Bosnischer Schwiegervater, preußische Großmutter – Daniel Morawek

  • Kurzbeschreibung
    Im zweiten Band von »Das Leben ist scheiße, aber schön« erzählt Daniel Morawek mit lakonischem Humor vom Einheiraten in fremde Kulturen, unschlüssigen Urologen und aufgedrehten Wohnungsmaklern. Immer mit dabei: Der bosnische Schwiegervater und die preußische Großmutter. In einem Provinzhotel spürt Morawek schließlich die letzten kaisertreuen Deutschen auf und bangt um einen Freund, der als Kriegsreporter in den Syrienkrieg zieht.


    Über den Autor:
    Morawek ist 1981 in Mannheim geboren. Zwischen Abiturvorbereitungen und Zivildienstzeit drehte er seinen ersten Kurzfilm »Los Delinquentes«. Danach arbeitete er für eine Filmproduktionsfirma in Norddeutschland. Im Mai 2005 kehrte er zurück nach Mannheim und arbeitet seither als freischaffender Drehbuchautor, Filmemacher und veröffentlichte drei Romane und Krimis. Zuletzt ist der Spielfilm »Verbrecher!« (»Trash mit Qualität!« – Filmcommission Metropolregion Rhein-Neckar) auf DVD erschienen.


    Auszeichnungen: 2004 David-Award als bester Newcomer für den Film »Caffe della Vita«. 2008 Gewinner des Autorenwettbewerbs des Kehl Verlags. 2010 zweiter Sieger beim Mannheimer Heinrich-Vetter-Literaturpreis.


    Mein Eindruck:
    Bosnischer Schwiegervater, preußische Großmutter ist der 2.Band der Erzählungen „Das Leben ist Scheisse, aber schön“ und versammelt insgesamt 7 Kurzgeschichten.
    - In fremden Kulturen einheiraten
    - Ein typisches Merkmal von Menschen, die sich gerade 30 Wohnungen angesehen haben
    - Das erste Mal beim Urologen
    - Bosnischer Schwiegervater, preußische Großmutter
    - Alte Schlampe Nostalgie – und warum ich mir trotzdem einen eBook-Reader gekauft habe
    - Wilhelm is watching you
    - Joey zieht in den Krieg


    Ein möglicherweise autobiographisches Element verbindet die
    Geschichten, die durchgängig von Ironie geprägt sind: der familiäre Hintergrund. Dieses Element und der humorvolle Gehalt lassen leicht an Wladimir Kaminers Familiengeschichten erinnern, ohne aber so abgedroschen zu sein.


    Die erste Geschichte war in der Buechereule bereits vorgestellt und dürfte daher einigen Lesern schon bekannt sein. Die folgenden Stories gehen in ganz ähnliche Richtung.


    Das Schwiegervater-Großmutter-Portrait ist liebevoll gestaltet, daher sind die Geschichten, in den von den beiden die Rede ist, meine Favoriten.
    Viele Geschichten besitzen Pointen, z.B, die von der Wohnungssuche.
    Das könnte glatt von Ephraim Kishon sein, doch taucht bei Morawek auch manchmal ein ernster Hintergrund auf, zum Beispiel in der Geschichte vom Kriegsreporter.


    Die Geschichten sind unterhaltsam und besitzen einen zeitgenössischen Bezug.
    Da die Geschichten alle kurz sind, ist man schnell durch und ich hoffe schon jetzt auf baldigen Nachschub.