Die große Flut - Mary Lavater-Sloman

  • Titel: Die große Flut


    Autor: Mary Lavater-Sloman


    ASIN: B002E9X03E
    (nicht die der mir vorliegenden Ausgabe, aber eine bessere finde ich nicht)


    Inhaltsangabe in eigenen Worten:
    Hamburg, am 21. 7. 1775
    An diesem Tag, so liest man auf einem im Buch mehrfach auftauchenden Gedenkstein, an diesem Tag erreichte die große Flut des Jahres 1775 ihren höchsten Stand. An diesem Tag aber wurde auch die Heldin dieses Buches, Lotte/Charlotte/Lotting Tweenstreng, geboren, als Tochter von Matthias Tweenstreng, so der Typ gutherziger, aber leichtsinniger Mr. St. Claire in "Onkel Toms Hütte", einem wohlhabenden und wohlgelittenen Hamburger Kaufmann, und seiner hugenottischstämmigen Gattin Marie Thérèse.
    Unbeschwert wächst Lotte, gemeinsam mit ihrem etwas älteren Cousin Jochim, Sohn von Matthias`älterem Bruder George, auf. Aber auch in ihr behütetes Umfeld gelangen erste Gerüchte über anstehende politische Umwälzungen, als es in Frankreich zu ersten Aufständen und schließlich zur Hinrichtung des Königspaares kommt. Dann gelangt dort ein ehrgeiziger junger Mann aus Korsika an die Macht. Napoleon Bonaparte. Und dessen Truppen besetzen einst Hamburg.


    Meine Meinung:
    Hätte ich nicht schon seit meiner Kindheit eine Schwäche für Hamburg, so wäre es spätestens jetzt soweit gewesen: Gemeinsam mit Lotting durchlebt man Besetzung, Hunger, Typhus, Befreiung, erneute Besetzung, Angst um Verwandte, Trauer um Verstorbene. Das Buch erschien im Zweiten Weltkrieg, weshalb das "Durchhalten" vielleicht stark herausgearbeitet wurde, aber es ist frei von in ähnlichen Büchern schon festgestellten Seitenhieben auf damalige Kriegsgegner. Kleine Warnung, weil manche so etwas stört: Gelegentlich kommen Ausdrücke in Englisch, Französisch und Hamburger Dialekt, die nicht alle übersetzt werden, vor. Einige Personen sind stark gläubig, so dass relativ häufig auf Gott, Kirche und Glauben Bezug genommen wird.
    Ich habe, obwohl ich schon etliches über diese Zeit gelesen habe, doch wieder einiges gelernt. So wusste ich, dass Bernadotte in Lübeck saß, aber Tettenborn kannte ich als Befreier Berlins, nicht Hamburgs.
    Die Liebesgeschichte im Vordergrund war geschickt eingearbeitet.
    Mir hat es sehr gut gefallen.
    :wave
    EDIT hat oben einen Namen korrigiert

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zitat

    Original von tweedy39
    Ich finde es immer wieder toll, wenn auch ältere Bücher rezensiert werden :-)


    :knuddel1


    Ich auch!
    Zwar erscheinen jedes Jahr zigtausend neue Titel, deren Verfassern man natürlich viele Käufer wünscht, aber mich macht auch der Gedanke traurig, dass es eine Menge "alter" Bücher gibt, die das Vergessenwerden in meinen Augen nicht verdient haben.
    Mit meinen Rezis versuche ich auf meine kleine Weise, dagegen anzugehen :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)