Falsche Vaterliebe

  • Falsche Vaterliebe


    Ach kleine Tochter liebst du mich?
    Glaub mir doch ich liebe dich.
    Liebe Tochter zier´ dich nicht
    Schalt´ auch aus das helle Licht


    Klar Papa ich liebe dich
    Auch weiß ich das du liebst nur mich
    Doch Lieber Vater lass mich los
    Nimm die Hand aus meinem Schoß


    Liebe Tochter gehorche mir
    Auf meine Kosten lebst du hier
    Ich arbeite hart für dieses Leben
    Nun kannst du mir auch etwas geben


    Für mein Leben dank ich dir
    Ohne dich wär ich nicht hier
    Doch geb ich nicht was ich hier hab
    Hab es nicht für dich gespart


    Immer noch gehorchst du nicht?
    Soll ich schlagen dein Gesicht?
    Mir gehörst du, lass mich tun
    Willst du bei den Toten ruhn´?


    Was soll ich tun du nimmst es doch
    Nun fall ich leise in ein Loch
    Verschließe mich vor dieser Tat
    Und hoffe dass das Ende naht


    Liebes Kind nun siehst dus ein
    Werde immer der Gewinner sein
    Ich reiße dir das Hemd vom Leib
    Und mache dich zu einem Weib.

    Dein hartes Fleisch, es stößt mich Tot
    Färbt die weißen Laken rot
    Immer fester in mich rein
    Kann ich nicht alleine sein?

    Kleine Legende zu meinen Smilies:
    ^^ Freude
    ^^* nervöses lachen,
    -_- Seufzen, ein wenig genervt
    ._. ratlos, bisschen verzweifelt
    XD lautes lachen, zusammengekniffenen augen
    XP zunge Zeigen
    >< zusammengekniffene augen

  • ^^* würd mich aber nid grad als held sehen

    Kleine Legende zu meinen Smilies:
    ^^ Freude
    ^^* nervöses lachen,
    -_- Seufzen, ein wenig genervt
    ._. ratlos, bisschen verzweifelt
    XD lautes lachen, zusammengekniffenen augen
    XP zunge Zeigen
    >< zusammengekniffene augen

  • Ich bitte darum, vorsichtig mit den Begriffen abscheulich, widerwärtig, peinlich und krank usw. umzugehen.
    Nicht das Gedicht ist peinlich, widerwärtig, abscheulich und krank, sondern ein Vater, der so etwas macht.
    Wir sollten also an dieser Stelle trennen.
    Im Steckbrief habe ich gelesen, dass Aluziel 18 Jahre alt ist und Kinderpädagoge werden möchte. Ich habe keine Ahnung, ob dieses Gedicht von persönlichen Erfahrungen inspiriert ist. Doch ich finde die Arbeit für einen so jungen Mann richtig gut.
    Und die Reaktion der Eulen zeigt überdies, dass es wohl eine gewisse Wirkung hat.
    Ist das nicht schon sehr viel wert?

  • Hallo, Ines.


    Ich finde das "Gedicht" grauenhaft, und dazu stehe ich - und ich könnte es auch begründen. Außerdem darf man Motivation und Ergebnis nicht verwechseln; Mühe alleine genügt nicht. Und nur ein "schweres" Thema rechtfertigt keinen gruseligen Text, sprachlich, stilistisch und dramaturgisch.
    Egal, ob der Autor nun 18 oder 80 ist. :-)

  • @ Ines


    da der Autor männlich ist, erscheint es mir als eher unwahrscheinlich, dass er als kleines Mädchen Opfer sexueller Gewalt war, wobei ich nicht außer Acht lassen möchte, dass auch Jungs das passieren kann.


    Davon losgelöst hat das Gedicht bei mir nichts ausgelöst außer einem heftig "Au Weia!". Es erinnert mich an das "Aids-Lied" (unvergesslich für alle, die es je gehört haben), das vor ein paar Jahren in der Sendung MorningStar präsentiert worden war.


    Das Gedicht zeigt leider wieder einmal deutlich den Unterschied zwischen gut und gut gemeint.


    Ich will ja gar nicht, dass der Autor so verschreckt wird, dass er nie mehr ein Gedicht schreibt, aber vielleicht sollte er mit kleineren Themen anfangen ...

  • Hallo, Ines.


    Das Gedicht hat zwei große Probleme: Es wirkt - vielleicht unfreiwillig, nehme ich zugunsten des Autors an - komisch, und es nähert sich einem sensiblen, leider auch viel zu häufig verkehrt angegangenen Thema auf die völlig falsche Art, nämlich als 2/2-Reimgedicht in einfacher Sprache, die sich der Thematik auch noch überordnet, ganz schlimmer Fehler (anders gesagt: Hauptsache, es reimt sich, die Botschaft wird schon irgendwie ankommen). Ob das authentisch ist oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle, denn es ist der Text eines weitgehend anonymen Menschen, der ihn als Text zur Diskussion stellt, nicht als Erlebnisbericht. Allerdings glaube ich kaum, daß ein Betroffener seine Erlebnisse auf diese Art transportieren würde. Und auch das ist ein Manko dieses Gedichts. Es fehlt jede Empathie. Rabarats Vergleich mit dem komischen Aidslied ist so falsch nicht.

  • Vielleicht bin ich ja unbelehrbar, aber mich hat es schon berührt. Und zwar mehr als die allgemeinen Missbrauchsgeschichten, die ja immer mal wieder in den Medien auftauchen.
    Azu... hat eine Form für dieses Thema gewählt, die für mich neu ist. Vielleicht spricht sie mich deshalb an. Mir geht es - glaube ich - mehr um das Thema an sich als um die künstlerische Umsetzung. Vielleicht verwechsle ich hier Äpfel mit Birnen. Das kann gut sein.

  • Also ich finde den Inhalt des Reimes abstoßend, nicht aber die Art und Weise, wie er dargeboten wurde. Ich finde es auch doof von Leuten, die alleine wegen des Inhalts das Geschriebene verurteilen. Der Schreiber hat ja wohl kaum dazu aufgerufen, die eigenen Kinder zu vergewaltigen, sondern lediglich Anklage erhoben gegen diejeniegen Menschen, die so etwas machen und die Gefühle des Kindes wiedergegeben. Also ich finde das Geschriebene auch nicht schlecht.

  • ob das nun 2/2 reimgedicht heisst, weiss ich nicht, aber vermutlich meine ich das, was tom so genannt hat. mich hat es in diesem zusammenhang NICHT abgestossen... irgendwie, sorry, ist halt mein gefühl dabei... hat es mich vom rhythmus her an den erlkönig erinnert


    ich liebe dich
    mich reizt deine schöne gestalt
    und bist du nicht willig
    dann brauch ich gewalt...


    und von daher *passte* es.
    es wurde eben schon gesagt, wie man zwischen "thema" und "umsetzung" unterscheiden muss.
    klar stellt aluziel es hier zur diskussion.
    und ich finde es einen vielversprechenden versuch.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von Aluziel
    Dein hartes Fleisch, es stößt mich Tot
    Färbt die weißen Laken rot
    Immer fester in mich rein
    Kann ich nicht alleine sein?


    Das Thema an sich ist nicht das Problem, sondern die Art und Weise.


    Es wirkt geradezu pornografisch, nicht, was es wahrscheinlich sollte, betroffen.


    Meine Meinung.

  • ja, gemini, da gebe ich dir teilweise recht.
    das ist wirklich ein wenig unbeholfen.
    trotzdem nehme ich ihm die betroffenheit ab (vor allem in zusammenhang mit den anderen beiden bereits hier veröffentlichten gedichten)!

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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