Falsche Vaterliebe

hi, hab noch mal zurückgescrollt.
Ich habe den Ausdruck: habe in meiner Ausbildung gelernt, daß... für eine Schreibausbildung/workshop gehalten.
Und ja, du wurdest persönlich angeriffen.
Deshalb wäre es mir lieb, wenn wir uns bei der Auseinadersetzung mit Texten, die ins Forum gestellt werden, mehr aufs Literarische konzentrieren würden. Zum Inhalt kommen wir dann ja über die Form.
Bei persönlichen Äußerungen ist es schwer für BeiträgerInnen, sachlich zu bleiben, da sie sich ja auch mit dem jeweiligen Text der Kritik ausgesetzt sehen.

Die Form, die du oben für deine Gefühle gewählt hast und auch die sprachlichen Mittel sind deswegen aber noch lange nicht gelungen, klar?
magali

Es gab genug ziemlich sachliche Aussagen, aus denen du eine Menge für dich mitnehmen kannst.

Wie hier mehrere schon sagten: Wer ein solches Thema so verpackt wie du und das in einen Sing-sang-Reim verpackt, wagt sich auf sehr dünnes Eis. Da kommen teils sehr heftige Reaktionen. Jeder, der behauptet, dass ihn das kalt lässt, wenn ein Text so heftig kritisiert wird, wie deiner, lügt. Ich geb dir den guten Rat, das alles an dieser Stelle erst mal sacken zu lassen. Schlaf mal drüber und dann denk in ein paar Tagen noch mal mit etwas Abstand drüber nach, ob du den Text wirklich noch mal genauso verpacken würdest.

Du schreibst, dass dir die Technik schnurzegal ist, aber wer beim Leser ankommen möchte, der muss lernen. Sonst wird das nix. Auch mit den Reaktionen fertig zu werden, erfordert etwas Übung. Wenn du dagegen nur Gefühle verarbeiten möchtest, empfehle ich dir dringend, von weiteren Veröffentlichungen Abstand zu nehmen.

Zitat

Original von magali
Eines fehlt noch, hier wird, weder von BefürworterInnen noch GegnerInnen
auf den Unterschied zwischen tatsächlich Erlebtem und seiner literarischen Form Rücksicht genommen.

Gut, daß du es anbringst, magali -- aber soweit waren wir einfach noch nicht in diesem Thread!

Ich hoffe du glaubst mir, daß ich jemand bin, der sich bei der handelsüblichen Gleichsetzung von "Lyrischem Ich" und Dichterpersönlichkeit die Zehennägel aufrollen -- ansonsten wirf mal einen Blick auf meine Website!
Kommt hinzu, daß ich einen Poeten zum Gemahle habe, dem es bei solchen Gleichsetzungen speiübel wird. Das nur am Rande.

Zitat

Und ich, mein lieber Jungspund, finde, daß Gefühle verarbeiten KEIN Gedicht ist.
Got it??
magali

Magali , man kann Gefühle auf alle möglichen Arten und Weisen verarbeiten, so z.B. in einem Gedicht , einer Geschichte , einem Lied etc. oder indem man einfach Tagebuch schreibt. Aluziel hat für sich eben die Gedichtform gewählt , was bitte ist daran falsch!?

LG

Zitat

Original von Aluziel
ich weizz nid was ihr gegen den singsang-reim habt. wenn man bedenkt das eine natürliche reaktion eines kindes dem so etwas wiederfahren ist, das zusammengekauerte hin und her schaukeln ist, passt eben dieser singsang-reim doch.

Ähh du schreibst aber aus Sicht des Vaters

Zitat

Original von Aluziel
ich weizz nid was ihr gegen den singsang-reim habt. wenn man bedenkt das eine natürliche reaktion eines kindes dem so etwas wiederfahren ist, das zusammengekauerte hin und her schaukeln ist, passt eben dieser singsang-reim doch.

So wie du es geschrieben hast, wird es (unfreiwillig) zur "Büttenrede" -- der Text kippt ins Lächerliche, und die Intention geht prompt fehl. Manch einen, dem das Thema Kindesmißbrauch am Herzen liegt, packt dann die Wut.
Das mag ein unerlaubter Rückschluß sein, aber die fehlgehende Intention, die äußerst unpassende unfreiwillige Komik geht nun mal auf deine Kappe als die des Schöpfers.

Zitat

Original von Aluziel
achja und ich sagte bereits das ich die gedichte schreibe um meine gefühle zu bearbeiten und nicht um bei dem leser gut anzukommen.

Das artet jetzt in Widerkäuen aus und ich wage nur noch einen letzten Versuch: Wie im vorigen posting schon geschrieben, wenn du nicht ankommen willst, schreibe meinetwegen, verschließe das Ganze dann tief in der Schublade, aber um Himmels Willen veröffentliche es nicht!

Ich finde er schreibt auch aus Sicht des Kindes. Das Kind gibt sozusagen wieder wie der Vater es behandelt hat und was er gesagt hat. So gesehen könnte man sagen man kann es aus der Sicht des Vaters und der des Kindes sehen.

LG

Zitat

Original von Aluziel
achja und ich sagte bereits das ich die gedichte schreibe um meine gefühle zu bearbeiten und nicht um bei dem leser gut anzukommen.

Dann vergiß das mit dem Veröffentlichen und der Beachtung. Mit dieser Voraussetzung geht das schief.

Literatur ist keine Einbahnstraße, sondern eine Form der Kommunikation, und Kommunikation funktioniert nur, wenn die Betreffenden aufeinanderzugehen.

Zitat

Original von Aluziel
...das eine natürliche reaktion eines kindes dem so etwas wiederfahren ist, das zusammengekauerte hin und her schaukeln ist, passt eben dieser singsang-reim doch.

Du hast keine Erfahrung damit, wie Kinder in einem solchen Fall reagieren, oder? Auf jeden Fall nicht so.

Was Du machen sollst?
Einfach lesen, was ich geschrieben habe.
Ein echtes Gedicht ist kein Gefühls-Bedien-Automat.
Oder oben, daß ein Gedicht nicht bloß entsteht, weil man Worte gefällig auf dem Papier arrangiert.
Ein Gedicht heißt Auseinandersetzung mit Form und Inhalt gleichzeitig. Da entsteht eine enge Beziehung zwischen den beiden. Auch Spannung.
Ziel ist wiederum eine bestimmte Art von Harmonie, Übereinstimmung.
BondRatti, du singst, Du kennst Dich mit Noten aus. Ein Gedicht ist ein komplexes System wie eine Partitur. Man komponiert nicht einfach drauf los.
Musik hat Regeln, auch moderne Musik, auch zeitgenössische. Du kannst nicht einfach c-a-c klimpern und sagen, das ist eine Symphonie, wenn es bloß eine Tonfolge ist.
Gedicht ist eine schwierige literarische Form. Sie zu verstehen bedarf einer Menge Lektüre von Gedichten. Bloß weil sich was reimt, ist es noch lange kein Gedicht. Sondern bloß ein Vers oder zwei. Und meist sind sie schlecht.
Gedicht ist ein Gattungsausdruck, er bezeichnet etwas ganz bestimmtes. Durchgearbeitetes, Ge-schöpftes im Wortsinn.
Wie Kurzgeschichte eben keinen Roman bezeichnet oder Erzählung wieder was anderes ist als Kurzgeschichte.
magali

Zitat

Original von leseratte007
Magali , man kann Gefühle auf alle möglichen Arten und Weisen verarbeiten, so z.B. in einem Gedicht , einer Geschichte , einem Lied etc. oder indem man einfach Tagebuch schreibt. Aluziel hat für sich eben die Gedichtform gewählt , was bitte ist daran falsch!?

An der Wahl der Form nichts -- aber an der Wahl und Ausarbeitung der Umsetzung krankt es sehr. Und daran, daß er, obwohl er behauptet, nur für sich selbst zu schreiben, die Ergebnisse blindlings irgendwelchen unbekannten Leuten zumutet.

Zitat

Original von Aluziel
ich weizz nid was ihr gegen den singsang-reim habt. wenn man bedenkt das eine natürliche reaktion eines kindes dem so etwas wiederfahren ist, das zusammengekauerte hin und her schaukeln ist, passt eben dieser singsang-reim doch.

nu guck einer an! Plötzlich hast Du doch Techniken verwendet?
Weiter so.
Vielleicht wird es eines Tages ein Gedicht
magali

.oO(Wenn ich hier noch weiter mitlese brennt sich die hochgezogene Augenbraue ein :wow)

Zitat

Original von Aluziel
und warum ich die gedichte veröffntliche: mich interessiert eure meinung (eine meinung in einem netten oder wenigstens neutralen ton) aber ich veröffentliche nicht um annerkennung zu bekommen. wenn ich welche bekomme isses schön, wenn nicht isses auch egal.

Im Grunde bist du völlig anspruchslos, gell?