Die Ketzerin von Carcassonne - Tereza Vanek

  • Kurzbeschreibung
    Zwei starke Schwestern kämpfen für ihre Freiheit – und um die Liebe. In Carcassonne, im Süden Frankreichs, entscheidet sich ihr Schicksal ...


    Köln 1205. Die Schwestern Adelind und Hildegard müssen Hals über Kopf aus dem Kloster fliehen, in das sie als Kinder gegeben wurden, als Hildegard ungewollt schwanger wird. Bei einer Gauklertruppe finden die Frauen Zuflucht – und Adelind die Liebe. Ihr Schicksal führt sie bis nach Südfrankreich. Als die Mädchen dort in die Obhut von Esclarmonde de Foix kommen, einer Gräfin, die den Lehren der Katharer folgt, finden auch sie neue Kraft im Glauben. Doch der Konflikt mit dem Papst spitzt sich dramatisch zu. Und er gipfelt schließlich in dessen Aufruf zum Kreuzzug, der in einem blutigen Inferno endet ...



    Die Autorin
    Tereza Vanek wurde 1966 in Prag geboren und kam als kleines Kind mit ihren Eltern nach München. Sie studierte Anglistik, Romanistik und Slawistik und promovierte über die Darstellung verbrecherischer Frauen im englischen Drama des 17. Jahrhunderts. Sie arbeitete als Fremdsprachenlehrerin, Übersetzerin, Call Center Agent und Teamassistentin und verkaufte im Internet nostalgische Kleidung, bevor sie sich mit ihrem ersten Roman »Schwarze Seide« einen Traum erfüllte und Schriftstellerin wurde. Tereza Vanek lebt und arbeitet in München.


    Meine Meinung
    Adelind und ihre wunderschöne Schwester Hildegard werden aus dem Kloster geworfen, in dem sie ihr bisheriges Leben verbracht haben. Hildegard ist schwanger. Durch Zufall gelangen die beide an eine Truppe mit Gaukler, die sie mehr oder weniger freiwillig aufnimmt und mit denen sie in den Süden Frankreichs reisen.


    Die Flucht aus dem Kloster, die hoffnungslose Tage in der Kälte, die Bedrohung in Köln und die erste Zeit mit den Gauklern war sehr fesselnd geschrieben. Leider hat das Buch danach etwas nachgelassen. Ich hätte gerne gleich mehr über die Katharer gelesen als immer nur die kleinen Häppchen. Zudem gleicht ein Haltestopp der Truppe zu sehr dem vorherigen um noch unterhaltend zu sein.


    Doch am Ziel angelangt kam das Buch wieder in die Gänge. Die Religion der Katharer wird jetzt bis ins Detail beschrieben, ohne dass es langweilig oder lehrbuchhaft wird. Dass es auf beiden Seiten, also sowohl bei den Christen wie auch bei den Katharer, gemässigtere sowie fanatische Gläubige gibt, wird durch verschiedene Personen dargestellt. So essen manche Figuren auch mal Fleisch und beichten danach fleissig, andere verzichten strikt auf alles und gehen eher in den Feuertod als von ihrer Linie abzuweichen.


    Die Geschichte der Katharer ist zwar hier in einen Roman eingebunden, doch die historischen Fakten stimmen. Die fast unvorstellbar grausamen Kämpfe, die Massaker und Hinrichtungen sind leider keine Erfindung der Autorin sondern geschahen auf Wunsch des damaligen Papstes und der katholischen Kirche.


    Interessant ist auch die Rolle der verschiedenen Lehnsherren und Adligen, die am Anfang die Katharer beschützt haben, indem sie nicht gegen sie vorgingen. Als es dann zu einem Kreuzzug kam, konnten oder wollten auch sie nicht mehr helfen. "Die Ketzerin von Carcassonne" ist ein angenehm zu lesendes Buch, das ein Thema behandelt, das weniger bekannt ist und das viel Aufmerksamkeit verdient.

  • Titel: Die Ketzerin von Carcassonne
    Autorin: Tereza Vanek
    ISBN: 9783442477951
    Originalausgabe August 2012 – Taschenbuch
    Seiten: 561


    Klappentext:


    Köln 1205: Die Schwestern Adelind und Hildegard müssen Hals über Kopf aus dem Kloster fliehen, in das sie als Kinder gegeben wurden, als Hildegard ungewollt schwanger wird. Bei einer Gauklertruppe finden die Frauen Zuflucht – und Adelind die Liebe. Ihr Schicksal führt sie bis nach Südfrankreich. Als die Mädchen dort in die Obhut von Esclarmonde de foix kommen, einer Gräfin, die den Lehren der Katharer folgt, finden auch sie neue Kraft im Glauben. Doch der Konflikt mit dem Papst spitzt sich dramatisch zu. Und er gipfelt schließlich in dessen Aufruf zum Kreuzzug, der in einem blutigen Inferno endet…


    Meine Meinung:


    Durch die gute Recherche der Autorin wird der Leser in die Zeit ab 1205 und das Leben der Katharer eingeführt. Das Buch ist spannend geschrieben von der ersten Seite als die Mädchen das Kloster bei Köln verlassen müssen bis zur letzten Zeit im Jahre 1218. Der Leser erlebt viele familiäre Schicksale, er liebt und leidet mit der Protagonistin. Der Leser erfährt auch die Unterschiede der katholischen Lehre und der der Katharer. Aber nicht alle Beteiligten des Kreuzzuges sind brutal. Es gibt auch einen der versucht Verständnis aufzubringen. Während viele Reiche nur ihre Ländereien vergrößern wollen und mit Garderobe protzen - Nerzkragen im Hochsommer - zeigt einer Herz und normale Kleidung.


    Fazit:


    Ein hochspannender Roman einer hochgefährlichen Zeit. Ein Buch welches man am liebsten erst aus der Hand legt, wenn man die letzte Seite gelesen hat.


    10 volle Punkte.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Meine Meinung:


    Tereza Vanek schafft es in "Die Ketzerin von Carcassonne", dem Leser einen glaubwürdigen Eindruck des 13. Jahrhunderts zu geben. Adelind und ihre Schwester Hildegard sind anfangs katholische Nonnen, wodurch man ein Gefühl für das Klosterleben in der damaligen Zeit bekommt. Die beiden reisen mit fahrendem Volk durch halb Europa und erleben auch dort viele Abenteuer - ein ziemliches Kontrastprogramm zum Nonnenleben, was dem Buch Abwechslung und Würze verleiht. Schließlich enden sie in Dun bzw Carcassonne, wo sie zu Katharerinnen werden. Auch hier schafft es Tereza Vanek einen wirklich sehr interessanten Einblick in diese Religion zu geben, v.a. da man in der Regel nicht viel über diese Glaubensgemeinschaft weiß.


    Die Charaktere, v.a. Hildegard oder die Katharerin Rosa, verlieren im Laufe des Buches immer mehr an Sympathie, jedoch hat man stets das Gefühl, dass die Figuren authentisch sind. Gerade durch den Sympathieverlust und den damit verbundenen Handlungen zeigt sich, dass Tereza Vanek sich nicht scheut, ihre Figuren Fehler machen zu lassen, die den Charakter verändern. Ganz wie im echten Leben. Schon bei "Das Geheimnis der Jaderinge" war diese toll beschriebene Entwicklung der Charaktere eins der besonderen Talente der Autorin.


    Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil es einfach so viele spannende Stellen gab, so viel unvorhersehbare Wendungen und man nie genau wusste, wie das Buch ausgehen wird. Dabei gleichzeitig noch etwas über Geschichte zu lernen und über die Gefühle der Protagonistin zu lesen, die sich ständig zwischen ihrer Schwester und ihrer Liebe entscheiden muss, macht das Buch wirklich zu einem Erlebnis.
    Allerdings eignet sich der Roman meiner Meinung nicht zum leichten Lesen nebenbei, sondern man sollte sich wirklich ausschließlich darauf konzentrieren, um den Inhalt angemessen aufnehmen zu können.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, zwei Punkte Abzug gibt es nur dafür, dass mir die Liebesgeschichte ein wenig zu kurz gekommen ist und ich im Prinzip fast nie 10 Punkte gebe. ;-)
    Sehr gute 8/10 Punkte von mir.

  • Als Kinder wurden Adelind und ihre wunderschöne Zwillingsschwester Hildegard in ein Kloster gegeben. Das Leben im Kloster ist sehr einförmig für die beiden Mädchen, nur Hildegard eckt immer wieder an, da sie sich weigert, Fleisch zu essen. Als Hildegard allerdings eines Tages ungewollt schwanger wird, muss sie das Kloster verlassen. Adelind flieht ebenfalls aus dem Kloster, um ihrer Schwester beizustehen. Gemeinsam schließen sie sich einer Gauklertruppe an. Der Weg führt sie nach Südfrankreich, wo sie die Katharerin Esclarmonde de Foix kennenlernen. Die Gräfin findet Gefallen an den beiden Mädchen und nimmt sie unter ihre Fittiche. Nach und nach finden auch Adelind und Hildegard zu dem Glauben der Katharer. Für Adelind ist es allerdings schwierig, hat sie doch auf der Reise in den Süden ihr Herz an einen Mann verloren... doch dann eskaliert der Kampf gegen die Katharer und ein Aufruf zum Kreuzzug wird für die Zwillinge zur Gefahr ...


    Im Vordergrund des Buches stehen zum einen das Leben der Zwillinge und ihr Werdegang, aber auch das Leben der Katharer. Ohne es zu merken, bekommt der Leser hier den Glauben und die Lebensweise der Katharer sehr detailliert und gut recherchiert vermittelt.


    Spannend, mitreißend, informativ mit ein wenig Romantik erlebt der Leser die Geschichte der Schwestern Adelind und Hildegard und ihrem Leben bei den Katharern. Viele Höhe- und Wendepunkte lassen dem Leser kaum Luft zum Atmen und es ist fast unmöglich, das Buch zur Seite zu legen.


    Tereza Vanek gelingt es sehr gut, dem Leser nicht nur das Leben der Schwestern nahezubringen, sondern auch spielerisch die Geschichte der Katharer. Das Ende des Buches kommt viel zu schnell und man verlässt gute Freunde, denen man das Beste für ihre weitere Zukunft wünscht.


    Abgerundet wird das Buch durch eine Zeittafel und ein umfassendes Nachwort der Autorin.


    Fazit: Ein packender Roman, der die Gefahren und das Leben der Katharer dem Leser näherbringt.

  • Die Katharer – für mich war dieses Geschichtskapitel noch etwas im Nebel versteckt und so machte ich mich ganz gespannt an die Lektüre. Und ich wurde nicht enttäuscht: ich habe sehr viel über diese christliche Glaubensbewegung gelernt. Gleichzeitig hat mich dieser sehr spannende Roman bestens unterhalten.


    Die lebendig gezeichneten Figuren mit all ihren Stärken und Schwächen holen den Leser gleich von Anfang an ab und nehmen ihn mit auf die Reise von Köln bis Carcassonne. Auf dem oft steinigen Weg lernen wir Adelind und Hildegard – die Schwestern, die zwar Zwillinge, aber doch so verschieden sind – immer besser kennen und erleben mit, wie sie das Leben ausserhalb der Klostermauern, die lange Zeit ihr Zuhause waren, verändert und wie sie an ihren Aufgaben wachsen.


    Für mich ist gerade die Mischung aus Erzählung und geschichtlichem Hintergrund das Besondere dieses Buches. Tereza Vanek ist es wunderbar gelungen, Roman und Historie miteinander zu verbinden, ohne langweilig zu werden. Ihre solide Recherchearbeit spiegelt sich in vielen interessanten Details wieder und machen „Die Ketzerin von Carcassonne“ zu einem sehr schönen Leseerlebnis.


    Ich vergebe ausgezeichnete 9 Punkte.

  • Scheinbar hat Tereza Vanek nach ihrem letzten Roman, der in China im 19. Jahrhundert spielt ganz gewaltig das Thema gewechselt. Südfrankreich und zu Beginn des 13. Jahrhunderts, der Kreuzzug gegen die Katharer. Scheinbar, aber nicht wirklich, den wieder geht es um den Kampf einer Macht, die sich durch die Einführung eines anderen Glaubens in ihren Grundfesten bedroht sieht. Die katholische Kirche bekommt es mit der Angst zu tun, als dieser seltsame Glaube, der sich zwar auf Christus und die Bibel bezieht, aber so ganz anders gelebt wird als die nach 1000 Jahren an der Macht befindliche, in ihren Riten und Abläufen gefestigte Kirche dieses dulden kann. Zunächst findet sie aber keine Verbündeten gegen die Ketzer, erst als die Kirche den französischen König und den Adel des Nordens mit Versprechungen von Macht und Landgewinn ködert kann das Morden beginnen, das heute als Albigenserkreuzzug in den Geschichtsbüchern steht.


    Tereza Vanek gibt uns in dieses Geschehnisse nur einen kleinen Einblick- schlägt uns nicht mit der gesamten Geschichte nieder sondern lässt uns zwei Schwestern begleiten, zeigt uns deren (beengten) Lebensausschitt auf die Geschehnisse, die so aber in aller persönlichen, erlebbaren Brutalität dem Leser nahegebracht werden. Hildegard und Adelind gehen einen weiten Weg von der behüteten Kindheit einer kleinadeligen Burg, die sie zu dem Zeitpunkt als wir ihnen begegnen nur noch als ferne Vergangenheit empfinden, zu den kalten Mauern eines Klosters vor den Toren der Weltstadt Köln bis zu den Füßen der Pyrenäen ins befestigte Carcassonne. Im kleinen erleben wir die Ungerechtigkeiten die die Mächtigen an den Ohnmächtigen begehen, obwohl ohne Schuld müssen die Schwestern das Kloster verlassen und verstecken sich bei Ausgestoßenen, beim fahrenden Volk. dort lernen sie den Glauben der ecclessia dei kennen, zunächst mit Erstaunen und Entsetzen widerspricht dieser Glaube doch allem, was bisher ihr Weltbild ausgemacht hat, später deann mit Faszination und Hingabe. Dabei können die beiden Schwestern aber nicht heraus aus ihrer Persönlichkeit- die eine bleibt hingebungsvolle Gläubige, dem Übernatürlichen zugewandt, während die andere Schwester mit beiden Beinen auf dem Boden steht und organisiert und regelt und schafft- und auch die Keuschheitsgelübde die ihr der neue und der alte Glaube auferlegt haben nicht verinnerlichen kann.


    Wer- wie ich - über die Katharer schon so manches Sachbuch, so manchen historischen Roman gelesen hat, wer die Gegend schon unter diesem Aspekt berreist hat und Beziers, Carcassonne und den Montsegur besucht hat, der fragt sich natürlich bei jedem neuen Werk zu dem Thema ob die Welt das braucht. Bei diesem ist die Antwort einfach. Ja, dies ist ein sehr empfehlenswertes Buch, dass es fertigbringt allen Beteiligten ihren Raum zu geben, nicht Schwarz/Weis zu malen, sondern die Farben de Occzitaniens vor dem Leser auszubreiten auch in den handelnden Personen.

  • Mit Die Ketzerin von Carcassonne ist Tereza Vanek zum wiederholten Mal ein Roman gelungen, der lebendige Historie mit interessanten Charakteren und einer spannenden Geschichte verbindet.


    Ein Kloster in Köln im 13. Jahrhundert. Adelind und Hildegard sind Zwillingsschwestern, aber sehr unterschiedlich im Aussehen und Charakter. Während Hildegard wunderschön ist, aber sich schlecht durchsetzen kann, ist Adelind die tatkräftigere von beiden, die immer eine schützende Hand über die Schwester hält. Nachdem Hildegard nach einer Vergewaltigung schwanger wird, muss sie das Kloster verlassen und Adelind folgt ihr heimlich. Sie schließen sich fahrenden Gauklern an und gelangen mit ihnen schließlich nach Dun in ein Haus der Katharer. Adelind hat sich in Peyres, den Anführer der Gaukler verliebt und möchte mit ihm weiterziehen. Ihrer Schwester zuliebe bleibt sie aber bei den Katharern und wird sogar eine Perfach, das höchste Amt, das man innerhalb dieser Religionsgemeinschaft erreichen kann. Die Angriffe auf die Katharer häufen sich, Peyres möchte die Schwestern in Sicherheit bringen und Adelind muss sich schließlich zwischen einem Leben mit ihm und einem Leben mit den Katharern entscheiden.


    Tereza Vanek gelingt es immer wieder, interessante Fakten so in ihre Romane einzubauen, dass man gar nicht merkt, wie man nebenbei auch noch dazulernt. in diesem Fall ist das Wissen besonders weit gefächert, vom Leben im Kloster über Gaukler im 13. Jahrhundert zu den Katharern. Die Autorin recherchiert wohl sehr intensiv und kann ihre Ergebnisse auch sehr gut in den Roman einfließen lassen. Besonders die Geschichte der Katharer ist sehr intensiv verarbeitet und bringt einem diese Religionsgemeinschaft, die so brutal durch die katholische Kirche aufgelöst wurde, näher. Die Figuren sind sehr fein gezeichnet und nicht alle sind liebenswert, aber nie schwarz-weiß. So mochte ich Hildegard zum Beispiel überhaupt nicht, habe sie aber letztendlich für ihren Mut bewundert. Die Geschichte ist spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich konnte mich nur schwer von ihnen verabschieden.


    Ein spannendes Lesevergnügen mit Tiefgang!

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Endlich habe ich dieses Buch aus dem SUB befreit und innerhalb kürzester Zeit verschlungen :-]


    Der Inhalt wurde schon ausführlich erzählt, deshalb möchte ich darauf nicht mehr eingehen.


    Für mich war dieses Buch sehr gut recherchiert, spannend und man konnte sich sehr gut in die Figuren hineinversetzen bzw. mit ihnen einige Zeit leben. Den Schreibstil fand ich sehr schön und war angenehm zu lesen. Auch die Balance zwischen geschichtlichem Hintergrund, fiktiver Story und der Liebesgeschichte ist toll gelungen.


    So, jetzt liegt nur noch die Libussa auf dem SUB und wird hoffentlich bald drankommen :-) :lesend


    Von mir 9 Eulenpunkte

  • 13. Jahrhundert in Köln: Die Zwillingsschwestern Adelind und Hildegard leben seit ihrer Kindheit im Kloster. Als Hildegard das Kloster verlassen muss, flieht Adelind, denn sie möchte ihre Schwester nicht alleine gehen lassen. Die beiden Schwestern schließen sich einer Gauklertruppe an und gelangen so nach Südfrankreich. Dort lernen sie die Gemeinschaft der Katharer kennen und schließen sich ihnen an. Besonders Hildegard findet schnell Gefallen an dem neuen Glauben und seinen Lehren, wohingegen Adelind lieber bei der Gauklertruppe geblieben wäre…
    * Meine Meinung *
    Bislang habe ich von den Katharern wenig gewusst, wie ich zugeben muss. Dank dieses Historischen Romans habe ich auf sehr spannende und eindrucksvolle Weise eine Menge hinzulernen können!
    Es war sehr interessant und auch auch spannend, den gemeinsamen Lebensweg von Adelind und Hildegard zu verfolgen und daran teilzunehmen. Besonders Adelind habe ich ins Herz geschlossen mit ihrer freundlichen und sympathischen Art.
    Die Geschichte dieser beiden ungleichen Schwestern war äußerst interessant; auf über 500 Seiten kam niemals Langeweile auf. Dafür gab es immer wieder neue spannende Begebenheiten, Gefahren, aber auch Grund zur Freude. Ich habe richtig mitfiebern und –fühlen können.
    Richtig gut gefallen hat mir auch, dass es am Ende des Romans noch einige geschichtliche Informationen zu lesen gab! Diese Informationen haben das Buch für mich perfekt abgeschlossen!
    Zusammenfassend kann ich also sagen, dass „Die Ketzerin von Carcassone“ ein spannender, wunderschöner und bestens recherchierter Roman ist, den ich allen Lesern von Historischen Romanen ans Herz legen möchte!

  • Vor etwa 2 Jahren nahm ich an einer Leserunde zu einem unter dem Pseudonym "Rosa Zapato" geschriebenen Buch "Der Duft des Regenwalds" teil.
    Damals beschloß ich, auch einmal etwas von den bereits unter anderem Namen erschienenen Titeln zu lesen. Was lange währt... hat kürzlich geklappt.
    Das Cover hebt sich leider kaum von denen anderer "-in"-Bücher ab, gefiel mir aber farblich und wegen der zum Inhalt passenden Kräuter (Ich meine, Rosmarin, Thymian und Oregano/Majoran zu identifizieren?) recht gut.
    Wieder einmal hätten mir (neben der Stadtkarte) eine Landkarte und ein Personenverzeichnis gefallen, jedoch waren Zeittafel und Zusatzinfo hilfreich.
    Der m. E. bereits ausführlich genug beschriebene Inhalt, ergänzt durch einen angenehm lesbaren Stil, bescherte mir einige schöne Lesestunden.
    Den Regenwaldduft erinnere ich irgendwie als lebhafter, dieses Buch hier aber als mich mehr berührend durch den geschichtlichen Hintergrund ebenso wie durch die durch diesen beeinflussten privaten Beziehungen der 3 Hauptpersonen untereinander.
    Ich gebe diesem Buch 9 von 10 möglichen Eulenpunkten
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)