Ich kann mich nur bedingt den überschwänglichen Rezensionen anschließen.
Auch mir hat das Buch gefallen und es hat mich berührt. Aber irgendwie hat mir ein bisschen die "Tiefe" gefehlt. Fast alle gehen so derart gelassen mit der Erkrankung der Jugendlichen um und fast alle machen immer alles so derart richtig.
Das Buch ist furchtbar traurig und stellenweise auch sehr lustig, aber bis auf wenige seltene Stellen (das Trophäenmassaker) fehlt mir einfach die Verzweiflung - insbesondere der Eltern. Dies bleibt wohl nicht aus bei einem Jugendbuch, das aus Sicht der jugendlichen Protagonistin geschrieben ist.
Die Gefühlswelt der Jugendlichen wird prima eingefangen. Aber - und das ist nur mein persönlicher Eindruck - mir war das zu einseitig, um das Buch als "Meisterwerk" zu sehen.
Außerdem fand ich es auch nicht immer realistisch.
Mir scheint der Autor am Ende dann doch davor zurück geschreckt zu sein, die ganze Wahrheit zu schreiben. Obwohl das, was er schreibt, schon bedrückend und entsetzlich genug ist. Dies ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass er sich an jugendliche Leser richtet. Und viele Themen - z.B. der Umgang der Eltern damit, werden auch angeschnitten.
Als Jugendbuch gebe ich dem Buch 10 Punkte.
Für Erwachsene kann ich es auch empfehlen, aber da sollte man sich darauf gefasst machen, dass manches etwas sehr positiv dargestellt wird. Am Ende, trotz des tollen Anfangs, wird das Buch leider doch etwas kitschig.
Ich gebe dem Buch 7,5 Punkte.