Sie besitzt die dunkle Gabe der Krähe, sie spürt die Nähe des Todes.Schmerz, Verzweiflung, Sehnsucht Nacht für Nacht hört Rhia die Rufe der Verstorbenen. Und diese neue Dimension ihrer Gabe als Krähenfrau ist gefährlich: Rhias Seele droht im Jenseits gefangen genommen zu werden!
In Asermos herrscht Krieg. Nur eine Vision gibt Rhia Hoffnung: Ihr Sohn, erst wenige Wochen alt, wird dem Land Frieden bringen! Doch das scheinen ihre Feinde zu ahnen. Sie entführen das Kind. Wenig später verschwindet auch ihr Mann Marek, Seelenträger des Wolfes. Verzweifelt macht Rhia sich auf die Suche. Um sich selbst, ihre Familie und ihr Volk zu retten, muss sie Kräfte entwickeln, die sie sich zuvor nicht einmal hätte vorstellen können! Denn ihr Weg führt sie in die Stadt der Abtrünnigen und in das Reich der Toten.
"Die Totenhüterin" ist der zweite Band der "Im Zeichen der Krähe"- Trilogie von Jeri Smith-Ready.
Um die Geschichte zu verstehen, empfehle ich, den ersten Band "Die Seelenwächterin" gelesen zu haben, um die Hintergründe besser nachvollziehen zu können.
Nachdem die ersten etwas zäh zu lesenden Seiten gelesen sind, wird der Leser mit einer spannenden und dramatischen Story belohnt, die sehr viel mythologische Aspekte besitzt und sich mit den Fragen des Lebens befasst. Sobald ein Punkt in diesem Buch überschritten ist, liest sich "Die Totenhüterin" spannend und mitreißend und beschert ein einmaliges Lesevergnügen.
Die Story wird von Mal zu Mal tiefschürfender und dramatischer; sie bekommt eine gewisse Lebendigkeit, die das Lesen zu einem echten Abenteuer werden lässt.
Am Ende wird seitens der Autorin noch einmal alles aufgefahren und bietet einen finalen Showdown, der neugierig auf den letzten Band macht.
Die Protagonisten dieser Geschichte werden immer facettenreicher. Sie durchleiden einiges an Bedrohungen und Schicksalsschlägen wodurch ihr Charakter stetig reift und wichtige Charakterzüge herausgearbeitet werden. Neben Rhia und Marek, spielen nun auch Filip und Alanka eine wichtige Rolle, denn aus diesen vier verschiedenen Sichtweisen wird die Story erzählt und nimmt Einfluss auf den Leser in der Art die Geschichte nachzuempfinden.
Sprachlich glänzt dieses Buch durch viel Lebendigkeit und Tiefe. Leider kommt der Leser stets etwas schwerer in die Story hinein, aber ab einen gewissen Punkt beweist die Autorin ihr volles Können. Flüssig zu lesen und mit philosophischen und mythologischen Aspekten gespickt, mutet diese Trilogie ein wenig wie alte Sagen der Indianer an.