Böse Gerüchte schwirren unaufhaltsam durch das Land Mohor: Der Naga, der Gott der Schlangen, soll den Kronprinzen verflucht haben. Gibt es Rettung für den stolzen jungen Mann? Fernab der höfischen Ängste und Ränke wächst unterdessen das Waisenkind Lilya behütet im Haus ihres Großvaters auf. Ihr Leben ändert sich jedoch von Grund auf, als auch ihr eines Tages der Naga erscheint. Warum greift der Schlangengott in Lilyas Schicksal ein? Als plötzlich feine Zeichnungen auf ihrer Haut erscheinen, wird das junge Mädchen zu einer Gejagten, deren Schicksal mit dem des Prinzen auf geheimnisvolle Weise verwoben ist und der eine magische Vewandlung bevorsteht.
Mit "Drachenhaut" hat Frances G. Hill (Susanne Gerdom) einen etwas anderen Fantasyroman über Drachen geschaffen.
Im Stil von 1001 Nacht ist hier eine Geschichte zu lesen, bei dem der Titel auch ein elementarer Teil der Handlung ist und sich perfekt darin einfügt.
Der Charakter dieses Buches mutet wie eine längst vergessene Sage oder Märchen an und schafft es, den orientalischen Charme perfekt einzufangen und mit einer schönen und einzigartigen Story zu verknüpfen.
Jede Menge Fantasie und Magie umfließt jede Seite und schafft ein atemberaubendes Flair, sodass jedes Detail zueinander passt und ein schlüssiges Gesamtbild ergibt.
Dabei besitzt "Drachenhaut" viel Komplexität, wodurch es mehr ist als ein Buch für Zwischendurch und einen fast schon epischen Charakter zugesprochen bekommt. Weiterhin ist die gesamte Handlung vielschichtig und perfekt ausgeklügelt, dabei aber stets schlüssig und frei von inhaltlichen Fehlern.
Auch die Spannungskurve ist konstant hoch, aber stets passend zum Inhalt. Jedes einzelne Kapitel besitzt seine eigenen Facetten, sodass man als Leser stets neue Facetten entdeckt und gerne weiterliest. Langeweile kommt hier definitiv nicht auf.
Von Anfang bis Ende ist alles perfekt aufeinander abgestimmt und die vielen Details fügen sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammen, das alle Fragen beantwortet und auch darüber hinaus noch einige Informationen bereithält.
Die Charaktere sind wunderbar lebendig und facettenreich skizziert. Sie fügen sich nahtlos in die Handlung ein, wodurch Authentizität entsteht, die jeden Protagonisten seine Geschichte hindurch begleitet. Nach und nach werden die Feinheiten ihrer Charaktere herausgearbeitet und schaffen Ecken und Kanten, die viel Sympathie schaffen. Auch bleiben ihre jeweiligen Hintergrundgeschichten nie vorhersehbar, da sich die Autorin für jeden eine besondere Geschichte ausgedacht hat.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr märchenhaft und gewählt. Er passt sich an frühere Zeiten an und verschmilzt mit der orientalisch angehauchten Handlung, wodurch der Charakter dem aus 1001 Nacht noch näher kommt. Man verspürt schon fast den Sand auf der Haut, riecht die verschiedenen Gerüche; all diese Gegebenheiten werden von der Autorin so lebendig und detailliert beschrieben, dass der Leser all das fühlt und ein Teil dieses Buches wird.
Auch das Cover ist wirklich schön anzuschauen. Viele verschiedene Facetten, die Teil der Handlung sind, finden sich darauf wieder und auch die Farbgebung ist mehr als treffend.