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'Die Liebe in den Zeiten der Cholera' - Seiten 001 - 156
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Da ich schon drei Nächte vorgelegt habe fange ich mal an.
Das erste Kapitel habe ich gelesen - also die Hälfte von diesem Teil.Im Moment bin ich etwas enttäuscht. Ich dachte das Buch fängt mit dem Liebespaar während der Cholera an. Aber stattdessen fängt das Buch ca. 50 Jahre nach der Trennung an Die junge Geliebte ist 72 und der Ehemann ist gerade 91jährig verstorben. Bei der Beerdigung taucht der Liebhaber auf und gesteht seine immer noch brennende Liebe. Sie schickt ihn weg.
Bin gespannt wie es weitergeht. Erfährt der Leser noch, wie es in der Zeit der Cholera vor sich ging?
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Dann fange ich mal an:
Ich gebe zu, dass mich ein Kommentar von vor ein paar Tagen, dass ein Miteulerich das Buch wegen Langeweile gerade abbricht, im Vorfeld negativ voreingestimmt hat.
Bis jetzt kann für mich von Langeweile überhaupt keine Rede sein.
Die Geschichte wird in der Gemächlichkeit einer mittaglichen Siesta erzählt. Vom Stil her erinnert er mich am ehesten vielleicht an "Das Geisterhaus" von Isabel Allende, das ich mit Genuss gelesen habe.In diesem Abschnitt finden wir die ersten zwei, nicht als solche bezeichneten Kapitel.
Da ich mich vorher nichts über den Inhalt des Buches gelesen habe, war ich sehr überrascht, dass Juvenal Urbino, der gerade erst zu einer Art Hauptfigur aufgebaut wurde, stirbt. Er ist 82 Jahre alt, hat gerade seinen "Freund" verloren, und wir als Leser verlieren mit ihm gemeinsam Schritt für Schritt die Illusion, die er selbst von sich hat. Er erscheint auf den ersten Seiten als noch recht starker, rüstiger, allseits geschätzter Mann. Wenn wir weiter lesen, verliert sich diese Illusion.. Altersschwäche taucht auf, die Abhängigkeit von seiner Frau in den täglichen Dingen. Und dann stirbt er bei einem Sturz.Damit wären wir bei Fermina, seiner Frau, die wir für die weitere Geschichte noch "brauchen". Sie war in ihrer Jugend verliebt/verlobt in/mit Florentino Ariza, der nie aufgehört hat, ihr nachzutrauern und auf sie zu hoffen. Die Zwanghaftigkeit und Bedingungslosigkeit, mit der er sie liebt, wird überdeutlich.
Ich bin jedenfalls gespannt auf die weitere Lektüre!
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Zitat
Original von Lesebiene
Da ich schon drei Nächte vorgelegt habe fange ich mal an.
Das erste Kapitel habe ich gelesen - also die Hälfte von diesem Teil.Im Moment bin ich etwas enttäuscht. Ich dachte das Buch fängt mit dem Liebespaar während der Cholera an. Aber stattdessen fängt das Buch ca. 50 Jahre nach der Trennung an Die junge Geliebte ist 72 und der Ehemann ist gerade 91jährig verstorben. Bei der Beerdigung taucht der Liebhaber auf und gesteht seine immer noch brennende Liebe. Sie schickt ihn weg.
Bin gespannt wie es weitergeht. Erfährt der Leser noch, wie es in der Zeit der Cholera vor sich ging?
Da warst du schneller als ich.
Ich finde es gerade reizvoll, dass das Buch so beginnt, dass ich erstmal völlig überrascht bin, weil der Roman von hinten aufgerollt mit einem Tod, einem Verlust beginnt und die Liebe Zeit benötig, sich vor unseren Augen im Rückblick zu entfalten.
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Vor so 10 Jahren habe ich schon Das Geheimnis der Maske gelesen. Das spielt während der Pest in England zur Zeit von Charles I. Wahrscheinlich habe ich deswegen gedacht, dieser Roman spielt auch Mitten in der Zeit der Cholera.
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Ich sehe schon, ich bin nicht die Einzige, die sich nicht vorher detailliert über das Buch informiert. Ich lasse mich gerne überraschen.
Über die Cholera wurde allerdings noch nicht gesprochen. Entweder das kommt noch, oder die Seuche fungiert nur als eine Art Metapher... Wir werden es lesen. -
Es wohl schon fast 20 Jahre her, seit ich dieses Buch gelesen habe. Damals dachte ich, es wäre eins der besten Bücher, das ich je gelesen habe.
Mal sehen, ob sich dieses Lesegefühl auch beim zweiten mal Lesen nach so langer Zeit noch einmal einstellt.Es gab hier schon einmal eine Leserunde zu einem Buch von Gabriel Garcia Marquez: Leben, um davon zu erzählen.
https://www.buechereule.de/wbb/board/460
Das hatte viel Spaß gemacht, daher sind die Erwartungen jetzt wieder hoch.Erster Eindruck vom Buch: Vom reichhaltigen Stil des Nobelpreisträgers bin ich auf Anhieb wieder begeistert.
An Doktor Juvenal Urbino mag ich seine Haltung. Seine vielfältigen Interessen und Neigungen. Neben seinem Beruf als Arzt gibt er Vorlesungen, spielt Schach, liest literarische Neuerscheinungen. Im Prinzip ist er eine Büchereule.
Gabo schreibt geschickt. Das zeigt sich zum Beispiel an den Details des Schicksals des Hundes, der an den Stuhl gebunden mit dem Jeremiah de Saint-Amour in den Tod gehen musste. Als Leser nagt es, das jemand über dem Tod eines Tieres entscheidet, aber im Gespräch zwischen Juvenal und der Frau des Toten klärt sich, dass der Hund sich vom Stuhl befreien hätte können. Er verzichtet darauf und blieb treu bis in den Tod beim Herrn.
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Zitat
Original von Herr Palomar
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Erster Eindruck vom Buch: Vom reichhaltigen Stil des Nobelpreisträgers bin ich auf Anhieb wieder begeistert.Das geht mir auch so. Es ist, als ob man sich auf einer Welle mittreiben lässt.
ZitatGabo schreibt geschickt. Das zeigt sich zum Beispiel an den Details des Schicksals des Hundes, der an den Stuhl gebunden mit dem Jeremiah de Saint-Amour in den Tod gehen musste. Als Leser nagt es, das jemand über dem Tod eines Tieres entscheidet, aber im Gespräch zwischen Juvenal und der Frau des Toten klärt sich, dass der Hund sich vom Stuhl befreien hätte können. Er verzichtet darauf und blieb treu bis in den Tod beim Herrn.
Hm, ich frage mal dumm: Ist Gabo der Autor Garcia Marquez?
Ich fand die ganze Szene in Jeremiahs Sterbe- und Lebenszimmer sehr beeindruckend inszeniert. Urbino scheint klar und sachlich alles zu organisieren und einzuschätzen, aber versteht er wirklich.
Du hast Recht, die Klarheit bringt erst dessen Geliebte.
Jeremiah geht voraus. Urbino Juvenal folgt, wenn auch unfreiwillig. Und so ist auch er im gleichen Sinne wie vorher bei Jeremiah beschrieben "begnadet" und muss sich nicht dem Verlust seiner Würde durch das Alter fügen. -
Zitat
Original von Clare
Hm, ich frage mal dumm: Ist Gabo der Autor Garcia Marquez?
ja, Gabo, Kosename für Gabriel -
Ich hatte mich als evtl. Zaungast angemeldet, da ich das Buch vor längerer Zeit las, ohne Zugang zu finden. Auch der Film begeisterte mich nicht.
Allerdings geschieht mir das gelegentlich bei Büchern, über die ich (zu?)viel (Gutes) gehört hatte und dann wohl mit überhöhten Erwartungen heranging
(wie zB Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Smilla, Parfüm).
Ich lese dann jetzt mal eure Kommentare mit, vielleicht springt ja noch ein Funke über... -
Zitat
Original von maikaefer
Auch der Film begeisterte mich nicht.
Den Film habe ich nicht gesehen.
Ich habe mich nicht getraut, ihn anzusehen, da ich befürchtete, der Stoff könnte gegenüber des Textes bei der Verfilmung viel verlieren.
Dabei spielt immerhin Javier Bardem die Hauptrolle. -
Zitat
Original von Herr Palomar
Den Film habe ich nicht gesehen.
Ich habe mich nicht getraut, ihn anzusehen, da ich befürchtete, der Stoff könnte gegenüber des Textes bei der Verfilmung viel verlieren.
Dabei spielt immerhin Javier Bardem die Hauptrolle.Dass es einen Film dazu gibt, wusste ich bisher auch noch nicht. Habe das Buch anfang des Jahres gelesen und mich hat vor allem der Schreibstil gefallen. Diese ruhigen und ausführlichen Beschreibungen zogen sich zwar teilweise, waren aber sehr schön zu lesen. Diese Gemütlichkeit ist mir im Kopf geblieben.
Wäre mal interessant zu sehen, ob diese Gemütlichkeit auch im Film umgesetzt worden ist.
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Doppelpost
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Ich bin dann mal weg. Seit meinem letzten post hatte ich wieder einmal ständig diesen DATA BASE ERROR
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Die Tierwelt im Haus des Arztes ist ja voller Charakter!
Da sich die Erdschildkröte nur alle paar Jahre blicken lässt, mag ich den Papagei am meisten.ZitatMann über Bord!
Haltet den Dieb! Haltet des Dieb!Mit dem Satz „Es lebe die liberale Partei“ schreit der Papagei aber auch etwas, mit dem Garcia Marquez an etwas Ernstes erinnert.
Er spielt vermutlich auf die gewalttätige Zeit in Kolumbien an, in den vierziger/fünfziger Jahren, bei der es zu schweren Unruhen kam.
Edit: hier muss ich mich korrigieren Der Roman spielt früher, meine Vermutung passt daher nicht)Leider ist dann ausgerechnet der Papagei der Grund für Juvenals Tod!
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Zitat
Original von Clare
Ich fand die ganze Szene in Jeremiahs Sterbe- und Lebenszimmer sehr beeindruckend inszeniert. Urbino scheint klar und sachlich alles zu organisieren und einzuschätzen, aber versteht er wirklich.
Du hast Recht, die Klarheit bringt erst dessen Geliebte.
Jeremiah geht voraus. Urbino Juvenal folgt, wenn auch unfreiwillig. Und so ist auch er im gleichen Sinne wie vorher bei Jeremiah beschrieben "begnadet" und muss sich nicht dem Verlust seiner Würde durch das Alter fügen.Und hier bin ich etwas irritiert. Im Sterbehaus und auch später bei der Geliebten, hat man den Eindruck, das Urbino noch voll fit ist - sowohl geistig als auch körperlich. Später erfährt man, dass sein Frau ihn komplett anziehen muss, ihn pudern, einsalben usw. Auch ist er wohl auch an Demenz erkrankt. Er kann sich keine Namen und Gesichter merken.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Leider ist dann ausgerechnet der Papagei der Grund für Juvenals Tod!Das wird ja schon vorher in einem Satz erwähnt, womit der Tod dann nicht so überraschend auf den Leser wirkt. Dennoch finde ich es schade, dass der Mann, an den ich mich nun gewöhnt habe, einfach anfangs der Geschichte verstirbt.
Ich bin mittlerweile bei der Stelle angelangt, an der Doktor Urbino stirbt. Der Schreibstil gefällt mir äusserst gut und ich bin allgemein positiv überrascht von diesem Buch. Ich hatte ja anfangs meine Bedenken...
Bei der Beschreibung des Ehestreits musste ich sogar ein bisschen schmunzeln. Und das Ende der ganzen Zankerei ist die Aussage: Es war Seife da (S.63).
Edit: Ich habe den Post von Lesebiene übersehen.
ZitatOriginal von Lesebiene
Und hier bin ich etwas irritiert. Im Sterbehaus und auch später bei der Geliebten, hat man den Eindruck, das Urbino noch voll fit ist - sowohl geistig als auch körperlich. Später erfährt man, dass sein Frau ihn komplett anziehen muss, ihn pudern, einsalben usw. Auch ist er wohl auch an Demenz erkrankt. Er
kann sich keine Namen und Gesichter merken.Genau das hat mich auch ein bisschen irritiert. Ich war etwas überrascht, als ich mit jeder Seite feststellen musste, dass er ohne fremde Hilfe nicht klar kommt.
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Ich bin zwar noch nicht sehr weit ( bei mir lebt Urbino noch ), aber ich habe nicht den Eindruck das er unter Demenz leidet. Ich kann mir nicht vorstellen das ein demenzkranker Mensch noch Vorlesungen hält oder Schach spielt. Dafür muss man geistig bestimmt noch total fit sein. Und das man Namen und Gesichter vergißt, das kommt einfach mit dem Alter.
Seine körperliche Konstitution kann ich schlecht einschätzen. Vielleicht ist er nicht mehr ganz so beweglich und benötigt dadurch die Hilfe seiner Frau. Vielleicht ist aber auch alles eine Sache der Gewöhnung und Bequemlichkeit?Geschockt war ich beim Abschnitt über das Stutzen der Federn beim Papagei bzw. über die Tierhaltung allgemein in dem Haus. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der unterschiedlichen Mentalität oder der Zeit.
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Hallo, ich bin gestern erst aus dem Urlaub zurück gekommen und habe auch erst gestern abend mit dem Buch begonnen. Aber es gefällt mir sehr, ich mag Marquez, er kann so toll Geschichten erzählen. Und die Figur des alten Arztes ist klasse, und ich bin schon gespannt was es mit der letzen unvollendeten Schachpartie und dem Abschiedsbrief des Freundes auf sich hat...
Für alle, die andere Ausgaben lesen und die Seitenzahlen der Einteilung nicht übereinstimmen, ich habe im Start-Thread die Anfänge der Kapitel aufgeschrieben.
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Hier ist ja schon richtig viel los!
Ich habe diesen Abschnitt noch nicht komplett gelesen, aber der Schreibstil und der Anfang gefällt mir schon sehr gut. Das Buch steht jetzt schon seit Jahren im Schrank - und ohne Euch würde es dort sicher immer noch ungelesen stehen :chen. Bin schon neugierig, wie es weitergeht. Mein Mann war total begeistert von dem BUch - und dem Autor. Mal sehen, wie es mir gefällt!