Tod im Saukopftunnel - Manfred H. Krämer

  • Klappentext:


    Die herrliche Kulisse der Bergstraße, die Städte und Dörfer der Kurpfalz, die Menschen am Rhein und Neckar bilden den farbig und mit viel Liebe zum Detail erstellten Hintergrund dieses Kriminalromans.


    Ein spektakulärer Fund beim Bau des 2.700m langen Saukopftunnels im Weinheimer Norden gefährdet den Fortgang der Arbeiten, die Karrieren und sogar das Leben einiger angesehener Bürger. Der mysteriöse Tod ihres Vaters zieht Bertha Solomon und ihren Lebensgefährten Lothar Zahn mitten hinein in ein bedrohliches Szenario. Der Saukopftunnel ist das Tor für die Geister einer längst begraben geglaubten Vergangenheit. Doch es ist kein Gespenst, das der Tunnel geweckt hat: Es ist ein Mörder aus Fleisch und Blut. So gnadenlos und so grausam wie ihn diese liebliche Gegend noch nie erlebt hat.


    Meine Meinung:


    Bei der Liebe zu Regionalkrimis findet man doch manchmal unerwartete Blüten. Neunzehn Skelette werden bei Bauarbeiten des Tunnels gefunden, scheinbar werden sie aber gar nicht vermisst. Der Unternehmer Erich Solomon wird ermordet, seine Tochter Solo mit ihrem Lebensgefährten Tarzan setzt alles daran, den Mord aufzuklären. Erst als es noch weitere Leichen gibt, findet man einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen.


    Solo und Tarzan sind zwei recht unkonventionelle Charaktere, die man erst im Laufe des Buches sympathisch findet. Ihre Methoden sind natürlich teilweise am Rande der Legalität vorbei und oft mit dem Glück des Unbedarften gespickt. Sie erkennen Zusammenhänge schneller und wissen meist auch vor den Polizisten, wo und was sie zu suchen haben. Ihre Erkenntnisse gewinnen sie aber auf so erfrischende Weise, dass sie nicht als strahlende Überhelden dastehen, sondern eher wie etwas tollpatschig naive Privatpersonen, die einfach das nötige Quentchen Glück und zusammen die Nase für die richtige Spur haben.


    An ihrer Seite der Rottweiler Elke Lukassow, von Freunden Luke genannt und ihr Assistens Frank Furtwängler, den sie gerne mit ihrer herrischen Stimme und einem lauten Frankfurt zu sich ruft. Anfangs werden natürlich die privaten Gedanken spöttisch belächelt, aber im Laufe der Ermittlungen erringen Solo und Tarzan doch nach und nach die Anerkennung der etwas bulligen Kommissarin. Manfred Krämers Stil ist flüssig, seine Charaktere ungewöhnlich, aber gut charakterisiert. Die Spannung bleibt erhalten, bei der Kürze des Buches wird aber auch auf unnötige Längen verzichtet. Vor allem hört die Geschichte nicht mit der Aufklärung auf, sondern geht danach noch eine ganze Zeit weiter, was ich noch als ganz interessant empfand.


    Gestört hat mich allerdings


    Ansonsten habe ich mich ganz gut amüsiert mit einer etwas ungewöhnlichen Truppe und einer Geschichte, die zwar nicht neu, aber gut erzählt ist.


    LG
    Patty