Die dunklen Farben des Lichts
Andrea Gunschera
e-Book, 545KB
4,99€
Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
'Wie weit würdest Du gehen?'
Der talentierte, aber kommerziell erfolglose Maler Henryk Grigore erhält den Auftrag, ein Vermeer-Gemälde für die attraktive und wohlhabende Kunstsammlerin Martha Haussen zu fälschen - ein Ausweg aus seinen drängenden finanziellen Problemen.
Henryk verliebt sich in Martha und verliert sich in einer Affäre mit ihr. Kurz nachdem er ihr Gesicht im Gemälde verewigt, kommt sie bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben.
Monate später entdeckt er seine Fälschung auf einer Ausstellung, deklariert als Jahrhunderte altes Original von unschätzbarem Wert. Helene, die junge Frau des neuen Besitzers, weist eine frappierende Ähnlichkeit mit Martha auf und zieht Henryk in einen Abgrund verbotener Leidenschaften …
Über die Autorin (Quelle:andreagunschera.com)
Andrea Gunschera, geboren in Deutschland, studierte Industriedesign, arbeitet seit vielen Jahren in der Computergrafik- und VisualFX-Industrie und betreut Werbefilm-Produktionen als Creative Director.
Als Schriftstellerin debütierte sie 2008 mit dem Politthriller Das dunkle Fenster.
2009 startete ihre neue Urban Fantasy Serie, City of Angels, mit dem sehr erfolgreichen ersten Teil "Engelsbrut". Der Folgeband, "Engelsjagd", erschien im September 2010.
Die Autorin lebt und arbeitet in Los Angeles und München.
Meine Meinung:
Mit „Die dunklen Farben des Lichts“ legte Andrea Gunschera eine wirklich spannende Mischung aus zeitgenössischer Literatur, Thriller, Liebesromanze und Kunstroman vor.
Wer die anderen Bücher der Autorin kennt, weiß, dass sie das Schreiben beherrscht, doch in diesem Kunstfälscherroman hatte ich das Gefühl, dass sie sprachlich noch mal eins drauf packen konnte; noch eigener wurde, noch unverwechselbarer. Andrea Gunschera vermag es, mit einem Satz so viel Atmosphäre zu schaffen, wie manche Autoren auf eine halbe Seite bekommen. Und das spielt sie in diesem Roman voll aus. Passend zum Thema werden die Worte in diesem Roman genutzt wie die Farben eines überragenden Malers und können sich so wunderbar entfalten. Es ist ein Genuss, Die dunklen Farben des Lichts zu lesen. Es wirkt wie ein verzauberndes Bild, das man permanent anschauen möchte.
Das Thema, Kunst & Kunstfälschung, ist spannend umgesetzt, an Informationen darüber findet sich viel, doch nie wird es fad und theoretisch. Der Autorin gelingt es, ihre Faszination an dem Thema auf den Leser zu übertragen, auch wenn dieser – wie in meinem Fall – überhaupt keine Ahnung davon hat.
Besonders überzeugt hat mich das Ende des zweiten Abschnitts, in dem die nebulöse Bedrohung für den Protagonisten so überzeugend dargestellt wird, dass mir ein paar Mal beim Lesen schauderte (was viele Thriller mit explizit bedrohlichen Szenen nicht schaffen!).
Grandios geschildert ist die Entwicklung des jungen Malers Hendryk, den seine Leidenschaft nach und nach auffrisst.
Das Ende konnte nicht im gleichen Maß mithalten. Es konnte die hohe Erwartung, die sich in mir aufgebaut hatte, nicht komplett erfüllen. Keinesfalls könnte ich sagen, dass mir etwas fehlte oder ich etwas nicht gelungen bezeichnen würde – ich war am Ende dieses grandiosen Buchs einfach noch von einem Highlight ausgegangen, das in der Form nicht kam.
Darum 9 von 10 Punkten und eine ganz klare Empfehlung.