Band 1 von insgesamt 8 der Serie „The Vampire Journals“
Originaltitel: Turned – Book 1 in The Vampire Journals (2011)
Baumhaus Verlag 2012, 172 S.
Ab 14 Jahren
Über den Inhalt:
Caitlin ist gerade nach New York gezogen und hasst ihre neue Umgebung. Als wäre das nicht schon genug, spürt sie plötzlich, dass sie sich verändert. Sie ist auf einmal wahnsinnig stark, lichtempfindlich und gequält von einem geradezu unmenschlichen Durst nach Blut - der bald sein erstes Opfer fordert - Ohne es zu wissen, hat Caitlin jetzt nicht nur die Polizei am Hals, sondern wird auch noch von einer ganzen Meute Vampire gejagt. Von Caleb, einem mächtigen Vampir, erfährt sie schließlich die unglaubliche Wahrheit: Sie ist halb Mensch, halb Vampir. Gemeinsam mit Caleb muss Caitlin das alles entscheidende Rätsel lösen: Wer war ihr Vater?
Über den Autor:
Morgan Rice schreibt schon seit vielen Jahren, doch THE VAMPIRE JOURNALS sind seine erste Vampirserie. Morgan Rice ist das Pseudonym eines bekannten US-Autors, der in New York City lebt.
Meine Meinung:
Die 18-jährige Caitlin ist gerade mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder nach New York gezogen, als sie sich körperlich stark zu verändern beginnt. Der versierte Vampirbuchleser weiß natürlich sofort, was da mit ihr passiert. Als Caitlin den ersten Menschen, dessen Blut sie trinkt, umbringt, ist nicht nur die Polizei hinter ihr her, sondern auch zwei miteinander verfeindete Vampirclans, die glauben, dass sich jemand unrechtmäßig in ihr Revier eingeschlichen hat.
Es soll sich hier um das Werk eines bekannten US-Autors handeln, der unter einem Pseudonym schreibt. Das ist wahrscheinlich auch gut so, denn bei der Qualität dieses Buches bleibt die Identität des Verfassers besser im Dunkeln. Auf mich wirkt es wie der Anfängerroman einer sehr jungen Autorin. Die einfache Sprache und die kurzen Sätze sowie die häufigen Wortwiederholungen wirken unausgereift.
Die Grundidee ist nicht einmal schlecht und die ersten Seiten lassen sich noch ganz gut lesen, doch dann entwickelt sich die recht blutrünstige Geschichte auf eine unglaublich haarsträubende und dümmliche Weise. Und vor allem, nach 172 Seiten ist Schluss. Und dass, nachdem man praktisch erst die Einleitung hinter sich hat. Es gibt keine plausiblen Handlungsabläufe, keine Chance, sich wirklich in eine Geschichte hineinzufinden, nur hastig eingefangene Momentaufnahmen. Es gelingt dann aber nicht, sie zu einer sinnvoll zusammenhängenden Geschichte zu verarbeiten. Dieses Buch wirft nur Fragen auf und beantwortet keine einzige davon. Einige grobe Schnitzer hätten dem Lektorat eigentlich auffallen müssen. Der Bruder ist erst 14, ein paar Seiten später 15 Jahre alt. Ein Handy, das gar nicht da sein kann, wird aus der Tasche gezogen. Eine gründliche Überarbeitung wäre hier wirklich wünschenswert gewesen.
Alles geschieht irgendwie völlig emotionslos. Die Charaktere bleiben (natürlich sind sie schön anzusehen) blass und oberflächlich. Caitlin wundert sich nicht besonders darüber, dass ihr Körper sich verwandelt und erst recht nicht darüber, dass es Vampire gibt und gleich auch noch so viele davon. Sie lernt Jonah kennen, verliebt sich in ihn. Ein paar Stunden später trifft sie auf einen Vampir und verliebt sich in ihn und er sich auch gleich in sie. Das geht alles furchtbar schnell und entbehrt jeglicher Glaubwürdigkeit. Romantik Fehlanzeige.
Dies ist mit Sicherheit keine neue Vampirserie, die sich lohnt, weiter verfolgt zu werden. Zu dümmlich, zu platt, einfach nur ärgerlich. Und mit 7,99 Euro für 172 schnell gelesene Seiten überteuert. Wer nach Twilight eine neue Vampirserie sucht, sollte hiervon auf jeden Fall die Finger lassen. Da empfehle ich lieber die „Vampire Academy“-Reihe von Richelle Mead.
Ach ja: Ich wollte wenigstens wissen, wie es am Ende ausgeht und habe die Rezensionen zum 8. und letzten Band des amerikanischen Originals gelesen. Die Auflösung ist dermaßen absurd und peinlich, das bestärkt mich sehr darin, von dieser Serie abzuraten.