Colleen McCullough: TIM

  • Colleen McCullough: TIM


    inhalt: mary horton ist nicht mehr ganz jung, jedoch von apartem aussehen, erfolgreich im beruf, finanziell abgesichert und gewohnt, allein zu leben. die grosse liebe ist ihr nie begegnet - und wird ihr auch nie begegnen, wie sie nüchtern schätzt. als sie eines morgens tim im nachbargarten sieht, will sie ihren augen nicht trauen. der junge mann ist schön wie ein griechischer gott. mary kann den blick nicht abwenden, will dem wunder dieser schönheit nachgehen. sie handelt wie in trance.
    mary, die reife, einsame frau, erlebt mit dem jungen mann zum ersten mal das wunder, zu lieben und geliebt zu werden.
    aber die welt bleibt nicht stumm angesichts dieser "zweifelhaften" beziehung zweier menschen, die ganz offenbar nicht zusammengehören.
    mary muss eine entscheidung treffen. doch letztlich ist es tim selbst, der ihr diese entscheidung abnimmt, gedrängt von den dramatischen ereignissen, die das wunder dieser ausserordentlichen liebe zu vernichten scheinen...
    :bruell>>(bitte trotz dieser *sorry* "kotz-kitschigen" beschreibung weiterlesen!!!!es steht nun einmal so auf der rückseite)
    isbn: 3453013832


    CMC ist in wellington, australien geboren. sie arbeitete in australien, england und den vereinigten staaten als neurophysiologin. in ihren freien stunden schrieb sie ihren ersten roman: TIM.
    dann entstanden die "dornenvögel"....
    (beide wurden bereits verfilmt (tim entsetzlich!))


    so. also meine finger haben sich beinahe gesträubt, den schmunzius da oben abzuschreiben. bis auf die beiden ersten sätze stimmt mE NICHTS.
    mary handelt nicht wie im trance. sie handelt anfangs eher fast gar nicht. dazu ist sie viel zu vernünftig, zu vorsichtig, zu ängstlich.
    es ist nämlich nicht nur der altersunterschied, der die schwierigkeiten (hauptsächlich in den augen anderer) ausmacht, sondern die tatsache, dass tim - geistig nicht voll auf der höhe ist.
    wie diese beiden menschen zueinander finden, ob ihre beziehung bestand haben kann, welche probleme auftreten... das alles wird hier in einer so behutsamen und gleichzeitig eindrucksvollen art geschildert, dass ich allein in der erinnerung an das letzte mal lesen eine gänsehaut bekomme. eine positive! sehr viel wert legt CMC hier auch auf die schilderungen der randfiguren. die liebe zwischen tims eltern zu erleben, ist wunderschön. die unterstützung, die mary durch ihren schlitzohrigen chef ebenso erfährt wie durch ihre oberflächlich und schnatterhaft scheinende, aber mit einer guten portion gesunden menschenverstandes gesegnete nachbarin, zeichnen ein bild der hoffnung. des glaubens an den sieg des guten.


    dornenvögel mag zwar ein breitgefächertes epos sein, dieses buch hier halte ich für bedeutender.
    meinungen von eulen, die das buch kennen, würden mich interessieren.
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von frosch1 ()

  • Hallo frosch,


    ich habe das Buch auch, aber es ist mindesten 25 Jahre her ist, dass ich es gelesen habe und damals war ich nicht ganz so begeistert davon. Nicht dass es mir überhaupt nicht gefallen hätte, aber es hat mich nicht von Hocker gehauen. Die "Dornenvögel" haben mir weit besser gefallen.


    Aber wie gesagt, lange lange ist es her. :wave

  • natürlich kann man sagen, dieses buch gefällt mir besser als jenes...
    aber eigentlich lassen diese beiden bücher sich doch gar nicht wirklich miteinander vergleichen. finde ich jedenfalls.
    das eine ist ein - vor leicht historischem (zB die bezugnahme auf den zweiten weltkrieg), auf jeden fall aber örtlich imposanten hintergrund - angesiedeltes wortgemälde à la vom-winde-verweht.
    das andere ist eine geschichte, bei der raum und zeit eigentlich überhaupt keine rolle spielen, sondern nur die empfindungen der menschen in dieser geschichte bzw die empfindungen, die der leser hat, wenn er sich vorstellt, er sei an der stelle der handelnden personen.
    vielleicht war ich ja beim ersten lesen sehr jung und beeindruckungsfähig, aber ich glaube nicht, dass es daran liegt, zumindest nicht daran allein, denn ich habe dieses buch über die jahre hinweg immer wieder gern einmal gelesen. mE ist es eine der schönsten liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. wobei *liebesgeschichten* jetzt schon wieder sehr nach cartland & co. klingt (denen ich ihre daseinsberechtigung keinesfalls absprechen möchte!).
    aber die geschmäcker sind natürlich auch - zum glück *g* - verschieden...
    auf jeden fall muss CMC eine ziemlich vielseitige schriftstellerin sein, immerhin soll sie ja auch einige werke über die alten griechen und römer geschrieben haben... :wave

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