Alles Azzurro von Markus Götting

  • Über den Autor


    Markus Götting, Jahrgang 1971, lebt in München. Nach Stationen bei der Süddeutschen Zeitung und beim SZ-Magazin arbeitet er seit 2001 beim stern, inzwischen als Reporter für das Ausland-Ressort.


    (Quelle: Amazon)


    Inhalt


    Als Krisenberichterstatter ist Journalist Markus so einiges gewohnt. Allerdings sieht er sich bei seiner Hochzeit mit Lena einer ganz neuen Herausforderung gegenüberstehen. Seine Frischangetraute gehört zu einer Familie von begeisterten Campern und der wohlgesonnene Schwiegervater kann sich kein schöneres Geschenk für das junge Paar vorstellen, als die Schlüssel zum familieneigenen Wohnmobil. Schon seit Jahrzehnten wird auf einem idyllischen kleinen Campingplatz in Süditalien der von Traditionen bestimmte Urlaub verbracht. Markus, der seine bisherigen Urlaube gerne mit einem gekühlten Cocktail in der Hand im 4-Sterne-Hotel verbrachte, steht seinen Flitterwochen dann auch mehr als skeptisch gegenüber. Doch was tut man(n) nicht alles aus Liebe. Mit Frau und vollbeladenem Wagen macht sich Markus auf nach Bella Italia. Erwartungsgemäß läuft die Camper-Premiere dann auch nicht ganz reibungslos und es müssen kleinere und größere Katastrophen von Markus bewältigt werden. Doch zwischen Dosenbier und Nackensteak bleibt auch viel Zeit für ganz unerwartete Begegnungen und neue Freundschaften.


    Meine Meinung


    Mit „Alles Azzurro“ entwirft Markus Götting das amüsante und kurzweilige Stimmungsbild einer ganz besonderen Urlaubsspezies. Obwohl es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, merkt man doch wie viele eigene Erlebnisse des Autors in die Handlung mit einfließen, was sich sehr angenehm lesen lässt. Den Jungcamper Markus hätte ich im Vorfeld mancher Szenen gerne gewarnt, wenn klar wurde, in welches Fettnäpfchen er gleich wieder treten würde. Seine Bemühungen, gepaart mit dem Katastrophengen, ließen Markus zu einem sympathischen Zeitgenossen werden. Ebenso köstlich war auch die Charakterisierung der weiteren Campingplatzbewohner. Markus Götting kramt dabei ganz tief in der Kiste der Klischees über deutsche Touristen und konnte mich damit häufiger zum Lachen bringen. Weniger sympathisch fand ich die Figur der Lena. Entweder war sie beleidigt oder mit ihrem Jugendflirt auf Achse. Für eine glückliche Braut in den Flitterwochen ist dieses Verhalten doch reichlich seltsam.
    Fazit: „Alles Azzurro“ bietet allen überzeugten Hotelurlaubern einen unterhaltsamen Einblick in die Welt der rollenden Betten und macht Lust aufs Ausprobieren.

  • Danke für die Vorstellung dieses Buches.
    Es liegt hier neben mir auf meinem Schreibtisch.
    Ich habe den Autor letzthin mal im Nachtcafe gesehen - da hat er unter anderem über dieses Buch gesprochen.
    Und da mir sein erstes Buch ( Nachts im Sägewerk - Markus Götting ) schon richtig gut gefallen hat, habe ich beschlossen, mir das Camping-Buch auch zuzulegen.
    Ich hoffe mal, dass ich bald dazu komme, es auch zu lesen. ;-)

  • Zwischenzeitlich habe ich das Buch gelesen und leider hat es mir nicht ganz so gut gefallen wie "Nachts im Sägewerk".
    Das könnte zum grössten Teil an der doch reichlich unsympathischen Ehefrau Lena liegen. Zumindest habe ich mich öfters gefragt, wie Markus das mit ihr aushält - zumal sich die Beiden ja auch noch in den Flitterwochen befunden haben. :gruebel
    Na ja - egal. Der Rest war wirklich unterhaltsam, ich musste öfters grinsen, wenn wieder klar war, dass Markus in die nächste Katastrophe schlittert. :grin Aber es dauert halt seine Zeit bis man ein echter Camper unter Campern ist. ;-)
    Für mich war das Buch besonders interessant, weil ich auch schon in der Gegend auf einem Campingplatz Urlaub gemacht habe und von daher die Gegend und die Orte kenne.
    Peschici: Die Geschichte mit dem Lottogewinn und der Brand entsprechen der Wahrheit.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Peschici
    http://www.focus.de/politik/au…n-apulien_aid_224423.html


    Im Grossen und Ganzen habe ich mich recht gut unterhalten und vergebe 7 von 10 Punkten.

  • Meine Rezension
    Markus bekommt zur Hochzeit von seiner Schwiegersippe einen Campingurlaub geschenkt. Doch es kommt noch schlimmer: Der Urlaub findet nicht irgendwo statt, sondern in Sepiana – dem Campingplatz an der Adria, an dem die Schwiegerfamilie schon viele unvergessliche Urlaube verbracht hat. Ein Platz mit Tradition, Geschichte und voller Erinnerungen.


    Kein leichtes Erbe, daß das neue Familienmitglied hier also mit seiner frisch Angetrauten antreten muß. Und so findet sich Markus ohne jede „Vorbildung“ und nach einer nicht unproblematischen Fahrt in Bella Italia wieder.


    Doch Markus scheint wirklich ein ausgemachter (wenn auch sympathischer) Trottel zu sein, denn er stellt sich wirklich ausgesprochen ungeschickt an und tappt in beinah jedes aufgestellte Fettnäpfchen. Werden das die Flitterwochen des Grauens für das junge Paar?


    Markus wird dabei als durchaus nett, aber ein wenig hilflos dargestellt – wobei ich seine Angetraute Lena als nicht so wirklich sympathisch empfand: empfindlich und leicht zickig kam sie mir vor.


    Das Buch ist nett erzählt, läßt aber natürlich keines der gängigen Klischees über Camper aus (jaja, einige stimmen ja sogar!) und lebt schon ein wenig davon, diese hemmungslos zu überziehen. Dennoch ist die Geschichte ganz unterhaltsam und schnell weggeschmökert. Idealerweise natürlich beim Campen in Italien – zur Not tut es aber auch die Couch zuhause.


    Nette, harmlose Unterhaltung. Kann man gut gelesen haben – muß es aber nicht. 6 bis 7 von 10 Punkten würde auch ich vergeben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)