Der Autor
Michael Boenke, geb. 1958 in Sigmaringen, lebt heute im oberschwäbischen Bad Saulgau. Er absolvierte ein Studium der Germanistik und Katholischen Theologie. Von 2002-10 war er am Institut für berufsorientierte Religionspädagogik an der Universität Tübingen und als Schulbuchautor tätig. Seit September 2010 unterrichtet er am Berufsschulzentrum in Bad Saulgau. Nach Veröffentlichungen als Schulbuch-, Sachbuch- und Kinderbuchautor gab der begeisterte Harley-Fahrer 2010 sein Krimidebüt.
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Das Buch
Ausgerechnet eine Franziskanernonne findet in der schwäbischen Provinz einen enthaupteten und zerstückelten Mann im Wald. Während die Polizei schon eifrig bei den Ermittlungsarbeiten ist, stößt ausgerechnet Religionslehrer und Polizistinnenschreck Daniel Boenle beim Klostergottesdienst mit seinen Schülern auf eine weitere Leiche.
Meine Meinung:
Wer nicht unbedingt aus dem oberschwäbischen Sprachraum kommt, dem fällt zunächst bestimmt der kuriose Titel des Buches auf. Dankenswerter Weise klärt der Autor schon auf der ersten Seite auf, dass es sich bei dem Titel um ein traditionelles Gebäck handelt, dass man im Schwäbischen während der Fastnachtszeit genießt und das bei der Aufklärung des Falles eine tragende Rolle spielen wird.
Bereits zum dritten Mal lässt Michael Boenke den eigenwilligen Religionslehrer Daniel Boenle als Hilfssheriff in der oberschwäbischen Provinz agieren. Mit dem eigenwilligen Pädagogen hat der Autor einen sehr interessanten Charakter geschaffen, dessen Gedankengänge und Handlungen dank der vermutlich hohen Authentizität während der gesamten Story gut nachvollziehbar und glaubhaft wirkten. Wahrscheinlich ist genau dies auch der Grund, weshalb man den Theologen mit dem Hang zu schlechter Kleidung so schnell liebgewinnt.
Besonders positiv fällt der Schreibstil von Michael Boenke auf. Häufig brachten mich schon alleine der kreative und einfallsreiche Wortwitz und der Gebrauch der schönsten schwäbischen Mundart zum Schmunzeln. Damit verleiht der Autor der Geschichte einen leicht ironischen Unterton, der äußerst angenehm zu lesen ist. Bei aller Ironie und Heiterkeit baut Michael Boenle aber auch noch einen sehr schönen Spannungsbogen auf, der den Leser bis zum Schluss mitraten lässt, wer denn nun der Täter ist.