Titel im Original: Oracle Night
Kurzbeschreibung:
Der Schriftsteller Sidney Orr ist nach einem Unfall auf dem Weg der Genesung. Als er ein wundervolles blaues Notizbuch kauft, verschwindet seine Schreibhemmung. Die Geschichten fliegen ihm nur so zu. Eine gebiert die andere, bis ihm dämmert: Sie führen immer häufiger in ausweglose Situationen. Wie sein Leben. Seine Frau verschließt sich vor ihm und hütet ein Geheimnis. Was ist da im Spiel? Zufall? Magie?
Meine Meinung:
Von Paul Auster habe ich schon einige wirklich gute Bücher lesen dürfen, sodaß ich mich sehr auf „Nacht des Orakels“ freute. Was den Stil und die Sprachmächtigkeit angeht, wurde ich auch nicht enttäuscht, inhaltlich allerdings gehört dieses Werk nicht zu den Großtaten des amerikanischen Autors, der mit seinen Romanen tatsächlich – wie öfters in professionellen Rezensionen konstatiert wird – an den Japaner Haruki Murakami erinnert.
Auster erzählt einmal mehr Geschichten in einer Geschichte, schreibt sehr vielschichtig und somit Konzentration fordernd, erzählt vom Schreiben, von der Ehe – und lässt den Leser ansonsten etwas ratlos zurück. So wirklich ist mir die Botschaft dieses Romans nicht klar, und auch die zeilenmäßig extrem ausufernden Fußnoten tragen nicht zu einer wohlwollenden Beurteilung bei.
Fazit: Ich mag Austers Bücher, auch wenn das vorliegende maximal Mittelmaß erreicht und gerade gegen Ende ins Banale abdriftet.