Engel sind auch nur Männer
Nichts wünscht Frannie sich sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Stattdessen sind ihr die höllischen Mächte auf den Fersen, denn Frannie hat eine ganz besondere Gabe. Eine Gabe, die den uralten Kampf zwischen Licht und Dunkel ein für alle Mal entscheiden könnte. Dass es Frannie gelungen ist, ihre große Liebe, den Dämon Luc, in einen Menschen zu verwandeln, hat sie nur noch interessanter gemacht.
Seitdem Luc seine magischen Kräfte verloren hat, kann er sie nicht mehr beschützen. Diese Aufgabe muss nun ihr Schutzengel Matt übernehmen, Frannies verstorbener Zwillingsbruder. Doch Engel sind auch nur Männer, und als die schöne Lili nebenan einzieht, gerät Matt ganz schön durcheinander. Damit bringt er seine Schwester in höchste Gefahr …
Mit "Im Bann der Dunkelheit" wird die Trilogie "Angel Eyes" nun fortgesetzt, weißt aber einige Schwächen im Vergleich zum ersten Band "Zwischen Himmel und Hölle" auf.
Eine spannende Grundhandlung ist dieser Geschichte zwar gegeben, doch mangelt es ihr an emotionaler Tiefe. Vorallem die negativen Gefühle kommen nicht allzu klar zum Ausdruck, sodass diese nur oberflächlich erscheinen und daher das eigentliche Gefühlschaos nicht vermitteln können.
Auch sonst ist die Handlung stellenweise oberflächlich gehalten. Lisa Desrochers hätte oftmals ihrer Geschichte mehr Leben einhauchen können, wenn sie an mehr Tiefgründigkeit gedacht hätte, die in so einem Buch definitiv von Nöten ist, um zu überzeugen.
Das Potential, das dieser Plot besitzt wurde leider nicht 100%-ig genutzt, auch wenn "Im Bann der Dunkelheit" auch seine positiven Seiten hat.
Zum Einen sind die neuen Ideen, die in dieser Handlung auftauchen sehr vielversprechend und schaffen Neugier auf den dritten und finalen Band. Das eine oder andere Ereignis besitzt viel Zündstoff, um einen packenden letzten Teil zu erzählen. Hoffen wir, dass Lisa Desrochers in Band drei noch einmal alles aufbietet und ein tolles Ende für ihre Trilogie schafft.
Eigentlich alle Charaktere sind bekannt aus dem ersten Band. Lediglich ein neuer Hauptprotagonist und ein paar wenige Nebencharaktere treten auf den Plan. Allen voran der neue Hauptprotagonist, Lili, bietet viel Zündstoff. Sie ist nicht die, die sie scheint; auch wenn man als Leser viel schneller auf ihre wahre Identität kommt, als die anderen Protagonisten dieses Buches.
Frannie erscheint in diesem zweiten Band sehr naiv und zickig, dadurch verlor sie bei mir einiges an Sympathiepunkten, die sie noch im ersten Band sammeln konnte. Die Handlungen, die diese nach sich zogen, muteten eher wie die eines kleines Kindes an, das sich störrisch und kopflos in Situationen stürzt, denen es nicht gewachsen ist.
Auch die sonst so starke Taylor konnte mit ihrer Naivität hier nicht punkten.
Der Rest der Protagonisten war hingegen gut skizziert, auch wenn die Entwicklung kaum merkbar erschien.
Der Schreibstil der Autorin konnte wenigstens über ein paar der Schwächen hinwegtäuschen, da dieser sehr angenehm und flüssig zu lesen war.