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'LOG OUT!' - Seiten 001 - 084
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So, den ersten Teil habe ich jetzt durch. Das ging ziemlich schnell. Man kann das Buch so weglesen. Am Anfang bin ich so 2 oder 3 Mal über diverse Satzformulierungen gestolpert, aber spätestens seit Seite 10 ist alles gut.
Dem Zitat zu Beginn des Buches kann ich nur bedingt zustimmen. Das würde ja heißen, dass einem immer erst bewusst ist, was man braucht, wenn man es dann auch bekommt. Oder dass man immer erst merkt, wie ausgebrannt, unglücklich, was auch immer man ist, wenn man es nicht mehr sein muss. Klar, es ist schon häufig so, dass man seinen eigenen Zustand über ein Weilchen so mit sich rumschleppt, weil man zu viele andere Sachen um die Ohren hat. Aber das sollte kein Dauerzustand sein. Man sollte sich besser einschätzen können.
ALLEIN:
Mirko als Pfandpunk hat mir ganz gut gefallen. Ich war allerdings ziemlich enttäuscht, dass es die Seite www.pfandfinder.de nicht wirklich gibt. Ich probiere so was natürlich immer sofort aus. Aber weder die Google-Suche noch die Direkteingabe hat ein Ergebnis zu Tage geführt. Ich wurde dann immer zu den Pfadfindern geleitet. Das ist ja nicht ganz dasselbe ;-).Ansonsten habe ich mich gefragt, warum Paul sich überhaupt entscheiden musste. Wenn der Vater so viel Kohle hat, dann hätte er doch mit nem Taxi zum Flughafen fahren können. Die Verabschiedung hätte dann ja schon einen Tag eher zu Hause stattfinden können. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich mich definitiv für diese Variante entschieden und wäre mit Benjamin gefahren.
Die Luxus-WG von Benny in Bamberg hört sich ziemlich witzig an. Da würde ich auch wohl einziehen. Allein die Dachterrasse hätte mich schon geködert.
GEWOHNHEITEN:
Paul hat die „Mighty Ducks“ im Filmregal. Das ist mir extrem sympathisch. Letzte Woche lief das erst noch irgendwo und ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind. Alle Teile habe ich früher geliebt. So schlimm kann er also nicht sein ;-). Ich werde allerdings trotzdem nicht so richtig warm mit ihm. Zwar kann er – wie ich – Stille nur schwer ertragen, aber trotzdem kann ich ansonsten nicht so richtig viel nachvollziehen. Er dröhnt sich den ganzen Tag mit Navy CIS zu. Auch wenn es sicher schlechtere Serien gibt, muss man sich die doch auch nicht bis zum Erbrechen geben. Was er in der Zeit alles hätte lesen können ;-).SISSINGHURST:
Ich dachte es mir ja schon fast, aber trotzdem war ich wieder enttäuscht. Die Seite www.landschaftsarchitekturblog.de gab es auch nicht. Hmm, schade. Das ist auch immer einer der Gründe, warum ich beispielsweise die Bücher von Sebastian Fitzek so liebe. Wenn er Medien in sein Buch einbindet, dann existieren die auch immer wirklich. Ob Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder Internetseiten. Alles ist wirklich da. Mir macht das immer sehr viel Spaß.Ansonsten finde ich es nervig, dass Paul meint, mit seinem Vater angeben zu müssen, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Wenn er – und das ist ja offensichtlich – schon so viel Ahnung hat, dann hat er das tatsächlich nicht nötig. Und wenn er nun mal nicht studieren will, dann sollte man ihn auch nicht dazu zwingen. Dass er gepusht wird, ist zwar gut und schön, aber wenn er selber weiß, dass Organisation und Planung nichts für ihn ist, dann ist das doch auch O. K.
Mich würde sehr interessieren, was seiner Mutter zugestoßen ist. Bisher wird das ja immer nur mal so angerissen.
DER WALDKAUZ:
Gruselig. Das wäre ja so gar nichts für mich. In einem Zelt allein im Wald. Ich würde vermutlich sterben von Angst. Und Eulen bescheren mir ohnehin immer eine Gänsehaut. Vor denen hatte ich schon als Kind Angst. Ich würde mich sicher auch niemals mit einer unterhalten. Wozu er die ganzen Sachen für eine Nacht braucht, ist mir jetzt auch nicht ganz klar geworden. Er räumt gern auf. Gut und schön, aber vielleicht möchte er bei mir weitermachen ;-).Zitat von S. 27: „Es war, als sollte ich unbedingt lernen, daran zu glauben, dass man die Welt in den Griff kriegen kann.“
Kann man das? Die Welt in den Griff bekommen? Ich habe ja immer eher das Gefühl, dass die Welt mich im Griff hat. Man ist von so vielen Umständen abhängig. Das ist doch alles von so vielen Zufällen abhängig. Man kann die Welt nicht im Griff haben. Zumindest ist das meine Meinung.
DIE ARTIKELSCHLANGE:
Ganz nette Textchen. Ziemlich viel Aufwand, um etwas bei eBay zu verkaufen. Aber jetzt auch nicht übermäßig lustig.Ich tippe mal darauf, dass die Robbie-Phobie irgendwas mit seiner Mutter zu tun hat.
Auf S. 43 kommen Groupies vor. Ich war verwirrt, dass es noch mehr von mir geben soll. Das könnte interessant werden ;-)!
WALD GEBIERT MANN:
Das Wort „gebiert“ finde ich total furchtbar.Er geht also wieder in den Wald. Anscheinend weiß Paul wirklich so gar nichts mit sich anzufangen. Dann hat er eine leichte Panik-Attacke, als von weiter weg ein Gewitter heranzieht. Als Naturbursche hätte er doch ruhiger bleiben müssen, oder? Oder hat er da die nächste Phobie?
Ich wäre wahrscheinlich auf der Stelle gestorben, wenn ich durch den Wald geirrt wäre und plötzlich wäre jemand quasi aus dem Boden gekommen. Oh, man. Das ist wirklich krass und nichts für ein schwaches Herz.
Er soll jetzt also einen Blog schreiben. Ich finde allerdings bisher gar nicht, dass er irgendwas super Lustiges oder Originelles gesagt hätte, was einen auf die Idee kommen lassen würde.
RETROGIRL_18:
Survival 2.0 hört sich nicht so an, als wäre es was für mich.Ich war drauf und dran, Retrogirl_18@web.de mal anzuschreiben. Aber nachdem die ersten beiden Sachen schon nicht funktioniert haben, habe ich es dann lieber gelassen.
Paul scheint also jemanden getroffen zu haben, der ihn versteht. Die 2 schreiben fleißig Mails und prompt vergisst sie, dass sie arbeiten muss. Na, ja. Sie macht einen ganz sympathischen Eindruck. Mal sehen, was draus wird.
UNDISCLOSED RECIPIENTS:
Er will jetzt also wirklich einen Blog schreiben. Na, da bin ich ja mal gespannt. Benny kommt mir irgendwie komisch vor. Es stimmt zwar, dass man mit einem Umzug viel zu tun hat, aber man kann sich trotzdem kurz melden. Vielleicht ist er ja im Grunde genommen froh, dass er von Paul weg ist. Vielleicht war er ihm einfach zu ehrgeizig, zu wetteifernd oder so.26 TEILE:
Die Sache mit dem Kühlschrank fand ich jetzt auch nicht ganz so lustig. Der Blog ist bis jetzt auch noch keiner, der mich in seinen Bann ziehen würde. Die Idee, nach 26 Einträgen Schluss zu machen, finde ich allerdings gut. Ich denke nur, dass die meisten Blogger das nicht könnten. Sie würden vermutlich nicht genug bekommen. Vor allem dann nicht, wenn es gut läuft. Ich bin gespannt, was jetzt als nächstes kommt. -
Mit dem ersten Abschnitt bin ich jetzt durch und er hat mir sehr gut gefallen.
Es liest sich alles wunderbar flüssig weg und jede Seite bewegt einen zum Weiterlesen
Paul ist mir eigentlich ganz sympathisch. Er weiß noch nicht so recht was und warum er irgendwas wollen sollte. Ihm geht es ja relativ gut und er ist zufrieden - bislang.
Er geht auf Reisen mit seinem Freund, treibt viel Sport, hat ein gutes Abitur gemacht ...
Als sich aber einiges in seinem Leben ändert muss er lernen auch mit Veränderungen klarzukommen. Gar nicht so einfach für ihn. Zumal es Veränderungen sind, die nicht von ihm aus gehen und die er auch nicht wirklich beeinflussen kann.
Sein Vater macht eine lange Reise und sein bester Freund zieht in eine andere Stadt.
Schnell tauchen aber fremde Menschen auf, die ihm ein bisschen den Kopf gerade rücken oder ihm zumindest dabei helfen auch mal andere Dinge ins Auge zu fassen oder sein Tun zu überdenken.
Den Pfandfinder fand ich ganz niedlich und auch Bruno fand ich ganz interessant.
Der Dialog mit dem Waldkauz hat mir auch gut gefallen.
Zu diesem Teil hatte ich mir auch eine Formulierung notiert die ich sehr schön finde: ---Sattgrünes Moos umhüllt tote Baumstämme wie ein watteweicher Bademantel.---
Bei der ebay-Aktion musste ich schmunzeln, denn genau solch ein Kassettendeck mit extrem scharfen Kanten und den Minidiskplayer habe ich auch noch zu Hause rumliegen. Vielleicht sollte ich ja auch mal über ebay nachdenken (obwohl ich den Laden eigentlich nicht mag)
Jetzt bin ich gespannt, wie es mit Paul und RetroGirl_18 weiter geht. -
Auf den ersten Seiten habe ich mich ein wenig schwer getan, ins Buch reinzufinden. Da fand ich Paul recht anstrengend und seine Planlosigkeit und Abhängigkeit von seinem Vater ging mir auf die Nerven.
Doch so nach und nach bin ich mit seiner Geschichte warm geworden und ich will wissen, wie es weitergeht.
Ab der Begegnung mit den beiden Männern im Wald, die ihm zum Bloggen raten, war ich so richtig im Buch drin. Und die Mailverkehr mit Retrogirl gefällt mir gut.Nervig finde ich allerdings die Navi CIS Abschnitte - einfach weil ich da noch nie eine Folge gesehen habe und nach den Vorschauen, die ich kenne, auch keine Lust darauf habe.
Dafür macht Pauls Ausmisten Spaß - da bekomme ich richtig Lust hier auch mal ein paar Dinge loszuwerden. Hat schon mal jemand ausprobiert, ob lustige Texte bei ebay wirklich verkaufsfördernd sind??
Die vielen Artikelbeschreibungen fand ich ganz nett, aber nicht übermäßig lustig... allerdings gab's im Buch insgesamt durchaus ein paar Stellen, an denen ich Schmunzeln musste.
Jetzt bin ich gespannt, wie Paul das Bloggen angeht und wie der Abtauen-Film ankommt. Mich würde der Blog bis jetzt nicht reizen, aber das Buch macht mir Spaß!
ZitatOriginal von Groupie
Ich war allerdings ziemlich enttäuscht, dass es die Seite www.pfandfinder.de nicht wirklich gibt. Ich probiere so was natürlich immer sofort aus. Aber weder die Google-Suche noch die Direkteingabe hat ein Ergebnis zu Tage geführt.Die Adressen wollte ich jetzt auch ausprobieren. Schade, dass es sie nicht wirklich gibt.
ZitatOriginal von Groupie
Das Wort „gebiert“ finde ich total furchtbar.
Ich auch... -
Lust aufs Ausmisten habe ich durchaus auch bekommen ;-).
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Bin auch sehr gut in das Buch rein gekommen. Mochte es erstmal gar nicht mehr weglegen. Hatte hier schon mal bei einem anderen Buch von Uschmann mitgemacht, "Nicht weit vom Stamm", da gefiel mir die lockere, flüssige Schreibweise auch schon gut.
Die Verweise auf NaviCSI finde ich lustig. Früher fand ich alle CSI-Versionen total schrecklich, mittlerweile gucke ich es aber auch manchmal.
Wie es mit RetroGirl_18 weitergeht, frag ich mich auch.. Ob die sich noch in Echt sehen werden? Hatte zwischendurch schon überlegt, ob die in Echt vielleicht gar nicht 18 ist, sondern schon 40 oder so..
Und ob man noch erfährt, was mit seiner Mutter passiert ist, würde mich auch interessieren.
Die Ebay-Artikel fand ich hingegen nicht so spannend. Hab die teilweise übersprungen.
Die Bloggertexte finde ich gut. Mal sehen, ob er das durchhält und/oder wie es ihn verändern wird.
-In Echt finde ich Blogs ja eher doof. Mich regen schon Leute bei Facebook auf, die jede Kleinigkeit ihres Tages alle fünf Minuten posten.
Wobei es bestimmt auch gute Blogs gibt. Vielleicht sollte ich mich mal auf die Suche machen.. -
Ich bin mit dem ersten Abschnitt auch sehr schnell ins Geschehen gekommen. Das liest sich wirklich locker und schnell.
Danke Groupie, dass Du Dir die Mühe mit den Websites gemacht hast. Das hatte mich auch schon gejuckt!
Das Wort "gebiert" hatte mich auch irritiert, liest man nicht so häufig.
Lust auf´s ausmisten habe ich auch definitiv bekommen! Man bewahrt und sammelt doch viel zu viel.
Die Playmobilmännchen mit der Nationalmannschaft aus 2003! Da bin ich direkt ins Stocken geraten. 2003? Was war so besonders an der Mannschaft? Keine WM und keine EM in dem Jahr, wieso dann 2003? Das klärt sich ja in diesem Abschnitt dann noch. Wissen Sie noch, was Sie am 06.09.2003 gemacht haben? Ich habe gelacht, denn ich weiß es! Geburtstag von Schwiemu und wir haben genau dieses Spiel gesehen mit dem legendären Interview von Waldi Hartmann und Rudi Völler
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Mich hat das Buch gleich von der allerersten Seite an gepackt - die Beschreibung des Flughafengewühls, in dem Paul so ganz verloren auf der Suche nach seinem Weg feststeckt - toll. Der Vergleich mit den Vögeln war ein für mich ungewohntes, neues und überaus stimmiges Bild, meine Erwartungen an das Buch haben sich gleich hochgeschraubt. Diese kleinen, durch und durch passenden Beschreibungen finden sich immer wieder im Text, es macht Spaß, sie zu entdecken.
Das Autorenduo braucht gar nicht viele Worte, um selbst unbedeutende Nebenfiguren gelungen in Szene zu setzen: die beiden Bewerbungsgespräche von Paul, der etwas überforderte Vorarbeiter seines Vaters und nicht zuletzt Nachbar Jörg wirken wie aus dem Leben gegriffen.
Paul scheint ein zutiefst unsicherer Mensch zu sein, der die eintönige Regelmäßigkeit von Gewohnheiten nicht nur schätzt, sondern wirklich braucht, um funktionieren zu können. Nun ist sein bester Freund weg und sein Vater mit neuer Frau für ein halbes Jahr auf Borneo - seine Gewohnheiten brechen weg und er weiß nicht, was er dagegen setzen kann.
Zitat"Es war, als sollte ich unbedingt lernen, daran zu glauben, dass man die Welt in den Griff kriegen kann." (S.27)
ist für mich ein Schlüsselsatz, um Paul zu begreifen. Vermutlich hat der Tod der Mutter, der immer wieder angerissen wird, in Paul das Gefühl ausgelöst, nichts mehr unter Kontrolle zu haben. Ich frage mich allerdings, was ausgerechnet Robbie Williams, bzw. dessen Musik, mit diesem offenbar traumatischen Erlebnis zu tun hat?
Ich frage mich auch, wie ausgeglichen die Freundschaft zu Benny tatsächlich ist - vielleicht war sie für Paul viel wichtiger und bedeutsamer als für Benny? Paul jedenfalls ist zutiefst gekränkt und nicht bereit, so schnell über diese Kränkung hinwegzusehen, dass zeigen die vielen kleinen Seitenhiebe auf Benny nur zu deutlich:
Zitat"Erst heute Morgen habe ich ihm geschrieben und jetzt [...] bekomme ich schon Antwort und eine Anleitung. Und das, obwohl ich den Mann kaum kenne und nicht jede Woche mit ihm Sportwettbewerbe bestreite." (S. 68)
Die Ebay-Auktionstexte fand ich sehr gelungen, mit den Navy-CIS-Anspielungen kann ich allerdings gar nichts anfangen, weil ich die Serie nicht kenne. Sie stören mich allerdings auch nicht.
ZitatOriginal von Groupie
Am Anfang bin ich so 2 oder 3 Mal über diverse Satzformulierungen gestolpert, aber spätestens seit Seite 10 ist alles gut.
Mir sind keine Stolperformulierungen aufgefallen, aber ich bin neugierig - hast du da mal ein Beispiel?ZitatOriginal von Groupie
Dem Zitat zu Beginn des Buches kann ich nur bedingt zustimmen. Das würde ja heißen, dass einem immer erst bewusst ist, was man braucht, wenn man es dann auch bekommt. Oder dass man immer erst merkt, wie ausgebrannt, unglücklich, was auch immer man ist, wenn man es nicht mehr sein muss.Das kann ich da beim besten Willen nicht herauslesen. "Erst wenn man liegt, weiß man, wie erschöpft man ist" - ich lese das so, dass man seine Erschöpfung erst dann wahrnimmt, wenn man zur Ruhe kommt. In der Alltagshektik bleibt oft keine Zeit, um die eigene Erschöpfung wahrzunehmen, erst wenn man sich die Zeit nimmt zur Ruhe zu kommen, wird einem nur zu deutlich bewusst, wie kaputt man wirklich ist. Oder auch: erst wenn man zusammenbricht, wird einem klar, dass man die ganze Zeit kurz vor dem Zusammenbruch gestanden hat.
Was lesen die anderen Eulen daraus?
Vielleicht wird die Bedeutung ja auch nach beendeter Lektüre des Buches klarer? -
Paul bringt seinen Vater zum Flughafen, der verabschiedet sich in den Urlaub mit einer neuen Frau an seiner Seite. Denn Pauls Mutter ist vor sieben Jahren gestorben. Plötzlich fällt Paul Daheim die Decke auf den Kopf, er ist allein, die Schulzeit ist beendet, sein alter Kumpel Benny ist zum Literaturstudium nach Bamberg abgezwitschert. Während Paul kein Plan für sein Leben in der Tasche hat, in seinem Kopf regiert das Chaos. Eine Lehrstelle wäre gut. Sein Vater ist Landschaftsgärtner, warum nicht in die gleiche Branche einsteigen? Vorkenntnisse sind vorhanden. Doch die entsprechen Ausbildungsbetriebe wollen nicht so Recht. Paul sitzt zwischen den Stühlen, keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Warum nicht alles stehen und liegen lassen und abhauen in den Wald? Vielleicht sogar, die stehen und liegen gelassenen Dinge im Internet, an den meist bietenden verscherbeln? Paul macht das und gerät durch einen Zufall an einen Medienprofi, der ihm vorschlägt seinen Weg in der Öffentlichkeit auszubreiten. Sein alter Kumpel Benny scheint ihn inzwischen längst vergessen zu haben, an dessen Stelle tritt RetroGirl18, die sich daran macht, ihm Trash-Videokassetten abzukaufen.
Seit Hartmut bin ich durchaus Freund von Oliver Uschmanns Geschichten. Leider haben mich die ersten vierzig Seiten nicht sonderlich überzeugt. Ich habe keine Bindung zu Paul bekommen, obwohl die Ausgangssituation, die verstorbene Mutter, dieses ins Leere fallen von Paul, nach dem Abitur und dem Zerbrechen einer Freundschaft reizvoll ist. Da geht mir vieles in einer sehr süffigen Schreibe unter.
Die Lehrstellensuche, der Flughafen, die eigenen vier Wände sind mir nicht auf keine besonders lesenswerte Weise dargestellt. Mir ist auch nicht ganz klar geworden, was genau Paul eigentlich in den Wald verschlägt. Das kommt mir irgendwie zu plötzlich.
Nach Seite vierzig finde ich den Roman dann immer besser. Jetzt kommt mehr Tempo rein. RetroGirl18 sorgt dafür, dass Paul nicht zum totalen Schlaffi wird und sein Leben in die Hand nimmt.
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Zitat
Original von Tilia Salix
Was lesen die anderen Eulen daraus?
Vielleicht wird die Bedeutung ja auch nach beendeter Lektüre des Buches klarer?Ich habe es so wie du verstanden, Tilia.
Man kennt das doch, wenn man einen echt harten Tag hatte zb, bis Feierabend warten muss, sich durch den vollen Bus drängen, am besten regnet es noch. Man mag nicht mehr, aber hält sich trotzdem aufrecht, kämpft sich noch müde durch den Supermarkt und dann, wenn man endlich zuhause ist, die Stille wahrnimmt, sicht aufs Bett fallen lässt und dann merkt, wie kaputt man wirklich ist.Ist jetzt nur ein Beispiel von sehr vielen. Oder, dass man fast immer im Urlaub krank wird, weil der Körper dann endlich mal Ruhe hat.
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Aus Zeitmangel habe ich den ersten Abschnitt leider noch nicht ganz durch, aber es liest sich sehr flüssig. Bereits der Anfang gefiel mir gut. Das Bild, das von den Leuten auf dem Flughafen gezeichnet wird, als Paul sie mit Vögeln vergleicht.
Dass er das geparkte Auto nicht gleich findet, charakterisiert Paul gleich von Anfang an sehr gut. Er ist planlos und fährt am liebsten in gewohntem Fahrwasser.
Seine extreme Bindung an Benny erschreckt mich etwas. Es sei denn, man geht von einer sexuellen Bezugsebene aus. Dann würde es für mich Sinn machen. Paul ist homosexuell, ist verliebt in Benny, hat es aber selbst noch nicht gemerkt. Dann kämen mir seine Reaktionen auf den Umzug von Benny nach Bamberg schlüssig vor. Mal sehen, in welche Richtung das noch geht. Ist euch dieser Gedanke beim Lesen auch in den Sinn gekommen?
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Zitat
Original von Toebi
Das Wort "gebiert" hatte mich auch irritiert, liest man nicht so häufig.Das stimmt und gerade deshalb liebe ich solche Wörter. Die deutsche Sprache ist unglaublich reich, aber viele Begriffe sterben quasi weg, weil sie niemand mehr benutzt.
Zum Beispiel betrauere ich, dass "bellen" von einem starken zu einem schwachen Verb degradiert wurde.
Früher wurde es so gebeugt:
Der Hund boll.
Heute heißt es:
Der Hund bellte.
Ist doch wirklich schade drum, nicht wahr? Also, ich feiere deshalb das "gebiert"! Es ist (noch?) ein starkes Verb.
Man darf natürlich auch schreiben "Wald gebärt Mann", aber ich finde, das hört sich lange nicht mehr so spektakulär an.
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Zitat
Original von *amanda
Wie es mit RetroGirl_18 weitergeht, frag ich mich auch.. Ob die sich noch in Echt sehen werden? Hatte zwischendurch schon überlegt, ob die in Echt vielleicht gar nicht 18 ist, sondern schon 40 oder so..
Der Gedanke, dass sie keine 18 mehr ist ist mir auch gekommen.
ZitatOriginal von Groupie
Zitat:
Original von Groupie
Dem Zitat zu Beginn des Buches kann ich nur bedingt zustimmen. Das würde ja heißen, dass einem immer erst bewusst ist, was man braucht, wenn man es dann auch bekommt. Oder dass man immer erst merkt, wie ausgebrannt, unglücklich, was auch immer man ist, wenn man es nicht mehr sein muss.Tilia Salix sagt dazu:
ZitatOriginal von Tila Salix
Das kann ich da beim besten Willen nicht herauslesen. "Erst wenn man liegt, weiß man, wie erschöpft man ist" - ich lese das so, dass man seine Erschöpfung erst dann wahrnimmt, wenn man zur Ruhe kommt. In der Alltagshektik bleibt oft keine Zeit, um die eigene Erschöpfung wahrzunehmen, erst wenn man sich die Zeit nimmt zur Ruhe zu kommen, wird einem nur zu deutlich bewusst, wie kaputt man wirklich ist. Oder auch: erst wenn man zusammenbricht, wird einem klar, dass man die ganze Zeit kurz vor dem Zusammenbruch gestanden hat.Dem kann ich mich auch anschließen. Das hatte ich gerade erst in den letzten Wochen. Man macht und macht und irgendwann, meist wenn es etwas ruhiger wird, merkt man, dass man sich bisschen übernommen hat.
ZitatOriginal von Rosha
Ist doch wirklich schade drum, nicht wahr? Also, ich feiere deshalb das "gebiert"! Es ist (noch?) ein starkes Verb.Man darf natürlich auch schreiben "Wald gebärt Mann", aber ich finde, das hört sich lange nicht mehr so spektakulär an.
Hier gefällt mir das "gebiert" auch wesentlich besser als "gebärt"
Und obwohl "gebiert" ja ein ganz normales Verb ist, macht es doch etwas Besonderes aus der Szene. -
Zitat
Original von *amanda
Ich habe es so wie du verstanden, Tilia.
Man kennt das doch, wenn man einen echt harten Tag hatte zb, bis Feierabend warten muss, sich durch den vollen Bus drängen, am besten regnet es noch. Man mag nicht mehr, aber hält sich trotzdem aufrecht, kämpft sich noch müde durch den Supermarkt und dann, wenn man endlich zuhause ist, die Stille wahrnimmt, sicht aufs Bett fallen lässt und dann merkt, wie kaputt man wirklich ist.Ist jetzt nur ein Beispiel von sehr vielen. Oder, dass man fast immer im Urlaub krank wird, weil der Körper dann endlich mal Ruhe hat.
Das habe ich auch so verstanden.
Paul ist völlig auf Benny fixiert, er scheint auch sein einziger Freund zu sein? Ich denke, dass Paul für Benny lange nicht so wichtig ist und dass er froh ist, Abstand zu ihm zu bekommen.
Blogs finde ich insgesamt absolut uninteressant, auch der von Paul würde mich nicht reizen, die Idee mit dem abtauenden Kühlschrank finde ich allerdings klasse!
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Interessant wie ihr alle das Buch so mögt. Ich finds im Moment eher totaaaal langweilig.
Liegt vll daran, dass ich solche unproduktiven Phasen auch schon hinter mir hab (sehr ähnlich nur ohne Wald und Campen) und ich diese Phasen in meinem Leben eigentlich gar nicht mochte...Benny hat einfach keinen Bock mehr auf Paul, im Moment jedenfalls. So sehe ich das. Mensch, er ist in irgendeine sehr beliebte WG eingezogen, warum soll er sich da mit dem Paul abgeben, der sozusagen "nur" immer sportliche Wettkämpfe mit ihm veranstaltet.
Bisher reizt mich die Blog-Idee auch noch nicht so wirklich.
Die Sprache ist mir meistens irgendwie zu einfach. Zwischendurch kommen dann so tolle Sätze vor, aber die passen dann nicht so recht zu dem Rest. Naja, sehe ich jedenfalls so. Schade.Sorry
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Anfangs tat ich mich eher schwer in diese Geschichte reinzukommen. Paul - eher der unorganisierte Typ, weiss jetzt nach dem Abi und der Abreise seines "Sponsoren" Papa und dem umzug seines besten Kumpels nicht wirklich etwas mit sich anzufangen ... gut ich denke, soweit noch nichts Aussergewöhnliches, so geht es ja einigen jungen Leuten die grade frisch die Schule beendet haben ...
Als er allerdings so nach und nach merkt, dass alles anders läuft als er sich vorstellt. als keiner der Gartenbetriebe ihn - den Sohn des "größten Landschaftsgärtners" einstellen will, muss er sich was anderes einfallen lassen. Und darauf bin ich ja schon gespannt, so hat mir die Szene als er die beiden Männer im Wald getroffen hat schon ganz gut gefallen.
Die Idee mit den eBay-Texten denke ich ist durchaus verkaufsfördernd, das ein oder andere Mal haben mein Mann und ich schon über einem solchen Text - vor allem bei gebrauchten Autos - geschmunzelt.
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Also ich bin ziemlich schnell in die Geschichte gekommen. Der Punk am Anfang hat mir gefallen und ich hoffe der taucht noch mal auf.
Bin neugierig ob sich mit RetroGirl eine Beziehung anbahnt...
Dafür das Paul immer so planlos ist, ist die BlogIdee schon ungewöhnlich, so wie auch der Zufall, mitten im Wald die zwei Männer die eine Abkürzung suchten. Das ist für mich irgendwie unglaubwürdig: Nach einer Party sich nachts mitten im Wald zu verirren...
Wären sie wandern gewesen oder Geocaching und hätten sich verlaufen,wäre es etwas realistischer.
Die zwei bringen ihn auf eine neue Idee und Paul, der Pech mit seiner Lehrstellensuche hat, nimmt begeistert an.
Wie Benny sich gegenüber Paul verhält irritiert. Sie waren ja schon ziemlich eng zusammen, dreimal die Woche Sport gemacht...Wahrscheinlich steckt noch etwas anderes dahinter, denn normalerweise würde er seinem Freund doch schon mal eine kurze Nachricht senden oder ihm zumindest antworten. -
Lyfa das dachte ich auch mit Benny, die Beiden waren ja doch ziemlich eng miteinander, da würde man doch mal ein wenn auch noch so kurzes Lebenszeichen geben. Mal sehen warum Benny sich nicht gemeldet hat
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Das Buch liest sich sehr flüssig. Paul lebt nach seinem Abi so in den Tag hinein und pflegt seine Gewohnheiten wie z. B. das Navy CIS gucken auf DVD. Er hat noch keinen richtigen Plan, wie es jetzt in seinem Leben weiter gehen soll. Zum Glück wird er ja von seinem Vater gesponsert. Sein bester Freund Benny ist leider nach Bamberg zum studieren gezogen. Mit ihm hat er dreimal in der Woche sportliche Wettkämpfe ausgetragen. Ich wundere mich auch ein bischen, warum sich Benny noch nicht bei Paul gemeldet hat, wenn sie so "dicke" Freunde waren. Oder sah Benny das vielleicht anders ? Ansonsten scheint Paul gar keine Freunde zu haben.
ZitatOriginal von Sandrah:
Die Idee mit den eBay-Texten denke ich ist durchaus verkaufsfördernd, das ein oder andere Mal haben mein Mann und ich schon über einem solchen Text - vor allem bei gebrauchten Autos - geschmunzelt.
Auf so eine Idee mit den eBay-Texten wäre ich gar nicht gekommen. Das hat was.
Paul lernt RetroGirl18 über ebay kennen. Ich bin schon gespannt, wie es mit ihnen weiter geht und wer hinter RetroGirl18 steckt.
Die Idee mit dem Blog finde ich klasse. Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Es scheint bei manchen wirklich eine Marktetingstrategie dahinter zu stecken. Da bin ich schon gespannt wie die Leute auf Paul`s Blog reagieren werden und wie das alles weiter geht.
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Zitat
Original von *amanda
Ich habe es so wie du verstanden, Tilia.
Man kennt das doch, wenn man einen echt harten Tag hatte zb, bis Feierabend warten muss, sich durch den vollen Bus drängen, am besten regnet es noch. Man mag nicht mehr, aber hält sich trotzdem aufrecht, kämpft sich noch müde durch den Supermarkt und dann, wenn man endlich zuhause ist, die Stille wahrnimmt, sicht aufs Bett fallen lässt und dann merkt, wie kaputt man wirklich ist.Ist jetzt nur ein Beispiel von sehr vielen. Oder, dass man fast immer im Urlaub krank wird, weil der Körper dann endlich mal Ruhe hat.
Ist mir erst vorgestern noch so ergangen. Ich saß beim Zahnarzt schon im Behandlungsstuhl und habe nur gedacht: "Wenn die Zahnärztin nicht bald kommt, dann bin ich eingeschlafen." Stressiger Arbeitstag, 130 km Autobahnfahrt, um den Termin pünktlich wahrzunehmen, erkältungsgeschädigt...
Das macht mir das Buch gerade so sympathisch Und ein paar Sachen entrümpelt habe ich gerade auch