Kendira beherrscht die Regeln. Liberty 9, das riesige Valley samt der beeindruckenden Lichtburg, in der 200 junge Auserwählte leben, ist ihr Zuhause. In völliger Abgeschiedenheit und umgeben von undurchdringlichen Schutzanlagen, leben die so genannten Electoren nach einem vorgegebenen Tagesrhythmus: Morgenappell, Unterricht, hochkonzentrierte computeranimierte Trainings. Kendira glaubt zu wissen, warum. Sie trainiert für einen höheren Zweck – doch nicht alle in Liberty 9 sind so privilegiert wie sie. Der junge Dante ist kaum mehr als ein Sklave. Kendira darf er sich eigentlich gar nicht nähern, doch eine unwiderstehliche Anziehungskraft bringt die beiden zusammen. Dantes Zweifel am grausamen System machen auch Kendira misstrauisch – und bringen beide in größte Gefahr. Denn Liberty 9 ist sicher – todsicher.
"Sicherheitszone" ist der erste Band der neuen Trilogie von Rainer M.Schröder mit Namen "Liberty 9".
Rainer M. Schröder geht das Thema der Dystopie einmal komplett anders an, sodass man als Leser positiv überrascht ist, nicht mit gängigen Klischees überhäuft zu werden. Zwar spielen die wichtigsten Themen dieses Genre eine elementare Rolle, werden aber anders aufgerollt.
Auf den ersten Blick erscheinen die vielen technisierten Ausdrücke zu viel, jedoch gewöhnt man sich daran rasch, denn auch diese bilden ein wichtiges Grundgerüst für den Verlauf der Handlung, wobei ihr Hintergrund noch nicht zur Gänze erschlossen ist und wahrscheinlich in den nächsten Bänden komplett enthüllt wird.
"Sicherheitszone" ist ein Buch der Gegensätze; auf der einen Seite findet man dort die hochtechnisierten Errungenschaften und das totalitäre System, auf der anderen Seite aber steht die unberührte Natur und das klosterähnliche Leben der Charaktere von "Liberty 9". Auch hier wurden Fragen aufgeworfen, die hoffentlich in den Folgebänden geklärt werden.
Weiterhin lässt sich dieses Buch nicht komplett in ein Genre einteilen, denn es finden sich nicht nur Elemente aus dem Bereich der Dystopie, sondern auch aus dem Social Fiction und Thriller Bereich. Gerade diese Mischung schafft das gewisse Etwas, das zusätzlich zum Nachdenken anregt und tolle Unterhaltung bietet.
Die Handlung ist dabei stets spannend und unergründlich. Durch viele überraschende Wendungen weiß der Leser nie, was als nächstes passiert und gerät in einen Strudel dunkler Machenschaften.
Das Ende schafft ein vielversprechendes Grundgerüst für den Verlauf des nächsten Bandes und kommt auch ohne Cliffhanger aus.
Kendira ist der Hauptprotagonist von "Liberty 9- Sicherheitszone" und wird von vielen Nebencharakteren begleitet, die eine unterschiedliche Wichtigkeit für die Handlung besitzen und daher einen größeren oder auch kleineren Teil zu der Geschichte beitragen.
Dabei werden die Charaktere der innerhalb von "Liberty 9" lebenden Personen dem System entsprechend skizziert und spiegeln die dortige Form der Gehirnwäsche gut wieder und wirken authentisch.
Rainer M. Schröder hat schon in vielen seiner Werke einen einzigartigen Schreibstil bewiesen. So auch hier. Er schreibt packend, unergründlich und mit viel Fantasie für die von ihm erdachten Welten. Seine Worte werden lebendig und bringen dem Leser die Handlung näher. Unterstrichen wird dabei alles von seiner flüssigen Art zu schreiben, die ebenso angenehm wie gewählt zu lesen ist.