Ab wann werden Bücher zu Lieblingsbüchern?

  • Hallo,


    mich würde mal interessieren, ab wann eure Lieblingsbücher zu Lieblingsbüchern geworden sind? Merkt ihr das quasi "ab der ersten Seite" oder erst im Mittelteil oder erst im letzten Drittel? Oder sind einige Bücher sozusagen schon vor dem Leser Lieblingsbücher, weil ihr einfach viel darüber gehört habt und ahnt, dass es "genau das Richtige" für euch ist?


    Gibt sicher noch mehr Möglichkeiten. Also, wie kommt eurer Erfahrung nach das "Phänomen Lieblingsbuch" zustande? :-)

  • Für mich gibts für Bücher (ähnlich wie für Musik, für Bilder oder andere künstlerische Schaffensformen) eine Art Ankerstelle, an der sich das Werk, dem ich begegne, festmacht und so etwas wie ein Echo in mir hervorruft.


    Ist dieses Echo intensiv und positiv in seiner Art, meinen eigenen Gedanken und Gefühlen zu begegnen, entspricht die formale Gestaltung meinem Geschmack und bedenke / betrachte /befrage ich die Bilder, die es in mir hervorruft über eine lange Zeit, dann wird das Buch zu einem Lieblingsbuch, das ich immer wieder lesen kann.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Natürlich merkt man schon mitten im Buch, ob die Geschichte einem gefällt oder nicht. Aber das Ende ist auch wichtig, deshalb finde ich, man kann erst wirklich beurteilen, ob es ein Lieblingsbuch wird, wenn man das Buch fertig gelesen hat.


    Lieblingsbuch ist es dann, wenn man es mehrmals hintereinander lesen könnte, ohne dass es einen nervt, und wenn man auch nach dem Lesen bzw in den Lesepausen an die Geschichte denkt, wenn sie einen wirklich beschäftigt und berührt.

  • Also natürlich lese ich das Buch erst ganz durch, aber meist zeichnet sich schon weit vor dem Ende ab, ob ein Buch in meine Aula der Lieblingsbücher aufsteigen wird.
    Es sind immer Bücher, die starke Gefühle in mir freisetzen, in die ich eintauche und Zeit und Ort und Mühsal des Alltags total vergessen kann. Sie fesseln mich durch Spannung, Sprache, Ideenreichtum, Handlung und Personen. Wobei diese Kriterien sehr subjetiv von mir so empfunden werden. Ich habe zwei Lieblingsbücher, die manch anderer als langatmig empfindet und ich selber habe in der Ausführlichkeit geschwelgt und die beschriebenen Gefühle mitgelebt.
    Auch ziehen sich meine Lieblinge durch sämtliche Genres - Fantasy, Krimi, SF, Belletristik, Jugendbuch.
    Ich möchte diese Bücher ständig weiterempfehlen an alle Menschen die ich mag und schätze. Ich lese sie mehrmals oder habe es zumindest vor. :grin Habe auf Grund dieser Frage mal sinniert wieviele es denn sind, die ich zu diesen Büchern zähle. Werde dieser Frage jetzt gründlich zu Leibe rücken und meine Bücherwände durchgehen. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Lieblingsbücher sind Bücher, die ich immer wieder lesen kann, ohne dass sie langweilig werden, beziehungsweise Bücher, bei denen ich das dringende Bedürfnis verspüre, sie mehrmals zu lesen.

  • Wenn ich auch Jahre später noch wesentliche Teile des Buches im Kopf habe und mich gerne an das Buch erinnere, dann ist es definitiv ein Lieblingsbuch. Ansonsten gilt für mich: wenn ich es zum dritten Mal lese, mag ich das Buch wirklich gern.


    Edith kämpft noch mit der Rechtschreibung

  • Nach dem Zuschlagen des Buches. :-) Dann weiß ich bereits, ob ich es noch einmal lesen würde, ob ich es weiterempfehle, ob ich es unglaublich lieb gewonnen haben. In den meisten Fällen basiert diese Einschätzung übrigens darauf, dass mir die Charaktere gefallen, dann verzeihe ich kleinere Handlungsmacken. Reine Handlungs-Lieblinge gibt es bei mir, glaube ich, gar nicht oder nur sehr, sehr selten.


    Vorher allerdings nicht. Leider hat schon manches Ende ein Buch davon abgehalten, in den Olymp der Lieblingsbücher aufzusteigen.


    Ein Autor, der ein solches Buch geschrieben hat, bekommt bei mir dann auch vergleichsweise viele Möglichkeiten, mich noch einmal zu überzeugen.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von Rattentod
    Lieblingsbücher sind Bücher, die ich immer wieder lesen kann, ohne dass sie langweilig werden, beziehungsweise Bücher, bei denen ich das dringende Bedürfnis verspüre, sie mehrmals zu lesen.


    pefekt, genau meine Meinung. :wave

  • Bei mir ist es so, dass ich ein Buch eigentlich erst Jahre nach dem Lesen als Lieblingsbuch bezeichne. Ich habe bei sehr vielen Büchern beim Lesen und nach dem Lesen ein gutes Gefühl, die sind mir auch teilweise tagelang danach noch richtig im Kopf und ich denke darüber nach...aber ein Lieblingsbuch wird es eigentlich erst, wenn mich irgendwas daran so gepackt hat, dass ich es nach Jahren noch weiß, um was es ging oder dass ich mich an genau die speziellen Szenen erinnere, die das Buch für mich ausgemacht haben...bei mir ist das also immer sowas wie ein Rückblick in mein Leseleben, der ständig neuen Zuwachs erhält und wo auch ständig Bücher wieder rausfliegen, die zwar als Momentaufnahme wunderschön waren, aber keinen "bleibenden Eindruck" hinterlassen.

  • Manchmal merk ich schon beim Lesen, dass das wohl ein Lieblingsbuch wird, sicher bin ich mir aber normalerweise erst, wenn ich das Buch zuklappe und dann traurig werde, weil ich diese liebgewonnene Welt und die ganzen tollen Personen jetzt verlassen muss --> dann weiß ich: das ist ein Lieblingsbuch und wird bestimmt ganz bald mal wieder gelesen :anbet

  • Zitat

    Original von Mooney
    Manchmal merk ich schon beim Lesen, dass das wohl ein Lieblingsbuch wird, sicher bin ich mir aber normalerweise erst, wenn ich das Buch zuklappe und dann traurig werde, weil ich diese liebgewonnene Welt und die ganzen tollen Personen jetzt verlassen muss --> dann weiß ich: das ist ein Lieblingsbuch und wird bestimmt ganz bald mal wieder gelesen :anbet


    Das drückt es eigentlich perfekt aus, Mooney.


    Auch kann ich mich meist noch an die Lieblingsstellen im Buch erinnern, welche Bilder ich dabei im Kopf hatte und mit welchen Emotionen diese assoziert sind. Lieblingsbücher hinterlassen einen so bleibenden Eindruck, dass ich mich noch Monate und Jahre später gerne an sie erinnere und sie auch immer wieder lese :-)

  • Ich muss sagen, ich habe ein Buch noch nie zweimal gelesen. Aber wenn sich ein Buch nur so runter lesen lässt, wie z. B. "Wenn ich bleibe" oder "Lovesong" dann weiß ich schon das sie zu meinen Lieblingsbüchern gehören. Wenn die Geschichte mich tagsüber oder auch, nachdem ich das Buch gelesen habe, noch länger beschäftigt, dann zählen diese Bücher auch zu meinen Lieblingsbüchern.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Meistens merke ich zum Ende hin, ob das Buch nun zu meinen Lieblingsbüchern gehört. In ganz seltenen Fällen, wie z.B. bei "Im Bann des Fluchträgers" habe ich es aber schon relativ früh gemerkt gehabt, so nach etwas einem Drittel.


    Lieblingsbücher sind für mich solche, die ich immer und immer wieder lesen kann, ohne auch nur die geringste Langeweile zu spüren. Kommt wirklich selten vor.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Mooney
    Manchmal merk ich schon beim Lesen, dass das wohl ein Lieblingsbuch wird, sicher bin ich mir aber normalerweise erst, wenn ich das Buch zuklappe und dann traurig werde, weil ich diese liebgewonnene Welt und die ganzen tollen Personen jetzt verlassen muss --> dann weiß ich: das ist ein Lieblingsbuch und wird bestimmt ganz bald mal wieder gelesen :anbet


    Genau so empfinde ich es auch. ;-)

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    Natürlich merkt man schon mitten im Buch, ob die Geschichte einem gefällt oder nicht. Aber das Ende ist auch wichtig, deshalb finde ich, man kann erst wirklich beurteilen, ob es ein Lieblingsbuch wird, wenn man das Buch fertig gelesen hat.


    Lieblingsbuch ist es dann, wenn man es mehrmals hintereinander lesen könnte, ohne dass es einen nervt, und wenn man auch nach dem Lesen bzw in den Lesepausen an die Geschichte denkt, wenn sie einen wirklich beschäftigt und berührt.


    Genauso sehe ich das auch. :write


    LG,
    FourRose

    Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
    ~Martin Luther King

  • Hm, schwierige Frage. Das ist unterschiedlich.


    Allerdings ist das bei mir nie nur durch gehörtes. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich meist ganz anderer Meinung bin als andere.


    Bei Seelen war es so, dass ich nach ca. 100 Seiten anfing die Geschichte zu lieben. Der Anfang war etwas schwer.


    Aber oft ist es auch so, dass mich eine Geschichte schon von Anfang an oder ziemlich am Anfang fesselt. Dass ich sie erst später toll find ist eher selten.

  • Kann ich so spontan auch nicht sagen....hab auch nicht so recht ein Lieblingsbuch oder ich hatte lange Zeit keins.


    Ich glaube mein Lieblingsbuch hat mich einfach gepackt..es hat mich zum nachdenken angeregt, ich habe gelacht und mich nicht mehr losgelassen und ich kann im Nachhinein einiges nachvollziehen, weil ich es selber erlebt habe. Und während dem Lesen habe ich gedacht 'Das ist es'


    Man fühlt sich wohl bei dem Buch, findet sich wieder. Das ist es. Ist mir bsiher erst bei 2 Büchern passiert. Eins davon hab ich in zwei Wochen zweimal gelesen. :-)

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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