann passiert? Abgesehen davon, dass sie das vorher alles selbst angeleiert hat und nicht er. Also: Ein wenig darf Inka selbst auch ihren Beitrag reflektieren und dann sollen die beiden wieder zusammenkommen. Das mit der blöden Spielerei muss natürlich aufhören. Da wirke Peter ein wenig zu verzerrt im Gegensatz zu dem vorher doch liebevollen Ehemann (Frühstück ans Bett usw.).


    Doch, ich sehe das sehr ähnlich wie du. Auch Peter ist ein Opfer, nicht nur Täter. Ich stelle mir auch diese Fragen, wie du es hier getan hast. Dennoch schlage mich mich auf die Seite der Inka-sollte-sich-von-Peter-trennen-Fraktion zu. Es ist einfach zu viel passiert und Peter ist nicht der Typ für eine Paartherapie, die eventuell noch etwas bringen könnte. Aber dazu hat er einfach auch zu viel mit sich und seiner Sucht zu tun.



    Zitat

    Original von xexos
    Andi? Ja, ist soweit okay. Anfangs bei der Dartszene hast Du ihn allerdings arg Mundart sprechen lassen und später nur noch einmal ein "isch" eingestreut. Sonst konnte er plötzlich Hochdeutsch.


    Weil er von meiner preußisch-hanseatischen Lektorin einen Maulkorb bekommen hat :chen Du woisch doch, mir Schwoba kennat älles außer Hochdeitsch. Und je wichtiger seine Rolle für das Buch wurde und je größer sein Part, da wäre sein Schwäbisch einfach nicht mehr kommunikationsfördernd mit dem Leser gewesen :grin


    Zitat

    Original von xexos
    Empfand ich als etwas holprig. In der Dartszene kam er mir auch etwas trottelig vor. Er wusste nicht mal den richtigen Namen von Inka (Katinka). Und später weiß er sogar viele Details von ihr und hat seine Wohnung mit ihren alten Möbeln eingerichtet. Auch etwas holprig. Vom Trottel zum Superbullen auf wenigen Seiten mutiert.


    Hm, das sehe ich nicht so. Ich empfinde Andi nicht als trottelig - er macht seinen Job, und den ziemlich gut. Er ist manchmal aber ganz schön verpeilt :grin Und dazu gehört sein phänomenal schlechtes Namensgedächtnis - das hat er dann übrigens von mir :chen



    Zitat

    Original von xexos
    Außerdem gehört das ja gewissermaßen auch zu seinem Berufsrisiko. Was sagen denn Deine polizeilichen Berater zu solchen Situationen im Polizeialltag?


    Da habe ich mich mit mehreren Polizeibeamten darüber unterhalten, die in unterschiedlichen Funktionen tätig sind und dementsprechend sehen sie es natürlich (auch von ihrer Persönlichkeit her) unterschiedlich, aber der gemeinsame Nenner lautet: Jedem Polizisten graut es vor dem Tag, an dem er womöglich in die Situation kommt, eine Menschen mit der Dienstwaffe zu erschießen. Jeder macht sein Training an der Waffe, jeder lernt, sich zu verteidigen, wird auf diesen Ernstfall vorbereitet. Aber niemand weiß, wie man wirklich reagiert, nachdem man einen Menschen mit der Dienstwaffe getötet hat. Kollegen, denen das schon passiert ist, haben natürlich auch unterschiedlich reagiert. Das hängt auch mit dem Tathergang zusammen. Manche müssen den Dienst quittieren, sind für eine längere Zeit gar nicht arbeitsfähig, oder ziehen ihren Job weiter durch, haben aber Albträume und halten sich mit Tabletten oder gar Alkohol "fit". Dieser "Schuss" geht natürlich auch irgendwann nach hinten los.

  • Zitat

    Original von FourRoses
    Sina, danke für den tollen Thriller! Hat mir ein paar sehr spannende Lesestunden beschert. :anbet Und beim nächsten Buch bin ich auf jeden Fall wieder dabei :grin


    Danke, liebe FourRoses - mehr kann ich mir als Autorin nicht wünschen! Ich freu mich sehr, dass du bei der Leserunde mit dabei warst. Mit der Schilderung deiner Leseeindrücke hast auch du mir ein wertvolles Geschenk gemacht! :blume

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Bei dieser Szene bin ich auch richtig zusammengezuckt und mir ist ein lautes "Bääääh" rausgerutscht. Im Gefängnis gibt es halt nicht viele Selbstmordmöglichkeiten, da muss man erfinderisch sein. Will mir gar nicht vorstellen, wie viel Überwindung das kosten muss. Mich graust es immer noch bei dem Gedanken an diese Szene ... :uebel


    Hör auf, mich schüttelt es immer noch allein bei dem Gedanken. Wirklich "schreiben" hätte ich diese Szene auch nicht können (und wollen) ... So hat das völlig gereicht, finde ich.

  • Zitat

    Original von Sina
    :bluemchen Danke, lieber xexos! Ich war immer sehr gespannt auf deine Beiträge, die trotz deines späten Einstiegs in die Leserunde für mich sehr interessant zu lesen waren. Vielen Dank, dass du bei der Leserunde mit dabei warst!


    :bluemchen :bluemchen :bluemchen doppelt und dreifach zurück. Zum einen für das tolle Buch und zum anderen für die tolle und intensive Begleitung der Leserunde. Es war meine erste Leserunde, in der ich direkten Kontakt zur Autorin hatte. Das bereichert den Leseeindruck nocheinmal ungemein. Vor allem, wenn die Begleitung mit so viel Begeisterung erfolgt, wie bei Dir! :bluemchen :bluemchen :bluemchen


    Zitat

    Original von Sina
    Dennoch schlage mich mich auf die Seite der Inka-sollte-sich-von-Peter-trennen-Fraktion zu.


    ;-( Hier spüre ich nun meine eigenen Trennungsängste. Ich mag sowas einfach nicht.


    Zitat

    Original von Sina
    Ich empfinde Andi nicht als trottelig - er macht seinen Job, und den ziemlich gut. Er ist manchmal aber ganz schön verpeilt :grin Und dazu gehört sein phänomenal schlechtes Namensgedächtnis - das hat er dann übrigens von mir :chen


    Den Eindruck hatte ich wohl auf Seite 38 gewonnen: "Die Haare standen Andi jetzt wirr vom Kopf ab und symbolisierten seine Zerstrautheit auch nach außen hiin, über die man sich im Kollegenkreis gerne amüsierte."


    Zitat

    Original von Sina
    Da habe ich mich mit mehreren Polizeibeamten darüber unterhalten, die in unterschiedlichen Funktionen tätig sind und dementsprechend sehen sie es natürlich (auch von ihrer Persönlichkeit her) unterschiedlich, aber der gemeinsame Nenner lautet: Jedem Polizisten graut es vor dem Tag, an dem er womöglich in die Situation kommt, eine Menschen mit der Dienstwaffe zu erschießen. Jeder macht sein Training an der Waffe, jeder lernt, sich zu verteidigen, wird auf diesen Ernstfall vorbereitet. Aber niemand weiß, wie man wirklich reagiert, nachdem man einen Menschen mit der Dienstwaffe getötet hat. Kollegen, denen das schon passiert ist, haben natürlich auch unterschiedlich reagiert. Das hängt auch mit dem Tathergang zusammen. Manche müssen den Dienst quittieren, sind für eine längere Zeit gar nicht arbeitsfähig, oder ziehen ihren Job weiter durch, haben aber Albträume und halten sich mit Tabletten oder gar Alkohol "fit". Dieser "Schuss" geht natürlich auch irgendwann nach hinten los.


    Heftig zu lesen, finde ich. Ich habe mir auch die Bücher der Polizei-Poeten und das von BabyJane (Seine Toten kann man sich nicht aussuchen: Eine Polizistin erzählt) gekauft. Vielleicht sollte ich es doch nicht so einfach als Berufsrisiko abtun. (Jetzt bräuchte ich hier den Smile mit den verschämt roten Wangen.)


    Danke!