Gestaltung:
Das Cover es 2. Bandes ähnelt sehr dem, des ersten Bandes. Man sieht wieder ein Paar Augen und eine Nase. Wo der Mund des Mädchens wäre, sieht man nur violetten Nebel. Auch die Pupillen sind violett. Es passt gut zum 1. Band dieser Reihe, wobei ich das Gesicht auf Band 1 mystischer fand.
Klappt man den Umschlag auf, sieht man ein Mädchen auf Felsen stehen umgeben von violettem Nebel. Das gefällt mir wirklich gut.
Inhalt:
„Hi, ich heiße Gwen Frost. Seit ich an der Mythos Academy bin, steht mein Leben auf dem Spiel. Denn die Schnitter des Chaos haben mich zu ihrem größten Feind erklärt. Jetzt muss ich alles daransetzen, um zu überleben.
Das Problem ist nur: Von allen Wikingern, Amazonen und Walküren wurde ausgerechnet der Spartaner Logan zu meinem Ausbilder erklärt. Und obwohl ich finde, dass er zu den tollsten Kerlen an der Mythos Academy gehört, werde ich das Gefühl nicht los, dass er mich lieber heute als morgen umbringen will …“
Gwen hat den letzten Angriff der Schnitter durch ihre Mitschülerin Jasmine nur knapp überlegt. Deswegen wurde ihr ein tägliches Waffentraining verordnet. Doch das führt ausgerechnet Logan mit ihr durch, in den sie hoffnungslos verliebt ist, der ihr aber einen Korb gegeben hat. Klar, dass sich das nicht gerade positiv auf Gwens Stimmung auswirkt.
Und dann versucht erneut jemand sie zu töten. Höchste Zeit für einen Tapetenwechsel. Da kommt das Winterkarnevalswochenende im Skiresort genau recht. Daphne setzt alles daran, dass Gwen mitkommt und sich auch einmal etwas amüsiert. Denn im Skiresort werden auch Schüler der Mythos-Academy aus New York anwesend sein. Und prompt lernt Gwen, den gutaussehenden Preston kennen, der sich auch für sie zu interessieren scheint.
Doch selbst im Skiort ist Gwen nicht sicher. Seltsame Zufälle geschehen und Gwen ist sofort klar, dass wieder ein Schnitter versucht sie zu töten. Aber dieses Mal will sie es selbst in die Hand nehmen und nicht wieder auf fremde Hilfe angewiesen sein. Endlich will sie auch zu den Mythos-Wunderkindern gehören und sich als würdig erweisen.
Aber das ist gar nicht so einfach, wenn man nicht wirklich mit dem Schwert umgehen kann und sich der gutaussehende Spartaner immer wieder in ihre Gedanken drängt. Jetzt heißt es für Gwen einen kühlen Kopf bewahren und auf ihre Kräfte vertrauen. Nur so findet sie heraus, wer hinter ihr her ist und was die Schnitter geplant haben, um Loki zu befreien.
Charaktere:
Gwen hat auch in diesem Band nichts von ihrer ruppigen und sarkastischen Art verloren. Obwohl sie jetzt mit Daphne, einer tollen und beliebten Walküre befreundet ist, bleibt sie doch das seltsame Gypsymädchen. Sie mag noch immer Comics und Süßigkeiten und verzeichnet auch keine großen Erfolge mit dem Schwert. Ihre Gefühle zu Logan zeigt sie meiner Meinung nach, manchmal etwas zu offen und versucht immer wieder, ihn davon zu überzeugen, sich doch mit ihr zu verabreden. Das fand ich etwas schade, da es sie etwas schwach wirken ließ. Als sie Preston kennenlernt wird das wesentlich besser und Logan musste endlich auch mal aus seiner Reserve kommen, um Gwen nicht ganz zu verlieren. Das Mädchen ist sich durchaus bewusst, dass es noch sehr viele Schwächen hat und die anderen Schüler der Mythosakademie im Kampf erprobter sind als sie. Dennoch stellt sie sich ihren Feinden und versucht trotz Angst, sich und die Menschen, die ihr wichtig sind zu verteidigen.
Logan gefiel mir in diesem Band sehr gut. Er steht dazu, dass er zu Gwen gesagt hat, er könne nicht mit ihr ausgehen und trifft sich mit anderen Mädchen. Trotzdem ist er eifersüchtig, als Gwen sich mit Preston abgibt, was man sehr deutlich merkt. Er ist zwar ein toller Krieger, ist aber nicht unverwundbar und entscheidet nicht jede Schlacht zu seinen Gunsten. Sehr gut gefiel mir, dass man endlich ein wenig über sein „dunkles Geheimnis“ erfuhr, von dem im ersten Band schon einmal die Rede war. Trotzdem bleiben wieder viele Fragen offen, die ihn weiterhin geheimnisvoll wirken lassen.
Daphne und Carson spielten in diesem Band eine eher untergeordnete Rolle. Zwar kümmert die Walküre sich weiterhin um Gwen und ist ihr eine treue Freundin, doch immer öfter möchte sie mit Carson alleine sein und Gwen geht auf eigene Faust und allein auf Entdeckungstour.
Schreibstil:
Auch dieser Band ist wieder aus Gwens Sicht und somit in Ich-Form geschrieben. Gwens Gedanken, Ängste und Schlussfolgerungen sind teilweise sehr komplex, so dass es gut ist, dass man alles aus ihrer Sicht erfährt. Dadurch kann man sich besser in sie hineinversetzen und gut verstehen, warum sie sich selbst in Gefahr begibt, anstatt jemanden um Hilfe zu bitten.
Schade fand ich, dass dieser Band dem 1. Band sehr ähnlich war: Ein Schnitter versucht Gwen zu töten, Gwen kämpft um ihre Liebe zu Logan, die Göttin erscheint Gwen und gibt ihr einen Auftrag. Es war so ziemlich das selbe Schema wie im 1. Teil und leider war alles, meiner Meinung nach, sehr vorhersehbar. Durch den Klappentext im Inneren des Buches wird auch vieles schon verraten, so dass man sofort weiß, wer die Guten und wer die Bösen sind und wie das Ganze wohl enden wird.
Zum Glück ist der Schreibstil der Autorin, Jennifer Estep, sehr flüssig und ich mag Gwens Art auch sehr gerne, was mich etwas über die Wiederholungen hinweggetröstet hat.
Gut fand ich auch, dass die Autorin immer wieder Rückblenden zu Teil 1 eingebaut hat, so dass die Ereignisse wieder lebendig wurden und man diesen Band eigentlich auch ohne seinen Vorgänger hätte lesen können.
Wie im letzten Band, gibt es auch hier wieder eine Leseprobe zur Fortsetzung. Die lässt mich darauf hoffen, dass Band 3 etwas anders sein wird, als die beiden ersten. Ich freu mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung.
Fazit:
Wer „Frostkuss“ gelesen hat, wird feststellen, dass „Frostfluch“ leider nicht sehr viel Neues zu bieten hat. Durch eine tolle, alles andere als heldenhafte Protagonistin war diese Geschichte jedoch ein schönes Lesevergnügen, das auf jeden Fall Lust auf eine Fortsetzung macht.
Für alle Fans von „Frostkuss“ und griechischer Mythologie ein absolutes Muss.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.