Renegade - Tiefenrausch (J. A. Souders, ab 14 Jahren)

  • Wieder mal eine "Jugenddystopie" (was für ein Wort) ... eigentlich mit einer netten Idee, aber die Umsetzung war mal wieder recht mittelmäßig. Für meinen Geschmack. Und gegen Ende wars für ein Jugendbuch auch ziemlich heftig ...



    Rezension


    „Mein Leben ist absolut perfekt“ – spätestens nachdem Evie diesen Satz drei Mal wiederholt hat, ist dem Leser klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Dabei sieht ihr Leben tatsächlich perfekt aus, wenn man auf die traumhafte Unterwasserstadt blickt und ihren Status als Tochter der Stadt betrachtet. Der Garten, den Evie angelegt hat, ist ihr Zufluchtsort, sie kümmert sich liebevoll um die Blumen und macht Näharbeiten. Für Mutter hält sie zudem Audienzen ab und hört sich die Wünsche der Bürger an. Ihr perfektes Leben bekommt den ersten Sprung, als ein Mann verzweifelt nach seiner Frau fragt – die laut Computer bereits vor einem Jahr gestorben ist. Doch diese Frau ist nicht die einzige, die einfach verschwindet. Und auch Evies Erinnerungen scheinen lückenhaft zu sein, zumal sie immer wieder bestimmte Sätze wiederholt. Als der Oberflächenbewohner Gavin in die Unterwasserstadt stolpert, will Evie ihn unbedingt retten – und macht damit den ersten Schritt, sich selbst zu retten …


    Elysium erscheint auf den ersten Blick wie ein wahrgewordener Unterwassertraum, der von J. A. Souders zunächst stimmungsvoll inszeniert wird. Die Stadt erhält ihre Energie von einem schlafenden Vulkan und ist vollkommen autark. Über die Oberflächenbewohner hört man nur schreckliche Gerüchte, die Bürger Elysiums hingegen scheinen durch und durch Gutmenschen zu sein. Trotzdem gibt es in der Stadt Vollstreckerinnen, die all jene hinrichten, sie sich nicht an Mutters Vorstellungen halten. Junge Mädchen, die von Kindheit an aufs Töten konditioniert wurden. Zudem ist die komplette Stadt mit Selbstschussanlagen versehen. Schnell wird klar: Elysium ist ein Gefängnis und für Evie eine Art goldener Käfig. Mutter bestimmt ihr Leben, sucht sogar ihre Verehrer aus, mit denen sie sich verpaaren soll. Überhaupt dürfen sich die Bürger nur verpaaren, wenn ihre Gene zueinander passen. Und da Evie schon sechszehn ist, wird Mutter allmählich ungeduldig.


    Die Geschichte wird aus Evies Sicht im Präsens erzählt, was sich durchweg gut liest. Allerdings erscheint sie anfangs wie eine verwöhnte und ignorante Prinzessin – was an ihrer regelmäßigen Gehirnwäsche liegt. Evie ist dadurch vergesslich und tut im Zweifelsfall genau das, was Mutter sagt. Sie wirkt wie eine Puppe, die man aufzieht und die ihre lieblichen Sätze abspult. Immer wenn Evie Zweifel kommen, wird sie zum Therapeuten geschickt. Gavin hingegen entspricht so gar nicht dem Bild der grausamen Oberflächenbewohner, das Mutter vermittelt. Er ist zufällig nach Elysium gelangt und wird sofort mit Mutters kompromissloser Brutalität konfrontiert. Als Gavin merkt, was mit Evie los ist, versuchen die beiden Mutter zu täuschen. Evie spielt weiterhin die Ahnungslose und erfindet diverse Ausreden, warum man den Oberflächenbewohner nicht gleich töten sollte. Doch letztlich bleibt den beiden nichts weiter als die Flucht, die sich hochdramatisch gestaltet und die dunkelsten Geheimnisse Elysiums ans Licht bringt.


    Die Grundidee von „Renegade“ ist eigentlich sehr interessant und anfangs auch spannend umgesetzt. Doch in den technischen Details der Stadt mangelt es. Moderne Holotechnik und Plasmapistolen treffen auf aus dieser Sicht veraltete Kameras und Waffen. J. A. Souders bringt viele Ideen ein, doch in ihrer Kombination erscheint dem Leser manches nicht ganz logisch. Es scheint, als würde die Technik immer das hergeben, was die Protagonisten gerade weiterbringt. Aufgrund der doch sehr stimmungsvollen Atmosphäre kann man darüber noch mit einem Schmunzeln hinwegsehen. Doch in der zweiten Hälfte des Romans wird es für ein Jugendbuch sehr heftig: der Leser bekommt Szenen serviert, in denen sich mutierte Menschen gegenseitig auseinanderreißen. Gedärme fliegen, Blut spritzt im Überfluss und Jugendliche rennen mit Patronengürteln und schweren Waffen herum. Plötzlich befindet man sich nicht mehr ein einer Jugenddystopie, sondern in einem Zombiesplatter. Und bald fragt man sich: Was hat das noch mit der eigentlichen Geschichte zu tun?


    „Renegade“ hat seine spannenden Momente und wartet mit einer mysteriösen Unterwasserstadt auf, die man sich gerne genauer anschaut. Das totalitäre Herrschaftssystem von Mutter lässt dem Leser kalte Schauer über den Rücken laufen, denn schnell ist klar, dass Elysium von einer Wahnsinnigen regiert wird. Makabererweise stellt niemand wirklich Fragen – der Grund dafür ist ebenso gruselig wie Evies Standardsätze, die sie hirnlos vor sich hinmurmelt. Die Protagonisten sind typische Jugendbuchhelden, wobei Evie eine unfassbare Verwandlung durchmacht. Anhand der Geheimnisse, die aufgedeckt werden, ist diese nachvollziehbar, aber für den Leser ein harter Kontrast zur Tochter der Stadt, die man zu Beginn kennengelernt hat. Insgesamt enthält „Renegade“ für ein Jugendbuch zu viele Grausamkeiten – und auch ältere Leser sollten sich fragen, ob sie ein blutiges Zombiespektakel lesen wollen.


    Fazit


    „Renegade – Tiefenrausch“ wartet mit einer interessanten und stimmungsvoll geschilderten Unterwasserstadt auf, die von Mutter mit eiserner Hand regiert wird. Elysium ist ein Gefängnis – vor allem für den Verstand seiner Mitbürger. Evie und Gavin sind dabei typische Jugendbuchhelden, auch die obligatorische Liebesgeschichte fehlt nicht und geht ans Herz. Doch der Lesespaß wird von kleinen Logiklöchern und blutigen Grausamkeiten in der zweiten Hälfte des Romans getrübt.

    Everything you can imagine is real ~ Picasso

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  • Die Geschichte:
    Die Geschichte beginnt an sich recht ruhig. Man lernt Evelyn kennen, die ein ruhiges und beschauliches Leben in der Unterwasserwelt Elysium führt. Sie wird als Tochter des Volkes ausgebildet und soll nach Mutter (der Herrscherin von Elysium) das Volk regieren. Alles wird von Mutter geregelt. Alles scheint perfekt. Doch nach und nach wird dem Leser gezeigt, dass der Schein trügt. Hin und wieder bekommt Evelyn komische Erinnerungen zurück, die sie kaum greifen kann. Diese Erinnerungen sind meist alles andere als schön und zeigen, dass mehr hinter Elysium steckt, als man zuerst denkt.
    Mutter möchte die völlige Kontrolle haben und wenn jemand sich nicht an die Gesetze hält, handelt sie. Als dann der Oberflächenbewohner Gavin nach Elysium kommt, beginnt Evelyn das System zu hinterfragen und deckt die dunklen Geheimnisse auf.


    "Renegade" ist wahnsinnig gut durchdacht und recht komplex. Hier wird dem Leser eine Dystopie mit tollen neuen Elementen geboten. Augenscheinlich ist Elysium der perfekte Ort zu wohnen, gerade, wenn man denkt, dass an der Erdoberfläche Krieg herrscht. Doch versteckt unter der friedlichen Oberfläche gibt es eine grausame, manipulative und brutale Welt. Hier hat mir besonders gut die Idee gefallen, wie Mutter alle Menschen gefügig macht. Einserseits gibt es bei Nichteinhaltung der Regeln den Tot durch einen Gewehrschuss, andererseits werden Gefühle und Erinnerungen der Menschen manipuliert und das auf eine so eine bizarre Art, auf die ich nicht gekommen wäre. Aber gerade dieser Aspekt, macht die Geschichte zu etwas Besonderem.
    Dazu wird die ganze Handlung zunehmend spannend und spitzt sich atemberaubend zu. Mir ist zu keiner Zeit langweilig geworden und es gibt viele verschiedene Wendungen, die mich immer aufs Neue überrascht haben.
    Elysium ist wunderbar beschrieben, so dass ich direkt Bilder im Kopf hatte, wie es da wohl aussehen mag. Die Vorstellung einer Unterwasserwelt finde ich sehr faszinierend und die Idee hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich hatte oft das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.
    Zwar ist das Buch zuerst etwas verwirrend, weil die ersten Kapitel gleich anfangen, aber im weiteren Verlauf wird klar, wieso das so ist. Nachdem mir der Grund bewusst geworden ist, muss ich sagen, dass es einfach nur passend ist und zu dem ganzen Hintergrund der Geschichte passt.
    Auch die leichte Liebesgeschichte zwischen Gavin und Evelyn gefällt mir. Sie nimmt in der Handlung nur wenig Raum ein, passt aber gut zu dem Rest und wirkt keineswegs störend.


    Die Protagonisten:
    Evelyn wirkt zu Beginn sehr naiv und vielleicht auch etwas zurückgeblieben, aber nach einigen Kapiteln merkt man, dass der Schein trügt und viel, viel mehr hinter Evelyn steckt und ihre Vergangenheit nicht ohne ist. Sie entwickelt sich sehr stark und findet nach und nach mehr zu sich selber, auch wenn es durch die Manipulation nicht einfach ist.
    Gavin, der Oberflächenbewohner, hinterfragt von Anfang an Elysium und die Lebensbedingungen der Menschen und ist oft entsetzt, was alles von Mutter geregelt wird. Er ist mutig und lässt sich selbst in seiner Gefangenschaft nicht unterkriegen. Schnell vertraut er Evelyn und hofft, dem Wahnsinn von Elysium zu entkommen. Er ist wirklich ein toller Protagonist.
    Mutter ist erschreckend manipulativ. Sie wirkt nach außen hin, lieb und nett und in Wahrheit lügt und betrügt sie, wo sie nur kann. Sie hat die ganze Handlung zu etwas besonderem gemacht, da man sich als Leser immer fragt, was sie als nächstes vor hat. Sie scheint Evelyn immer einen Schritt voraus zu sein.
    Alle Protagonisten sind liebevoll gestaltet und ausgearbeitet und machen das Buch zu einem wahren Lesegenuss.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist erfrischend anders. Es gibt Satzteile, die grau geschrieben sind, damit sie hervorgehoben werden. Was es mit den Satzteilen auf sich hat, werde ich hier aber nicht näher erläutern, da das zu viel verraten würde. Dazu kommen die gleichen Kapitelanfänge der ersten Kapitel, die ich oben schon erwähnt habe.
    Die Beschreibungen von J. A. Souders sind oft so detailliert, dass ich völlig in das Buch versunken bin. Sie schreibt flüssig und wahnsinnig spannend, mit kurzen Sätzen. "Renegade" ist sehr angenehm zu lesen.
    Das ganze Buch ist aus Evelyns Perspektive (Ich-Erzähler) geschrieben, so dass man als Leser sehr nahe am Geschehen dran ist.

    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover ist ein Traum und wird viele Coverkäufer anziehen. Es wirkt komplett harmonisch und sticht direkt ins Auge. Allerdings sieht das Mädchen darauf nicht aus, wie Evely, das finde ich etwas schade.
    Der Titel macht neugierig und gerade der Untertitel passt perfekt in die Handlung.
    Fazit:
    Wer eine Dystopie, mit einer komplexen, faszinierenden und spannenden Handlung, mit tollen Protagonisten und neuen Elementen sucht, kommt an "Renegade" nicht vorbei.

  • Ich mag zu diesem Buch eigentlich gar nicht soviel schreiben, schon gar keine ganze Rezension, vorallem weil Zack erfreulicherweise schon einiges genannt hat, was ich so unterschreiben kann.
    Mir hat "Renegade" schlussendlich gar nicht gefallen, obwohl ich die Idee interessant fand und mich das Buch anfangs durchaus gefesselt hat. Mir war deutlich, dass es kein literarisch hochwertiges Jugendbuch ist, aber doch habe ich einen guten Unterhaltungsroman erhofft/ erwartet.



    Mir haben genau diese gesammelten Grausamkeiten den Lesegenuss gründlich verleidet. Ich fand diese sinnlose Gewalt unangemessen, nicht aussagekräftig und für den Plot der Geschichte entbehrlich. Es ist auch einfach "widerlich" zu lesen, dass die Tür nicht zu geht, weil die Leiche eines kleinen Mädchens dort eingeklemmt ist oder wenn das Blut die Wände hochspritzt, während ein degenerierter Jugendlicher seine Mitmenschen aufisst. Ich möchte nicht noch näher ins Detail gehen, aber diese Beschreibungen waren für mich fürchterlich und unangemessen. Ich habe mich zwar nicht gegruselt oder gefürchtet, aber ich fand das einfach unnötig, egal ob es ein Jugendbuch ist oder nicht. Auch in einem Fantasybuch für Erwachsene ruft unnötige Gewalt, die nichts verdeutlichen soll und für den Plot entbehrlich ist, meine starke Ablehnung hervor.
    Just my two cents

  • Evies Leben ist perfekt – perfekt geplant und überwacht von Mutter, der Herrscherin über die Unterwasserstadt Elysium. Schon bald soll die 16-Jährige über die geheimnisvolle Welt regieren. Doch als sie sich ausgerechnet in ihren Feind verliebt, wird klar, dass das perfekte Leben in Elysium eine einzige Lüge ist. Elysium liegt am Grund des Meeres, abgeschirmt vom Rest der Welt. Dort hat Mutter ein Paradies für all jene Menschen geschaffen, die vor den Kriegen der Oberfläche fliehen konnten. Sie organisiert den Alltag der Bewohner, schützt sie vor Gefahren und regelt sogar die Geburten. Doch dieser Friede wird teuer erkauft – Gefühle sind in Elysium verboten, Berührungen unter Liebenden werden mit dem Tod bestraft. Evie vertraut in dieses System – doch als Gavin, ein Oberflächenbewohner, in ihre Welt eindringt, weckt der junge Mann Zweifel in ihr: Warum plagen sie Erinnerungslücken? Weshalb besteht Mutter auf Evies tägliche Therapie-Sitzungen? Und wieso kann sie sich durch Gavin an Dinge erinnern, die absolut unmöglich sind? Evie erkennt, dass sie Teil eines gewaltigen Plans ist, aus dem es für sie ohne Gavin kein Entrinnen gibt.


    "Tiefenrausch" ist der erste Band der "Renegade"- Trilogie von J. A. Souders und ein Auftakt nach Maß.
    Im Gegensatz zu den vielen Dystopien die man zurzeit am Markt findet, spielt diese Geschichte Unterwasser in einer künstlich geschaffenen Anlage. Ansonsten spielt auch hier wieder die Unterdrückung eine wichtige Rolle, wird aber ein wenig anders gehandhabt.
    Ab der ersten Seite wird der Leser ins Geschehen gesogen, da die Autorin sich etwas anderes für ihre ersten Kapitel hat ausgedacht, das eine elementare Rolle in "Tiefenrausch" spielt.
    Die Handlung ist von nervenaufreibender Spannung geprägt, vorallem sobald die Flucht aus Elysium beginnt. Dabei scheut die Autorin auch keine blutigen oder erschreckenden Szenen, denn die Gewalt ist ein Teil des Systems in dieser Dystopie. Kontinuierlich steigert sich die Spannungskurve in ungeahnte Höhen und schaukelt sich am Ende in ein fulminantes Finale, das noch einmal alles aufbietet, was innerhalb der Story zu finden war.
    Viele überraschende Wendungen schaffen Kurzweil und nie vorhersehbare Handlungsweise.
    Das System, das sich die Autorin für ihre erdachte Welt konstruiert hat, ist ebenso erschreckend wie perfide. J. A. Souders hat sich nicht Lumpen lassen und immer wieder neue Grausamkeiten einfallen lassen, die die Bösartigkeit der Mutter unterstreichen.
    Dies alles schafft eine komplexe Handlung, die noch dazu atmosphärisch sehr dicht gehalten ist und zu einem echten Pageturner mutiert; trotz kleinerer Schwächen.
    In sich ist "Tiefenrausch" abgeschlossen, dennoch kann ich kaum erwarten weiterzulesen, was die Autorin sich für die weiteren Bände für uns hat einfallen lassen und in welche Abenteuer sie uns als Nächstes wirft.


    Evie und Gavin sind die eigentlichen Hauptpersonen dieses Buches. Insgesamt sind sie sehr interessant konstruiert, hätten aber ein wenig mehr Tiefgang gebraucht, um zu wahren Helden dieser Story zu werden. Man möchte schon etwas mehr über sie erfahren, um ein besseres Gefühl zu bekommen. Ich hoffe, dass das in den weiteren Bänden, sofern sie sich mit den beiden beschäftigen, nachgeholt wird.
    Die Mutter, der Kopf des Systems, ist ein kontrollsüchtiges und grausames Oberhaupt, das ihre Pläne mit allen Mitteln umsetzt, ohne dabei auf Verluste Rücksicht zu nehmen.
    Die Menschen wirken in ihrer gehirnmanipulierten Art sehr authentisch, dabei ist es oft erschreckend zu sehen, was diese Methoden bei den Menschen angerichtet haben und wie weit die Mutter dabei gegangen ist.


    Der Schreibstil ist sehr packend und mitreißend zu lesen. Die detaillierten Beschreibungen schaffen eine wunderbare Lebendigkeit und ein cineastisches Lesevergnügen. Dabei bleibt der Schreibstil aber stets einfach und locker- leicht. Ein flüssig zu lesendes dystopisches Abenteuer.


    Das Cover gefällt mir ausnahmslos gut. Die Farbkombination und die kleineren Details passen richtig gut zum Inhalt und sind auch sonst ein optischer Hingucker an dem man nicht so einfach vorbeigehen kann, ohne es sich näher anzuschauen.

  • KLAPPENTEXT:
    Elysium liegt am Grund des Meeres, abgeschirmt vom Rest der Welt. Dort hat Mutter ein Paradies geschaffen: Sie organisiert den Alltag der Menschen, schützt sie vor Gefahren und regelt sogar die Geburten. Doch dieser Friede wird teuer erkauft - Gefühle sind in Elysium verboten, Berührungen unter Liebenden werden mit dem Tod bestraft. Evie vertraut in dieses System - doch als Gavin, ein Oberflächenbewohner, in ihre Welt eindringt, weckt der junge Mann Zweifel in ihr: Warum plagen sie Erinnerungslücken? Weshalb besteht Mutter auf Evies tägliche Therapie -Sitzungen? Und wieso kann sie sich durch Gavin an Dinge erinnern, die absolut unmöglich sind? Evie erkennt, dass sie Teil eines gewaltigen Plans ist, aus dem es für sie ohne Gavin kein Entrinnen gibt.


    AUTORIN:
    (Quelle: Piper IVI)
    J.A. Sounders besaß schon als Kind eine übersprudelnde Phantasie: Um mit den Monstern unter ihrem Bett Freundschaft zu schließen, erzählte sie ihnen vor dem Einschlafen Geschichten. Bereits mit dreizehn Jahren fing sie an zu schreiben und engagiert sich heute als Autorin in zahlreichen Craetive Writing Workshops. "Renegade" ist ihr erster Roman. J.A: Sounders lebt in Florida mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern.


    EIGENE MEINUNG:
    "Unterschiede sind die Wurzel allen Übels. Dementsprechend müssen alle Unterschiede ausgemerzt werden - koste es, was es wolle."
    Dies ist einer der Leitsätze, die Mutter, Oberhaupt von Elysium, aufgestellt hat, um ihre Bürger vor Gefahren, Krankheiten, Missgunst und Neid zu schützen. Es sind ihre Vorstellungen einer perfekten Welt. Einer Welt, die sie nach ihrem Belieben kontrollieren und verändern kann.
    Ein Gedanke, der nicht ganz unbekannt ist. Vor allem nicht in unserer deutschen Geschichte, in der es tatsächlich einmal eine Diktatur wie diese gab. Nur, dass keine Frau das Sagen hatte, sondern ein Mann und dass er sich nicht Vater nannte, sondern Führer. Für mich aber eine ganz ähnliche Anspielung und geschickt ausgewählt, um den Menschen Vertrauen zu vermitteln und ihnen damit dennoch aufzuzeigen, dass Widerstand zwecklos ist.
    Einen ähnlichen Gedanken von Perfektionismus hatte eben dieser "Führer". Perfekte Menschen, ohne Krankheiten, makellos und untergeben. Was perfekt ist, hat er bestimmt. Ebenso wie die in Elysium herrschende Mutter. Und wofür das Ganze? Zum Wohle der perfekten Menschen?
    Eine krankhafte Idee, die nicht neu, aber immer noch allgegenwärtig ist und deshalb gern im Genre Dystopie verpackt wird. So auch von J.A. Sounders, die mit "Renegade" einen Roman geschaffen hat, der Stellenweise sehr schockierend und brutal ist, nicht nur wegen der kaltblütigen Taten, sondern eben deswegen, weil dies alles so sehr an reale Begebenheiten erinnert. Vor allem die von Mutter eigens ausgewählten Vollstreckerinnen, junge Mädchen, darauf konditioniert, zum Wohle Elysiums für Recht und Ordnung zu sorgen und all jene auszulöschen, die aus dem Raster heraus fallen oder sich dagegen sträuben. Auch dies scheint mir angelehnt an Ereignisse aus dem zweiten Weltkrieg.
    "Renegade" hinterlässt mich etwas zweigespalten. Positiv haften geblieben sind die Protagonisten Evie und Gavin und auch der Antipathicharakter "Mutter", der gut durchdacht und ekelhaft böse und berechnend herausgearbeitet ist. An manchen Stellen ist der Roman so spannend, dass man ihn kaum weglegen kann. Obwohl es einige Lücken und holprige Stellen in der Ausarbeitung der Gedankengänge der Autorin gibt, lässt sich die Geschichte schnell und leicht lesen. Es fiel mir ganz leicht mir das ausgefallene Setting der Unterwasserwelt vorzustellen, doch geriet ich immer wieder in Konflikt mit einer nicht so ganz gut durchdachten Gehirnwäsche, bei der die Betroffenen mal etwas vergessen und dann ganz plötzlich aber doch wieder Erinnerungen haben. Vermutlich ist dies schwierig darzustellen, aber es hat mich eben gestört.
    Des weiteren hatte ich sehr häufig das Gefühl Dinge zu lesen, die ich schon kenne. Zum Teil wie gesagt aus der Realität (eher positiv, da sehr modern und interessant umgesetzt), zum Teil aus anderen Dystopien (eher negativ).


    FAZIT:
    "Renegade" ist eine Dystopie, die sehr gut herausarbeitet, mit welchem Wahnsinn manche Menschen ihre krankhaften Vorstellungen von Perfektionismus verfolgen. Der Roman selbst ist leider nicht so ganz perfekt, begeistert jedoch mit dem außergewöhnlichen Setting einer Welt unter der Erdoberfläche umgeben von Wasser und Figuren mit Charakter.

  • Gestaltung:


    Ich finde das Cover toll. Allein schon von den Blautönen passt es super zum Inhalt des Buches. Das Mädchen, das in dem Wassertropfen gefangen ist könnte Evie, die Protagonistin sein. Mir gefällt das Cover total gut, weil es mal etwas anderes ist und super zum Buch passt.



    Inhalt:
    „Evies Leben ist perfekt – perfekt geplant und überwacht von Mutter, der Herrscherin über die Unterwasserstadt Elysium. Schon bald soll die 16-Jährige über die geheimnisvolle Welt regieren. Doch als sie sich ausgerechnet in ihren Feind verliebt, wird klar, dass das perfekte Leben in Elysium eine einzige Lüge ist.
    Elysium liegt am Grund des Meeres, abgeschirmt vom Rest der Welt. Dort hat Mutter ein Paradies für all jene Menschen geschaffen, die vor den Kriegen der Oberfläche fliehen konnten. Sie organisiert den Alltag der Bewohner, schützt sie vor Gefahren und regelt sogar die Geburten. Doch dieser Friede wird teuer erkauft – Gefühle sind in Elysium verboten, Berührungen unter Liebenden werden mit dem Tod bestraft. Evie vertraut in dieses System – doch als Gavin, ein Oberflächenbewohner, in ihre Welt eindringt, weckt der junge Mann Zweifel in ihr: Warum plagen sie Erinnerungslücken? Weshalb besteht Mutter auf Evies tägliche Therapie-Sitzungen? Und wieso kann sie sich durch Gavin an Dinge erinnern, die absolut unmöglich sind? Evie erkennt, dass sie Teil eines gewaltigen Plans ist, aus dem es für sie ohne Gavin kein Entrinnen gibt.“ (Quelle: http://www.piper-verlag.de/ivi/buch.php?id=29595&page=buchaz)


    Evie denkt ihr Leben sei perfekt. Sie ist die „Tochter des Volkes“, also die Tochter der Gründerin von Elysium und hat als solche besondere Pflichten. Sie empfängt Bewohner der Unterwasserwelt und hört sich ihre Wünsche und Anträge an und entscheidet gemeinsam mit ihrer Mutter darüber. Wenn sie etwas Freizeit hat, verbringt sie diese in ihrem Garten.


    Doch genau dort dringt ein Bewohner der Oberfläche ein und überrascht Evie. Sie ist sofort fasziniert von ihm, denn er ist so anders, als Mutter die Oberflächler beschrieben hat. Evie ist neugierig und besucht Gavin täglich, um herauszufinden, wieso er hier ist und wie es an der Oberfläche wirklich ist.


    Aber Mutter duldet keinen Widerstand und auf keinen Fall will sie, dass ein Oberflächenbewohner ihren Frieden in Elysium stört, deswegen soll Gavin getötet werden. Doch Evie hat ganz andere Pläne: Sie will Gavin retten und sieht nur einen Ausweg: Flucht.


    Gemeinsam mit dem Oberflächenbewohner versucht Evie einen Ausweg aus Elysium zu finden. Doch auf ihrer Flucht wird plötzlich Evies ganzes bisheriges Leben in Frage gestellt. Wer ist sie wirklich? Wieso kann sie sich an bestimmte Dinge erinnern und an andere nicht? Was hat es mit Sektor 3 und den U-booten auf sich und wieso kann Evie plötzlich Kampftechniken, von denen sie bis jetzt nichts geahnt hat? Woher kommt der Hass auf alle Oberflächenbewohner und wieso will ihre Mutter sie beide lieber tot sehen, als entkommen zu lassen?


    Evie und Gavin kommen schrecklichen Geheimnissen auf die Spur und nur eine Flucht aus Elysium und an die Oberfläche kann sie retten. Oder ist das etwa der Anfang vom Ende?!


    Charaktere:


    Evie gefiel mir von Anfang an sehr gut. Sie wirkt anfangs sehr zufrieden und glaubt alles, was man ihr sagt. Doch schnell erkennt man, dass sie durchaus alles hinterfragt und häufig gegen die Regeln ihrer Mutter verstößt. Aber für diesen Fall hat ihre Mutter genau die richtige Lösung und plötzlich denkt Evie wieder ihr Leben sei perfekt. Doch das ist es ganz und gar nicht und als Evie schließlich Gavin kennenlernt und von ihm total fasziniert ist, beginnt sie alles Bekannte über den Haufen zu werfen und gegen ihre Mutter zu rebellieren. Zunächst macht sie das im Stillen, aber als es um Gavins Leben geht, nimmt sie all ihren Mut zusammen und begibt sich mit ihm auf die Flucht. Anfangs sucht sie nur einen Weg, um Gavin zurück an die Oberfläche zu bekommen, möchte aber selbst in Elysium, ihrer Heimat, bleiben. Doch als die Geschichte immer verworrener wird und immer mehr schreckliche Geheimnisse von Mutter ans Licht kommen, wird es für Evie unmöglich in Elysium zu bleiben. Toll fand ich einfach, dass man den Konflikt, der in Evie wütet richtig mitbekommen hat. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem, was ihre Mutter ihr eintrichtert und der Wahrheit, die sie erkennt. Immer wieder wird sie zu ihrem „alten Ich“ und muss dagegen ankämpfen. Meiner Meinung nach ist es der Autorin J.A. Souders, richtig gut gelungen, diese Zerrissenheit darzustellen und ich hatte richtig Mitleid mit Evie.


    Gavin mochte ich von Anfang an. Obwohl er sich in eine schwierige Lage hineinkatapuliert hat, verliert er weder seinen Mut noch seinen Humor. Er macht das Beste daraus und gibt Evie fleißig Kontra. Besonders gefällt mir die Situation, als er von der Verpaarung erfährt und Evie richtig anflirtet. Da musste ich mir wirklich ein Grinsen verkneifen. Auf der Flucht ist er Anfangs keine sehr große Hilfe, da er sich in Elysium nicht auskennt. Doch er bleibt stets an Evies Seite und versucht ihr so gut es geht zu helfen. Zum Ende des Buches zeigt er dann, was wirklich in ihm steckt. Er hat wirklich das Zeug zu einem Helden.


    Und wer hätte das gedacht, aber ich finde auch, dass „Mutter“ ein wirklich gut gelungener Charakter ist. Natürlich ist sie mir alles andere als sympathisch. Ständig bevormundet sie Evie und bestimmt über deren Leben. Sobald etwas einmal nicht so läuft, wie sie sich das vorstellt, greift sie zu drastischen Mitteln. Doch das ganze Ausmaß dieses Charakters wird erst nach und nach offenbart und was da alles ans Licht kommt ist wirklich mehr als erschreckend.


    Schreibstil:
    Von Anfang an war ich sofort total fasziniert von der Geschichte. Man erfährt etwas über Evie und Elysium und da das Buch aus Evies Sicht geschrieben ist, bekommt man auch ihre Gedanken hautnah mit. Sobald Evie etwas „außer Kontrolle“ gerät, kommt sie zu ihrem Psychiater und ihr Leben beginnt wieder bei 0. Und genau das macht in meinen Augen dieses Buch zu so etwas besonderem. Denn auch der Leser weiß genauso wenig wie Evie, was eigentlich wirklich passiert ist. Natürlich hat man eine kleine Ahnung, wieso das Mädchen Gedächtnislücken hat und plötzlich ihre Meinung ändert, aber man kann sich nicht mal an nährend vorstellen, was wirklich dahinter steckt und welches Ausmaß die ganze Geschichte um Evie annimmt.


    Der Autorin J.A. Souders ist es also von Anfang an gelungen, mich für die Geschehnisse in Elysium zu begeistert und dadurch, dass man erst nach und nach hinter das wahre Geheimnis kommt, wird ordentlich Spannung erzeugt und man kann gar nicht anders, als weiterzulesen, um zu erfahren, was denn noch alles passiert.


    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, werden aber nach und nach erst zu einem Gesamtbild. Zunächst hat man einfach das Gefühl Evie wäre die perfekte Tochter, würde sich in Elysium wohlfühlen und nicht weiter über alles nachdenken. Nach und nach erfährt man jedoch, dass sie alles andere als fügsam ist und eine ganz eigene Vergangenheit mit sich bringt, die man so sicher nicht erwartet hätte. Die Entwicklung von Evie ist richtig greifbar und doch merkt man als Leser auch ihre innere Zerrissenheit und kann sich gut vorstellen, wie es dem Mädchen gehen muss. Aber auch „Mutter“ ist in meinen Augen ein toll dargestellter Charakter. Die Autorin hat sich richtig Mühe mit der Ausarbeitung gegeben. Natürlich ist sie einem von Anfang an unsympathisch. Sie ist kontrollsüchtig und herrisch und lässt keine Widerworte zu. Ungehorsam straft sie unerbittlich ab, denn sie will die Kontrolle über Elysium um jeden Preis behalten. Doch was wirklich alles hinter ihrem Charakter steckt, das wird erst nach und nach wirklich klar und am Ende des Buches bleibt man mit einem Kopfschütteln zurück und fragt sich nur, wohin das führen kann.


    Das Buch hat auch einige wirklich unvorhersehbare Wendungen und immer wieder entdeckt der Leser neue, aufregende und schreckliche Wahrheiten über Elysium. Und dann dieses Ende … ich fand es einfach nur grandios. Endlich einmal endet nicht alles in „eitlem Sonnenschein“ oder mit einem allzu fiesen Cliffhanger und trotzdem bleibt man einfach nur sprachlos zurück und möchte ganz schnell weiterlesen. Jetzt heißt es also sehnsüchtig auf die Fortsetzung zu warten und zu spekulieren, was Elysium und Evie noch für Geheimnisse in sich bergen.


    Fazit:


    Dieses Buch ist ein absoluter Page-Turner. Immer wieder kommt man neuen Geheimnissen auf die Spur und die Geschichte nimmt eine unvorhersehbare Wendung. Selten verfliegen die Seiten so schnell. Die Geschichte hinter Elysium ist einfach nur grandios und die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und bergen so manche Überraschung.


    Eine wirklich tolle und außergewöhnliche Dystopie, die jeder gelesen haben sollte.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Das Cover:


    Das Cover ist der Grund warum ich dieses Buch in Betracht gezogen habe. Der blaue Hintergrund der Wasser wiederspiegeln soll und die Blase, in der das Mädchen sitzt, sind ein richtiger Eyecatcher. Allerdings hätte ich mir nach dem Lesen gewünscht das das Mädchen blonde Haare gehabt hätte, da es so besser die Hauptprotagonistin Evie wieder gespiegelt hätte. Trotz diesem kleinen Manko finde ich das Cover trotzdem sehr schön und passend zum Buch.


    Der erste Satz:


    Mein Leben ist absolut perfekt.


    Die Charaktere:


    Evelyns Leben ist absolut perfekt. Sie ist die Tochter von Mutter, der Herrscherin der Unterwasserstadt Elysiums am Grund des Meeres. Evie ist 16 Jahre alt und muss sich in nächster Zeit verpaaren, um als Tochter der Herrscherin Nachkommen zu bekommen. Als sie Gavin kennen lernt und dieser getötet werden soll, setzt sie sich für ihn ein und verliebt sich in ihn.


    Gavin ist ein Oberflächenbewohner der sich in die Unterwasserwelt verirrt hat. Er steht eines Tages bei Evie im Garten und als sich die beiden näher kennen lernen, schafft es Gavin das Evie viele Dinge hinterfragt und die beiden verlieben sich ineinander.


    Meine Meinung:


    In letzter Zeit habe ich schon sehr viele Dystopien gelesen, aber noch keine, in der es um eine Unterwasserstadt geht. Dies war ein Punkt mit, der mich total neugierig auf dieses Buch gemacht hat und ich war gespannt wie die Autorin diese Idee umgesetzt hat.


    Die Unterwasserwelt Elysium wurde bildlich beschrieben und ich konnte mir die Stadt richtig vorstellen. Die beiden Hauptcharaktere Evie und Gavin waren interessant beschrieben und waren mir auf Anhieb sympatisch. Sehr schön finde ich auch zu beobachten wie sich die beiden im Laufe des Buches weiterentwickeln. Mutter hat alles, was ich mir von einer bösen Herrscherin erwünscht habe. Sie ist kontrollsüchtig, grausam und ein wenig irre, aber genau dies macht das Buch erst zu einem Highlight.


    Der Schreibstil ist locker, flüssig und fesselnd und hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich habe mir wirklich schwer getan dieses Buch wegzulegen und war richtig traurig als ich am Ende angekommen bin. Von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen und strotzt nur so vor Spannung. Die Flucht aus Elysium wurde spannend erzählt und zog sich über die hälfte des Buches hinweg. Zum Ende hin erreicht das Buch dann seinen Höhepunkt und ich konnte gar nicht so schnell lesen wie ich wissen wollte wie es ausgeht. Was mir auch sehr gut gefallen hat war, dass die Autorin selbst vor brutalen, blutigen und erschreckenden Szenen nicht Halt gemacht hat und diese wunderbar in das Buch mit eingebaut hat. Dies zeigt wieder, wie gefährlich doch die Herrscherin Mutter ist und zu was für Mittel sie greift um das zu bekommen was sie will.


    Positiv aufgefallen sind mir auch die Anfänge eines jeden Kapitels. Hier findet man neben einer Seifenblase auch kleinen Auszüge aus Gesetzestexten, Flyer, Bekanntmachungen, etc, der Unterwasserwelt. Dies gibt der Geschichte noch das gewisse Extra und lässt einem tiefer in die Geschichte eintauchen.


    Renegade – Tiefenrausch ist der erste Teil der Renegade-Trilogie. Wann allerdings die beiden Folgebände erscheinen ist noch fraglich, aber ich kann es kaum erwarten.


    Was ich auch jedem empfehlen kann der vorhat dieses Buch zu lesen ist die Kurzgeschichte Ein dunkles Grab. Hierin wird erzählt wie Gavin in die Unterwasserwelt kam. Diese habe ich vor dem Buch gelesen und muss zugeben das sie mich nur noch neugieriger auf das Buch gemacht hat.


    Mein Fazit:


    Renagade – Tiefenrausch ist eine Dystopie die in einer Unterwasserwelt spielt. Die Idee finde ich klasse und diese wurde auch super von der Autorin umgesetzt. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und lies sich flüssig lesen. Die Unterwasserwelt wurde detailgetreu dargestellt und ich konnte sie mir richtig vorstellen. Die Charaktere waren gut durchdacht und waren mir von der ersten Seite an sympatisch. Tiefenrausch ist der erste Band und ich kann es kaum erwarten bis Band 2 erscheint. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für dieses absolut gelungene Buch. Dies ist eindeutig eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr.

  • Mh. Ich habe die nachfolgenden Reaktionen interessiert verfolgt und die positiven Rezensionen mit einem riesengroßen Fragezeichen im Kopf gelesen. Habe ich diese Brutalität und Grausamkeit nur so empfunden? Geht das sonst keinem so? Ich finde es schade, dass keiner der mir nachfolgenden Rezensenten auf diesen von mir sehr stark kritisierten Punkt eingegangen ist.
    Was haltet ihr denn davon?

  • Ich bin von dem Buch tatsächlich überrascht worden. Ich habe es gestern Abend erst angefangen und konnte einfach nicht aufhören. Sehr spannend, vor allem fand ich die Erfindungen von "Mutter" der Herrscherin über Elysium total interessant.


    Evie ist der Meinung, dass ihr Leben perfekt ist. Gut, sie vergisst schon mal irgendwelche Ereignisse, aber das ist nicht weiter schlimm, das ist eben ihre Krankheit. Ab und an wenn sie ihr silbernes Amulett berührt, durchzucken sie Erinnerungsfetzen, aber das geht schnell vorbei und Evie lebt weiterhin das ihr von Mutter vorbestimmte Leben. Sie muss fügsam sein, dann geht es ihr gut. Warum sie ständig zur Therapie muss, weiß sie nicht, aber es ist so schön, jemanden zu haben, mit dem man reden kann. Dann tritt zufällig Gavin in Evies Leben und er bemerkt sofort, dass mit Evie etwas nicht stimmt. Gavin wird von Mutter gefangen genommen und schwebt in höchster Lebensgefahr. Evie versucht drauf hin ihm das Leben zu retten und gerät selbst in Gefahr.


    "Renegade" ist das erste Buch der Autorin und hat mich überzeugt. Sie hat eine wahnsinnige Herrscherin erfunden, die alles tut um ihre Gefolgsleute unter ihrer Gewalt zu halten. Es gibt sogar eine DNA-Datenbank, denn ein großes Ziel von Elysium ist, dass dort die perfekten Menschen leben. Erschreckend fand ich Szenen wie die Selbstschussanlagen, die immer dann losgehen, wenn jemand aus der DNA-Datenbank gelöscht wird. Nur ein Wort von Mutter und die Daten sind gelöscht. Die getroffenen Personen sterben und das nur, weil sie sich in irgendeiner Art Mutter widersetzt haben oder einfach nicht mehr ins Konzept von Elysium passen. Von Beginn an ist dem Leser klar, dass mit Evie etwas nicht stimmt, man kann sich auch denken, was es ist, aber nicht in welchem Ausmaß.


    Ich habe das Buch zu schnell gelesen um tatsächlich eine Beziehung zu den Personen aufzubauen, was aber kein Problem ist, denn die Story ist so abwechslungsreich und mit immer neuen Ideen geschrieben, dass es niemals langweilig wird. Manches ist vorhersehbar, aber selbst das hat mich nicht gestört.


    Von mir bekommt das Buch die volle Punktzahl und ich hoffe mehr von der Autorin zu lesen.


    @ Cith: Für ein Jugendbuch fand ich es auch ziemlich heftig, zumindest das Ende und auch die Szenen mit den Vollstreckerinnen. Letztendlich kommt es aber meiner Meinung nach auch auf den Jugendlichen an, der das Buch liest. Der eine kann das ab, andere bekommen Alpträume davon.

  • Evelyn Winters ist in Elysium, einer autarken Stadt am Grund des Meeres, aufgewachsen, in der die Herrscherin Mutter den Alltag aller Bewohner vollständig kontrolliert. Wer ihre Gesetze nicht befolgt, z.B. ist direkter Körperkontakt zwischen Nicht-Verpaarten strengstens verboten, wird in der Regel mit dem Tode bestraft.
    Solange sie sich erinnern kann, hat man Evie immer erzählt, die Menschen an der Oberfläche wären wild, manipulativ, gefährlich, ja sogar barbarisch und zum Schutze der Bürger von Elysium müsse jeder von ihnen, der versucht in die Stadt einzudringen, unverzüglich erschossen werden.


    Doch dann begegnet Evie zufällig Gavin, einem Oberflächenbewohner, dem es irgendwie gelungen ist nach Elysium zu gelangen. Aber Gavin entspricht Mutters Beschreibungen in keiner Weise, ganz im Gegenteil. Evelyn fühlt sich sogar zum ihm hingezogen und er weckt langsam Zweifel in ihr. Was, wenn ihr perfektes Leben gar nicht so vollkommen ist? Was, wenn Mutter sie alle angelogen hat? Und was hat sie ihr noch alles verschwiegen?



    Renegade – Tiefenrausch ist ein großartiger Debutroman! J.A. Souders gelingt es scheinbar mühelos den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile zu fesseln, sodass sich ihre einzigartige Geschichte als wahrer Pageturner entpuppt.


    Zu Beginn eines jeden Kapitels bekommt man durch Auszüge aus dem Bürgerlichen Verhaltenskodex, einer Rede von Mutter oder ähnlichem bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die Zustände und strengen Regeln in Elysium.
    Des Weiteren gibt es anfangs ein paar Kapitel, die an einem neuen Tag mit genau dem gleichen Text beginnen und das bezieht sich nicht nur auf ein oder zwei Sätze, sondern ein bis zwei Seiten. Den Grund dafür findet man schnell heraus und es ist trotz der Wiederholung nicht etwa langweilig, wenn man wieder darauf stößt, sondern wirklich gruselig und total unheimlich. Das gleiche gilt außerdem für die immer wieder im Buch auftauchenden Sätze, die sich aus einem bestimmten Grund farblich vom restlichen Text unterscheiden.


    Mit Elysium hat die Autorin ein wirklich fantastisches Setting mit unterschiedlichen Facetten kreiert. Auf der einen Seite ist die Unterwasserstadt zwar ein schreckliches und gefährliches Gefängnis, in dem sogar so harmloser Körperkontakt wie Händchen halten mit dem Tode bestraft wird, wenn die Leute nicht miteinander verpaart sind, andererseits ist es aber dennoch wunderschön und faszinierend, was sogar Gavin zugeben muss, der häufig aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Die Stadt versorgt sich vollkommen allein, unabhängig von der Oberfläche und auf alle Fragen diesbezüglich hat die Autorin auch eine geschickte Antwort parat, was beweist, dass sie sich viele Gedanken um die Entwicklung Elysiums gemacht hat. Trotzdem bleibt es ein Gefängnis, das niemand lebend verlassen darf.


    Elysium und seine Bewohner stehen unter der absoluten Kontrolle von Mutter. Jeder Widerstand gegen sie, ja sogar schon bloße Widerworte, können den Tod zur Folge haben. In ihrem Bestreben nach Macht ist sie völlig skrupellos, manipuliert die Bewohner um sie gefügig zu machen und macht kleine Mädchen zu willenlosen Tötungsmaschinen, Vollstreckerinnen genannt, was richtig beängstigend ist. Je mehr man über sie und ihre furchtbaren Taten erfährt, desto mehr glaubt man, dass sie wirklich wahnsinnig ist und definitiv irgendwie aufgehalten werden muss. Ihr Wunsch nach völliger Gleichheit und ihr Drang jeden mit mutmaßlich schlechten Genen auszulöschen wird zumindest deutsche Fans mit Sicherheit an einen realen Diktator aus der Vergangenheit erinnern.


    Man weiß zwar schon relativ schnell, dass Mutter nur Lügen über die Oberfläche verbreitet hat, bleibt aber dennoch neugierig, wie es dort oben nun wohl aussehen und zugehen mag, denn zumindest der schreckliche Krieg ist keines ihrer hasserfüllten Hirngespinste und man möchte natürlich wissen, was sich im Vergleich zu unserer heutigen Welt alles verändert hat. Das wird man aber vermutlich erst im zweiten Teil genauer erfahren.


    Allerdings machen nicht nur das Setting und die wundervollen neuen Ideen von J.A. Souders das Buch so besonders, sondern auch die Charaktere, insbesondere natürlich die beiden sympathischen Protagonisten Evie und Gavin.
    Man leidet mit Evie mit, wenn sie sich mal wieder an nichts erinnern kann oder versucht plötzlich auftauchende Erinnerungsfetzen zu deuten, was aus der massiven Gehirnwäsche resultiert, der sie von Mutter ständig unterzogen wurde. Sie beweist extrem viel Stärke indem sie sich immer wieder gegen ihre Konditionierung wehrt, auch wenn das stets mit großen Schmerzen verbunden ist. Man kann sich wohl kaum etwas Schlimmeres vorstellen als gegen den unbändigen Drang ankämpfen zu müssen die Person zu töten, die man liebt.
    Gavin beweist durch sein scheinbar grenzenloses Vertrauen in Evie sehr viel Mut und weicht nicht von ihrer Seite, egal wie gefährlich ihre Gegenwart ab einem gewissen Zeitpunkt für ihn sein mag. Er würde sie nie im Stich und einfach in Elysium zurück lassen um sich selbst zu retten.


    Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden ist einfach wundervoll und man kann gut nachvollziehen, warum sie sich ineinander verlieben. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich nur wenige Tage kennen, geht es zwar ziemlich schnell, man empfindet ihre Gefühle füreinander aber trotzdem als authentisch, immerhin lernen sie sich ja auch nicht unter gewöhnlichen Umständen kennen. Evie bleibt nicht viel Zeit um Gavins Leben zu retten und die gemeinsamen Erlebnisse bringen sie einander schließlich näher.


    Zum Schluss schockiert die Autorin den Leser noch einmal mit einigen schrecklichen Enthüllungen, z.B. im Bezug auf Evies Vergangenheit. Das eigentliche Ende ist eher offen gehalten, hat aber, zum Glück, keinen direkten Cliffhanger. Die Fortsetzung kann man aber dennoch kaum erwarten, zumal Evie und Gavin sicher noch einiges bevor steht und auch die restlichen Bewohner Elysiums irgendwie vor Mutter gerettet werden müssen.




    FAZIT
    Renegade – Tiefenrausch ist definitiv eine der besten Dystopien aus dem Jugendbuchbereich und hat damit das Potenzial eines der Jahreshighlights zu werden. An dieser Geschichte stimmt einfach alles und man merkt dem Buch gewiss nicht an, dass es sich dabei um ein Debut handelt.


    J.A. Souders ist es gelungen eine gleichermaßen schreckliche und faszinierende Unterwasserstadt zu erschaffen und ihren sympathischen Protagonisten leben einzuhauchen. Trotz der furchtbaren Wendungen in der Handlung muss der Leser aber weder auf Humor noch auf Romantik verzichten und an reichlich Spannung mangelt es ebenfalls nicht.


    Wer Godspeed nicht mehr aus der Hand legen konnte, sollte sich Renegade – Tiefenrausch auf keinen Fall entgehen lassen!

  • Die Idee dieser Enklave unter Wasser und ihrer "gezüchteten" Bewohner ist eigentlich wirklich fantastisch und hätte so viel Potential geboten, eine wirklich tolle und spannende Geschichte zu erzählen. Leider wurde dieses Potential überhaupt nicht ausgenutzt, die Geschichte ist löchrig, zu vieles bleibt unbeantwortet, der Leser unbefriedigt und man hat auch eher das Gefühl, daß die Autorin einfach an den Stellen, an denen es ihr an Erklärungen mangelte, dann eben alles der Fantasie des Lesers überlassen wollte. Für mich funktioniert das nicht. Ich brauche ganz sicher nicht alles haarklein erklärt und vorgekaut, aber hier verstehe ich die Beweggründe der handelnden Figuren häufig aufgrund dieser Lücken einfach nicht. Es gibt logische Mängel, die einem kritischen Leser ins Auge springen müssen und die einem einfach den Lesespaß ein wenig verderben.
    Das zwar schöne aber gänzlich unpassende Cover bietet da eigentlich einen netten Vergleich, im Buch sind alle Personen blond und blauäugig, warum setzt man da eine dunkelhaarige Schönheit aufs Cover? Wieder eine Frage, die sich so nicht beantworten läßt.
    Die Geschichte ist also trotz der wirklich tollen Idee eigentlich wirklich nicht gut oder gar gelungen, fand ich.
    Allerdings gelingt es der Autorin Spannung aufzubauen, sie fesselte mich trotz dieser Mängel und sie hat einfach einen interessanten Schreibstil, der mich am Ball bleiben und das Buch nicht abbrechen ließ. Damit schafft das Buch dann immerhin eine mittelmäßige Bewertung, es hat mich unterhalten, aber eben nicht gut oder gar besonders gut.
    Und leider überwiegt hier die Enttäuschung, denn ich hatte aufgrund der tollen Idee der unter dem Meeresspiegel lebenden Menschen mit einer wesentlich ansprechenderen Geschichte gerechnet.
    Meine Neugier auf den zweiten Band hält sich in sehr engen Grenzen... und weil Cith es extra anspricht, auch mich haben die Gewalttätigkeiten gestört, massiv gestört, weil es eben auf mich ein wenig überflüssig wirkte...

  • Renegade – Tiefenrausch, ein Roman von S.A. Souders, welcher unglaublich romantisch ist, aber stets eine kalte Brutalität an den Tag legt.


    Inhalt:


    Evelyn Winters lebt als verwöhnte Tochter im Palast von Elysium, eine wunderschöne Unterwasserwelt wo Frieden herrscht. So scheint es auf den ersten Blick, doch ziemlich schnell und auf verwirrende Art und Weise merkt man, dass etwas mit Evelyn nicht stimmt.


    Die ersten Kapitel beginnen immer gleich, ändern sich nur teilweise und jedes Mal denkt man: So war das aber nicht! Was mit Evelyn geschieht erfährt man dann schließlich von Gavin, der schnell erkennt, dass Evelyn oder Evie, wie er sie nennt, die Erinnerungen genommen und Lügen eingeschärft werden. Diesen ganzen Prozess, nennt man Konditionierung und ist in Elysium gang und gebe. Evie hätte nur niemals gedacht, dass auch sie, die Tochter Elysiums konditioniert werden könnte. Denn dies kann nur ihre Mutter zu verantworten haben, welche ja nur das Beste für ihre Tochter will.


    Gavin lernt Evie ebenfalls in Elysium kennen und es wird schnell klar, dass er kein Einheimischer ist, sondern der Feind: ein Oberflächenbewohner. Gavin und Evie, fangen schließlich an sich zu vertrauen, wobei die ständigen Konditionierungen nicht behilflich sind. Doch Evie kann sich immer besser mit dem Verlust ihrer Erinnerungen arrangieren und entdeckt sogar bald, wie sie ihre richtige Vergangenheit zurückholen kann. Dabei stößt sie immer wieder auf längst vergessene Momente, welche ihr den Atem rauben und welche sie unmöglich glauben kann. Gavin steht ihr jedoch immer zur Seite und bald kann ihnen nur noch die Flucht das Leben retten. Doch ob sie ihnen auch gelingen wird?


    FAZIT – ACHTUNG – SPOILER – GEFAHR


    Schon als ich das erste Mal den Klappentext zu “Renegade“ gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Lange hat es dann gedauert ehe ich wirklich dazugekommen bin. Doch jetzt ist es getan und ich bin froh dieses Buch endlich gelesen zu haben, da es wirklich ein Muss für jeden Dystopienfan ist.


    Die Unterwasserwelt, besteht aus einer riesigen Glaskuppel, von der mehrere Gänge abgehen. Ich stelle mir die Welt wunderschön vor. Evie beschreibt immer wieder was man alles zu sehen bekommt, die Meerestiere, welche man ganz nah betrachten kann. Jedoch, so schön der Anblick sicher auch sein würde, könnte ich mich dort unten überhaupt nicht wohl fühlen, was sicher auch mit meiner klaustrophobischen Veranlagung zusammenhängt.


    Die Charaktere haben mir alle ziemlich gut gefallen. „Mutter“ war mir total unsympathisch, so wie die Autorin, es auch sicher beabsichtigt hat. Ihre Einstellung und ihre Gedankengänge haben mich ziemlich an das Naziregime erinnert. Zum einen waren da ihre Vorstellungen zum perfekten Menschen, dieser muss blond und blauäugig sein. Hinzu kommt noch ihre kalte, erbarmungslose Brutalität, welche sie konsequent durchsetzt und Kolletaralschäden mit einem Achselzucken hinnimmt.


    <<Unterschiede sind die Wurzel allen Übels.
    Dementsprechend müssen alle Unterschiede
    ausgemerzt werden –koste es was es wolle.>>
    Seite 145:


    Evie war für mich ebenfalls ein sehr überzeugender Charakter. Der Mensch der sie sein sollte und der sie war, ist immer wieder aufeinander geprallt und man konnte ihre Zerrissenheit spüren. Wenn dir eine innere Stimme immer wieder sagt, alles sei Lüge, wem glaubst du? Dass sie auf ihr Gefühl gehört hat und nicht auf ihren Kopf und dementsprechend gehandelt hat fand ich toll. Evie, war ein sehr mutiger Charakter, welcher überzeugend für ihr Glück, ihre Leben riskierte und gegen eine Welt von Lüge ankämpfte.


    Gavin, war auch ein sehr schöner Charakter, welcher jedoch etwas männlicher hätte auftreten können. Seine Statur wurde immer als schön, muskulös und zum dahinschmelzen beschrieben aber manchmal hätte er meiner Meinung nach, männlicher auftreten können. Aber vielleicht lag es auch einfach an Evie, welche mehr als gut in Nahkampf und Waffenkunde ausgebildet war und daneben wohl jeder männliche Charakter blass ausgesehen hätte.


    Ein Zitat möchte ich noch erwähnen, welches mich wirklich schmunzeln ließ, weil es so unglaublich surreal war.


    <<Die Gier hat die Seelen der Menschen vergiftet.
    Die Oberflächenbewohner haben zerstört,
    was einst wunderschön war, und es in eine schaurige
    Version dessen verwandelt, was sie Frieden nennen.
    Aber hier unten haben wir wahrhaftig Frieden.
    Es wird weder Angst geben noch Krankheit,
    Hunger, Hass oder Habgier. Wir haben uns
    ein Utopia erschaffen. Und es ist wundervoll. >>
    Seite 222


    Da glaubt man doch tatsächlich eine Dystopie zu lesen und dann so was …


    Meine Meinung:


    Abschließend ist zu sagen, dass Frau Souders einen emotionalen, brutalen und tiefgängigen Jugendroman kreiert hat, welcher unbedingt gelesen werden sollte. Die Handlung reißt einen von der ersten Seite an mit und man kommt, dank des guten flüssigen Schreibstils schnell voran, um die Geheimnisse von Evie zu erfahren.


    Von mir gibt es volle Punktzahl, da mich das Buch vollkommen überzeugt hat. Ich bin gespannt ob der zweite Teil mithalten kann, leider müssen wir auf den wohl noch eine ganze Weile warten.



    ---

  • Rezension:


    Die sechzehn Jährige Evelyn - genannt Evie - lebt in Elysium, eine Stadt am Grund des Meeres. Ihre Mutter ist die Herrscherin über diese Stadt und regiert sie mit eiserner Hand um den Frieden zu bewahren, denn die Gefahr lauert an der Oberfläche..


    Die Geschichte wird aus Evies Ich-Perspektive erzählt. Evies Leben ist perfekt. Sie besitzt alles was sie möchte und genießt das Leben in der Stadt ihrer Mutter. Doch dann taucht der Oberflächenbewohner Gavin in Elysium auf. Evie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen und um ihn zu retten beginnt Evie ihre Mutter anzulügen, denn mit dem Auftauchen Gavins, erkennen die beiden, dass das Leben in Elysium nicht so perfekt ist wie es scheint.


    Ich hatte Anfangs Schwierigkeiten mich an Evie zu gewöhnen. Sie war mir zu angepasst an das System und überhaupt nicht so wie man es von einer Protagonistin in einer Dystopie gewohnt war. Doch mit der Begegnung Gavins beginnt Evie sich zu verändern, was mir geholfen hat sie zu mögen. Am Anfang war ich außerdem oft verwirrt, weil Evie von Erinnerungslücken geplagt wird und Evie versucht sich an die Dinge zu erinnern, die sie vergessen hat. Sie wirkte auf mich etwas seltsam und beschränkt, aber dies ist keinesfalls Evies wahres Ich und die Auflösung über diese Verwirrtheit fand ich wirklich spannend.


    Gavin ist der männliche Protagonist. Er stammt von der Oberfläche und ist durch einen Unfall nach Elysium gelangt. Doch Oberflächenbewohner sind in Elysium die Staatsfeinde Nr. 1 und wenn sie auftauchen, werden sie sofort exekutiert.. Doch Evie fühlt sich zu ihm hingezogen und möchte ihm helfen zu fliehen. Gavin ist einfach ein sehr sympathischer Charakter, der nicht nur schlau ist, sondern auch Humor hat! Die Unterschiede zwischen Evie und Gavin sind einfach gravierend und während sie versucht haben, die unbekannten Welten zu verstehen, kamen oft sehr lustige Szenen auf!


    Die Entwicklung der Beziehung der Beiden ging mir dann aber doch ein wenig zu schnell und sie waren nach nur kurzer Zeit so vertraut miteinander, was einfach unrealistisch wirkte, zumal Evies Mutter ihre Absicht Gavin zu töten nicht verschleiert und Gavin Evie trotzdem vertraut. Aber die Liebesgeschichte war dennoch schön und die beiden hatten wirklich ihre besonderen Momente.


    Elysium ist eine wirklich außergewöhnliche Welt. Sie liegt auf dem Grund des Meeres, innerhalb einer riesigen Glaskuppel. Die Bewohner sind ganz unabhängig von der Oberfläche. Sie pflanzen ihre Nahrung selber an, der Strom wird aus einem nahegelegenen Vulkan gewonnen und dem Meerwasser wird einfach das Salz entzogen, sodass es als Trinkwasser genutzt werden kann. J.A. Souders berschreibt ihre gut durchdachte Welt einfach atemberaubend und konnte ihre Idee von einer Welt unter Wasser wirklich gut umsetzen.


    Elysium wird von Evies Mutter beherrscht, die von ihren Untertanen ebenfalls "Mutter" genannt wird. Sie bestimmt über die Berufung der Menschen, sowie über die Bezahlung und sogar ob die Menschen zu der "Paarung" zugelassen werden und ob sie Kinder bekommen dürfen. Sie wirkt zu Beginn des Buches sehr freundlich und man denkt, dass sie nur das Beste für Evie und ihr Volk möchte, doch schon bald zeigt sich, dass es alles nur eine große Lüge ist. Sie wird zum bösen Gegenspieler, der Elysium wie seine Westentasche kennt und die Welt total in seiner Hand hat.


    Die Geschichte beginnt ein wenig schleppend, aber nach nur kurzer Zeit stellt sich eine Spannung auf, die den Leser nicht mehr loslässt. Die Flucht von Gavin und Evie ist wirklich nervenaufreibend, was vielleicht daran lag, dass man immer auf etwas gewartet hat, dieses aber nicht passiert ist. Die ganze Flucht erschien mir zu einfach und die Probleme von Gavin und Evie konnten viel zu schnell gelöst werden. Das Ende hat die Autorin kein Blatt vor den Mund genommen und auch die grausamen und schrecklichen Seiten von Elysium aufgezeigt.


    Fazit:


    In "Renegade - Tiefenrausch" wurde eine sehr faszinierende aber auch sehr erschreckende Welt geschafften! Doch mir persönlich war die Liebesgeschichte nicht authentisch genug und die Story hat durch die einfache Beseitigung von Problemen einiges an Spannung verloren.
    Ich würde 6 von 10 Eulenpunkten vergeben.

  • Evelyn lebt in Elysium, einer scheinbar perfekten Stadt auf dem Meeresgrund. Ihre Mutter ist das Oberhaupt dieser Stadt und tut alles dafür, dass die Bewohner in Frieden leben können. Ihre Gesetze scheinen hart, aber wirkungsvoll. Da dringt ein Oberflächenbewohner in die perfekte Welt ein und Evelyn merkt langsam, dass Mutter nicht immer Recht hatte. Doch wie groß sind die Lügen und kann sie dem Oberflächenbewohner mit Namen Gavin überhaupt trauen?


    "Renegade: Tiefenrausch" ist der erste Roman von J.A. Souders und hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin erschafft eine dystopische Welt auf dem Meeresgrund, die nur auf den ersten Blick perfekt scheint. Doch sobald man tiefer eintaucht, erfährt man Details, die einem Gänsehaut bereiten.


    Die Geschichte wird von Evelyn aus der Ich-Perspektive erzählt. Zu Beginn mutet es sehr komisch an, dass sie jedes Kapitel mit der gleichen Beschreibung beginnt. Doch je näher man Elysium und Mutter kennenlernt, desto mehr merkt man, wie verdreht die Weltansicht des Oberhauptes ist. Evelyn selbst misstraut, sobald sie ein paar Mal mit Gavin gesprochen hat, dem System sehr schnell. Mir ging es in manchen Situationen zu schnell, denn die Jugendliche kennt keine andere Welt aus der ihren. Dennoch war für mich die Geschichte insgesamt schlüssig und sehr spannend. Das Ende ist offen gestaltet und lässt auf eine Fortsetzung hoffen.


    Gavin und Evelyn sind mir schnell ans Herz gewachsen, da die beiden schon vor ihrer Zeit erwachsen werden mussten. Auch die Charakterisierung der Mutter hat mir sehr gut gefallen. Sie konnte ich aus vollem Herzen hassen. Allerdings konnte ich ebenso gut ihre Beweggründe nachvollziehen. Genau diese Mischung finde ich wichtig.


    Der Stil von J.A. Souders ist sehr gut und flüssig zu lesen. Sie trifft den Charakter Evelyns durch ihre naive, dann aber immer selbstbewusst werdende Erzählweise sehr gut.


    Fazit: ein tolles Debüt, das Lust auf mehr macht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung! Eine klare Leseempfehlung an alle Dystopie-Liebhaber.