Der dunkle Traum - Werner Waldhoff (ab 13 J.)

  • Seiten: 239
    Verlag: Thienemann Verlag
    Erscheinungsjahr: 1991
    ISBN: 3522168070



    Über den Autor


    Werner Waldhoff (Pseudonym: Claude Ericsson) wurde am 16. Oktober 1943 in Breslau geboren. Nach dem Abitur diente er kurz in der Bundeswehr und fuhr dann mit der Handelsmarine durch die Welt. Während seiner drei Studienversuchen war er als Kellner und LKW-Fahrer tätig. Seine Verstrickung in kriminelle Aktivitäten (vor allem Autoschiebereien) brachten Waldhoff eine vierjährige Haftstrafe ein, wo er mehrfach aus der Haftanstalt auszubrechen versuchte. Nach Ende der Haft begann er, Kurzkrimis für Publikumszeitschriften zu verfassen und zu übersetzen. Werner Waldhoffs Werk umfasst Kriminalromane, Erzählungen, Jugendbücher, Gedichte und Drehbücher zu Fernsehspielen. Daneben übersetzte er eine Vielzahl von Werken der Unterhaltungsliteratur, aber auch von Autoren wie Margaret Atwood und Jack Kerouac aus dem Englischen. Er starb im Sommer 1997. [SIZE=7](Quelle: Wikipedia)[/SIZE]



    Inhaltsangabe


    Taaku und Sudine, beide ungefähr 15 Jahre alt, leben mit ihrem Stamm in einem System von Felshöhlen am Rande einer Klippe. Doch die Klippe droht abzubrechen und Taakus Vater, der Anführer des Stammes, befiehlt, auf die Suche nach einem neuen Lebensraum zu gehen. Ein Teil des Stammes lehnt sich gegen diese Entscheidung auf und Taakus Vater wird in einem unfairen Kampf getötet. Taaku und Sudine fliehen und gelangen nach einer abenteuerlichen Reise zu den Trümmern einer verlassenen Stadt. [SIZE=7](Quelle: Klappentext)[/SIZE]



    Meine Erfahrung


    Seit 15 Jahren stand dieses Jugendbuch ungelesen in meinem Regal. Ob dieses Büchlein mir mehr zugesagt hätte, wenn ich es damals sofort gelesen hätte, kann ich nicht sagen. Meiner Meinung nach ist dieser Roman nur mittelmäßig unterhaltsam.


    Der Anfang zieht sich etwas (viele Schachtelsätze und Wiederholung von Namen und Redewendungen). Man kommt nur langsam in die Geschichte rein und wenn man sich gerade für eine Szene interessiert hat ist sie auch schon wieder weg.


    Zur Mitte hin wird es etwas besser. Es passieren einige Sachen, die Potential mitbringen, welches aber leider nicht ganz ausgeschöpft wird. Spannung kommt nur in wenigen Fällen auf, wird dann aber auch ganz schnell wieder abgebaut und die Geschichte dümpelt wie gewohnt vor sich hin.


    Das Ende hat mir dann den Rest gegeben. Ich war sehr unzufrieden und es hat mir gar nicht gefallen. So viel Potential wird (besonders hier) verschenkt. Sehr ärgerlich!


    Während des Lesens hatte ich immer das Gefühl, dass vieles unausgesprochen bleibt und angeschnitten aber nur halbfertig gedacht wurde. Vom Ansatz her ist das Thema ansprechend, und ich denke, dass manche Jugendlichen sich dafür sehr interessiert hätten.
    Zwar ist das Umweltthema nicht gerade neu (vielleicht war es das 1991, weiß ich nicht, hat mich damals mit 10 noch nicht interessiert) aber diese Variante der uns bevorstehenden Zeit ist im Prinzip schön düster und hoffnungslos. Was mir aber fehlt sind die 'Informationen', wie es von uns über die (im Buch kurz angeschnittenen) 'Alten' Menschen zu Taakus Zeit kommt.
    Für eine mahnende und nicht erstrebenswerte Zukunftsvision fehlen einfach die Details und ich hab mich nur gefragt: "Was will mir dieses Buch jetzt sagen?" und nicht etwa "Oh, so weit sollten wir es niemals kommen lassen!" Es kommt einfach keine 'Moral' der Geschichte auf, wie es sonst bei Öko-Themen meistens der Fall ist.


    Mich hat auch gestört, dass die beiden Hauptpersonen so gut wie gar nicht beschrieben wurden. Klar lernt man sie im Laufe 'kennen' an der Art und Weise, wie sie Sachen sagen und tun oder nicht tun. Aber irgendwie konnte ich sie mir gar nicht richtig vorstellen. Das Gleiche gilt auch für manche Orte im Buch.



    Ein harmloser, manchmal spannender Jugendroman, der einen leider (besonders zum Ende hin) mit vielen angeschnittenen Themen stehen lässt ohne auch nur zu versuchen, sie zu beenden. Schade!


    5/10