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'Die Liebe in den Zeiten der Cholera' - Seiten 157 - 240
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Ich lese diesen Roman mit großem Genuss!
Marquez ist wirklich ein großer Geschichtenerzähler!In diesem Abschnitt treffen wir den jungen Doktor Urbino und erfahren, wie er Fremina kennen lernt, wie es ihm nach langem Werben gelingt, sie zu heiraten und wie sich die Beiden miteinander verändern und aneinander reifen. Marquez beschreibt eine Ehe, die nicht aus Liebe geschlossen wurde, sondern weil es einfach passte.
Was in diesem Abschnitt auffällt, ist der leichte, fast spielerische Übergang zwischen den Erzählsträngen, zwischen Urbino-Fermina und Florentino.
Florentino ist schon seltsam. Nicht seine obsessive Liebe zu Fermina, eher die Art, wie er sie ausdrückt und festhält. Dieses ganze Essen von Rosenblättern und wie alles nach Fermina zu duften scheint...Gegen Ende des Abschnittes ist von Schriftstellern die Rede, deren Neuerscheinungen Urbino verfolgt und die er sehr schätzt. Nun, außer Hugo und Wilde, denen er begegnet, kenne ich sie alle nicht. Hat jemand etwas von diesen Autoren gelesen?
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Die Autoren sagen mir auch nichts. Vielleicht sollte man maal nach ihnen googeln...
Ich meine, ichh war damals kurz überrascht, als es zur jungen Fermina ging. Zu Beginn war ich der Meinung gewesen, das Buch ginge um Urbino und war dadurch erst irritiert. Aber Urbino kam dann ja auch wieder dazu.
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Zitat
Original von Clare
Ich lese diesen Roman mit großem Genuss!
Marquez ist wirklich ein großer Geschichtenerzähler!
ZitatOriginal von Clare
In diesem Abschnitt treffen wir den jungen Doktor Urbino
In diesem Abschnitt gefallen mir die Passagen mit dem jungen Urbino und wie er sich entwickelt am Besten.
Alles scheint so logisch und folgerichtig.
Beneidenswert klar, wie er sein Leben einrichtet.Die Beschreibungen der "Misssissippi"-Dampfer sind auch sehr gelungen.
Garcia Marquez schafft es, Fakten in den Erzählfluß zu integrieren, ohne belehrend zu wirken.
Man kann sich bildlich vorstellen, wie die Dampferfahrt verläuft und der Dampfer zum Beispiel nur mit Mühe eine Stromschnelle zwischen Marmorklippen passiert. Oder das Abschiedsfest am Hafen.Jetzt bin ich mal gespannt, was das für Bücher und Aujtoren sein werden, die mich Ende deises Abschnittes erwarten.
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Zitat
Original von imandra777
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Ich meine, ichh war damals kurz überrascht, als es zur jungen Fermina ging. Zu Beginn war ich der Meinung gewesen, das Buch ginge um Urbino und war dadurch erst irritiert. Aber Urbino kam dann ja auch wieder dazu.Ich finde diese stete Verflechtung der Erzählfäden sehr faszinierens, auch wie fließend immer mal die Hauptpersonen wechseln.
So wie ich es bis jetzt sehe, geht es um drei Figuren, deren Schicksale miteinander verflochten sind: Urbino, Fermina und Florentino. -
Zitat
Original von Herr Palomar
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Garcia Marquez schafft es, Fakten in den Erzählfluß zu integrieren, ohne belehrend zu wirken.
Man kann sich bildlich vorstellen, wie die Dampferfahrt verläuft und der Dampfer zum Beispiel nur mit Mühe eine Stromschnelle zwischen Marmorklippen passiert. Oder das Abschiedsfest am Hafen.
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Ich mag es ja sehr, wenn ein Roman mich eine Zeit, einen Ort bildhaft kennen lernen fässt, ohne dass ich mit der Nase darauf gestoßen werde, dass hier ein Autor gut recherchiert hat. -
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob mir Fermina sympathisch ist oder nicht. Im Moment eher nicht, sie kommt mir irgendwie wie ein verwöhntes Kind vor. Florentino ist ja nun Geschichte. Jetzt wirbt der junge Doktor um sie ( Warum eigentlich, wenn er sie nicht liebt? Oder einfach nur der Reiz des Unerreichbaren? ) und sie läßt ihn abblitzen. Und ganz plötzlich, schießt es ihr in den Kopf und sie heiratet ihn doch.
Florentino und sein Liebesleiden - irgendwann muss ja auch mal gut sein. Unerfüllte Liebe hin oder her, teilweise bin ich genervt davon.
Sehr aufschlußreich dagegen, wie beide ihre Unschuld verlieren. Florentino wird auf dem Schiff mehr oder weniger von einer Unbekannten überwältigt ( hat man ja auch nicht alle Tage ), während der Doktor doch sehr vorsichtig und rücksichtsvoll mit Fermina umgeht und ihr die Zeit gibt, die sie braucht. Auch wenn er sie nicht liebt, so hat er doch Respekt vor ihr bzw. vor den Frauen. Wobei Unschuld verlieren bei Fermina wohl nicht das richtige Wort ist, unschuldig war sie ja anscheinend schon lange nicht mehr, dank der Aufklärung durch die Cousine.
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Zu Beginn dieses Kapitels gefällt mir sehr gut, wie der junge Urbino ankommt und verzweifelt die hygienischen Zustände zur Kenntnis nimmt und versucht einiges zu ändern.
Da wird einem wieder vor Augen geführt, wie gut wir es heute mit dem modernen Stand der Technik haben.Ich bin noch nicht durch. Habe gerade Teil 2 angefangen.
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„Der arme Mann“, seufzt Fermina Diaz, wenn sie an Florentino Ariza denkt. Der arme Mann.
Dabei habe ich den Eindruck, Florentino geht es nicht so schlecht.
Er genießt sein Liebesleid ja auch ausführlich, z.B. wenn er seine Romanheftchen, Liebeslyrik und Liebesdramen liest und beim Lesen vor seinem inneren Auge die Rollen der Liebespaare immer mit sich selbst und Fermina besetzt. Das hat schon eine gewisse Komik. -
Zitat
Original von Macska
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob mir Fermina sympathisch ist oder nicht. Im Moment eher nicht, sie kommt mir irgendwie wie ein verwöhntes Kind vor. Florentino ist ja nun Geschichte. Jetzt wirbt der junge Doktor um sie ( Warum eigentlich, wenn er sie nicht liebt? Oder einfach nur der Reiz des Unerreichbaren? ) und sie läßt ihn abblitzen. Und ganz plötzlich, schießt es ihr in den Kopf und sie heiratet ihn doch.Urbino reizt, glaube ich, an Fermina ihre natürliche Eleganz (Geht wie eine Hindin...also wie eine Hirschkuh, und die schreiten sehr anmutig :grin) und ihre Unnahbarkeit, die ja vermutlich den größten Reiz überhaupt ausübt. Er hat eine Frau gefungen, die die passende Ehefrau abgibt.
Fermina muss ja irgendwie unter die Haube, und das weiß sie auch. Irgendwann ist der Punkt da, wo sie sich einfach nicht mehr ziert. Die Angelgenheit war glaube ich auch kurz vor dem Kippen, so dass Urbino sich zurück hõezogen hätte.ZitatFlorentino und sein Liebesleiden - irgendwann muss ja auch mal gut sein. Unerfüllte Liebe hin oder her, teilweise bin ich genervt davon.
Normal ist das nicht, da stimme ich dir zu, wie auch Florentino kein normaler Durchschnittsmann ist. Ich finde ihn unheimlich und zweifle an seiner geistigen Gesundheit :pille.
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Was mir auffällt: Nur selten erwähnt Gabriel Garcia Marquez einmal die politische Situation im Land. Aber während Florentino Arizas Dampferfahrt, ist ein weitres Kapitel des wechselnden Bürgerkriegs zwischen Konservativen und Liberalen angebrochen.
Die Hauptfiguren des Romans werden davon aber anscheinend kaum mal berührt noch beschäftigt es sie weiter.
Das ist insofern erstaunlich, weil Garcia Marquez viele Bücher mit hohem politischem Gehalt geschrieben hat, manche davon sogar mit einem halbdokumentarischen Stil.
Hier ist davon natürlich nichts zu spüren und vielleicht hätte es ja auch wirklich nicht zum Buch gepasst. -
Zitat
Original von Lesebiene
Zu Beginn dieses Kapitels gefällt mir sehr gut, wie der junge Urbino ankommt und verzweifelt die hygienischen Zustände zur Kenntnis nimmt und versucht einiges zu ändern.
Da wird einem wieder vor Augen geführt, wie gut wir es heute mit dem modernen Stand der Technik haben.Ich bin noch nicht durch. Habe gerade Teil 2 angefangen.
Die katastrophalen hygienischen Zustände fand ich auch sehr gut beschrieben, wie im tiefsten Mittelalter, kein Wunder dass die Leute ständig mit der Cholera zu kämpfen haben.
Sehr schön fand ich auch Urbinos einfühlsames Verhalten in der Hochzeitsnacht.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Was mir auffällt: Nur selten erwähnt Gabriel Garcia Marquez einmal die politische Situation im Land. Aber während Florentino Arizas Dampferfahrt, ist ein weitres Kapitel des wechselnden Bürgerkriegs zwischen Konservativen und Liberalen angebrochen.
Die Hauptfiguren des Romans werden davon aber anscheinend kaum mal berührt noch beschäftigt es sie weiter.
Das ist insofern erstaunlich, weil Garcia Marquez viele Bücher mit hohem politischem Gehalt geschrieben hat, manche davon sogar mit einem halbdokumentarischen Stil.
Hier ist davon natürlich nichts zu spüren und vielleicht hätte es ja auch wirklich nicht zum Buch gepasst.Mir ist das beim Lesen auch aufgefallen, aber so gerne ich auch ein paar Hintergrundinformationen zu den politischen Hintergründen gehabt hätte, sie hätten mich wahrscheinlich in dieser Geschichte eher gestört. So wie es ist entstand für mich mehr der Eindruck, dass sich die Geschichten der Liebe wie in einer großen Blase abspielen und sie von der Wirklichkeit unberührt bleiben, so wie die Gefühle von der Zeit.
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Ich hätte gerne noch etwas vom Zeitgeschehen gelesen. Die hygienischen Mängel hat er auch in seinem Buch aufgenommen. Auch das gehört zum politischen Geschehen, wie die Klassenunterschiede der Bevölkerung.
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Aber diese Themen betreffen die Protagonisten persönlich und sind daher notwendig, bei der direkten Tagespolitik verhalten sie sich weitgehend neutral.
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Urbino z.B. war, schon auf Grund seiner gesellschaftlichen Position, aller Wahrscheinlichkeit nach politisch engagiert. Davon erfahren wir nichts...
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Ich blättere im Buch, finde aber die Stelle nicht.
Doch ich denke, es wurde einmal gesagt, dass Urbino politisch nicht genau festzulegen war. Für alle Parteien war er entweder zu liberal oder zu konservativ.Für einen Arzt halte ich zu großes politisches Engagement auch nicht für angemessen, doch da Urbinos Patienten der besseren Gesellschaft angehörten, kann man auch ihn vielleicht eher zu den gemäßigt konservativen zählen.
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Wieso hältst du für einen Arzt politisches Engagement nicht für angemessen?
Für einen Arzt dieser Zeit oder überhaupt und aus welchen Gründen, wenn ich das fragen darf? -
Ich habe dabei schon in erster Linie an Ärzte in dieser Zeit und unsicherer Lage, wie Bürgerkrieg, gedacht.
Eine politische Meinung ist natürlich erlaubt, ich halte es nur nicht für vereinbar mit dem Arztberuf, das in einem so hohen Maße auszuüben, vielleicht sogar politisch ambitioniert, dass die praktische Arbeit davon beeinflusst werden könnte, zudem wenn der Arzt, wie im Falle von Urbino, auch lehrt.
Sonst müsste es jeweils immer Ärzte für Liberale geben und welche für Konservative. Das kann nicht sinvoll sein.
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Diesen Abschnitt habe ich sehr genossen. Die Personen, die wir schon im ersten Abschnitt kennengelernt haben, bekommen hier Konturen. Urbino muss sich mächtig anstrengen, um um Fermina zu werben. Diese wiederum führt ein einsames Leben, bis ihre Cousine Hildebranda zu Besuch kommt. Ich finde, Hildebranda eine sehr interessante Persönlichkeit. Schon das zweite Mal sorgt sie dafür, dass Fermina zu leben lernt.
Aber Florentino bleibt mir ein Rätsel. Nach seiner "Vergewaltigung" steigert sich in Gefühle für eine junge Mutter rein, obwohl es keine grosse Anzeichen dafür gibt, dass sie die rätselhafte Dame war, die ihm seine Unschuld nahm.
Edit:
Auch ich hätte gerne noch ein paar Informationen über diesen Bürgerkrieg erfahren, der die Protagonisten nicht gross zu interessieren scheint. Ich werde mich wohl noch ein bisschen über die Geschichte Kolumbiens schlau machen.