Klappentext:
Beklemmend intensiv schildert Isabel Senoner die Folgen einer trostlosen Kindheit und die verzweifelten Versuche ihrer Heldin Eva-Lotta, dem Leben etwas abzugewinnen. Sie wächst als jüngstes von fünf Geschwistern in einer Familie auf, deren Alltag von Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit geprägt ist. Alle sind auf sich allein gestellt. Eva-Lotta empfindet sich als hässlich und beginnt sich zu ritzen und den Schmerz zu genießen, den sie sich selbst zufügen kann. Drogen, Sex und Partys bestimmen ihr Leben auch, nachdem sie ihr Elternhaus verlassen hat und nach Berlin zieht. Dort lernt sie Björn kennen, der ihr das Leben rettet und behauptet, sie sei schön und die hässlichen Narben existierten nur in ihrer Vorstellung. Seine Liebe überfordert Eva-Lotta jedoch, sie kann mit seiner Zuneigung nicht umgehen und entwickelt den Wunsch, von ihm getötet zu werden.
Aufbau
Die Protagonistin Eva Lotta erzählt ihre Entwicklung vom Kind zur jungen Erwachsenen: Vom störrischen, kämpferischen Sprössling einer befremdlich nebeneinander her lebenden, siebenköpfigen Familie über ihre Lossagung von den ungeliebten Eltern bis hin zum nicht minder schmerzhaften erwachsenwerden. Eva Lotta akzeptiert sich selbst nicht, empfindet sich als minderwertig und hässlich. Und ritzt sich. Sie fühlt sich nicht geliebt und vermag gerade deshalb später Liebe nicht zuzulassen, wenn sich diese eigentlich behutsam und zärtlich in ihr Leben schleichen möchte. Eva Lotta verschafft lediglich das Grobe, das derbe, auch das Abgewiesenwerden und ihre Trotzreaktionen kurzfristige Befriedigung. Sie kennt es eben nicht anders. Drogenexzesse, wilde Partys, Suff und animalischer Sex prägen ihre Existenz. Das ernüchternde elterliche Partnerschaftsmuster, die Abstumpfung, die Trostlosigkeit übertragen sich auf die Protagonistin, die sich diesem Negativsog bis zum Ende des Buches nicht zu entziehen vermag. Die Sprache ist äußerst derb, Wiederholungen kennzeichnen die Szenerie, die Intentionen und die Handlungen der Protagonistin bleiben vielfach bruchstückhaft. Ein Adoleszenzroman , der die geistig-seelische Entwicklung von Eva Lotta zum Inhalt hat und im Stil und in seiner ganzen Ausführung dem Milieu angemessen ist.
Persönliche Meinung:
Eine deftige Kost einer Newcomerin. Aber ein gutes Buch. Ich kann es jeden empfehlen. Es ist lesenswert und Film reif. Sehr gut werden die Abgründe am Rande der Gesellschaft beschrieben, die Perspektivenlosigkeit, die niederen Instinkte sowie die Triebe. 1 A