@ Haruspex:
Ich kann das so gut nachempfinden. Sehr gut sogar. Sehr sehr gut sogar…
@ Haruspex:
Ich kann das so gut nachempfinden. Sehr gut sogar. Sehr sehr gut sogar…
ZitatAlles anzeigenOriginal von Haruspex
ich weiß nicht, aber ich muss in letzter zeit oft dran denken, was für ein leben ich führe. ich werde niemals teil dieser gesellschaft sein können und normal sein. ich bin und bleib ein sonderling, den nicht mal die sonderlinge unter sich haben möchten. und zum teil erwidere ich auch diese ressentiments.
aber es gibt dadurch soviele dinge, denen ich entbehren muss.
oft denk ich daran: ich fühle mich wie jemand in einem dunklen unterirdischen labyrinth, aus dem er nicht hinauskommt, er sieht nur - weit oben - ein loch durch das sonnenlicht scheint. manchmal vergess ich wo ich bin und ich kann mich in meinen gedanken verlieren. und dann gibt es immer wieder diese momente, in denen die sonnen mich blendet, ich zucke kurz zusammen, reibe meine augen und will nach ihr greifen. plötzlich erinnere ich mich wieder, wie dunkel hier unten alles ist und wie allein ich bin.
oder ein anderer gedanke: manche dinge anzustreben erscheint mir so, als würde ich versuchen den mond einzufangen. ich laufe ihm hinterher, und komm ihm doch kein stück näher.
diese gedanken sind natürlich überdramatisierend, aber sie kommen mir oft in letzter zeit, und manchmal muss ich sogar fast davon weinen.
Das was du da schreibst kenne ich auch nur zu gut.
Es ist hart, wenn man ein Leben führt, das andere nicht respektieren und/oder verstehen können/wollen.
Damit bist du nicht allein.
Manchmal hilft es, alles rauszulassen und zu weinen.
Fühl dich gedrückt.
danke an euch zwei.
irgendwie klingt das alles viel schlimmer, als es ist. ich kann es ertragen, ich fand die gedanken nur irgenwie interessant und wollte sie niederschreiben.
mein leben gefällt mir mehr, als es mir nicht gefällt.
Ich finde deine Gedanken auch sehr interessant. Eine bildlich schöne Sprache. (Studierst du Germanistik?)
Obwohl sie eher traurig sind war ich nicht der Meinung, dass du es nicht mehr ertragen kannst. (Habe leider schon öfter mit verzweifelteren Menschen zu tun gehabt und kenne den Unterschied...)
Niederschreiben ist immer eine gute Idee, ich mache es genauso.
Gute Nacht wünsche ich.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Haruspex
ich weiß nicht, aber ich muss in letzter zeit oft dran denken, was für ein leben ich führe. ich werde niemals teil dieser gesellschaft sein können und normal sein. ich bin und bleib ein sonderling, den nicht mal die sonderlinge unter sich haben möchten. und zum teil erwidere ich auch diese ressentiments.
aber es gibt dadurch soviele dinge, denen ich entbehren muss.
oft denk ich daran: ich fühle mich wie jemand in einem dunklen unterirdischen labyrinth, aus dem er nicht hinauskommt, er sieht nur - weit oben - ein loch durch das sonnenlicht scheint. manchmal vergess ich wo ich bin und ich kann mich in meinen gedanken verlieren. und dann gibt es immer wieder diese momente, in denen die sonnen mich blendet, ich zucke kurz zusammen, reibe meine augen und will nach ihr greifen. plötzlich erinnere ich mich wieder, wie dunkel hier unten alles ist und wie allein ich bin.
oder ein anderer gedanke: manche dinge anzustreben erscheint mir so, als würde ich versuchen den mond einzufangen. ich laufe ihm hinterher, und komm ihm doch kein stück näher.
diese gedanken sind natürlich überdramatisierend, aber sie kommen mir oft in letzter zeit, und manchmal muss ich sogar fast davon weinen.
Sehr schön geschrieben, sehr sehr schön.... reicht ein taschentuch
aber der böse schalk im nacken, der dem mit jedem herzschlag unausweichlich näher kommendem tod ins gesicht spuckt, spricht:
ich weiß nicht, aber ich muss in letzter zeit oft dran denken, was für ein leben ich führe. (hoff ma wohl, dass alle über ihr leben nachdenken, das sie führen - vor allem diejenigen, die wie ich glatt eine nespresso-maschine als weihnachtsgeschenk für die unrettbarkonsumseelverpfändete oma gekauft haben - diesen menschenverachtenden, müllbergverursachenden, unwürdigen großkonzern an ihrem sauererarbeitenden geld verdienen lassen, und damit das erfundene geburtsdatum einer erfundenen gottheit damit äh... -angeblich feiern, dass sie das geld das sie eh nicht haben, sinnfrei verbraten), ich werde niemals teil dieser gesellschaft sein können (den göttern sei's gedankt, auf einem madenhaufen fühlt man sich nur als vogel wohl) und normal sein (wer ist schon normal, alle, die da draussen so rumrennen haben einen anderen hieb). ich bin und bleib ein sonderling (glücklicherweise), den nicht mal die sonderlinge (wär ja noch besser, die sind ja alle so anders sonderbar; die sind so ganz und gar anders sonderbar, dass es richtig unheimlich ist) unter sich haben möchten (wär ja zum fürchten). und zum teil erwidere ich auch diese ressentiments (mit allen guten begründungen der welt).
aber es gibt dadurch soviele dinge, denen ich entbehren muss (aids, hepatitis C, oder auch nur schweinegrippe - ach ja, vogelgrippe, die kommt von den leuten, die vögel haben...).
oft denk ich daran: ich fühle mich wie jemand in einem dunklen unterirdischen labyrinth (da liegt sicher ganz tief unten ein wahnsinnig toller schatz, nur für mich allein!), aus dem er nicht hinauskommt (wohin hinaus? da draussen kriegt man ja nur agoraphobie), er sieht nur - weit oben (äh, nö seh ich nicht, ich bin kurzsichtig)- ein loch durch das sonnenlicht (ach, diesess sscheussliche licht nennt ssich ssonne? dacht ich mir sschon, macht es weg! macht das bösse licht weeeeg! gollum gollum) scheint. manchmal vergess ich wo ich bin (das haben so finstre labyrinthe so an sich, dass man sich nicht mehr erinnert, in welchem höhlenast man den nußvorrat abgelegt hat) und ich kann mich in meinen gedanken verlieren (zweiter rechts, erster links, vierter rechts, erster links rinks? lechts?... oder doch andersrum?). und dann gibt es immer wieder diese momente, in denen die sonnen mich blendet (scheisse! hat des kan ausschaltknopf? Draht's den fixstern do oo, sofuat!), ich zucke kurz zusammen, reibe meine augen (aaaargh tuat das weh! *winsel* sig nix! sig nix! sig nix!) und will nach ihr greifen (weg, du scheusal! kann man dich irgendwie da runter schlachten, hässliches, grelles ding? - ne, schau, sei froh, dass d'ned ran kommst: da brennt Helium, da verbrennt man sich nur die pfoten dran, und dann ist das fiese drum noch soo unheimlich groß, dass sie einen midleidlos verschluckt, und man schon verkokelt, bevor man nur in reichweite kommt, um ihr eine zu kleschen). plötzlich erinnere ich mich wieder, wie dunkel hier unten alles ist und wie allein ich bin. (Disen und Manen, seid dafür gesegnet, mich vor sonnenlicht-illusionen und sonstigen störfaktoren zu beschützen)
oder ein anderer gedanke: manche dinge anzustreben erscheint mir so, als würde ich versuchen den mond einzufangen. ich laufe ihm hinterher, und komm ihm doch kein stück näher.
(lauf ihm besser entgegen: schneide ihm fies den weg ab: melde dich bei den taikonauten zum mondprogramm... dann gibt es für ihn kein entkommen mehr! Er ist dem untergang geweiht. Er wird kleingeschnitten und zu raumschiffbestandteilen verarbeitet.)
und mit dem nach höherem streben, ist's so a sach: aufigstiegn, awigfalln, hingwösn.
nein, da bleibt man besser in seinem mausgang, und wenn irgendwo licht ist, dann ist es sicher die katz, die den heimatlich-geborgenen tunnel aufgegraben hat, und die gleich die pfote mit den krallen im anschlag runterstreckt... ein gesunder skeptizismus gegenüber höchstwahrscheinlich feindlichem licht ist da angebracht...
ein wurm hat nur anteil am fliegen, wenn der vogel ihn frisst.
man muss seine wurmnatur verinnerlichen, sein wurmsein zelebrieren, dann wird man zum glücklichen wurm
MagnaMater ist mal wieder ganz komisch-seltsam!
ZitatOriginal von Inkslinger
Ich finde deine Gedanken auch sehr interessant. Eine bildlich schöne Sprache. (Studierst du Germanistik?)
danke
nein, nicht germanistik
manchmal ist das schreiben wie ein zwang, dem ich nicht entgehen kann.
aber im nachhinein gefällt mir mein text gar nicht mehr so gut. hät ich besser machen können, es fehlt vllt. noch schliff.
Verlangt ja keiner, dass du hier ein poetisches Epos verfasst. Ich find deinen Beitrag so auch schön genug.
Ich finde, dass es oft hilft, sich jemandem mitzuteilen. Die letzten Wochen ging's mir auch nicht besonders gut und ich war einige Male kurz vorm Heulen und hab auch mehrmals das Wasser laufen lassen. Letzte Woche habe ich dann alles mal bei einem lieben Menschen abgeladen und sie hat mich sozusagen gleich 'adoptiert'. Ich wurde schon zweimal von ihr eingeladen und auf ein Konzert mitgenommen und auch für nächste Woche sind schon Aktivitäten geplant.
Allein hätt ich den Hintern nie hochbekommen. Und es tut so gut, mal aus den eigenen vier Wänden raus zu kommen.
ZitatOriginal von Finchen87
Verlangt ja keiner, dass du hier ein poetisches Epos verfasst. Ich find deinen Beitrag so auch schön genug.
es ist viel poetischer als sonstiges hier, und wirklich schön genug.
*bürstet Haruspex kurz das Ego*
Oh leider find ich das bild nicht, das im Lehrerzimmer vom hiesigen Sonderpädagogischen institut unter einem haken mit einer badewannenrückenbürste hängt. Das ist soo nett:
drauf ist eine Katze (so eine orange, schaut aus wie eine von ulli stein) die sagt...
hmm wortlaut vergessen, auf jeden fall, sie wird nicht gelobt, nicht berücksichtigt nicht geliebt und nicht gestreichelt, und deshalb bürstet sie sich das fell selbst mit so einer badewannenrückenbürste
und drunter steht von hand geschrieben irgendwas mit selbststreichler oder egoselbstaufbürster.
Ich hab schon überlegt, ob ich mir das das nächste mal nicht kopier und mir ins bad häng
ZitatOriginal von Finchen87
Allein hätt ich den Hintern nie hochbekommen. Und es tut so gut, mal aus den eigenen vier Wänden raus zu kommen.
erstaunlicherweise entdecke ich gerade in den phasen der verzweiflung den willen in mir, etwas neues zu versuchen.
ZitatAlles anzeigenOriginal von MagnaMater
es ist viel poetischer als sonstiges hier, und wirklich schön genug.
*bürstet Haruspex kurz das Ego*
Oh leider find ich das bild nicht, das im Lehrerzimmer vom hiesigen Sonderpädagogischen institut unter einem haken mit einer badewannenrückenbürste hängt. Das ist soo nett:
drauf ist eine Katze (so eine orange, schaut aus wie eine von ulli stein) die sagt...
hmm wortlaut vergessen, auf jeden fall, sie wird nicht gelobt, nicht berücksichtigt nicht geliebt und nicht gestreichelt, und deshalb bürstet sie sich das fell selbst mit so einer badewannenrückenbürste
und drunter steht von hand geschrieben irgendwas mit selbststreichler oder egoselbstaufbürster.
Ich hab schon überlegt, ob ich mir das das nächste mal nicht kopier und mir ins bad häng
ach du. muss grad lachen.
Seitdem ich selbst Mutter bin, hat sich meine Sicht auf die Welt verändert und vieles, das mich zwar beftroffen gemacht-, aber nicht erschüttert hätte, macht mich heute emotional fertig.
Der Amoklauf in Connecticut macht mich gerade so unendlich traurig, das ich ersteinmal heulend vor den Schlagzeilen sitze. Ich bin fassungslos und projeziere das alles auf meine Familie, was natürlich Unsinn ist. Die Eltern tun mir so unsagbar leid und ich kann nicht aufhören an all jene zu denken, deren Leben sich ab sofort so komplett und umfassend geändert hat...
Mir geht es ähnlich wie dir. Die Sache hat mich auch sehr erschüttert und ich denke viel darüber nach. Immer, wenn ich von solchen Gewalttaten höre, bin ich betroffen, aber das… Kann es nicht fassen, wie sowas sein kann.
6 Erwachsene und 20 Kinder im Alter von 5 - 10 tot und keiner weiß, wieso dieser Unmensch das getan hat. Das ist so unnütz und traurig...
Ach, das waren so kleine kinder? davon weiss ich noch gar nichts... war gestern zwar der erste kasten der online-zeitung, aber ich clicke nie auf den ersten kasten, denn das ist nur der betroffenheits-elefant, der aktuell durchs dorf getrieben wird. Ich kenn keines der kinder, auch die eltern nicht.
Schade um die kinder... zerstörtes potential...
Hab mich schlauer gemacht, und habe einen weiteren jungen mann entdeckt, der im spalt zwischen sein und schein verschwand... Wenn seine mutter dort lehrerin war... wird mir da vieles klar, das war blanker haß, auf das, was sie im leben für wichtig hielt - vermutlich ihn weniger, als er das wollte, oder zu viel auf eine dressierende art, die er hasste.
Sie sprach vermutlich davon, kindern eine zukunft zu geben, und er sah keine zukunft, wenn er keine für sich sieht, brauchen die anderen auch keine...
Frauen betreiben selbstmorde für gewöhnlich ohne totengefolge, männer nehmen lieber ein gefolge mit.
Auch mich hat die Nachricht betroffen gemacht, arbeite ich doch selbst in einer solchen Anstalt...
Ganz erschreckend fand ich dann die Forderung heute Nachmittag, auch Lehrerinnen in den Grundschulen sollten sich bewaffnen, um solcherlei Attentate gleich "niederzumetzeln" (es war eine ähnliche Formulierung im Radio, ich weiß sie aber nicht mehr).
Ich kann mir die Leghrerausbildung am Schießstand noch nicht recht vorstellen (und will es auch gar nicht!)
Jaune
Naja, das kommt von dieser verkommenen unzivilisierten dog-eat-dog sichtweise, das jeder einzeln und allein ist, und sich bewaffnen muss, weil sonst keine institutionen und kein gesellschaftlicher zusammenhalt da ist, die die interessen der gesellschaft und des einzelnen in ihr schützen.
Ich kenn lehrer, die gelegentlich ausrasten, denen alles zu viel wird, und da würd ich garantiert keine waffen an gestresste leute austeilen.
Im gegenteil, so ein lehrer, der nicht gleichzeitig ein in sich ruhender meditationspol mit hoher achtsamkeit, und ein reaktionsschneller kampfsportmeister ist, ist schnell unerwartet von einem harmlos wirkenden schüler niedergeschlagen, und dann hat wieder wer eine waffe, der sie nicht haben sollte.
Aber wir können deswegen keine nebenberuflichen Shaolin-mönche als lehrer einstellen - das kloster ist zwar groß, aber so groß, dass es die welt mit ruhigem, gelassenen, kampferfahrenen lehrpersonal versorgen könnte, auch nicht.
Ich bin erschüttert...grade kam die nächste Hiobsbotschaft... Diese Jahr ist echt für die Tonne.
sieh's so: es ist bald aus, und das nächste kann nur noch besser werden.
ZitatOriginal von nofret78
Ich bin erschüttert...grade kam die nächste Hiobsbotschaft... Diese Jahr ist echt für die Tonne.
Och nö.
Nicht unterkriegen lassen.
Du hast sonst ja meine Nummer....
Und in 14 Tagen fängt das neue Jahr an, das kann dann nur besser werden.
Und es fängt ja auch gleich richtig gut an - Am 26. Januar kommst du in die schönste Stadt der Welt und wir machen hier alles unsicher.
Danke Dir.
Mit HH wirds aber wohl leider nix, muss an einem der Tage arbeiten...
Aber wir schaffen es hoffentlich nächsten Jahr irgendwann mal...
ZitatOriginal von nofret78
Ich bin erschüttert...grade kam die nächste Hiobsbotschaft... Diese Jahr ist echt für die Tonne.
Danke
Edit: Heute Morgen kam die nächste Kacknachricht...Hört das denn nie mehr auf? Echt zum kotzen!
Nochmal Edit: wenn das so weitergeht, kann ich in diesem Fred einziehen. HMPF.