KLAPPENTEXT:
Danny sieht einem sorglosen Sommer entgegen. Doch dann wird seine Mutter von der Polizei nach Hause gebracht: Sie hat einen kleinen Jungen angefahren, der nun im Koma liegt. Und auf einmal ist alles anders.
AUTOR:
John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er ist der Autor von neun Romanen, darunter "Der Junge im gestreiften Pyjama", der sich weltweit über fünf Millionen Mal verkaufte, zahlreiche internationale Buchpreise gewann (u.a. Nominierung für den British Book Award) und mit großem Erfolg verfilmt wurde. John Boynes Romane wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.
Bei Fischer sind von ihm auch die Romane "Der Junge im gestreiften Pyjama", "Der Schiffsjunge" und "Der Junge mit dem Herz aus Holz" lieferbar.
EIGENE MEINUNG:
Das Leben ist eins der härtesten und manchmal schlägt das Schicksal unerwartet und gemein zu. So auch in Dannys Leben, das nicht immer perfekt, aber ganz gut läuft, auch wenn sein Bruder Pete die Sommerferien nicht wie versprochen mit ihm verbringt. Doch als seine Mutter einen kleinen Jungen anfährt und sich selbst die ganze Schuld dafür gibt, dass er nun im Koma liegt, ist nichts mehr wie es mal war.
Im Vordergrund dieser kurzen, sehr prägnanten und spannenden Geschichte steht die Frage der Schuld. Wer ist Schuld am Unfall des kleinen Andy? Wer daran, dass Dannys Mam nun nicht mehr so ist, wie sie mal war? Und wer daran, dass Dannys Leben nun völlig aus dem Ruder läuft? Sehr eindrücklich wird in "Zu schnell" dargestellt welche Kreise nicht nur das Schicksal, sondern auch die Frage der Schuld zieht. Wie viele Schicksale miteinander verbunden sind und wie weit diese Einfluss aufeinander nehmen.
Für mich als Leser war klar, dass eigentlich niemand die Schuld an Andys Unfall trägt, doch mehrere Personen laden sich diese auf oder bekommen sie aufgebürdet. Doch wie soll man mit solch einer Schuld weiter leben? Ist ein normales Leben überhaupt noch möglich? Ist es dennoch nachvollziehbar, dass Dannys Mutter nun von ihrem Schuldgefühl herunter gezogen wird, dass sie für nichts mehr ein Auge hat und alles, ja sogar ihr eigenes Kind vernachlässigt? Und selbst in Andys Familie beeinflussen die Schuldzuweisungen das Leben so stark, dass Normalität kaum noch möglich ist.
FAZIT:
John Boyne ist es wie immer gelungen mit wenigen Worten viel zu sagen. Einen kleinen Roman zu kreieren, der viele Aussagen hat, die aber so geschrieben sind, dass der Leser Freiraum in seiner Interpretation hat. Kurz, knackig, nachdenklich und gelungen!