Jessica Spotswood: Töchter des Mondes - Cate (14 - 17 Jahre)

  • Gestaltung:


    Das Cover gefällt mir sehr gut, weil ich einfach die Perspektive des Fotos toll und originell finde. Das Mädchen liegt auf dem Rücken und schaut zurück. So denkt man als Leser, sie würde einen direkt anschauen. Auch die Farben sind toll gewählt. Das Buch selber ist ja sehr dunkel, aber das Mädchen trägt ein weißes Kleid und die Blumen in ihrem Haar bringen dann erst Farbe ins Spiel. Auch die Schrift und die Schnörkel gefallen mir sehr gut. Ein rundum gelungenes Cover, das neugierig auf die Geschichte macht.


    Inhalt:


    „Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen werden verfolgt und verbannt. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate. Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg uns stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess?“


    Cate hat es nicht leicht: Seit ihre Mutter gestorben ist, kümmert sie sich um ihre beiden jüngeren Schwestern. Ihr Vater weiß nicht, dass seine drei Töchter Hexen sind, deswegen ist es an Cate ihre Schwestern zur Vorsicht zu mahnen und die Magie soweit zurückzuhalten, dass niemand davon etwas mitbekommt. Denn die Bruderschaft verfolgt Hexen und sperrt sie in eine Irrenanstalt oder lässt sie verschwinden. Ständig fürchtet Cate um das Leben ihrer Schwestern und wünscht sich nichts mehr, als normal zu sein oder ihre Mutter wieder zu haben, die ihnen mehr über die Magie hätte beibringen können.


    Richtig schwierig wird es aber erst, als ihr Vater die Gouvernante Elena und den Gärtner Finn einstellt. Jetzt gibt es noch mehr fremde Leute in ihrem Haushalt und Cate weiß nicht, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Außerdem sind die Mädchen in einem Alter, in dem sie in die Gesellschaft eingeführt werden müssen und Cate sollte sich endlich einen Ehemann aussuchen oder sich dafür entscheiden, der Schwesternschaft beizutreten. Zum Glück ist ihr Jugendfreund Paul eine gute Partie und ein williger Heiratskandidat, wäre da nur nicht Finn, der Cate nicht mehr aus dem Kopf geht.


    Schon bald spitzen sich die Ereignisse zu und Cate muss sich nicht mehr nur vor der Bruderschaft fürchten, denn plötzlich gibt es ganz andere Feinde, mit denen zu Beginn niemand gerechnet hat und die haben noch ganz andere Argumente, um Cate dazu zu bringen, sich ihnen anzuschließen und ihre Magie für ihre Zwecke einzusetzen.


    Charaktere:


    Cate gefiel mir sofort sehr gut. Sie hat als große Schwester, nach dem Tod ihrer Mutter, die Verantwortung für Maura und Tess übernommen und liebt diese wirklich aus ganzem Herzen. Deshalb ist sie auch immer darauf bedacht, dass die beiden möglichst wenig Magie einsetzen, damit sie sich nicht verraten und in das Schussfeld der Bruderschaft geraten. Leider gerät sie dadurch bei ihren Schwestern und vor allem bei Maura, zum Spielverderber. Ständig kommt es zu Streitereien zwischen den beiden, weil Maura sich nichts mehr wünscht, als ihre Magie frei einsetzen zu können und Cate lieber keine Hexe wäre. Das Tagebuch ihrer Mutter gibt Cate nur noch mehr Rätsel auf und sie verzweifelt fast, weil sie nicht mehr weiß, wem sie noch vertrauen kann und wem nicht. Ich finde es toll, dass Cate nicht blind und naiv jedem vertraut, sondern von Haus aus einfach mal skeptisch ist. Sie setzt sich für ihre Schwestern ein und würde jedes Opfer bringen, um diese zu retten. Das ist jedoch nicht nur ihre stärkste Seite, sondern leider auch ihr Kryptonit.


    Maura ist die impulsivste der Schwestern. Sie hasst es, so zurückgezogen leben zu müssen. Sie möchte etwas von der Welt sehen, in der Stadt wohnen, auf Gesellschaften gehen und echte Freundinnen haben. Deshalb gerät sie auch häufig mit Cate aneinander, die so wenig wie möglich auffallen möchte. Leider kam Maura mir etwas egoistisch vor, denn sie denkt zuerst an sich und dann erst an das Wohl ihrer Schwestern und was ihr Handeln für Folgen haben könnte.


    Am besten gefiel mir Tess. Sie ist zwar noch sehr jung, ist aber sehr klug. Sie holt sich ihr Wissen aus Büchern und benutzt ihre Magie zwar gern, aber ist nicht so impulsiv wie Maura. Auch ihr liegen ihre Schwestern sehr am Herzen, doch sie hält sich meist aus den Streitereien heraus und beobachtet nur, um dann im richtigen Moment handeln zu können.


    Finn fand ich richtig toll. Cate sagt zwar, dass er gut aussieht, aber irgendwie war er für mich nicht der typische Held: Er hat zerzauste Haare, überall Sommersprossen, eine Brille und steckt seine Nase gern in Bücher. Er scheint keine besonderen Fähigkeiten zu haben und scheint auch nicht besonders viel von Hexen zu wissen oder zu ahnen. Auch, wenn er sich in Cate verliebt, behält er einen kühlen Kopf und ist sich durchaus bewusst, dass er nicht ihrem Stand entspricht und sie keine gemeinsame Zukunft haben. Und doch zeigt er, dass in ihm mehr steckt und dass ein Held keine Superkräfte braucht.


    Schreibstil:


    Anfangs war ich etwas irritiert darüber, in welcher Zeit, das Buch spielt, da ich eigentlich eine typische High-School-Story erwartet hatte. Doch die Geschichte spielt zu der Zeit, wo man sicher auch die Hexenverfolgung einsortieren kann. Die Frauen tragen lange üppige Kleider, die jungen Damen haben Gouvernanten, werden zu Teenachmittagen eingeladen, in die Gesellschaft eingeführt und als „Miss“ angesprochen. Ist man erst einmal in dieser Zeit angekommen, verliert man sich als Leser voll und ganz darin.


    Zu Beginn erfährt man erst einmal mehr über Cate, Maura und Tess, über ihre verstorbene Mutter, ihre Lebensumstände und ihre Magie. Langsam wird dem Leser die Familie nahegebracht und man spürt förmlich die ständige Bedrohung durch die Bruderschaft, die Cate so zu schaffen macht.


    Als die Gouvernante Elena eingestellt wird, nimmt die Geschichte an Fahrt auf und beginnt spannend zu werden. Cate findet das Tagebuch ihrer Mutter und erfährt von der Prophezeiung, die auf sie und ihre Schwestern passen könnte. Ab diesem Zeitpunkt versucht sie mehr über Hexen, die Bruderschaft und die Schwesternschaft herauszufinden und eine Lösung für sich, Maura und Tess zu finden. Die Geschichte wechselt jetzt immer wieder zwischen ihrem persönlichen Dilemma und ihrer Verantwortung ihren Schwestern gegenüber. Dadurch gibt es einen schönen Wechsel zwischen Liebesgeschichte und der Hauptgeschichte des Buches, so dass die Story schön ausgeglichen ist und nichts zu kurz kommt oder Überhand nimmt.


    Besonders toll fand ich, dass es immer wieder kleinere und größere Wendungen gab. Dinge, die man vielleicht schon geahnt hat und dann Ereignisse, auf die man nie gekommen wäre. Das bringt einen richtig ins staunen und macht das Buch alles andere als vorhersehbar.


    Und dann dieses Ende … ich blieb total angespannt zurück und möchte unbedingt ganz schnell erfahren, wie es weitergeht.


    Fazit:


    Ein wirklich tolles, magisches Buch, das damit überzeugt, dass man überhaupt nicht vorhersehn kann, was als nächstes kommt . Überraschend, spannend, emotional, magisch … für jeden Hexen-Fan und auch für andere ein absolutes Must-read!


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Cate und ihre jüngeren Geschwister, Maura und Tess, haben es nicht leicht in ihrem Leben. Ihre Mutter ist vor Jahren bei der Geburt eines Kindes gestorben und Cate musste ihr versprechen sich um ihre Schwestern zu kümmern. Doch auf jüngere Geschwister aufzupassen ist gar nicht so leicht, besonders da die drei Hexen sind.


    Die Zeiten für Hexen sind jedoch gefährlicher als je zuvor, denn die Brüderschaft verhaftet jede Frau, die nicht ihrer Norm entspricht. Cate setzt alles daran um so unauffällig wie möglich zu leben, doch ihre Absichtbekundung rückt immer näher und somit auch der Abschied von ihren Schwestern? Dies muss Cate mit aller Macht verhindern.


    Sie stößt auf das Tagebuch ihrer Mutter und über eine Prophezeiung, die vorhersagt, dass drei Schwestern die Macht der Hexen zurück bringen oder eine neue Schreckensherrschaft auslösen. Handelt es sich hierbei wirklich um Cate und ihre Schwestern? Und wie kann Cate es schaffen, dass die Schwestern zusammen bleiben können? Und warum geht ihr während all dessen Finn nicht aus dem Kopf?


    Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört bzw. gelesen habe, musste ich sofort an eine meiner liebsten Serien "Charmed" denken. Drei Schwestern, drei Hexen, doch damit hört auch schon die Ähnlichkeit auf und leider muss ich gestehen, dass "Töchter des Mondes" mich nicht ganz überzeugen konnte.


    Cate, Maura und Tess sind drei sehr interessante Chraktere. Jede einzelne von ihnen hat besondere Merkmale, die sie ausmachen. Sie sind Schwestern und doch von Grund auf verschieden. Die Mischung ist Jessica Spotswood wirklich wunderbar und überzeugend gelungen. Sie sind authentisch ohne überladen zu wirken. Besonders was ihre magischen Fähigkeiten betrifft, stecken sie voller Überraschungen.
    Auch die Entwicklung, die sie während des Buches machen, ist glaubwürdig und nachvollziehbar.


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Einem historischem Roman, wie auch Jugendbuch angemessen und lässt sich leicht und flüssig lesen. Jessica Spotswood verpackt es eher in die leisen Töne, was auch den Reiz des Buches ausmacht.


    Die Liebesgeschichte in "Töchter des Mondes" ist keine von der Sorte allesverzehrend, überschäumend und laut herausschreiend. Auch sie wird eher klein und leise gehalten, was aber auch so vollkommen passt. Etwas anderes wäre unangebracht und unpassend gewesen.


    Aber leider, und es ist wirklich ein sehr großes und trauriges leider, konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Während zu Anfang noch die Spannung und Erwartung über das Neue übersiegt, nimmt die Spannung zu Mitte des Buches immer weiter ab, sodass es leider streckenweise ein wenig langatmig und stellenweise auch langweilig war.
    Ich hatte das Gefühl, als ob die Geschichte an einem Punkt festgesteckt hat und die Autorin nicht wusste, wie sie diesen Punkt überspringen soll. Leider ist dies dann mit einem ganzen Strom von Ereignissen geschehen, dass es für mich persönlich zu viel des Guten war.


    Der Schluss konnte mich aber dann wieder für sich gewinnen. Endet jedoch mit einem ziemlich Cliffhanger, was mich nicht wirklich stört, wenn dieser gut gemacht ist, wie es hier der Fall war. So steigt die Vorfreude auf den Folgeband und lässt mich hoffen, dass mich dieser dann voll und ganz überzeugen wird.


    Fazit:


    Ein solider Auftakt einer Trilogie, der mit interessanten Charakteren aufwarten kann, bei dem jedoch leider auch einige Längen vorhanden sind.


    Dennoch freue ich mich auf den nächsten Teil, um zu erfahren, wie die Geschichte um Cate und ihre Schwestern weiter gehen wird.


    Im Englischem erscheint der Folgeband "Star Cursed" voraussichtlich im Februar 2013.


    Von mir 6 Punkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Inhalt:
    19. Jahrhundert – Neuengland. Die drei Schwestern Cate, Maura und Tess sind Hexen. Doch sie müssen täglich aufpassen, dass niemand sie entdeckt, denn Hexen werden von der Bruderschaft gejagt und verbannt, im schlimmsten Falle getötet. Cate findet in dem Tagebuch ihrer toten Mutter einen Hinweis über eine Prophezeiung: Drei Hexenschwestern werden die Hexen wieder an die Macht führen. Cate kann es nicht glauben, sie ist doch gerade mal 16 Jahre alt und soll die Welt verändern. Als auch noch der Tag ihrer Absichtsbekundung näher rückt (Mädchen müssen mit 17 heiraten oder der Schwesternschaft beitreten), verzweifelt Cate. Werden sie und ihre Schwestern das Chaos durchstehen? Können sie ihre Kräfte vor den Menschen geheim halten?


    Meine Meinung:
    Anfangs war es etwas ungewohnt, eine Geschichte aus dem 19. Jahrhundert zu lesen. Ich bin fest davon ausgegangen, dass das Buch in der Gegenwart spielt. Doch nach ein paar Seiten habe ich gemerkt, dass die Zeit genau zu dem Buch passt. Der Einstieg ins Buch fiel mir total leicht und Verwirrung machte sich keine breit. Ich habe schon viel über Hexen gelesen, aber dieses Buch ist weder langweilig, noch irgendwie „kopiert“. Die Hexen werden in diesem Buch wieder völlig neu und anders dargestellt.


    Charaktere:
    Cate, Maura und Tess sind die Hauptprotagonisten. Geschrieben ist das Buch allerdings nur aus der Sicht von Cate. Sie ist mir am sympathischsten. Sie trägt die volle Verantwortung für ihre Schwestern und tut alles dafür, nicht entdeckt zu werden. Sie ist ein bisschen streng zu ihren Schwestern, aber nur weil sie sich sehr große Sorgen um sie macht.


    Maura war mir nicht so sympathisch. Sie hat irgendwie ständig nur an sich selbst gedacht und kam mir auch ein bisschen naiv vor.


    Tess ist die kleinste von den dreien, kommt mir allerdings schon etwas erwachsener vor als Maura. Sie hat das Herz am rechten Fleck.


    Schreibstil:
    Das Buch ist leicht und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind nicht zu kurz. Ich konnte mir viele Szenen recht gut bildlich vorstellen, da die Autorin sie sehr genau und detailreich beschrieben hat.


    Fazit:
    Dies ist der erste Teil der „Töchter des Mondes-Reihe“. Da dieser Teil „Cate“ heißt, gehe ich davon aus, dass es noch zwei weitere Teile für Maura und Tess geben wird. Ich werde mir auf jeden Fall beide holen. Das Buch ist spannend und hält viele Überraschungen bereit. Ich kann es jedem Fantasy-Fan empfehlen.