Das Buch erscheint am 12. September 2012. Ich hatte im Rahmen des Amazon Vine Programms ein Leseexemplar, nach Auskunft von Amazon gilt für diese Exemplare keine Rezensionssperrfrist.
Kurzbeschreibung:
Jocelyne, 47, führt einen Kurzwarenladen im nordfranzösischen Arras. Die Kinder sind aus dem Haus und Jocelynes ganze Leidenschaft gilt ihrem Internet-Blog übers Sticken, Nähen und Stricken. Sie liebt ihr kleines Leben, liebt sogar ihren ungehobelten Mann - bis durch einen riesigen Lottogewinn alles aus den Fugen gerät.
"Eine große, tief bewegende Parabel über das kleine Glück." "L'Indépendant"
"Ein literarisches Juwel!" "Le Point"
Über den Autor
Grégoire Delacourt wurde 1960 im nordfranzösischen Valenciennes geboren. Er arbeitet als Werbetexter und erntete schon mit seinem literarischen Debüt »L'Ecrivain de la famille« in Frankreich begeisterte Kritiken sowie renommierte Literaturpreise. Sein zweiter Roman »Alle meine Wünsche« ist in Frankreich ein gefeierter Bestseller und erscheint weltweit in sechzehn Ländern.
Meine Meinung:
Ein wunderbares Buch, das den Zeitgeist herrlich einfängt, tief in unsere weibliche Seele hineinblickt und dabei mit einer so gefühlvollen, amüsanten, erfrischenden und doch tragischen Erzählweise aufwartet, daß jeder Satz ein wenig Wehmut, Verlangen, Sehnsucht und so viele andere Gefühle auslöst.
Eigentlich hätte ich gedacht, daß es sich um eine Autorin handelt, denn dieses Buch mit seiner Spitze, seinen Bändchen, seinen Irrungen und Wirrungen ist so weiblich, so sehr tragische kleine Diva, daß ich einem Mann diese Werk eigentlich nicht zugetraut hätte.
Viel zu schnell habe ich Jo's Weg von Glück und Normalität über Drama und Trauer hin zu einer ganz anderen Form des Glücks in mich hinein gefressen, habe in einem herrlichen Sommersonnenlicht auf meiner Terrasse gesessen und jede dieser irgendwie tröstenden Worte in mich aufgesaugt, mich beruhigt, daß meine Sehnsüchte offenbar auch von anderen gehegt werden und daß sie gestillt werden können, auch ohne den Lottogewinn von 18 Millionen Euro. Denn man sehnt sich nicht wirklich nach den materiellen Dingen, man verlangt mehr nach Liebe, Vertrauen und Glückseligkeit.
Es sind die kleinen Dinge im Leben die einen erfreuen, die einen zum Lächeln bringen und menschlich machen und all dies zeigt dieses wunderbare kleine Buch auf. Die kleinen Dramen, die es in jeder Familie gibt, die Schicksalsschläge, die einen zerstören wollen, einen aber doch nur näher zusammen bringen, die Milde die man mit Eltern und seinen Kindern gegenüber haben sollte und oft doch nicht aufbringt, weil man zu gestreßt ist, zu wenig Zeit hat, zu viel im Kopf.
Ein Buch, daß einen wachrüttelt, einen ermahnt, sich zu besinnen, was wirklich zählt.
Ein großes Buch, der kleinen zarten Worte, die trotzdem scharf wie Messerspitzen sind.
Für mich eine große Entdeckung und ein ganz heißer Anwärter auf eines der seltenen und wenigen Bücher, die es sich immer wieder zu lesen und zu verschenken lohnt.
Ich bin hingerissen und tief beeindruckt!
Merci beaucoup, Monsieur Delacourt!