Lynn wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt und verirrt sich in eine Schule für angehende Schutzengel. Hier begegnet sie Christopher, einem Racheengel. Nach anfänglichen Reibereien verliebt sich die sechzehnjährige Internatsschülerin in den zunächst anmaßenden und allzu selbstgefälligen Mister Perfect, der ihr die kalte Schulter zeigt. Doch Lynns Erscheinen in Christophers Welt weckt nicht nur sein, sondern auch das Interesse der anderen, der gefährlichen Seite des Universums der Engel. Zwei mächtige Wesen, die Totenwächterin und ein dunkler Wächterengel, verstricken sie bei ihrem diabolischen Kampf um Einfluss und Macht in ihr unheilbringendes Spiel. Und Christophers Entscheidung, Lynn vor beiden zu schützen, verlangt mehr von ihm, als er bereit ist zu geben.
"Schloss der Engel" ist der erste Band einer Trilogie von Jessica und Diana Itterheim.
Die Grundidee zu dieser Geschichte ist mal etwas Anderes und hatte meine Neugier geweckt, jedoch treten in der Umsetzung kleinere Mängel auf, die die wahre Größe dieser Story ein wenig behindern und mich nicht ganz in die Geschichte um Lynn eintauchen ließen.
"Schloss der Engel" besitzt eine durchwachsene Portion Spannung, denn das eine oder andere Element war durchaus vorhersehbar. Der Fokus liegt in diesem Buch auf dem Engelthema und der Liebesgeschichte.
In der ersten Hälfte der Handlung werden etliche Fragen aufgeworfen, die oftmals sehr verwirrend erscheinen, jedoch werden diese größtenteils in der zweiten Hälfte nach und nach aufgelöst; die übrigen werden hoffentlich in den Folgebänden zufriedenstellend geklärt.
Die eine oder andere überraschende Wendung hat der Handlung noch einmal Spannung eingebracht und den Verlauf in andere Bahnen gelenkt.
Das Ende ist einigermaßen zufriedenstellend und anders, als ich es erwartet habe. Ich hoffe, dass es in den nächsten zwei Bänden irgendwann wieder in das Schloss der Engel zurückgeht, da mir die Atmosphäre in den Beschreibungen der Engelwelt sehr gut gefallen haben und es mein Lieblingssetting in diesem Buch war.
Mit Lynn als Protagonistin bin ich ein wenig zwiegespalten. Sie wirkt mir einfach zu unreif und hilflos; sie steht nie zu ihrer Entscheidung und muss diese mehrfach revidieren, dadurch erschien sie mir zu wankelmütig für eine starke Protagonistin. Auch stellt sie nie die richtigen Fragen. Wenn ich erfahren würde, dass ich tot und auf einer Engelsschule bin, dann würden mir genug Fragen einfallen, die Erklärungen diesbezüglich einforderten, auch wenn der Typ neben mir ein attraktiver Bursche ist.
Dennoch entwickelt sich Lynn im Laufe der Handlung und ist auch bereit alles für ihre Liebe zu Christopher zu tun und zeigt Kämpferherz. In diesen Szenen wirkte sie mir deutlich sympathischer und ich hoffe daher, dass ihr Charakter noch um einiges gefestigt wird.
Die Nebencharaktere waren für mich am überzeugendsten und haben ein tolles Gesamtpaket für die Menschenwelt bzw. die Engelwelt ergeben und diese jeweils um tolle Facetten bereichert.
Der Schreibstil des Autorenduos ist immer auf den Punkt gebracht. Sie verlieren sich nicht in Beschreibungen, auch wenn diese an der ein oder anderen Stellen verstärkt hätten werden können. Trotzdem lässt sich "Schloss der Engel" flüssig und poetisch lesen und macht Lust auf weitere Bände, in denen die hier auftretenden Mängel hoffentlich ausgemerzt werden, denn diese Reihe besitzt Potential, das darauf wartet genutzt zu werden.