Puerta Oscura 03: Totengesang- David Lozano Garbala (ab 14 Jahre)

  • Nach dem tragischen Tod von Dominique wartet auf Pascal und seine Freunde gleich eine neue schreckliche Nachricht. Seit Jules von einer Kreatur aus der Unterwelt angegriffen wurde, pulsiert ein gefährliches Gift in seinen Adern, das ihn unaufhaltsam in ein Monster verwandelt. Es gibt nur eine Möglichkeit, Jules vor dem sicheren Tod zu bewahren: Pascal muss erneut in das Totenreich zurückkehren, um das Gegengift zu beschaffen. Während er sich den Gefahren der Unterwelt stellt, versucht er auch, Michelles Liebe wiederzugewinnen. Die Zeit läuft, bald wird sich die Dunkle Pforte wieder schließen. Und diesmal wird es für immer sein.


    Mit "Totengesang" geht die "Puerta Oscura"- Trilogie nun leider zu Ende.
    Wie schon in "Totenreise" und "Totengelächter" ist die Handlung straff und temporeich erzählt. Auf den knapp 600 Seiten passiert so einiges, da viele unterschiedliche Handlungsstränge zu finden sind, die nach und nach ineinander laufen und so ein würdiges Finale bieten.
    Aufgrund dessen ist auch die Spannungskurve konstant hoch angelegt, da der Autor Nebensächlichkeiten außen vor lässt und sich nur aufs Wesentliche bezieht, sodass jedes Element einen wichtigen Teil zu der Geschichte beiträgt.
    Dabei wird "Totengesang" schlüssig und atmosphärisch dicht erzählt. Auch die historischen Ereignisse, die in diesem Buch eine elementare Rolle spielen, fügen sich sehr gut ins Geschehen ein und bieten zusätzlich noch etwas Informatives.
    David Lozano Garbala schafft es immer wieder eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, welche stets düster, ein bisschen morbide und auch ein wenig gruselig zu lesen ist.
    "Totengesang" ist zu keiner Zeit mit Langeweile gesegnet, sondern bietet packende und atemlose Unterhaltung, ist immer spannend und actionreich und bietet daher Lesevergnügen für alle, die es gerne etwas Anders und Düsterer haben beim Lesen.


    Die Charaktere sind, wie auch bereits in den Vorgängerbänden, klar umrissen. Mit ihren Ecken und Kanten wirken sie umso lebendiger und authentischen in ihren Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Einen wichtigen Teil trägt auch die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven dazu bei, um ein tiefgründigeres Bild der Protagonisten zu erhalten.


    Der Autor hat sprachlich auch in "Totengesang" aus dem Vollen geschöpft. Er schreibt lebendig und fesselnd, behält aber den roten Faden dabei klar vor Augen. Die von ihm erdachte Welt ist dabei so klar umrissen, das sie so realistisch erscheint, als ob es die "Puerta Oscura" tatsächlich gäbe. Dadurch wirkt die Atmosphäre umso gruseliger und einmaliger.
    Durch den lockeren Schreibstil entwickelt sich "Totengesang" zu einem echten Pageturner, der es extrem schwer macht, das Buch frühzeitig aus der Hand zu legen.

  • Dominiques Tod hat die Freunde in großer Trauer zurück gelassen. Bereits so viele Opfer hat die dunkle Pforte, der Zugang zum Reich der Toten, gefordert, doch dass sein bester Freund sterben würde, ist Pascal nach wie vor unbegreiflich. Sein einziger Trost ist es, dass er als Wanderer zwischen den Welten seinen toten Freund im Jenseits besuchen kann. Die anderen jedoch haben Dominique für immer verloren, ihnen ist eine Reise ins Reich der Toten zu ihren Lebzeiten nicht vergönnt. Doch noch andere Sorgen lasten auf Pascal, Mathieu, Marcel, Daphne, Edouard und Michelle.


    Seit Jules von einem Wesen aus der Unterwelt, welches durch die dunkle Pforte entkam, verletzt wurde, keimt ein Gift in ihm heran. Noch kann er es bekämpfen, doch wie lange noch? Die Wandlung zum seelenlosen Vampir scheint nicht aufzuhalten zu sein und alle wissen, was es bedeutet, sollte Jules sich vollständig wandeln. Seine eigenen Freunde müssten ihn endgültig vernichten, um die Menschen in Paris vor ihm zu schützen. Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es noch: Lena Lambert, die Urgroßmutter von Jules, war vor einem Jahrhundert in die dunkle Pforte hinabgestiegen und ihr nicht mehr entkommen. Da die Zeit dort anders vergeht, könnte sie noch am Leben sein und ihr Blut birgt für Jules die einzige Hoffnung, die Wandlung aufzuhalten und rückgängig zu machen, jedoch nur so lange, bis die Wandlung komplett vollzogen ist, danach gibt es für ihn keine Rettung mehr.


    Pascal, der weiß, dass die Zeit drängt, macht sich erneut auf in das Reich der Toten um Lena zu finden und mit ihrer Hilfe Jules zu retten. Außerdem will Pascal die Reise nutzen, um sich von Dominique zu verabschieden, doch dieser beschließt spontan, seinem Freund bei seinem Abenteuer beizustehen. Doch die Zeit drängt, Jules Wandlung zum Vampir schreitet immer weiter voran und die Freunde haben alle Hände voll zu tun, um die Pariser Bevölkerung vor ihm zu schützen. Wird Pascal es schaffen, Lena zu finden und rechtzeitig mit ihrem Blut zurück in die reale Welt zu gelangen?



    Ein gelungener Abschluss! Der Plot wurde wieder sehr spannend und detailliert erarbeitet. Allerdings empfand ich dieses Mal die plötzlichen Sprünge zwischen den jeweiligen Handlungen sehr abrupt, sodass ich mich, kaum hatte ich mich eingelesen, die Geschichte wieder aus einer anderen Perspektive verfolgen musste. Die Figuren wurden wieder facettenreich und tiefgründig in Szene gesetzt, sodass ich mir wieder jede Figur jederzeit ohne Probleme vorstellen konnte. Den Schreibstil empfand ich wieder als ausgesprochen spannend und angenehm zu lesen, jedoch konnte dieser den ständig wechselnden Blick auf die Geschichte nicht ganz wett machen. Abschließend kann ich sagen, dass es sich bei der Puerta-Oscura-Reihe um eine außergewöhnliche Jugendbuch/Fantasy-Reihe handelt, bei der ich mit Freude dem Protagonisten ins Reich der Toten gefolgt bin.