Kommt halt immer drauf an, wie ernst man das Buch nimmt. Als unterhaltsamer Klamauk kann es - trotz der vielen Ungenauigkeiten - funktionieren. Nimmt man Handlung und Figuren absolut bierernst, ist das Buch ein klarer Reinfall.
Log Out! - Oliver Uschmann, Sylvia Witt
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Als ich vor ein paar Wochen das wunderschöne Cover von "LOG OUT!" entdeckt habe, war ich sehr angetan. Durch eine Gewinnmöglichkeit durfte ich das Buch dann sehr schnell lesen, was jedoch ein Fehler war, denn das Buch hat sich leider als Enttäuschung herausgestellt.
Normalerweise mag ich Bücher von Oliver Uschmann sehr, da er bislang immer einen sehr angenehmen und intelligenten Schreibstil hatte, bei "LOG OUT!" war davon jedoch nicht besonders viel zu sehen. Allerdings würde ich dies nicht unbedingt Sylvia Witt zuschreiben, schließlich gehören immer beide Autoren dazu. Die Geschichte liest sich zwar sehr schnell, allerdings nicht unbedingt flüssig. Dazu gibt es einige Logikfehler, die mich während der kompletten Geschichte gestört haben.
Das Thema Survival fand ich von Anfang an interessant, allerdings wurde es für meinen Geschmack nicht gut genug umgesetzt. Ich habe mir hier einen realitätsnahen Einblick erhofft, den ich jedoch nur bedingt erhalten habe. An einigen Stellen wurde so dermaßen übertrieben, sodass ich nur noch genervt mit dem Kopf schütteln konnte. Gleiches gilt leider auch für die Charaktere.
Am Anfang mochte ich Paul noch sehr, da er sehr orientierungslos wirkte und seine Gefühle, Gedanken und Zweifel gut zur Geltung kamen. Allerdings wurden seine Ideen und Gedanken irgendwann vollkommen absurd, genauso wie sein Lebensstil. Sein bester Freund meldet sich nicht mehr, seine Familienverhältnisse sind nicht unbedingt die Besten und so sucht er weiterhin nach dem Sinn des Lebens. Die Idee mit dem Blog und seinem sogenannten "LOG OUT!" hat mir sehr gefallen, allerdings ging diese Idee so dermaßen in die Hose, dass man es als Leser kaum fassen kann. Ausgerechnet die wirklich interessanten Ideen, die Paul hatte, wurden wieder verworfen und kaum noch beachtet. Da frage ich mich, ob das Autoren-Duo von vornherein wusste, wohin man mit dieser Geschichte hin möchte.
Die Nebencharaktere sind leider auch nicht das Gelbe vom Ei. Sie werden alles andere als authentisch dargestellt, sodass ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte. Es gibt kaum 'normale' Menschen, sondern meistens nur welche, die besonders hip oder sonstiges sind. Das mag zwar auch mal interessant sein, allerdings fehlte mir ein Charakter, der weniger Träumer, dafür mehr Realist ist.Man merkt schon, dass man sich bei der Geschichte Mühe gegeben hat, allerdings wirkt es stellenweise auch wahnsinnig lieblos, sodass es zum Großteil nicht gerade angenehm war, dieses Buch zu lesen. Hätte man den Protagonisten ein bisschen weniger ziellos und dafür selbstbewusster dargestellt, wäre die Geschichte eventuell sogar richtig gut geworden und so hätte ich auch über manchen Logikfehler hinweg gesehen.
Das Cover gefällt mir richtig gut. Es erinnert mich ein wenig an alte Konsolenspiele Ende der Achtziger. Die Farben harmonieren sehr gut miteinander und die gesamte Darstellung passt zum Inhalt des Buches. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und enthält alles, was der Leser für den Anfang braucht.
Insgesamt ist "LOG OUT!" eine kleine Enttäuschung. Zwar habe ich nicht besonders viel von dem Buch erwartet, aber dennoch haben mich einige Logikfehler so dermaßen gestört, dass es stellenweise nicht schön war, dieses Buch zu lesen. Oliver Uschmann kann es normalerweise besser. Man kann nur hoffen, dass es wieder bessere Bücher von ihm geben wird.
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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde hier gelesen. Und jetzt erst schreibe ich meine Rezension hier, da ich mir noch ein wenig Zeit lassen wollte um nihct aus einem ersten Impuls eine schlechte Rezension zu verfassen.
Aber auch nach etwas Zeit muss ich für mich einfach feststellen, dass dieses Buch mit Abstand das schlechteste war, dass ich dieses Jahr gelesen habe. UNd ich bin sicher, was schlechteres wird auch nicht mehr kommen.
Die Rahmenstory an sich klingt wirklich vielversprechend, da hat das Marketing gute Arbeit geleistet. Die ersten Kapitel des Buches sind auch durchaus noch ganz ok, wenn auch hier bereits erste Fragen aufkommen, die nicht wirklich schlüssig sind.
Ein Fauxpax des Autorenpaares der sich leider durch das gesamte Buch zieht. Schlecht recherchierte Dinge (wie z.B. ein Telefonat über wenige Sekunden zum Preis von 150 Euro usw.) reihen sich an Ungereimtheiten die auch zum Ende des Buches nicht aufgelöst werden. Leider kann ich an dieser Stelle ja nicht alle Beispiele aufführen da sonst zu viel vom schwachen Inhalt verraten wird.Die Charaktere, insbesondere der Protagonist und sein bester Freund sind völig überzeichnet und reagieren aus meiner Sicht fern ab jedweder Realität.
Die Blogeinträge, die ein zentraler Inhalt des Buches sind, sind absolut öde und oberflächlich.
Ganz sonderlich wird es, wenn sich die Autoren über das Für und Wider einer Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem jungen Mann auslassen, wahrscheinlich um ihre eigene Situation zu beschreiben. im Kontext des Buches, ansolut unpassend und wird auch dann nicht weiter thematiisert Da hätte man sich das auch ganz sparen können.
Von Lapitel zu Kapitel wird die Story unrealistischer und langweilt den Leser. An keinster Stelle warten die Autoren mit einer überraschenden Wendung auf. Auch die zaghaften Aufkläungsversuche, warum sich Pauls bester Freund nicht gemeldet hat sind soweit von der Realität weg.
Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich es abgebrochen.
Von mir bekommt das Buch nur 1 von 10 Punkten und kann nicht wirklich zur Lektüre raten.
Wobei, vielleicht sollte es ja ein Jugendbuch werden, diese Zielgruppe sieht es dann ggf. etwas anderes.
Für mich war es ein absoluter Flop. -
Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen und mir hat es gut gefallen.
Ich fand die Hauptperson Paul von Anfang an sehr sympahtisch und sein Verhalten auch immer nachvollziehbar, auch wennd die Handlung insgesamt nicht ganz realitätsnah ist und vieles wird übertrieben dargestellt.
Einige der doch zahlreichen Logikfehler wären mir ohne die LR wohl gar nicht aufgefallen, da ich das Buch sehr schnell weggelesen hatte und die meisten übersehen habe, ärgerlich sind sie trotzdem.
Ein großer Schwachpunkt des Buches ist allerdings das Ende, ein großer Logikfehler rund um retro girl und auch das verhalten von Benny fand ich nur sehr schlecht aufgelöst.
Insgesamt eine leichte Lektüre für zwischendurch, aber nix besonderes.
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Ich habe das Buch als Wanderbuch lesen dürfen und in je einem Posting meinen Eindruck in der entsprechenden Rubrik der Leserunde hinterlassen.
Titel und Cover sind für mich passend und ansprechend.
Für mich ist das ein Buch überwiegend für junge Leute, eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Da ich nicht mehr ganz jung bin, gingen einige zT fehlerhafte Details an mir vorbei und ich habe das Ganze jetzt einfach einmal so hingenommen.
Idee, Sprache und Entwicklung gefielen mir recht gut, einiges erschien mir aber nicht recht durchdacht bzw. unglaubwürdig (Stichwort: Benjamin oder auch Godot).
Wenn man bereit ist, sich für eine Weile in die Welt des jungen Paul entführen zu lassen und nicht alles zu ernst zu nehmen, kann man für einige Stunden ganz gut unterhalten werden.Ich vergebe 6 von 10 Eulenpunkten.
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Ich habe mich wahnsinnig auf das Buch gefreut, weil es einfach mal was anderes ist vom Thema her. Leider nahm meine Vorfreude nach der Hälfte der Lektüre rapide ab.
Uns wird die Geschichte von Paul direkt aus seiner Sicht erzählt (Ich-Perspektive). So können wir seine Gedanken und Motive direkt miterleben. Nachdem sein bester Freund Benny nach Nürnberg gezogen ist und auch sein Vater sich eine Auszeit im Ausland nimmt, bleibt er alleine zurück. Da ist es nachvollziehbar, dass er sein eigenes Leben bzw. seine bisherigen Taten in Frage stellt und nach einer neuen Richtung sucht. Am Anfang habe ich ihn für seinen Mut bewundert, einfach auszusteigen und sich 100 Tage ohne Geld durchzuschlagen. Diese Bewunderung ist aber schon bald in Genervtsein umgeschlagen, denn Paul entwickelt sich nicht gerade zum Positiven. Jammern, klagen, noch mehr Selbstzweifel. Durch all das muss der Leser ihn begleiten. Die Euphorie schlägt bald in Pessimismus um.
Die Nebencharaktere bleiben relativ blass und werden zum größten Teil nur durch Pauls Erzählungen zum Leben erweckt. Hier hatte ich mir auch etwas mehr erhofft.
Die Blogbeiträge, die Paul während seiner Auszeit verfasst waren zunächst noch individuell, hoben aber dann schon bald ab und waren für mich kaum noch zu lesen. Die Spannung wich mit jeder Seite und somit auch mein Interess, was ich wirklich schade finde.
Die flüssige Schreibweise kann man dem Autoren-Duo durchaus positiv zugestehen. Die erste Hälfte habe ich in einem Rutsch durchgelesen und auch die Blogbeiträge von Paul lockern die ganze Geschichte auf. Auch die vielen Nennungen von bekannten Dingen (eBay, Navi CIS, McDonalds usw.) haben einen Draht zum Leser geschaffen. So konnte man sich mit der Geschichte identifizieren (auch wenn ich nie im Zelt alleine im Wald übernachten würde ).
Leider kann ich zum Ende nichts sagen ohne zu spoilern, deswegen nur so viel dazu: Mir persönlich war das Ende viel zu konstruiert. Das waren schon eine Menge Zufälle auf einem Haufen
Für die Grundidee und die Schreibweise vergebe ich 2 Punkte und weil Paul mich in der ersten Hälfte noch überzeugen konnte. Leider nicht mehr… schade.
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Ich bin immer noch hin- und hergerissen, ob ich das Buch wirklich zu Ende lesen soll... ich habe schon mehr als die Hälfte geschafft aber es ist irgendwie wirklich sehr langweilig, ich glaube Batcat hatte das auch so gesagt. Es ist selten, dass mir eine Hauptperson in einem Buch wirklich so egal ist, aber bei Paul, mit dem man ja wahrscheinlich (so deute ich mal die Intention der Autoren) mitleiden soll und mit dem man sich sozusagen virtuell auf den Weg machen soll, ist das definitiv der Fall.
Viele haben hier Logikfehler etc. angesprochen, ich habe über die glaube ich immer hinweggelesen, so oberflächlich interessiert war ich nur noch Wobei ich auch etws über das Telefonat nach Borneo gestolpert bin - halloooho, das weiß doch mittlerweile jedes Kind, dass der, der im Ausland ist, dann die Gebühren zahlen muss und nicht der Anrufer. Gähn!
Leider hab ich gerade auch kein anderes Buch zur Hand, das ich unbedingt lesen will - wenn das hier so weitergeht, habe ich glaube ich auch das schlechteste Buch des Jahres gelesen und kann deswegen wirklich nur 2 Punkte vergeben. Einen für das gut gemachte Marketing, das mich das Buch halt lesen lassen wollen und einen für die Idee, die leider gar nicht umgesetzt wird. Aber vielleicht ändert sich das ja doch noch (auch wenn ich nicht daran glaube :lache)....
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Meine Meinung:
Gemäß der Inhaltsangabe hatte ich eine leichte aber amüsante Leseunterhaltung erwartet. Afu die ersten Kapitel traf dies vielleicht auch noch zu.
Als Leser habe ich schon selbst das Gefühl bekommen, mal wieder dringend ausmisten zu müssen. Dinge, mit deren persönlicher Geschichte zu verkaufen, fand ich auch noch eine witzige Idee. So langsam schlichen sich dann aber immer mehr Ungereimtheiten ins Geschehen ein, so dass ich eigentlich nur noch weitergelesen habe, in der Hoffnung, dass es wieder besser wird.
Der Protagonist Paul nervt mit seiner Naivität zunehmend. Einen Log-Out, wi ich ihn erwartet hätte, hat es nicht gegeben. Paul ist plötzlich stärker vom Strom abhängig als zuvor, da er ja schließlich seinen Log Out via Blog kommuniziert.
Die Geschehnisse und zufälligen Begegnungen um ihn herum, gepaart mit mangelnder Logik, sind mir als Leser irgendwann zu viel geworden.
Ich bin hier der Meinung, dass weniger mehr gewesen wäre. Für mich leider kein Buch, dass ich gerne weiter empfehlen würde. -
Ich habe festgestellt, dass ich irgendwie gar nichts mehr geschrieben hatte - aber sich meine Meinung auch nicht wesentlich verbessert oder verändert hat zum Post eins weiter oben.
Das Buch ist einfach ziemlich zum Gähnen, die Idee, die ich total gut fand (denn mal ehrlich: Wer macht sowas schon, sich komplett von der Welt ausklinken und verabschieden und ohne die modernen Kommunikationsmittel, allen voran Facebook, zurechtkommen?
Wie Toebi geschrieben hat: Es ist eigentlich ein Fake, denn Paul klinkt sich ja nicht aus, er geht einfach nur weg von zuhause und dem regelmäßigen dauernden Onlinesein. Hm.
Ich fand das auch sehr faszinierend, wie viel er immer mit dem Computer online war mitten in der Wildnis - ja, ich weiß, es gibt so Solaraufladedinger, aber trotzdem.... das klappt vielleicht für ein Handy und sein dauerndes Geblogge, aber doch nicht für einen modernen Laptop (oder hab ich überlesen, dass er ne alte Krücke hat?).Und seine "Freundin" - puh. Die ganze Geschichte hat mich am Ende nicht überrascht sondern eher gelangweilt.
Der richtigere Titel wäre meiner Meinung nach "Stand by" und nicht "Log out" - denn von einem "ich breche alles hinter mir ab" ist das Buch wirklich weit entfernt.